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Feuchte Wände erkennen & richtig sanieren

Feuchte Wände: eine graue Kellerwand mit einer feuchten Ecke unter einem Kellerfenster
Im Keller treten häufig feuchte Wände auf – du kannst aber viel dagegen tun!

Einleitung

Feuchte Wände in Haus und Keller sind keine Bagatelle. Schon geringe Mengen Wasser können erhebliche Schäden verursachen. Im schlimmsten Fall ist sogar die Standsicherheit des Hauses gefährdet. Dabei sind nicht nur Altbauten betroffen, auch in neuen Gebäuden kann Feuchtigkeit zum Problem werden – vor allem dann, wenn unsauber gearbeitet wurde.

Wie du feuchte Wände schon frühzeitig erkennst, welche Schritte du einleiten musst und welche Kosten im Zuge der Mauertrockenlegung auf dich zukommen, erfährst du in diesem ausführlichen Ratgeber.

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Los geht’s – Schritt für Schritt: Was tun bei feuchten Wänden?

Nachfolgend erläutern wir dir ganz kompakt, welche Schritte du unternehmen musst, wenn ein Verdacht auf feuchte Wände vorliegt. Viele weitere Informationen und Tipps zur Beseitigung findest du im Kapitel „Planung und Hintergrundwissen“.

  1. Sichtprüfung der Wände vornehmen.
  2. Feuchtigkeit in der Wand mit einem geeigneten Gerät messen, z. B. einem Thermodetektor oder – bei Holzwänden – einem Feuchtigkeitsmesser. Auch eine Inspektionskamera kann helfen.
  3. Bereich eingrenzen und Ursache klären, eventuell einen Bausachverständigen zurate ziehen.
  4. Wenn du zur Miete wohnst, unverzüglich den Vermieter informieren.
  5. Schadensquelle beseitigen und Wand trocknen.

Und hier eine Tabelle mit den üblichsten Schadensarten und den entsprechenden Gegenmaßnahmen bei feuchten Wänden:

Art bzw. Ursache des Schadens Maßnahme
Kondenswasser auf der Wandoberfläche Heiz- und Lüftverhalten ändern
Wasserschaden durch Rohrbruch oder defekte Geräte

Leckage beseitigen;

Raumtrocknung mittels Luftentfeuchter oder speziellen Bautrocknern
beschädigte Wannen- oder Duschabdichtung im Bad Silikonfugen nachziehen
Schimmelbildung

Schimmel entfernen;

bei größerem Befall eine Fachfirma beauftragen
undichtes Dach fachmännische Dachsanierung
Risse im Mauerwerk Fugenprofil einsetzen und Fuge abdichten
aufsteigende Bodenfeuchte horizontale Verfahren zur Abdichtung
seitlich eindringende Nässe vertikale Verfahren zur Abdichtung
Tauwasserbildung infolge von Wärmebrücken Dämmung der betroffenen Bauteile
Baufeuchte im Neubau

verstärktes Heizen und Lüften in den ersten beiden Jahren;

technisches Trocknen des Rohbaus durch ein Fachunternehmen

 

Planung & Hintergrundwissen zu feuchten Wänden

Dauerhafte Feuchtigkeit im Haus schadet nicht nur der Bausubstanz, sondern auch der Gesundheit der Bewohner. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit kann vor allem bei älteren Menschen und kleinen Kindern zu Atemwegs- und Gelenkbeschwerden führen. Zudem bilden feuchte Wände den idealen Nährboden für Schimmel. Die Sporen gelangen in die Raumluft, wo sie von Mensch und Tier aufgenommen werden. Die Folgen reichen von starker Müdigkeit über Kopfschmerzen bis hin zu Allergien und Asthma. Deshalb solltest du schon bei den ersten Anzeichen einer feuchten Wand handeln!

Warnung
Feuchtigkeit treibt Heizkosten in die Höhe!
Dringt Feuchtigkeit in die Wärmedämmung ein, beispielsweise durch Risse in der Fassade, verliert die Dämmung ihre Funktion. Schon bei einer Durchfeuchtung von 10 % halbiert sich der Wärmedämmwert.

Woran erkenne ich eine feuchte Wand?

