Heizung verkleiden – vom Dorn im Auge zum Hingucker
- SchwierigkeitLeicht
- Kosten> 50 €
- Dauer2- 3 h
Einleitung
Heizkörper sind ein ebenso nützlicher wie fester Bestandteil in jeder Wohnung, doch optisch meistens nicht sehr ansprechend – eher sogar ein Dorn im Auge eines jeden Hobby-Interior-Designers. Wir verraten dir, wie du ohne viel Aufwand eine Verkleidung für deine Heizung selber baust.
In den allermeisten Wohnungen sind Rippenheizkörper vorhanden, die sich besonders gut für unser DIY-Projekt eignen. Da Heizkörper oft in der Größe variieren, bietet sich gerade hier eine Umsetzung in Eigenregie an. Nach einer optisch passablen Verkleidung „von der Stange“, die dann auch noch die richtigen Maße für deinen Heizkörper hat, kannst du nämlich mitunter sehr lange suchen. Lasse also deiner Kreativität freien Lauf und verkleide deine Heizung so, wie es am bestem zu deinem Wohnstil passt.
Planung
Holz, Metall oder doch etwas ganz anderes?
Heizungsverkleidungen sind in allen möglichen Varianten erhältlich. Daher stellt sich die Frage auch beim Verkleiden deiner Heizung in Eigenregie: Welches Material ist am besten geeignet? Im Folgenden erfährst du mehr über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Werkstoffe.
Holz ist sehr einfach zu bearbeiten und daher nicht nur bei Hobbyhandwerkern beliebt. Als organisches Material absorbiert Holz aber auch sehr viel Wärme, was bei der Verkleidung eines Heizkörpers ein Nachteil ist. Darüber hinaus muss es möglichst hitzebeständig sein, was einige Holzarten ausschließt. Unsere Empfehlung sind hier Multiplex- oder MDF-Platten. Sie können mit wenig Aufwand nach den eigenen Wünschen gestaltet werden und halten gleichzeitig den erschwerten Bedingungen stand.
Materialien wie Kupfer und Aluminium sind zwar schwieriger zu bearbeiten, dafür speichern sie die Wärme. Selbst Stein oder Glas eignen sich für dein DIY-Projekt. Zeichne am besten zu Beginn eine Skizze und schau dir die unterschiedlichen Materialien vor Ort im Baumarkt an. Platten aus Aluminium und anderen Materialien kannst du dir auch direkt dort zuschneiden lassen und dir so eventuell eine Menge Arbeit und Frust ersparen.
Achte bei allen Materialien darauf, dass du mindestens 10 cm Abstand zu den Seiten des Heizkörpers einhältst. Eine Abdeckung oberhalb des Heizkörpers in Form einer Sitzbank oder Ablagefläche ist zwar äußerst nützlich, sie verringert jedoch die Luftzirkulation und somit auch die Heizeffizienz. Solltest du dennoch deine Heizung auch von oben abdecken wollen, halte mindestens einen Abstand von 15 bis 20 cm ein. Sowohl das Thermostat als auch das Ventil sollten leicht erreichbar bleiben und daher offen liegen.
Wie funktioniert das Heizen mithilfe eines Heizkörpers eigentlich?
Die Wärme, die dein Heizkörper abgibt, verteilt sich aufgrund eines einfachen physikalischen Gesetzes – der Konvektion – im Raum: Die Luft zirkuliert um deinen Heizkörper und nimmt dessen Wärme auf. Nun wissen wir aus dem Physikunterricht, dass warme Luft stets nach oben steigt und kalte Luft wiederum absinkt. Das geschieht auch in deinem Zimmer, wobei der Heizkörper die abgekühlte Luft aufgrund der Konvektion wieder anzieht und der Ablauf von vorne beginnt.
Darum musst du beim Verkleiden deiner Heizung darauf achten, dass du diese Zirkulation nicht zu stark einschränkst, da ansonsten die Heizeffizienz abnimmt.
Los geht’s – Schritt für Schritt
Die Vorüberlegungen sind abgeschlossen? Du weißt, wie du deinen Heizkörper verstecken willst? Alles liegt bereit? Dann ran ans Werk!
Bretter zuschneiden
In unserem Beispiel verwenden wir Platten aus MDF. Schneide zunächst die Bretter anhand deiner Zeichnung passend zu. Die Bretter sollten nicht zu dick sein. Wir empfehlen eine Stärke von 1 bis 2 cm.
