Holz lasieren – langfristiger Schutz für deine DIY-Möbel

Planung & Hintergrundwissen: Holz lasieren

In diesem Teil beantworten wir einige häufig gestellte Fragen zum Thema „Holz lasieren“, damit dein Projekt auch wirklich perfekt wird.

Was ist der Unterschied zwischen Lasur und Lack?

Holz sollte, vor allem bei der Verwendung im Freien, vor Witterungseinflüssen wie Sonne, Regen oder Kälte geschützt werden. Zu diesem Zweck kannst du sowohl Lacke als auch Lasuren einsetzen. Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen Lasur und Lack:

Prinzipiell kannst du Lack auch auf eine Lasurschicht auftragen. Andersherum ist das jedoch nicht zu empfehlen, da die Lasur dazu gedacht ist, ins Holz einzudringen. Die Lackschicht würde das aber verhindern.

Gibt es auch farbige Holzlasuren?

Wer seine Möbel farbig lasieren will, hat die Qual der Wahl. Es gibt Lasuren für Holz in allen möglichen Farben, wie auch in Weiß oder Schwarz, und natürlich als farblosen Schutz in Matt oder Glänzend.

Du hast außerdem die Möglichkeit, mit einer Holzlasur die natürlichen Farbeigenschaften des Holzes herauszuarbeiten. Je mehr Anstriche du aufbringst, umso dunkler erscheint das Holz. Weitere Tipps findest du in unserem Video zum Abschleifen und Ölen von Gartenmöbeln.

Holz lasieren – außen und innen

Bei allen Holzlasuren geht es vornehmlich darum, das Holz zu schützen. Dennoch gibt es Unterschiede. So eignen sich Dünnschichtlasuren, die tief in das Holz eindringen, vor allen Dingen für die Nutzung im Außenbereich, wie z. B. für eine selbstgebaute Holzterrasse oder einen DIY-Gartenzaun aus Holz, aber auch für trendige Palettenmöbel. Da wären beispielsweise der Strandkorb aus Paletten zum Selberbauen, die DIY-Palettenbank oder der Tisch aus Paletten.

Dickschichtlasuren hingegen sind zum Lasieren von Holzmöbeln wie auch zum Schutz von Holzdecken oder Vertäfelungen im Haus geeignet. Apropos: Du kannst eine Wandverkleidung aus Holz selber bauen. Diese Lasuren versiegeln die jeweiligen Oberflächen und veredeln sie auch optisch. Im Freien kann eine solche Lasur, ähnlich wie Lacke, nach einer gewissen Zeit abblättern.

Bei welchen Temperaturen kann ich Holz lasieren?

Da Lasuren für Holz tief ins Material eindringen, solltest du erst bei Temperaturen ab 8 °C lasieren. Bei niedrigeren Temperaturen verengen sich die Poren, und das Holz ist weniger saugfähig. Darüber hinaus musst du darauf achten, dass das Holz nicht zu feucht ist. Als Richtwert gilt hier eine maximale Holzfeuchte von 15 %.

Im Allgemeinen dauert der Trocknungsprozess einer Holzlasur umso länger, je höher die Luftfeuchtigkeit ist, je niedriger die Temperaturen sind und je gerbstoffhaltiger das Holz selbst ist. Wenn beispielsweise bei 20 °C Eichenholz lasiert werden soll, beläuft sich die Trocknungszeit je Anstrich auf etwa 24 Stunden.

Es ist ratsam, die aufgebrachte Lasur spätestens alle fünf Jahre zu renovieren. Auch eine regelmäßige Holzpflege im Frühjahr lohnt sich, damit du möglichst lange etwas von deinen Holzmöbeln hast.

Sind Lasuren für Holz umweltschädlich?

Im Handel ist eine Vielzahl von Produkten erhältlich, darunter auch „natürliche“ oder „ökologische“ Holzlasuren – diese bestehen hauptsächlich aus Harzen und Ölen. Dennoch enthalten auch als ökologisch klassifizierte Produkte Pigmente und Lösungsmittel, um eine einfachere Verarbeitung und Trocknung zu ermöglichen. Grundsätzlich werden wasserbasierte und lösemittelbasierte Lasuren unterschieden:

Lösemittelbasierte Holzlasuren dringen wesentlich tiefer ins Holz ein und bieten Schutz von innen. Sie gelten daher als wetterbeständiger im Vergleich zu wasserbasierten Lasuren.

Wer jedoch Möbel lasieren möchte, die vornehmlich im Innenbereich genutzt werden, wie z. B. ein DIY-Wandregal aus Holzlatten, ein Bett der Marke Eigenbau oder einen Raumteiler aus Obstkisten, sollte wasserbasierte Lasuren nutzen. Die enthalten weniger Lösungsmittel und geben bereits bei der Verarbeitung weniger giftige Dämpfe ab. Dennoch sind sie nicht komplett ungefährlich, denn jede Holzlasur setzt während des Trocknens Lösungsmittel frei.

Was eignet sich besonders gut für die Lasur von Holz: Pinsel, Rollen, Sprühsysteme?

Welche Hilfsmittel du im Einzelnen verwendest, hängt unter anderem von der Holzart und der Beschaffenheit der zu lasierenden Fläche ab:

• Flachpinsel zum Streichen von geraden Flächen
• Rundpinsel für Kanten
• abgewinkelter Pinsel für Fenster
• Flächenpinsel oder Lasurenroller für große Flächen
• Sprühgeräte, z. B. ein Farbsprühsystem, eignen sich für die meisten Lasurarbeiten

Tipps zum Ölen von Holz

Du hast Holz für die Nutzung in Außen- oder Innenbereichen lasiert? Dann brauchst du es anschließend nicht zu ölen oder zu wachsen. Du kannst Holz aber statt mit Lasur auch mit Öl richtig schützen. Hierfür solltest du jedoch nicht zu Olivenöl greifen. Da Olivenöl auf Holz nicht vollständig trocknet, sondern es lediglich befeuchtet, bleibt ein öliger Film zurück. Greife lieber auf spezielle Holzpflegeöle zurück. Die dringen gut und tief ins Holz ein, ohne die Poren zu verstopfen. Gereinigtes Leinöl, Kolophonium oder Imprägnierungen eignen sich für Holz besonders gut.

Tipps zum Streichen von Holz

Du willst alte Möbel streichen? Dann sieh dir unsere separate Anleitung dazu an. Unter unseren vielen Upcycling-Ideen für Haus und Garten findest du diverse Projekte, die vermeintlich ausgedienten Möbeln zu einem neuen Nutzen verhelfen: Du kannst eine Kommode im Zick-Zack-Muster bemalen, ein Regal aus einer alten Kassettentür bauen oder ein Wandregal aus Tellerhaltern basteln.

Kosten: Holz lasieren

Die Kosten für die Lasur von Holz sind je nach Anbieter, Qualität, Farbton und Anwendungsbereich sehr unterschiedlich. Der Preis für einen Liter Holzlasur kann zwischen 8 und 40 EUR variieren. Welche Fläche du mit einem Liter Lasur bearbeiten kannst, hängt von der Holzart, dem Zustand und natürlich dem gewünschten Ergebnis ab. Als Faustregel gilt: 40 ml Holzlasur reichen für einen Quadratmeter Holz. Ein Liter Lasur sollte also 25 Quadratmeter abdecken.