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Ananas anpflanzen: So klappt die Ananaszucht

Ananas anpflanzen: Ananaspflanze mit Fruchtansatz vor hölzernem Hintergrund
Wer eine Ananas züchten will, braucht nur etwas Geduld: Bis sich eine Frucht bildet, kann es einige Zeit dauern.

Ob im Obstsalat, als Kuchenbelag oder pur: Ananas sind nicht nur lecker, sondern dank ihres hohen Gehalts an Vitamin C, Biotin und Carotin auch sehr gesund. Mit ihrer charakteristischen Blattkrone und der auffälligen Schale ist die Königin der Früchte – als die sie oft bezeichnet wird – auch ein beliebtes Motiv für Tapeten oder Shirts.

Was viele nicht wissen: Ananaspflanzen lassen sich leicht selber ziehen. Und mit ein wenig Glück und viel Geduld erscheinen vielleicht sogar schmackhafte Mini-Früchte. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir dir, wie du eine Ananas erfolgreich anbauen kannst. Zudem geben wir dir hilfreiche Tipps zur Standortwahl, zum Pflanzsubstrat und zur Pflege deiner Ananaspflanze an die Hand.

Du bist auf den Geschmack gekommen? In unserem Ratgeberartikel Ideen für exotisches Obst und Gemüse stellen wir dir vier weitere Pflanzen vor, die Abwechslung in deinen Garten bringen. Es gibt auch exotische Gartenkräuter für zuhause. Und du kannst Avocados anpflanzen oder einen Olivenbaum pflanzen.

Hintergrundwissen zur Ananaszucht

So exotisch sie nach wie vor erscheint, so robust und pflegeleicht ist eine Ananaspflanze. Die Anzucht gelingt auch ohne grünen Daumen. Lies dir zunächst ein paar grundlegende Informationen durch, bevor du im nächsten Kapitel erfährst, wie du eine Ananas selber züchten kannst.

Woher kommt die Ananas ursprünglich?

Die Ananas gehört zur Familie der Bromeliengewächse. Während viele Bromelienarten als Aufsitzerpflanzen auf anderen Pflanzen wachsen, wurzelt die Ananas im Boden. Ursprünglich stammt sie aus Südamerika. Schon vor 4000 Jahren begannen die indigenen Völker Südamerikas damit, die Pflanze zu kultivieren. Heute wird sie weltweit in tropischen Gebieten angebaut.

Was sind die besten Bedingungen zum Anpflanzen einer Ananas?

Ananaspflanzen bevorzugen einen möglichst warmen und hellen Standort. Konstante Temperaturen zwischen 23 und 30 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 60 % bieten ideale Wachstumsvoraussetzungen. Kalte Zugluft oder Temperaturen unter 16 °C mögen die Pflanzen dagegen nicht. Als Standort eignen sich:

  • eine Fensterbank auf der Südseite – aber nicht direkt über der Heizung
  • ein helles Badezimmer
  • ein lichtdurchfluteter, beheizter Wintergarten

Es spricht nichts dagegen, die Ananaspflanze während der Sommermonate nach draußen in den Garten oder auf den Balkon zu stellen. Wähle einen möglichst regen- und hagelsicheren Standort. Im Herbst holst du die Pflanze dann nach drinnen und platzierst sie an einem hellen Fenster.

Das Pflanzsubstrat sollte nährstoffarm, durchlässig und leicht sauer sein. Empfehlenswert ist ein pH-Wert um 5. In Frage kommen handelsübliche Anzuchterde, Kakteenerde oder Palmenerde. Du kannst deine Ananas auch in ein Gemisch aus normaler Blumenerde und Sand setzen. Egal, für welches Substrat du dich entscheidest, wichtig ist eine Drainageschicht aus Tongranulat oder Kieselsteinchen, damit das Wasser besser ablaufen kann.

Wie kann ich die Ananas selbst anpflanzen?