Durch Inaugenscheinnahme und auch den Geruch kommst du dem Problem häufig schon auf die Spur:

  • muffiger oder erdiger Geruch, der auch durch Lüften nicht weggeht
  • klamme Kälte im Raum, obwohl die Heizung läuft
  • dauerbeschlagene Fensterscheiben
  • betroffene Wand fühlt sich kälter an als die restlichen Innenwände
  • Tapeten, Fliesen oder Putz lösen sich ab
  • rostende Metallträger
  • bröckelndes Mauerwerk und kleine Risse
  • Stockflecken und Salzkristallausblühungen, da das Wasser die Salze aus mineralischen Baumaterialien herauslöst
  • Pfützenbildung in erdberührten Räumen
  • Schimmelbildung, sichtbar durch schwarze, braune, rötliche oder gelbe Flecken
Feuchte Wand erkennen: Mann hält Thermodetektor von Bosch hoch, um Feuchtigkeit in der Nähe eines Fensters zu prüfen
Mit einem Thermodetektor findest du heraus, ob deine Wände feucht sind, was in Altbauten häufig der Fall ist.

Wie kann ich Feuchtigkeit im Mauerwerk messen?

Ob und wie viel Feuchtigkeit sich bereits in der Wand festgesetzt hat, kannst du mit einem Feuchtigkeitsmesser (bei Holzwänden) bzw. einem Thermodetektor prüfen. Die Messung solltest du an mehreren Stellen durchführen. Dafür musst du das Gerät einfach nur vor oder an die Wand halten. Das Ergebnis wird dir entweder in Prozent oder in Digits angezeigt. Unsere Video-Tutorials für Messtechnik liefern weitere Informationen zum Umgang mit den Geräten.

Feuchtigkeit in % Feuchtigkeit in Digits Feuchtigkeitskategorie
< 80 24–84 Wand gilt nicht als feucht
80–100 85–140 Wand ist feucht
> 100 > 140 Wand ist nass

 

Nicht oder mangelhaft abgedichtete Kellerwände können sogar Feuchtigkeitswerte von 150 oder 200 % im Mauerwerk erreichen. Ob eine Wand als feucht bzw. nass gilt, hängt nicht zuletzt vom Material ab. Im Internet findest du verschiedene Baufeuchtigkeitstabellen, die den Baustoffen bestimmte Werte zuordnen. Wie du das Wandmaterial bestimmen kannst, erfährst du in einer separaten Anleitung.

Tipp
Feuchtigkeitsmessung bringt Klarheit
Durch eine Messung des Feuchtigkeitsgehalts lässt sich nicht nur herausfinden, wie weit sich das Wasser in der Wand bereits ausgebreitet hat, sondern auch dessen Ausgangspunkt eingrenzen.

Bestätigung bringt schließlich eine professionelle Feuchtigkeitsmessung der Wand, auch Feuchtemessung genannt, durch eine Fachfirma. Sie liefert zum einen präzisere Ergebnisse und erlaubt zum anderen bereits erste Rückschlüsse auf die Ursache des Feuchtigkeitsproblems.

Dazu muss die Wand angebohrt werden, beispielsweise mit einem Bohrhammer. Unser Bohrer-Guide hilft bei der Auswahl des richtigen Geräts und die Video-Tutorials für Bohrer und Schrauber bei der Handhabung, falls du diese Aufgabe nicht dem Fachmann überlässt. Beachte dann aber unbedingt die Sicherheitsvorkehrungen für Heimwerker.

Durch eine Bohrung lässt sich die Feuchtigkeit auch in tieferen Bauteilschichten messen. Eine weitere Möglichkeit ist die Bestimmung der Wandfeuchtigkeit über Proben. Die Baustoffprobe wird zerkleinert, in eine Druckflasche gegeben und mit Calciumcarbit vermischt. Durch die chemische Reaktion entsteht ein Überdruck, der Aufschluss über den Feuchtigkeitsgehalt gibt.

Feuchte Wände: schimmelige Fensterecke und ein beschlagenes Fenster
Kondenswasser am Fenster und eine Schimmelecke wie diese sind deutliche Anzeichen für unzureichendes Lüften und Heizen.

Ursachen für feuchte Wände

Bevor du eine feuchte bzw. nasse Wand sanieren kannst, musst du zunächst herausfinden, woher das Wasser kommt. Meistens liegt eine der folgenden Ursachen zugrunde:

