Werkzeuge für Heim & Garten

Die ultimative Gartenliege selber bauen – in nur vier Stunden!

Kleines Mädchen liegt auf einer geschwungenen Holzliege und schaut in den Himmel, dahinter ein Bergpanorama.
Ob draußen oder drinnen, deine selbstgebaute Wellnessliege lädt zum Entspannen ein.

  • Schwierigkeit
    Leicht
  • Kosten
    150 €
  • Dauer
    4-5 h

Einleitung

Wenn du eine Relaxliege selber bauen, aber wenig harte Arbeit investieren willst, solltest du weiterlesen.

Unter dem Stichwort „Gartenliege aus Holz selber bauen“ findest du entweder rechteckige Pritschen, die trotz einer verstellbaren Rückenlehne meistens ziemlich unbequem sind. Oder es handelt sich um ergonomisch geformte Wellenliegen, die so kompliziert zu bauen sind, dass du genau wissen solltest, was du mit Schmiege, Winkel und Überblattungen anfangen sollst.

Jetzt die gute Nachricht: Wir zeigen dir hier, wie du mit minimalem Aufwand eine maximal komfortable Gartenliege selber bauen kannst – und natürlich ist unser Modell auch für den Balkon oder die Terrasse geeignet. Unsere 5 Tipps für die Terrassengestaltung helfen dir, den richtigen Rahmen für deine DIY-Wellnessliege zu schaffen.

Aber jetzt geht’s erstmal los mit dem Planen und Bauen deiner Gartenliege!

Du brauchst
  • 1 x 3-Schichtenplatte für die Seitenwange
  • 16 x Rahmenhölzer (250 x 4,4 x 2,4 cm) für ca. 50 Latten der Liegefläche
  • 1 x Rahmenholz (300 x 5,4 x 3,4 cm) für die Querverbindungen der Seitenwangen
  • rostfreie Spanplattenschrauben (60 mm)
  • Imprägnierlasur
L: Länge, B: Breite, H: Höhe, D: Durchmesser

Planung & Hintergrundwissen: Gartenliege selber bauen

Kreative Gartenmöbel selber zu bauen macht nicht nur Spaß, sondern bringt dich auch einen großen Schritt weiter auf dem Weg zur Gestaltung deines Traumgartens.

Allerdings geht es auch bei einem überschaubaren Projekt wie dem Bau einer Sonnenliege nicht ganz ohne Planung. Für unser Beispiel soll es ein Ruhemöbel aus Holz mit geschwungenem Korpus für mehr Sitzkomfort sein. Weil man diese Art Liege häufig an Wanderwegen sieht, wird sie manchmal auch als Waldsofa bezeichnet. Sie ist ideal zum Relaxen, zum Beispiel nach dem Saunagang, und trägt daher auch öfter die Bezeichnung Saunaliege oder Wellnessliege.

Ganz am Anfang steht die Frage, wie du die geeignete Holzart findest. Das „richtige“ Holz ist immer eine Abwägung zwischen Witterungsbeständigkeit, Verarbeitbarkeit, Gewicht und Kosten, und letztlich auch eine Frage der Verfügbarkeit. Ein Waldsofa baust du am einfachsten aus einer sogenannten 3-Schichtenplatte. Du bekommst sie im Baumarkt in den üblichen Arten Fichte (gut zu bearbeiten), Kiefer (viele Astlöcher) und Lärche (am teuersten). Durch die gegeneinander verleimten Schichten ist die Platte sehr tragfähig und formstabil, also ideal, um damit eine Liege selber zu bauen.

Auf jeden Fall solltest du dir ein paar Gedanken über die richtigen Maße deines Waldsofas machen. Die meisten Relaxliegen eignen sich nämlich höchstens für eine Körpergröße bis 180 cm. Damit alle etwas von der Wellnessliege haben, wählen wir hier eine Gesamtlänge von 190 cm.

