Holzzaun selber bauen – so wird‘s gemacht

Einen Holzzaun selber zu machen ist ein tolles Projekt für alle, die gerne Hand anlegen und die eigenen Ideen im Garten oder auf der Terrasse verwirklichen möchten. Während deiner Kreativität mit einem Gartenzaun aus Holz kaum Grenzen gesetzt sind, solltest du dennoch darauf achten, dass der Zaun deinen Ansprüchen gerecht wird. Dafür ist es zunächst wichtig zu wissen, welchen Zweck dein Gartenzaun erfüllen soll.

Möchtest du lediglich eine Abgrenzung zwischen Beeten oder zu einem Nachbargrundstück herstellen? Oder soll eine Holzwand im Garten für Privatsphäre sorgen? Einen einfachen Sichtschutz aus Paletten kannst du kostengünstig selber bauen, falls dir der Zaunbau zu aufwändig ist.

Dein Materialbedarf richtet sich wie immer nach dem geplanten Projekt: Ein klassischer Jägerzaun im Vorgarten oder für die Grundstücksabtrennung ist zum Beispiel meistens nicht höher als 1,20 Meter. Holzwände im Garten, die vor unerwünschten Blicken schützen oder der Bepflanzung dienen sollen, können durchaus 1,80 Meter hoch sein.

Wenn du einen Holzzaun bauen möchtest, benötigst du außerdem Pfosten, um den einzelnen Zaunelementen ausreichend Halt zu geben. Üblicherweise planst du je nach Zaunart alle 1,80 bis 2,50 Meter einen Pfosten ein. Denke daran, auch ausreichend Platz für Gartentür oder -tor zu berücksichtigen.

Wer einen Gartenzaun aus Holz selber bauen will, hat diverse Möglichkeiten. So kannst du beispielsweise mit natürlichen Materialien wie Ästen, Stöcken oder auch recycelten Paletten arbeiten. Damit entsprichst du dem Upcycling-Trend: Aus Alt mach Neu. Wir lieben übrigens Paletten und halten zahlreiche Projekte für dich bereit: Wie wäre es mit einem Strandkorb aus Paletten, einer Gartenbar aus Paletten oder einem Palettensofa zum Selberbauen? Du kannst auch ein Hochbeet aus Paletten herstellen.

Natürlich kannst du auch neue Materialien verwenden, wenn du deinen Zaun aus Holz selber bauen möchtest und es nicht auf jeden Euro ankommt. Auch eine Mischform ist möglich: Moderne Zäune werden heute oft aus Aluminium hergestellt, sie lassen sich aber auch mit Holzelementen ergänzen.

Bei der Entscheidung zwischen Fertigbauteilen und einem Projekt, bei dem du von Beginn an jedes Teil selbst zuschneidest und bearbeitest, geht es nicht nur um deine Fähigkeiten, sondern auch um das Budget und die Beschaffenheit des Geländes. Fertigbauteile können das Arbeiten zwar erleichtern, schränken dich in deinen Ideen jedoch auch ein. Ein ganz eigenes DIY-Projekt hingegen kann dich vor einige Herausforderungen stellen, gibt dir jedoch reichlich Freiraum für Kreativität und individuelles Design.

Gerade für den Außenbereich greifen viele Hobbybastler gerne zu WPC (Wood Plastic Composite). Dieser Holz-Kunststoff-Verbund ist nicht nur langlebig, sondern auch sehr pflegeleicht. Schon das Reinigen mit Wasser reicht vollkommen aus. Gleichzeitig bilden sich trotz der 70 % Holz, aus denen das Material besteht, kaum Risse, und auch bei starken Witterungseinflüssen sind unerwünschte Verfärbungen eine Seltenheit. Lediglich bei starker Nutzung kann es durch den Abrieb der Holzbestandteile zu einer leichten Farbaufhellung kommen.

Holz hingegen ist ein natürliches Material, das arbeitet und immer wieder mal geölt oder lackiert werden muss, um haltbar zu bleiben. Denn durch Feuchtigkeit, starke Sonneneinstrahlung oder extreme Kälte kann das Material verblassen, spröde werden oder sogar faulen.