  • Falsches Lüften: Durch das tägliche Duschen, Kochen und Wäschetrocknen entsteht viel Wasserdampf in den Innenräumen, der nach draußen abgeleitet werden muss. Steht das Fenster dauerhaft auf Kipp, findet nur ein geringer Luftaustausch statt. Zudem kühlt das angrenzende Mauerwerk stark aus. An den kalten Oberflächen schlägt sich Feuchtigkeit nieder.
  • Falsches Heizen: Wird zu wenig geheizt, kann sich an den kalten Wänden Kondenswasser bilden, das langsam in die Bausubstanz eindringt.
  • Technische Defekte: Geschirrspüler, Trockner, Waschmaschine, Klimaanlage und Co. verlieren durch ein Leck Wasser.
  • Unzureichende oder defekte Vertikalsperre: Fehlt eine Außenabdichtung, gelangt Wasser aus dem Erdreich ins Mauerwerk, wo es sich weiter ausbreitet.
  • Undichte oder fehlende Horizontalsperre im Keller: Fehlt neben einer funktionierenden Vertikalsperre außerdem eine horizontale Abdichtung, kann das Wasser über die Kapillaren in der Wand aufsteigen. Das Problem bleibt meistens lange unbemerkt.
  • Undichtes Dach oder Schäden in der Dachentwässerung: Regenwasser dringt in die Wände ein und kann sich hier – abhängig von der Menge – über mehrere Räume ausbreiten.
  • Wärmebrücken infolge einer unzureichenden Dämmung: Es gibt Stellen am Gebäude, an denen mehr Wärme nach außen entweicht als an angrenzenden Bereichen. An diesen sogenannten Wärmebrücken kondensiert die Luftfeuchtigkeit. Betroffen sind häufig Rollladenkästen, Heizkörpernischen sowie Fensterrahmen und -stürze.
  • Hochwasser und Schlagregen
  • Schäden an den Wasser- und Abwasserleitungen: Einen Wasserschaden erkennst du an einzelnen feuchten Flecken an der Wand, die sich schnell ausbreiten. Grund für Lecks ist oft Lochkorrosion. Aber auch Heimwerker können Leitungen beschädigen, etwa durch falsches Bohren. In einem speziellen Erste-Hilfe-Artikel erfährst du, was du tun musst, wenn du versehentlich eine Wasserleitung angebohrt hast.
  • Risse im Mauerwerk, durch die Feuchtigkeit eintritt
  • Schlecht abgedichtete Duschen und Badewannen: Durch die Fugen gelangt Spritzwasser in die Wand.
  • Unzureichende Trocknungszeiten bei Neubauten: Oft wird nicht genügend Zeit für das Entweichen der Baufeuchtigkeit eingeplant.

Wasser sucht sich immer den kürzesten Weg und tritt an der Stelle mit dem geringsten Widerstand aus. Deshalb kann sich ein Blick auf den Bauplan des Hauses lohnen: Welche Räume haben eine gemeinsame Wand? Welche liegen übereinander? Wo befinden sich Rohrleitungen?

Sind deine Wände dauerhaft feucht, solltest du einen erfahrenen Bausachverständigen einbeziehen. Er stellt nicht nur eine Diagnose, sondern berät dich auch hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise.

Was tun bei feuchten Wänden? Tipps und Erste-Hilfe-Maßnahmen

Jede der oben genannten Ursachen zeichnet ein anderes Schadensbild und erfordert spezielle Maßnahmen. Wichtig: Im Zuge der Trockenlegung muss immer auch die Schadensquelle behoben werden! Eine oberflächliche Behandlung der Symptome hilft bei feuchten Wänden nur kurzzeitig.

Leichte Schäden kannst du in Eigenregie beheben. Sind deine Wände etwa durch einen Wasserrohrbruch oder eine defekte Waschmaschine nass geworden, reicht meistens eine einfache Raumtrocknung aus. Für kleinere Stellen empfiehlt sich ein Luftentfeuchter, der die Feuchtigkeit aus dem Raum und damit auch aus der Wand zieht.

Bei größeren Wasserschäden werden spezielle Bautrockner verwendet. Zum Einsatz kommen dabei Kondens- und Adsorptionstrockner sowie Infrarot- und Dunkelstrahler. Dunkelstrahler arbeiten nach demselben Prinzip wie Infrarotstrahler, die durchdringen die Wände jedoch tiefer.

Tipp
Genügend Zeit einplanen
Eine feuchte Wand zu trocknen, erfordert Zeit und Geduld. Es darf keine Nässe im Mauerwerk verbleiben!

Bildet sich Kondenswasser auf der Wandoberfläche, solltest du dein Lüft- oder Heizverhalten hinterfragen. Lüfte lieber kurz und intensiv, statt die Fenster dauerhaft auf Kipp zu stellen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Stoßlüften. Das heißt: Öffne die Fenster mindestens dreimal am Tag vollständig für 5–10 Minuten. Die Wände trocknen dann in der Regel von selbst. Kontrolliere zudem regelmäßig die Luftfeuchtigkeit im Raum. Dabei hilft dir ein Hygrometer. Ideal ist ein Wert zwischen 40 und 60 %. Stelle das Hygrometer aber nicht in Heizungs- oder Fensternähe auf, da sonst die Ergebnisse verfälscht werden könnten.