Ananaspflanzen werden aus dem Strunk einer frischen Ananas gezogen – also aus dem Teil, der sonst in den Müll bzw. auf den Kompost wandern würde. Es gibt zwei Möglichkeiten zur Vermehrung: Entweder du bewurzelst den Strunk in einem Wasserglas oder du pflanzt ihn direkt in die Erde. Am besten klappt das Pflanzen und Umtopfen übrigens auf einem dafür vorgesehenen Tisch – sieh dir an, wie du einen Pflanztisch selber bauen kannst!

Eine Hand nimmt den Blattschopf einer Ananas ab.
Ein Strunk einer Ananas steckt in einem Wasserglas, das auf einer Fensterbank steht.

Apropos Kompost: Organische Abfälle lassen sich hervorragend wiederverwerten. Hast du einen Garten, kannst du dir einen Komposter selber bauen. Eine DIY-Wurmkiste braucht ebenfalls ein Fleckchen Erde, aber mit einem Bokashi-Eimer zum Selbermachen verwandelst du deinen Biomüll ganz platzsparend in wertvollen Dünger.

Ananas anpflanzen – Schritt für Schritt

Um eine Ananas zu vermehren, benötigst du:

  • ein sauberes, scharfes Messer
  • einen ausreichend großen Blumentopf inklusive Übertopf oder Untersetzer
  • geeignetes Pflanzsubstrat
  • Tongranulat oder Kieselsteinchen
  • je nach Anzuchtmethode ein Glas mit Wasser oder Holzkohlepulver
  • eine frische Ananas

Das Fruchtfleisch der Ananas sollte goldgelb sein und darf keine matschigen Stellen aufweisen. Achte zudem darauf, dass der Blattschopf frisch und grün ist.

  1. Trenne zunächst den Strunk von der Frucht. Setze dazu das Messer unterhalb vom Strunk an und schneide ihn ab. Zupfe vorsichtig die unteren Blätter ab, um die Wurzelansätze freizulegen. Entferne zudem das Fruchtfleisch rund um den Strunk. Verletze dabei aber nicht die erhabenen Wurzelansätze. Zum Schluss sollten einige Zentimeter des Strunks freiliegen.
  2. Stelle den Strunk in ein Glas mit Wasser. Die Blätter sollten oberhalb des Glases liegen.
  3. Hat der Blattschopf keinen Kontakt mehr zum Wasser, dann fülle frisches Wasser auf. Tausche das Wasser aber nicht aus.
  4. Wenn die Ananas Wurzeln gebildet hat, kannst du sie in Erde setzen. Fülle zunächst Tongranulat in den Blumentopf. Gib dann die Erde darauf und pflanze den Strunk ein. Der untere Blattkranz darf nicht mit Erde bedeckt sein. Gieße deine neue Ananaspflanze anschließend an. Entferne überschüssiges Wasser nach einigen Minuten aus dem Übertopf.
  5. Du kannst den Kopf der Ananas auch direkt einpflanzen. Desinfiziere den Strunk vorher mit Holzkohlepulver, damit er später in der Erde nicht fault, und lass ihn zwei bis drei Tage trocknen.
  6. Zur Verbesserung des Klimas kannst du eine durchsichtige Plastiktüte über die Pflanze stülpen. Nimm die Haube immer mal wieder ab, damit frische Luft an die Ananas kommt. Zeigen sich die ersten neuen Blätter in der Mitte, wird die Abdeckung komplett entfernt. Du willst eine ebenso funktionale wie nachhaltige Alternative zur Plastikhaube? In unserer DIY-Anleitung erfährst du, wie du dir ein dekoratives Mini-Gewächshaus selber bauen kannst. Hast du mehr Platz zur Verfügung, sieh dir die Anleitung für ein DIY-Gewächshaus aus alten Fenstern an.

Wo kann ich die Ananas überall einpflanzen?

Auf dem Boden stehen mehrere Töpfe mit Ananspflanzen.

