Werkzeuge für Heim & Garten

Hochbeet befüllen: So baust du die Schichten richtig auf!

Hochbeet befüllen: Eine Frau bepflanzt ein Hochbeet
Ein Hochbeet zu befüllen, macht jedem Gärtner Freude!

  • Schwierigkeit
    Leicht
  • Kosten
    20-200 €
  • Dauer
    1-2 h

Einleitung

Hochbeete liegen im Trend, dabei sind sie keine neue Erfindung: Schon vor 4000 Jahren hat man in China Gemüse in erhöhten Beeten kultiviert. Damals wurden die Beete einfacher angefertigt als heute, doch auch vor mehreren Tausend Jahren spielte der Inhalt eine wichtige Rolle für das Gedeihen von Zier- und Gemüsepflanzen sowie Kräutern.

Durch die Verrottung organischer Bestandteile entstehen im Innern des Hochbeets Wärme sowie nährstoffreicher Humus. Das ausgebrachte Saatgut keimt dadurch schneller, die Pflanzen wachsen üppiger und bescheren zudem eine reichere Ernte. Der Ertrag eines Hochbeets ist etwa zwei bis dreimal höher als in einem herkömmlichen Flachbeet.

Damit ein Hochbeet seinen Aufgaben zuverlässig nachkommen kann, muss es richtig befüllt werden. Es reicht nicht aus, den Kasten mit einfacher Pflanz- oder Gartenerde zu füllen. Vielmehr kommt es beim Hochbeet auf einen sorgfältig zusammengestellten Mix aus verschiedenen organischen Materialien an, die im Beet aufgeschichtet werden. Jede Pflanze stellt eigene Ansprüche an den Boden und diesen gilt es, gerecht zu werden. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du dein Hochbeet befüllen kannst und welche Materialien sich dafür am besten eignen.

Tipp
Hochbeete aus Holz mit Folie auskleiden
Bevor du ein Hochbeet aus Holz bzw. Paletten befüllst, solltest du die Seiten mit wasserfester Folie, etwa Teich- oder Noppenfolie, auskleiden. Sie schützt die Rahmenkonstruktion vor Fäulnis und sorgt dafür, dass die Erde im Hochbeet nicht so schnell austrocknet. Am einfachsten kannst du die Folie mit einem Tacker befestigen.
Du brauchst
  • Cutter (optional)
  • Rechen
  • Laubharke
  • Spaten
  • Schubkarre
  • Teich- oder Noppenfolie (optional)
  • Kaninchendraht in der Größe des Hochbeets (optional)
  • Metallblech mit nach unten abgewinkeltem Rand oder Kupferband
  • Baum- und Strauchschnitt
  • Laub, Rasenschnitt oder grober Kompost
  • reife Komposterde
  • hochwertige Hochbeet- oder Spezialerde
L: Länge, B: Breite, H: Höhe, D: Durchmesser

Los geht’s – Schritt für Schritt: Hochbeet befüllen

Mit unserer Anleitung legst du dir ein Hochbeet mit vier Schichten für deine Kräuter und dein Gemüse an.

  1. Hochbeet eventuell mit Noppen- oder Teichfolie auskleiden.
  2. Den Boden des Hochbeets mit einem Drahtgitter als Schutz gegen Wühlmäuse auslegen.
  3. Füllmaterial zusammentragen.
  4. Zwei Drittel des Baum- und Strauchschnitts nur grob zerkleinern, den anderen Teil in den Häcksler geben.
  5. Als erste Schicht den groben Gehölzschnitt einbringen.
  6. Als zweite Schicht den feinen Gehölzschnitt darauf verteilen.
  7. Reifen oder mittelreifen Kompost einfüllen.
  8. Hochbeet mit Erde auffüllen, dabei einen Gießrand stehen lassen.
Hochbeet befüllen: schematische Darstellung der verschiedenen Schichten in einem Hochbeet
So könnten die Schichten deines Hochbeets im Querschnitt aussehen.

Planung & Hintergrundwissen: Hochbeet befüllen

Eines vorweg: Den Standort für dein Hochbeet solltest du mit Bedacht auswählen. Denn ist es erst einmal befüllt, lässt es sich nur unter großem Kraftaufwand wieder versetzen. Viele hilfreiche Tipps und Infos findest du im Artikel Hochbeet anlegen .

Hat das Hochbeet direkten Kontakt zur Erde, empfiehlt es sich, einen Schutz gegen Wühlmäuse einzubringen. Lege dazu ein engmaschiges Drahtgitter, beispielsweise Kaninchendraht, auf den Boden. Vor gefräßigen Schnecken schützt ein umlaufendendes Metallblech mit nach unten abgewinkeltem Rand, das an der Oberkante des Hochbeets befestigt wird. Alternativ kannst du auch ein Kupferband verwenden.