Auch beim Heizen werden oft Fehler gemacht. Achte darauf, dass alle Räume – auch die, die du nicht regelmäßig nutzt –, im Winter auf mindestens 15 °C beheizt werden. Zu große und zu häufige Temperaturunterschiede im Haus oder in der Wohnung begünstigen Feuchtigkeitsschäden.

Tritt das Wasser über undichte Stellen – etwa in der Dacheindeckung oder in der Fassade – in die Wände ein, müssen die Lecks geschlossen werden. Sie dir dazu auch unsere DIY-Anleitung: Risse im Putz ausbessern an. Musst du ein Flachdach abdichten oder einen Dachboden dämmen? Auch dafür halten wir Ratgeber bereit.

Wenn sich bereits Schimmel an der feuchten Wand zeigt, ist schnelles Handeln gefragt, damit er sich nicht weiter ausbreitet. Kleinen und oberflächlichen Flecken kannst du mit speziellen Schimmelentfernern selbst zu Leibe rücken. Auch medizinischer Alkohol oder Brennspiritus eignen sich gut zur Schimmelbekämpfung. Haben sich die Schimmelpilze bereits in der Bausubstanz eingenistet, solltest du eine Fachfirma ins Boot holen. Auch um Hausschwamm erkennen  und beseitigen zu können, benötigst du qualifizierte Unterstützung.

Feuchtigkeit in der Wand beseitigen: Mauerwerksabdichtung

Ist die Abdichtung des Hauses oder des Kellers beschädigt, dann reichen Stoßlüften und Bautrockner nicht mehr aus, um die Wände nachhaltig vor Feuchtigkeit zu schützen. Je nach Ursache kommen zur Trockenlegung horizontale und/oder vertikale Verfahren zum Einsatz. Horizontal verlegte Sperrschichten verhindern, dass Feuchtigkeit aus dem Boden im Mauerwerk aufsteigt, vertikale Sperren schützen vor seitlich eindringender Nässe.

Horizontalsperren lassen sich erstellen durch:

  • Säge- und Schneidverfahren: In die Wand werden eine oder mehrere isolierende mechanische Sperren (Bleche, Kunststoffplatten, Bitumenbahnen oder Folien) eingebracht. In der Regel werden diese Abdichtungen bereits beim Neubau berücksichtigt, sie lassen sich aber auch nachrüsten, wenn es die Statik des Hauses erlaubt. Dazu muss die Mauer mittels Spezialwerkzeugen aufgetrennt werden.
  • Chromstahlblech-Verfahren: Gewellte Bleche werden mit einem Presslufthammer überlappend in eine Lagerfuge im Mauerwerk gerammt. Dazu muss die Mauer nicht geöffnet werden. Das Einschlagen von Blechen gelingt auch versierten Heimwerkern. Die verbleibende Feuchtigkeit wird der Wand mithilfe von Bautrocknern entzogen.
  • Drucklose Injektion: Eine Methode, die sich ebenfalls für Heimwerker eignet, solange nur kleine Areale betroffen sind. Dabei werden viele parallele Löcher in die Wand gebohrt und mit einem flüssigem Abdichtungsmittel verfüllt. Das Material verteilt sich nach und nach in der Wand und verschließt vorhandene Poren und Hohlräume, sodass das Wasser nicht mehr aufsteigen kann. Wie du Löcher in eine Betonwand bohren kannst, zeigen wir dir in einem separaten Tutorial. Bei einer sehr starken Durchfeuchtung muss das Mauerwerk vorab getrocknet werden.
  • Druckinjektion: Wie bei der drucklosen Injektion wird ein Raster aus Löchern gebohrt. Das chemische Abdichtungsmittel wird jedoch mit einer speziellen Maschine unter hohem Druck injiziert. So gelangt es auch in schwer zugängliche Porenräume.
  • Maueraustauschverfahren: Eine aufwändige Methode, die vor allem bei stark beschädigtem Mauerwerk zum Einsatz kommt. Dabei werden die durchfeuchteten Mauersteine oder der Beton partiell ersetzt. Damit das Wasser nicht mehr aufsteigen kann, empfiehlt sich vorab die Einbringung einer Horizontalsperre. Allerdings ist die Anwendung durch die Statik des Hauses begrenzt.
  • Elektrophysikalische Verfahren: Mittels elektrischer Spannung wird die Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk verdrängt. Dieses Verfahren zur Trockenlegung feuchter Wände ist vergleichsweise teuer und in der Wirkung bei Experten umstritten.