Welche Holzart ist besonders langlebig?

Wer seinen Holzzaun aus Lärche bauen will, profitiert von einem besonders beständigen Holz. Durch einen hohen Harzanteil kann Lärchenholz auch unbehandelt bis zu 10 Jahre lang halten. Dennoch lohnt sich auch hier eine Schutzlasur oder das Abschrägen aller Kanten, sodass sich kein Wasser sammelt. Dies gilt besonders für Pfosten und obere Lattenenden an einem Holzzaun.

Lärchenholz ist vergleichsweise günstig und in den meisten Baumärkten erhältlich.

Bei Themen wie dem Holzzaun geht es nicht nur um die Funktionalität, sondern auch um die Ästhetik. Der Zaun ist immer auch ein Gestaltungselement für Haus, Garten, Terrasse, Pool oder sogar Balkon. Übrigens: Bei uns erfährst du auch, wie du deinen Pool verkleidest,

Ob mit Lamellen oder aus Naturholz, ob niedrig oder hoch – ein Holzzaun kann dein Eigenheim richtig in Szene setzen. Viele weitere Gestaltungsideen für Garten, Balkon und Terrasse warten darauf, von dir entdeckt zu werden.

Sollte trotz aller Planung etwas Material übrigbleiben, gibt es vielseitige Möglichkeiten, dieses für weitere Projekte zu nutzen. Wie wäre es beispielsweise mit einer selbstgebauten bunten Gartenbank aus überschüssigen Zaunlatten? Oder einer attraktiven Gartenliege aus Holz?

Für die richtige Gartengestaltung kannst du auf unterschiedliche Zaunarten zurückgreifen. Die beliebtesten Gartenzäune stellen wir dir im Folgenden kurz vor.

Lamellenzaun

Ein Lamellenzaun kann ein einfacher Holzzaun oder auch ein Zaun aus Metall- oder Kunststoffelementen sein. Seine quer verlaufenden Streben bieten einen hervorragenden Sicht- und Windschutz. Zudem lässt sich dieser Zaun mit den entsprechenden Holzelementen aus dem Baumarkt ganz einfach erweitern.

Bohlenzaun

Auch ein Bohlenzaun kann Sichtschutz bieten. Die Latten verlaufen hier meistens senkrecht, können aber auch als waagerechter Holzzaun angelegt werden. Für eine kleine Koppel oder um in ländlichen Gegenden den eigenen Garten stilecht gegen Wald und Wild abzugrenzen, ist ein solcher Holzbalkenzaun ideal.

Jägerzaun

Der Jägerzaun gehört in Deutschland ohne Frage zu den Klassikern. Ob selbstgebaut oder als Fertigteile, diese niedrigen Zäune verleihen einem Garten einen rustikalen Look, ohne die Sicht zu beeinträchtigen. Daher werden die halbrunden, über Kreuz verbundenen Lagen hauptsächlich in Verbindung mit Hecken oder anderen Pflanzen oder als Eingrenzung für Beete genutzt.

Naturzaun

Ein Naturzaun bietet dir schier unerschöpfliche Gestaltungsmöglichkeiten. Äste, Stöcke, Weide und vieles mehr kann hier in Kombination mit Pflanzen individuell genutzt werden, um Beete oder auch Grundstücke einzuzäunen. Weitere Ideen für die Beeteinfassung findest du ebenfalls bei uns. Wer sich gleich für eine Hecke als Naturzaun entscheidet, erfährt hier, wie man eine Hecke richtig pflegt. Sieh dir dazu außerdem das Tutorial zum Heckeschneiden an.

Auch eine vorhandene Wand lässt sich in einen natürlich aussehenden Sichtschutz verwandeln: Alles zur Wandbepflanzung erfährst du hier.

