Bienen sind gut und Wespen sind böse? – Warum das nicht stimmen muss!
Mittlerweile weißt du bestimmt: Bienen sind friedliebende, nützliche Tiere, die man dringend schützen sollte. Vielleicht kennst du sogar den einen oder anderen Hobbygärtner, der unter die Imker gegangen ist. Ganz anders sieht es bei den Wespen aus. Sie gelten als stechende Störenfriede, die jeder schnell loswerden möchte. Völlig zu Unrecht! Wusstest du, dass auch Wespen im Garten wirklich nützlich sein können?!
Bienen: die guten Geister im Garten
Bienen sind fleißige Helfer. Sie produzieren nicht nur Honig, sondern sorgen auch dafür, dass es in deinem Garten wächst und gedeiht. Während sie Nektar sammeln, bestäuben sie Blumen, Sträucher und Bäume. Sie gelten als fleißig, sozial und friedlich. Sie stechen nur im Notfall, da ihr Stich für sie selbst tödlich endet. Die süßen Honigbienen sind also die guten Geister in deinem Garten. Aber wie bekommst du sie dazu, dich im Garten zu besuchen?
5 Tipps, wie du Bienen anlockst
1. Biete den Bienen Nahrung an
Wenn du Blumen und Kräuter anpflanzt, die Bienen gerne mögen, kommen sie auch in deinen Garten. Gerne sehen sie Schneeheide, Scharfgabe, Margeriten, Glockenblumen und Thymian. Die Bienen sind besonders glücklich, wenn du Blumen pflanzt, die nacheinander blühen. Dann haben sie nämlich vom Frühling bis zum Herbst ihre Leibspeise im Garten.
2. Sorge für Farbenpracht
Grundsätzlich lieben es die Bienen bunt. Knallige Farben ziehen sie magisch an, blasse Töne lassen sie eher links liegen. Besonders helle Blüten in den Farben Gelb, Weiß, Blau und Violett haben es den Bienen angetan. Woran das liegt? Das Bienenauge nimmt viele Farben ganz anders wahr als das menschliche Auge. Rote Blumen wirken auf Bienen etwa weniger attraktiv, da sie den roten Farbton gar nicht sehen können.
3. Aber Aussehen ist nicht alles
Je naturbelassener es in deinem Garten aussieht, desto besser gefällt das den Bienen. Wildstrauchhecke, Palmweide und Bienenbaum sorgen dafür, dass sie sich bei dir so richtig wohl fühlen. Zu viele Ziersträucher machen es den Bienen dagegen schwer. Diese Pflanzen sehen mit ihrer Blütenpracht nämlich häufig sehr schön aus, bieten den Bienen aber oft nur wenig Nahrung.
4. Setze Lockstoffe ein
Lassen sich die Bienen trotz der richtigen Pflanzen nicht bei dir blicken, gibt es spezielle Lockstoffe. Du kannst sie im Fachhandel kaufen. Sie werden direkt auf die Blätter und Blüten der Pflanzen aufgetragen und machen diese somit doppelt attraktiv. Die natürliche Variante: Zitronengrasöl aus der Apotheke, Zitronenmelisse oder auch die Geranie sind für Bienen echte Süchtigmacher.
5. Ein Bienenhotel bauen
Auch Bienen freuen sich über eine schicke Unterkunft. Was du dafür brauchst, ist zunächst eine einfache Holzkiste. Gefüllt wird das neue Quartier für die (Wild-)Bienen dann mit hohlen Schilf- und Bambusröhrchen und gut getrockneten Baumscheiben mit ca. 10 cm tiefen Bohrlöchern. Hier eignen sich Laubbäume oder hartes Obstholz besonders gut.
Wespen: Die Sorgenkinder in deinem Garten
Kaum hast du es dir auf deiner Terrasse mit einem leckeren Getränk oder einem Snack bequem gemacht, bekommst du ungebetenen Besuch von eins, zwei, drei oder mehr Wespen. Dann ist es schnell vorbei mit der Gemütlichkeit. Aber warum lassen die Wespen eigentlich nicht locker, wenn es um dein Marmeladenbrot oder den frischen Fruchtsaft geht?