Auch auf dem Balkon lässt es sich mit einem Hochbeet gut gärtnern. Modelle für den Freisitz sind recht klein und meist nach unten hin abgeschlossen. Vielleicht kennst du schon unsere DIY-Anleitung für ein Hochbeet aus Holz? Besonders praktisch ist der Extra-Stauraum, in dem sämtliche Gartengeräte ein Zuhause finden. Beliebt bei Selbermachern sind Euro-Paletten. Wie du sie zusammensetzt, zeigen wir dir in unserer DIY-Bauanleitung für ein Hochbeet aus Paletten .

Aufbau eines Hochbeets für Nutzpflanzen

Ein Hochbeet für Gemüse und Kräuter wird in der Regel mit drei bis fünf Schichten befüllt. Du beginnst mit groben, unzersetzten Gartenabfällen und schichtest immer feineres, zersetztes Material auf. Die Höhe der einzelnen Schichten richtet sich nach der Gesamthöhe des Hochbeets.

Beispiel für ein Hochbeet mit vier Schichten:
Material Anteil Funktion
1.Drainageschicht grober Gehölzschnitt: Äste, Strauchschnitt, Zweige, Wurzelstöcke 25 % durch die grobe Struktur kann Wasser abfließen und Luft zirkulieren
2.Füllschicht feiner Gehölzschnitt: Häckselgut, Grassoden, Laub, Pflanzenreste, grober Kompost 10 % bildet eine Barriere und verhindert das Durchrutschen der oberen Schichten
3.Nährschicht mittelreifer bis reifer Kompost und/oder Stallmist 25 % sorgt für ein aktives Bodenleben und ist ein wichtiger Nährstofflieferant
4.Pflanzschicht hochwertiger Mutterboden oder handelsübliche Pflanzsubstrate 40 % bietet Pflanzen eine optimale Grundlage zum Anwachsen

 

 

Die beiden unteren Schichten des Hochbeets sollten gut verdichtet werden, da die Befüllung durch den Verrottungsprozess schnell zusammensackt. Fülle das Pflanzsubstrat nicht bis zur oberen Kante auf, sondern lass einen Gießrand von etwa 5 cm stehen.

Möchtest du ein Kräuterhochbeet anlegen, dann verwende nur wenig Kompost oder Stallmist. Die meisten Kräuter sind Schwachzehrer. Mediterrane Pflanzen wie Rosmarin, Thymian und Oregano lieben es zudem warm. Lege einige Feldsteine in das Hochbeet: Sie speichern über den Tag die Sonnenwärme und geben sie nachts wieder ab.

Wir lieben Kräuter. Daher erfährst du bei uns auch, wie du einen normalen Kräutergarten anlegen, ein Kräuterregal bauen und ein Kräuterbeet auf dem Balkon anlegen kannst.

Kleines Hochbeet für den Balkon befüllen

Soll das Hochbeet auf dem Balkon stehen, darf es natürlich nicht zu schwer sein. Es reicht, wenn du drei gleichdicke Schichten einfüllst: Wie bei einem Hochbeet für den Garten bildet die erste Schicht eine Drainage. Lege den Boden mit Tonscherben und Kieselsteinen aus und bedecke diese mit Ästen und Zweigen. Ein Gartenvlies verhindert, dass die Erde später in die Hohlräume der Drainage geschwemmt wird. Jetzt folgt die Nährschicht aus Kompost und Bio-Abfällen. Die letzte Schicht bildet das Pflanzsubstrat.

Wusstest du schon, dass du auch einen Miniteich als Biotop für deinen Balkon anlegen kannst? Und wenn du wenig Platz dort hast, sieh dir doch mal unsere Ideen für eine vertikale Balkonbepflanzung an.

Hochbeet für Zierpflanzen

Wenn du in dein neues Hochbeet Zierpflanzen setzen möchtest, dann reichen im Prinzip zwei Schichten aus, denn Blumen haben einen geringeren Nährstoffbedarf als Gemüse. Als Drainage dient eine Schicht aus Kies, die etwa ein Drittel des Inhalts ausmachen sollte. Die restlichen zwei Drittel nimmt Kübelpflanzen- oder Hochbeeterde ein. Ein Gartenvlies zwischen den beiden Schichten verhindert, dass die Erde ausgespült wird.

Du kannst ein Zierbeet entweder wechselnd oder dauerhaft bepflanzen. Für die Dauerbepflanzung eignen sich fast alle winterharten Stauden wie zum Beispiel Sonnenhut, Fetthenne, Lupinen oder Chrysanthemen. Die beste Pflanzzeit für Stauden ist der September. Sie entwickeln dann vor der Winterruhe Wurzeln und treiben im zeitigen Frühjahr aus. Lücken kannst du später mit einjährigen Sommerblumen auffüllen. Die Aussaat erfolgt meist im März oder April.