Für den Anbau einer Ananas verwendest du am besten einen großen Topf oder Kübel. Im Boden sollte sich ein Abflussloch befinden. Zusätzlich benötigst du noch einen passenden Untersetzer oder einen Übertopf. Was es bei der Auswahl eines Pflanztopfes generell zu beachten gilt und wie du ihn richtig bepflanzt, erfährst du im Ratgeberartikel Pflanzkübel bepflanzen. Zum echten Blickfang wird deine Ananaspflanze in einem DIY-Blumentopf aus einem Baumstamm oder einem Blumenkasten zum Selberbauen.

Tipp
Pflanztipps
In unserem Bereich Garten-Wissen findest du viele weitere Rategeber und Anleitungen, mit denen du deinen grünen Daumen nach Herzenslust ausleben kannst. Erfahre, wie du ein Frühbeet selber bauen, eine Rankhilfe für Himbeeren konstruieren, ein Blumenbeet anlegen, einen Apfelbaum schneiden oder ein Tomatenhaus selber bauen kannst und vieles mehr.

Wann sollte ich eine Ananaspflanze anpflanzen?

Im Prinzip kannst du Ananas das ganze Jahr hindurch einpflanzen. Am erfolgreichsten ist die Anzucht im Frühjahr zwischen März und April.

Wie lange dauert es, eine Ananas zu züchten?

Eine Ananas hat es nicht eilig: Bis sich die ersten Wurzeln am Strunk gebildet haben, dauert es in der Regel zwischen drei Wochen und sechs Monaten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um den Strunk einzupflanzen, sofern die Bewurzelung im Wasserglas erfolgte.

Wie viel Pflege benötigt eine Ananaspflanze?

Eine Ananaspflanze benötigt nicht viel Pflege. Es reicht aus, wenn du sie alle zwei bis drei Wochen gießt. Gut geeignet ist vorgewärmtes, nicht zu kalkhaltiges Wasser. Da die Pflanze während der Wintermonate eine Wachstumspause einlegt, kannst du die Wassergabe dann verringern. Der Wurzelballen darf aber nicht austrocknen.

Warnung
Vorsicht vor Staunässe
Ananaspflanzen reagieren sehr empfindlich auf Staunässe, deshalb solltest du nie direkt in das Herz der Pflanze gießen.

Da Ananaspflanzen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit mögen, solltest du sie regelmäßig mit Wasser besprühen – vor allem bei trockener Heizungsluft im Winter. Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit kannst du auch einen Luftbefeuchter aufstellen.

Für ein gesundes Wachstum benötigt die Ananaspflanze aber nicht nur Wasser, sondern auch Nahrung. Im Sommer solltest du sie alle zwei Wochen düngen. Verwende am besten einen Flüssigdünger mit einem hohen Phosphoranteil, etwa Dünger für mediterrane oder Zitruspflanzen. Da die Ananas sehr langsam wächst, ist ein regelmäßiges Umtopfen nicht nötig. Umgetopft wird die Ananaspflanze erst, wenn das Substrat stark durchwurzelt ist.

Wann kann ich die Ananas ernten?

Bis die Ananas eine Blüte ansetzt, können mehrere Jahre vergehen. Die Pflanze ist selbstfruchtend, das heißt, sie braucht keinen Bestäuber. Mit etwas Glück entwickelt sich aus der Blüte eine kleine Frucht. Nach weiteren sechs Monaten kannst du sie ernten.

Du erkennst eine reife Ananas an drei Kriterien:

  • Der Blattschopf hat eine saftig-grüne Farbe und ein Blatt lässt sich ganz leicht herauslösen.
  • Die Frucht wird gelb.
  • Die Ananas verströmt ihren typischen Duft.

Nachdem du die Frucht geerntet hast, wird die Pflanze wahrscheinlich absterben. Du kannst sie trotzdem weiter pflegen, manchmal bilden sich Kindel neben der Mutterpflanze, aus denen du neue Ananaspflanzen ziehen kannst.