Ganz einfach. Im Herbst müssen die Wespen die Jungköniginnen mit viel zuckerreicher Nahrung versorgen, damit diese den Frost und die Kälte des Winters gut überstehen. Kein Wunder also, dass sie so zielstrebig deine Cola, dein Eis oder den Joghurt ansteuern.
Lediglich die Deutsche und die Gemeine Wespe mischen sich so beharrlich in deine Privatsphäre ein. Die anderen ca. 500 Wespenarten sind eher scheu und reagieren mit Rückzug beim Aufeinandertreffen mit dem Menschen.
Wespen – nützlicher als du denkst!
Genau wie Bienen leisten auch Wespen im Garten allerlei nützliche Dienste. Sie bestäuben ebenfalls Blüten und tragen damit zu einer reicheren Obsternte bei. Auch für Wildpflanzen sind sie wichtige Bestäuber. Auch gegen Schädlingsbekämpfung packen die Wespen ordentlich mit an. Zum Beispiel, indem sie Blattläuse und Fliegen verputzen. Übrigens: Was noch gegen Tierchen wie diese hilft, liest du in unserem Artikel zu den fünf schlimmsten Schädlingen im Garten. Auf diese Weise verspeist ein großes Wespenvolk am Tag zwischen einem halben und zwei Kilo Insekten. Bienen sind übrigens strikte Vegetarier, sie helfen nicht bei der Schädlingsbekämpfung.
5 Tipps, wie du einer Wespe (nicht) begegnest
1. Verzichte auf hektische Bewegungen und wildes Herumfuchteln mit den Armen. Versuche auch nicht, zum Angriff überzugehen. Auf Hiebe reagieren Wespen nämlich aggressiv.
2. Du planst ein Picknick draußen? Dann biete den Wespen Früchte oder etwas Süßes an, aber fünf bis zehn Meter entfernt. So machst du die Tiere glücklich und hast deine Ruhe.
3. Schon gewusst? Wespen verabscheuen Basilikum. Mit dieser Pflanze – zum Beispiel auf dem Balkon oder der Terrasse, hältst du die Tiere auf Abstand.
4. Wenn du ein Wespennest entdeckst, hältst du dich besser fern davon. Wespen behaupten ihr Revier, indem sie dann zustechen. Du entdeckst ein Wespennest mitten im Garten oder sogar am Haus, was tust du? Erstmal keine Panik verbreiten – sondern Ruhe bewahren. Die gute Nachricht zuerst: Wespenvölker überleben, anders als Bienen, nur einen Sommer lang. Alte Nester werden nicht erneut besiedelt. Sollte sich ein Nest unmittelbar in der Nähe deiner Haustür befinden, kannst du dich an einen Fachmann wenden. Dieser kann entweder die Einflugschneise der Wespen verändern oder aber den Bau entfernen und sorgt so dafür, dass du unbeschwert aus- und eingehen kannst. Achtung: Entferne niemals eigenmächtig ein bewohntes Wespennest!
5. Wespen im Haus oder in der Wohnung – muss nicht sein. Mit Fliegengittern an den Fenstern verhinderst du ungebetene Besuche.
… an der Farbe: Bienen sind braun-schwarz, Wespen gelb-schwarz
… an den Haaren: Bienen sind behaart, Wespen nicht
… an der Form: Bienen haben eine rundlichere Körperform, Wespen sind schmaler
… an ihrer Bewegung: Bienen sind langsamer und weniger flink in ihren Bewegungen
.…in Sachen Honig: Bienen produzieren Honig, Wespen nicht
.… am Stachel: Bienen können nur einmal zustechen, Wespen mehrmals
.… im Winter: Bienen überwintern, während ein Wespenvolk immer nur ein Jahr lang lebt.