Übrigens: Zum rückenschonenden Gärtnern eignet sich auch ein DIY-Pflanztisch.

Wann sollte ich das Hochbeet anlegen und befüllen?

Der beste Zeitpunkt, ein Hochbeet zu bauen und zu befüllen, ist der Herbst, denn dann fallen die meisten Gartenabfälle an. Die Füllung hat über den Winter Zeit, sich zu setzen. Zudem kommt der Verrottungsprozess im Hochbeet in Gang. Im Frühjahr finden deine Pflanzen dann optimale Temperaturen und alle wichtigen Nährstoffe für ein gutes Wachstum vor. Damit Letztere nicht durch Regenwasser und Schneeschmelze ausgewaschen werden, empfiehlt es sich, das Beet in den Wintermonaten mit Unkrautvlies oder Folie abzudecken.

Natürlich kannst du dein Hochbeet auch im Frühling anlegen. Zum Füllen eignet sich der halbverrottete Baum- und Strauchschnitt aus dem Herbst sowie frischer Gehölzschnitt von Obstbäumen, der als Drainageschicht eingebracht wird. Sieh dir an, was du zum Baumschnitt und Gehölzschnitt wissen musst. Auch zum Thema Pflanzenschnitt halten wir einen Artikel bereit.

Wichtig: Vor dem Schichten sollte das ältere Material einmal umgesetzt werden, damit Kleintiere und Insekten flüchten können. Nach der Befüllung des Hochbeets kannst du sofort mit dem Aussäen und Bepflanzen beginnen.

Tipp
Jungpflanzen vor Kälte schützen
Bis Mitte Mai musst du mit Nachtfrösten rechnen. Die empfindlichen Jungpflanzen kannst du mit Gartenvlies vor der Kälte schützen: Falte es in drei oder vier Lagen und lege es über das Hochbeet.

Womit darf das Hochbeet befüllt werden?

Ob Gartenabfälle oder Überbleibsel von anderen DIY-Projekten: In Haus und Garten gibt es viele Materialien, die sich zur Schichtung des Hochbeets eignen. Eine Auswahl:

  • Asche: Kann als Dünger im Hochbeet verwendet werden.
  • Blähton: Eignet sich als Drainage für Hochbeete, die keinen Erdkontakt haben. Blähton speichert überschüssiges Wasser und gibt es bei Bedarf wieder an die Erde ab.
  • Grassoden: Fallen oft beim Aufstellen des Hochbeets an und können als Füllschicht verwendet werden. Lege die Grassoden mit den Wurzeln nach oben ins Hochbeet.
  • Heu und Stroh: Können statt Laub verwendet werden.
  • Holzschnitzel: Alternative für Häckselgut. Holzschnitzel bekommst du günstig in jedem Baumarkt.
  • Karton und Pappe: Kannst du in die Füllschicht einarbeiten. Verwende nur unbedruckte und unbehandelte Pappe und Kartonreste.
  • Kirschlorbeer: Äste und Laub solltest du gut häckseln oder schreddern, damit sie sich zügig zersetzen. Achtung: Die enthaltenen Glykoside können Allergien auslösen. Trage bei der Arbeit unbedingt Handschuhe!
  • Kleintier-Einstreu: Kannst du statt Häckselgut in der Füllschicht verwenden.
  • Rasenschnitt: sehr nährstoffreich und daher eine gute Ergänzung in der Nährschicht. Rasenschnitt enthält viel Feuchtigkeit und sollte nur dünn eingebracht werden, damit sich kein Schimmel bildet.
  • Stallmist: Vor allem Pferdemist ist ein hervorragender Nährstofflieferant. Richtest du dein Hochbeet im Herbst ein, kannst du frischen Stallmist verwenden. Legst du es erst im Frühjahr an, sollte der Mist abgelagert sein, sonst ist er zu scharf.

Kosten für die Hochbeet-Füllung

Ein Hochbeet zu befüllen, kostet nicht viel: Fast alles, was du dafür brauchst, findest du in deinem Garten. Einen Großteil bildet Baum- und Strauchschnitt. Den erhältst du automatisch, wenn du deine Bäume schneidest und häckselst. Unsere 10 Tipps zum Gartenhäcksler helfen weiter.