Metallwinkel anbringen
Um die Platte für deine Front sicher mit den Platten für die Seitenverkleidung zu verbinden, benutzt du am besten Metallwinkel, die du in jedem Baumarkt in allen möglichen Ausführungen findest. Uns genügen hier einfache Metallwinkel in Verbindung mit kurzen Schrauben.
Bretter verschrauben und verleimen
Damit deine Konstruktion mehr Stabilität erhält, empfehlen wir dir, zusätzlich Holzleim zu verwenden. Trage diesen entlang der späteren Verbindung auf und achte darauf, dass nicht zu viel Leim übersteht. Das vereinfacht dir das anschließende Abschleifen eventuell überstehender Leimreste – von Hand oder mit einem Schleifgerät. Danach kannst du die Bretter einfach miteinander verschrauben. Wie du das passende Werkzeug handhabst, verraten wir dir in unserem Video-Tutorial für Bohrer und Schrauber.
Streichen
Achte darauf, dass die Farbe deiner Heizungsverkleidung für den Wohnbereich geeignet ist. In unserem Farbsprüh-Ratgeber erfährst du, wie du mühelos Farbe auftragen kannst – am besten im Freien. Falls du die Verkleidung auf herkömmliche Art und Weise streichen möchtest, solltest du eine Rolle für die größeren Flächen verwenden – das erspart dir eine Menge Zeit. Kleine Unebenheiten lassen sich leicht mit Spachtelmasse ausgleichen. Nach dem Trocknen kannst du diese problemlos abschleifen. Solltest du noch Fragen zu diesem Thema haben, findest du hilfreiche Tipps in unserem Guide rund ums Abschleifen. Und wo du schonmal beim Streichen bist, könntest du doch auch gleich deinen alten Möbeln einen neuen Anstrich gönnen.
Gitter anbringen
In unserem Beispiel haben wir uns für eine Frontverkleidung in Form eines Holzgitters entschieden. Diese erhältst du in sämtlichen Größen und Ausführungen in deinem Baumarkt. So wird eine passende Luftzirkulation ermöglicht. Die Öffnungen garantieren zudem auch, dass kein Hitzestau hinter der Heizung entsteht. Beim Gitter wiederholst du einfach Schritt 4 und bringst es danach mit Holzschrauben an. Eine Zierleiste, die du mit etwas Leim problemlos an deiner Verkleidung anbringen kannst, verdeckt die Bohrlöcher. Sollten dennoch Schrauben oder Dübel bei deiner Verkleidung herausstehen, so kannst du diese einfach mit einem Multifunktionswerkzeug und dem passenden Aufsatz absägen. Um zu erfahren, wie genau das funktioniert, schau doch in unserem Tutorial zum bündigen Abschneiden von Schrauben und Rohren vorbei.
Sonderfälle
Meistens gestaltet sich das Verkleiden von Heizungen problemlos, doch in einigen Fällen ist Vorsicht geboten. Im Badezimmer herrscht gerade nach dem Duschen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Da sich Holz unter solchen Bedingungen schnell verzieht, solltest du es mit einem Speziallack gegen Feuchtigkeit schützen. Hier lohnt es sich auch, einen Blick auf andere Materialien zu werfen, die für die Bedingungen im Badezimmer besser geeignet sind.
Einen Heizkörper im Kinderzimmer verkleidest du am besten gleich so, dass er kindersicher ist: Ideal wäre eine Verblendung aus weichen Materialien, welche die Verletzungsgefahr minimieren.
Alternativen zum Verkleiden der Heizung
Wenn du auf effizientes Heizen achtest, ist eine Verkleidung der Heizkörper nicht immer die ideale Lösung. Alternativ dazu kannst du zu sehr einfachen Mitteln greifen, um deine Heizung zu verstecken: Durch das clevere Positionieren von selbstgebauten Möbeln oder Deko-Elementen verschwindet der Heizkörper im Handumdrehen. Sollte er sich unterhalb eines Fensters befinden, bieten sich lange Gardinen oder Vorhänge an. Manchmal reicht auch schon ein neuer Anstrich, um deinen Heizkörper in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Solltest du bei dieser Gelegenheit deinen kompletten Wohnraum farblich neu gestalten wollen, dann sind unsere Tipps zum Streichen von Wänden genau das Richtige für dich.
Weitere Inspiration rund um deine eigenen vier Wände findest du auf unserer Website unter DIY-Wohntrends & Wohnideen oder auch auf unserem YouTube-Kanal – mit vielen nützlichen Video-Tutorials zu DIY-Projekten fürs Wohnzimmer sowie Video-Tutorials zu DIY-Projekten fürs Schlafzimmer.