Auch breit genug sollte das gute Stück sein. Für eine Einzelliege (wenn du möchtest, kannst du sie auch für Zwei planen) dürfen es durchaus 80 cm sein. Der tiefste Punkt der Sitzfläche sollte mindestens 30 cm hoch sein, damit du dich entspannt hinsetzen und auch wieder aufstehen kannst.

Tipp
Gut gepolstert nach Maß
Handelsübliche Polsterauflagen sind häufig höchstens 60 cm breit. Du kannst aber im Internet ganz einfach Auflagen nach Maß für deine selbstgebaute Sonnenliege bestellen!
 
Gartenliege selber bauen: schematische Darstellung einer Schwungliege aus Holz mit Maßangaben
Mit diesen Maßen kannst du deine Gartenliege selber bauen.

Die Latten der Sitzfläche bringst du in einem Abstand von ca. 12 mm an (Abstandshalter benutzen, damit es gleichmäßig wird). So vermeidest du unangenehme Druckstellen am Rücken.

Der Charme dieser Wellenliege besteht darin, dass der ergonomische Komfort schon mit eingebaut ist und du dich nicht mit der Konstruktion von Dreh- und Klappfunktionen oder einer verstellbaren Rückenlehne plagen musst.

Natürlich kannst du auch noch ein paar Extra-Features einbauen. Zum Beispiel ist es ohne großen Aufwand möglich, an der Rückenlehne ein einfaches Gestell, das mit einem Tuch bespannt wird, als Sonnenschutz anzubringen. Ob das gut aussieht oder doch besser ein Sonnenschirm zum Einsatz kommt, musst du selbst entscheiden.

Ein Plus an Komfort kann auf jeden Fall ein kleines Tablett bieten, das du seitlich an der Liege anbringst. Dazu nimmst du zum Beispiel ein Rohr und zwei Schellen und montierst eine kleine Platte (z. B. aus dem Verschnitt deiner 3-Schichtenplatte) darauf. Schon kannst du ein Buch ablegen oder die Kaffeetasse abstellen.

Achte auch darauf, dass deine Relaxliege farblich gut zu deinem Garten passt. Wem der Look des lasierten Holzes nicht gefällt, kann es anstreichen oder noch besser die Farbe mit einem Farbsprühsystem aufbringen. Sieh dir dazu unsere Video-Tutorials für Farbsprühsysteme an.

Auch Farbkombinationen sind natürlich möglich. Bei dieser Schwungliege bietet sich zum Beispiel an, die Seitenwangen in Holzoptik zu belassen und nur die Latten der Sitzfläche mit Farbe zu versehen. Oder gestalte die gesamte Liege bunt– ganz nach Gusto.

In nur fünf Schritten kannst du deine Gartenliege selber bauen.

Los geht's - Schritt für Schritt

Schritt 1 5

Seitenwangen aufzeichnen und aussägen

Gartenliege selber bauen: Schablone für das Seitenteil einer Relaxliege mit Maßangaben
Schablone für deine Relaxliege: So zeichnest du die Seitenteile auf der Holzplatte auf.

 

Das sieht auf den ersten Blick komplizierter aus, als es ist. Zuerst zeichnest du ein Raster von 10 x 10 cm mit einem Bleistift auf deine 3-Schichtenplatte. Du brauchst nicht die ganze Länge der Platte rastern, nur bis auf 200 cm.

Dann benötigst du noch eine Schnur und einen Nagel. Um das Kreiszentrum M1 ziehst du dann einen Halbkreis mit dem Radius (= Schnurmaß) von 80 cm. Das ist der linke untere Bogen der Liege. Dann dasselbe um M2 mit einem Radius von 65,5 cm. Dann noch einen Halbkreis mit Schnurmaß 12 cm um M3. Die restlichen Punkte verbindest du gemäß den Schnittpunkten deines Rasters.