Für die vertikale Abdichtung stehen folgende Möglichkeiten offen:

  • Außenabdichtung der Kellerwand: Sollen die nassen Wände von außen trockengelegt werden, muss zunächst das Kellermauerwerk bis zur Gebäudesohle freigelegt werden. Die neue Beschichtung hält nur auf festem Untergrund. Nach dem Ausbessern fehlerhafter Fugen und alter Putzschichten werden Bitumenbahnen oder eine Bitumen-Dickbeschichtung aufgebracht. Diese Form der Abdichtung wird auch als schwarze Wanne bezeichnet. Als zusätzliche Schutzschicht fungieren Noppenbahnen und Filtervliese. Alternativ dazu kann die Außenwand auch mit mineralischen Dichtschlämmen (braune Wanne) oder Kunststoffbahnen (K-Wanne) isoliert werden. Ist die Kellerwand von außen sorgfältig abgedichtet, trocknet die Feuchtigkeit meistens von selbst ab.
  • Innenabdichtung der Kellerwand: Zusätzlich zur Außenabdichtung empfiehlt es sich, die feuchten Wände auch von innen zu behandeln. Dazu werden nach dem Trockenlegen die alten Putzschichten abgeschlagen und in mehreren Schichten Dichtungsschlämme aufgebracht. Kann die Außenwand nicht abgedichtet werden, bietet sich das Sanieren der feuchten Wand mit einem speziellen Sanierputz an. Er weist die Feuchtigkeit von außen ab, ist aber von innen diffusionsoffen. Zudem ist er in der Lage, Salze zu binden und einzulagern.

Kosten: feuchte Wände trocknen bzw. sanieren

Die Kosten für eine Mauertrockenlegung hängen zum einen vom Grad der Durchfeuchtung und zum anderen von der zu sanierenden Fläche ab. Ein Überblick:

Verfahren Kosten
einfache Raumtrocknung mit Bautrockner 10–20 EUR pro Tag zzgl. Stromkosten
Injektionsverfahren 80–600 EUR pro m² (je nach Dicke der Mauer und Injektionsmaterial)
Chromstahlblechverfahren ca. 70 EUR pro m²
Mauersägeverfahren 100–150 EUR pro m², statische Probleme können Zusatzkosten verursachen
Maueraustauschverfahren 200–250 EUR pro m²
elektrophysikalische Verfahren 300–350 EUR pro m²
Innenabdichtung mit Dichtungsschlämmen ca. 100 EUR pro m²
Aufbringen von Sanierputz 35–120 EUR pro m²
Außenabdichtung der Kellerwände 500–1000 EUR pro m², davon 350–400 EUR pro laufendem Meter Erdaushub

 

Lässt du den Schaden durch einen Bausachverständigen begutachten, muss du mit zusätzlichen Kosten von etwa 70–100 EUR pro Stunde rechnen.

Bei vielen Maßnahmen lassen sich die Kosten durch Eigenleistungen senken. Heimwerker können beispielsweise den alten Putz von den Wänden abschlagen, die Fugen auskratzen, die Kellermauern freilegen oder nach der Trockenlegung die Wände streichen. Einige Verfahren wie die drucklose Injektion, das Chromstahlblech-Verfahren oder das Aufbringen von Sanierputz sind auch komplett in Eigenregie durchführbar.

Bei einem Wasserrohrbruch übernimmt in der Regel die Wohngebäudeversicherung den Schaden. Sind die Wände durch Hochwasser nass geworden, greift die Elementarschadenversicherung – ein Zusatzbaustein zur Wohngebäudeversicherung. Für Schäden durch technische Defekte kommt die Hausratversicherung auf.

Weitere Sanierungsthemen

Vielleicht interessieren dich auch unsere weiteren Sanierungsthemen? Dann sieh dir beispielsweise an, wie du eine Außentreppe sanieren oder eine Holztreppe renovieren kannst. Du willst einen Balkon sanieren? Auch dafür halten wir eine Anleitung bereit. Unsere Rubrik DIY-Wissen liefert dir zahlreiche Tipps und Tutorials, mit denen du deine vier Wände gekonnt auf Vordermann bringen kannst – vom Dielenschleifen bis hin zum Verkleiden einer Heizung.