Aber auch, wenn du keinen Garten hast, musst du das Füllmaterial nicht unbedingt kaufen. Trockene Äste, Zweige und Laub kannst du dir beispielsweise im Wald zusammensuchen. Achte dabei auf die Gesetzeslage: In den meisten Wäldern, die sich in staatlichem Besitz befinden, darf man geringe Mengen an Leseholz für den Eigenbedarf sammeln. Das Abschneiden oder Abreißen von Ästen ist generell nicht erlaubt! Wir verraten dir auch, wie du Laub noch sinnvoll verwerten kannst.

Du kannst natürlich auch in Kleingartenvereinen nachfragen, ob Grünschnitt übrig ist. Üblicherweise werden Zweige und Äste zweimal im Jahr per Container entsorgt. Oder du wendest dich direkt an die Wertstoffhöfe oder einfach deine Nachbarn, falls die beim Schneiden von Hecken Grünabfälle produzieren.

Die wichtigste Schicht beim Befüllen deines Hochbeets ist die Nährschicht. Das Material dafür entnimmst du deinem Kompost. Lies dir alles, was du über Kompostierung wissen musst, durch. Hast du keinen Platz für einen selbstgebauten Kompostbehälter, kannst du auch Kompost aus deiner selbstgebastelten Wurmkiste  oder deinem DIY-Bokashi-Eimer  verwenden. Als Alternative bietet sich Stallmist von umliegenden Bauernhöfen an.

Das Einzige, woran du nicht sparen solltest, ist die Erde für dein Hochbeet. Oft liest man im Internet, dass es reicht, einfache Gartenerde zu verwenden. Das ist jedoch nicht empfehlenswert, wenn du dein Hochbeet befüllen möchtest: Schneckeneier, Wurzelunkräuter und Unkrautsamen können später zur Plage werden. Besorge dir stattdessen hochwertige Pflanz-, Gemüse- oder Hochbeeterde. Sie gibt den Pflanzen Stabilität, speichert Wasser und Mineralstoffe und sorgt mit einem abgestimmten Nährstoffangebot für ein gesundes Wachstum. Wie viel Erde du benötigst, kannst du dir mit einer einfachen Formel selbst ausrechnen:

L (Länge des Hochbeets) x B (Breite) x H (Höhe der gewünschten Schicht) = Volumen

Da du das Material noch etwas festdrückst, solltest du den errechneten Wert am Ende mit dem Faktor 1,2 multiplizieren.

Was gehört nicht ins Hochbeet?

  • Bambus: Verrottet nur sehr langsam. Zudem könnten Wurzelteile neu austreiben.
  • Efeu, Giersch, Quecke, Zaunrübe oder Winde: Könnten austreiben und das Hochbeet mit ihrem Wurzelgeflecht durchziehen.
  • Nusslaub: Enthält Stoffe, die das Pflanzenwachstum verhindern.
  • Tannenzapfen: Verrotten nur sehr langsam.
  • Thuja, Rindenmulch und Nadelholz: Versauern den Boden.

Müssen die Pflanzen im Hochbeet gedüngt werden?

Durch den speziellen Aufbau eines Hochbeets müssen die Pflanzen im ersten Jahr nicht gedüngt werden. Ab dem zweiten Jahr kannst du einen organischen Dünger wie Hornspäne ausbringen. Der Boden lässt sich auch wunderbar mit einer Gründüngung verbessern.

Die Gründüngung ist eine Strategie aus der Landwirtschaft. Dabei werden nach der Ernte, im August oder September, Zwischenfrüchte angebaut. Durch die Bepflanzung wird der Boden vor Verdunstung geschützt und zugleich mit Stickstoff angereichert. Positiver Nebeneffekt: Eine Gründüngung sorgt auch im winterlichen Garten für fröhliche Farbtupfer. Besonders geeignet sind Phacelia, Tagetes, Buchweizen, Inkarnatklee, Winterwicke oder Viola.

Hochbeetpflege ab dem zweiten Jahr

Durch den Verrottungsprozess der unteren Schichten sackt die Erde im Laufe der Zeit ab. In den ersten drei bis vier Jahren kannst du das Beet einfach mit frischem Kompost und Pflanzensubstrat auffüllen. Spätestens im sechsten Jahr solltest du den Inhalt komplett entfernen und dein Hochbeet neu befüllen. Die alte Befüllung kannst du auf deine Flachbeete geben. Prüfe bei einem Hochbeet aus Holz zudem, ob die Rahmenkonstruktion noch stabil ist. Hat das Holz bereits faule Stellen, empfiehlt sich ein Neubau.

Auf unserem YouTube-Kanal findest du nicht nur einige Videos rund ums Garten-Wissen, sondern auch zahlreiche DIY-Projekte für Garten & Balkon. Und wenn du gerade darüber nachdenkst, dein Fleckchen Grün ganz neu zu gestalten, sieh dir auch unsere 7 Schritte zum Traumgarten an.