Dann sägst du das erste Seitenteil mit der Stichsäge aus. Achte darauf, das richtige Sägeblatt zu benutzen, in diesem Fall also ein Kurvensägeblatt für weiche Hölzer. Wenn der Ausschnitt gemacht ist, benutzt du ihn als Schablone für die zweite Seite. Dann beide Wangen übereinanderlegen, mit Schraubzwingen fixieren und Löcher für die Verbindungslatten an Kopf-, Mittel- und Fußteil bohren und senken (je zwei pro Latte).

Schritt 2 5

Seitenwangen schleifen und lasieren

Die Kanten der Seitenteile brichst du mit dem Schleifklotz. Dann kannst du noch die Flächen mit dem Exzenterschleifer glätten. Unser Schleif-Guide gibt Aufschluss über die Handhabung. Danach mit Imprägnierlasur sorgfältig streichen.

Schritt 3 5

Seitenwangen mit Querstreben verbinden

Jetzt baust du das Untergestell der Gartenliege zusammen. Dazu einfach das auf drei Stücke à 60 cm zurechtgeschnittene Rahmenholz mit den Seitenteilen, die ja schon vorgebohrte Löcher haben, verbinden. Vergiss nicht, auch die Rahmenhölzer vorher zu lasieren.

Schritt 4 5

Latten für Liegefläche vorbereiten

In diesem Schritt unserer Schwungliegen-Bauanleitung schneidest du die 16 Rahmenhölzer auf Stücke à 80 cm zu. Danach alle Kanten gut brechen und alles lasieren. Dann bohrst und senkst du noch am Ende jeder Latte ein Loch, z. B. mit deinem Akku-Bohrschrauber.

Achte dabei auf den richtigen Abstand analog zum Untergestell. Für die Optik sollte jedes Loch mittig sein. Am besten bastelst du dir eine einfache Bohrschablone. Falls du einen Bohrständer hast, ist das ideal, weil so die Löcher genau senkrecht werden und sich die Latten plan aufschrauben lassen.

Schritt 5 5

Latten auf das Untergestell schrauben

Falls du nicht noch Farbe aufsprühen möchtest, ist das schon dein letzter Schritt auf dem Weg zur DIY-Gartenliege. Einfach oben auf der Rückseite des Kopfteils anfangen und eine Latte nach der anderen festschrauben. Achte auf gleiche Abstände zwischen den Latten, indem du zwei 1,2 cm starke Holzstücke oder Ähnliches dazwischen legst.

Das wars schon. Jetzt kannst du auf deiner selbstgebauten Gartenliege relaxen.

Weitere Tipps

Wer den Stil mag und noch preisgünstiger fahren möchte, kann eine Gartenliege aus Holz auch in Palettenbauweise selber machen. Sieh dir unsere Anleitung zum Palettensofa mit Lehne und praktischer Schublade an. Mittlerweile gibt es sogenannte Möbelpaletten im Baumarkt für um die 30 EUR. Großer Vorteil: Die Oberflächen sind gehobelt und damit gerade für Sitzmöbel deutlich angenehmer.

Wenn du noch mehr ausgefallene Ideen suchst: Auch aus Bambus kann man seine Gartenliege selber bauen. Das schnell wachsende Bambus hat viele gute Eigenschaften, nicht zuletzt aus ökologischer Sicht. In biegsame Streifen geschnitten, lässt sich damit leicht und flexibel eine ergonomisch geformte Liegefläche basteln. Wie du ein Bambus-Kopfteil fürs Bett baust, erfährst du auch bei uns.

Apropos Bett: Sieh dir an, wie du ein hängendes Bett für den Garten bauen kannst, ein Kinderbett zum Selberbauen oder auch ein DIY-Hochbett.

Und wenn du jetzt richtig in Stimmung gekommen bist, wie wäre es, wenn du dir noch eine bunte DIY-Gartenbank und eine Gartenbar aus Paletten selber baust? Und um alles vor Regen zu schützen, gleich noch eine Terrassenüberdachung aus Holz!