Staketenzaun

Auch der Staketenzaun ist Natur pur. Natürliche Materialien wie Holz, Äste oder auch Pflanzen werden mithilfe von Draht oder einem einfachen Gestell senkrecht befestigt, sodass spielerisch natürlich wirkende Abgrenzungen entstehen. Ein Staketenzaun kann ebenfalls als unauffälliger Sichtschutz dienen.

Einseitiger/beidseitiger Lattenzaun

Ein Lattenzaun ist vielseitig. Ob halbrunde oder flache Latten, große oder kleine Abstände, in Natur oder in Farbe, einseitig oder beidseitig – du entscheidest, was zu deinem Haus und Garten passt. Zudem kannst du die einzelnen Latten waagerecht, senkrecht oder auch schräg an deinem Holzzaun befestigen.

Wenn du einen Holzzaun oder eine Holzwand im Garten selber bauen möchtest, kannst du die einzelnen Pfosten einbetonieren oder mit Einschlaghülsen befestigen. Bei der Entscheidung für oder gegen Beton spielt sowohl die Art deines Zauns als auch die Höhe und die Bodenbeschaffenheit in deinem Garten eine Rolle.

Grundsätzlich kannst du jeden Zaun ausschließlich mit Bodenhülsen befestigen. Wer jedoch ein solides Fundament bauen möchte, kann auf Fertigbeton zurückgreifen. In jedem Fall musst du die Länge der Zaunpfosten genau berechnen, denn je nach gewählter Befestigung werden sie bis zu 50 Zentimeter in den Boden versenkt.

Worauf muss ich bei der Arbeit mit Einschlaghülsen achten?

Bei der Arbeit mit Einschlaghülsen ist Genauigkeit gefragt. Während du die Einschlaghülsen in regelmäßigen Abständen in den Boden setzt, musst du immer wieder die Tiefe kontrollieren. Nur wenn du genau Maß nimmst und mit Werkzeugen wie Wasserwaage und Zollstock nachprüfst, wird dein Zaun am Ende gerade stehen.

Weiter musst du etwas Platz zwischen Boden und Holzlatten einplanen, damit das Holz durch die Feuchtigkeit von Pflanzen und Boden nicht fault. Dies musst du bei der Länge von Pfosten und Latten für deinen Gartenzaun aus Holz berücksichtigen.

Eine Tür oder auch ein Gartentor sollten bei deinem Zaun natürlich nicht fehlen. Wo du diese einsetzt, ist eine Frage der Gegebenheiten. In jedem Fall musst du Holzpfosten befestigen, die deine Gartentür sicher halten. Je nachdem, wie groß und schwer deine Tür später sein soll, bietet sich hier ein Fundament aus Beton für die Pfosten an.

Des Weiteren solltest du dir genau überlegen, wie breit deine Tür sein soll. Möchtest du lediglich eine kleine Pforte nutzen oder müssen beispielsweise eine Schubkarre, ein Anhänger für Gartenabfälle oder Ähnliches durch Tür und Tor passen? Während du bei einem Holz-Fertigzaun an fixe Maße der einzelnen Elemente gebunden bist, hast du beim selbstgebauten Holzzaun die volle Gestaltungsfreiheit.

Das Projekt „Holzzaun selber bauen“ ist nicht mit dem letzten Hammerschlag beendet. Ganz im Gegenteil: Holzzäune müssen regelmäßig gestrichen werden, um wetter- und witterungsfest zu bleiben. Unabhängig von der verwendeten Holzart braucht das Material etwas Hilfe, um Sonne, Kälte oder auch Feuchtigkeit möglichst lange standzuhalten.

Holzschutzlasur dient dazu, die eigentliche Maserung des Holzes sichtbar zu erhalten. Die Lasur schützt das Holz und lässt sich je nach persönlichen Vorlieben in natürlichen Holztönen einfärben.

Holzschutzfarbe hingegen erfordert etwas mehr Aufwand. Hier musst du zunächst eine Grundierung auftragen. Anschließend kannst du jede beliebige Farbe für den Anstrich verwenden, die du übrigens nicht unbedingt von Hand auftragen musst – sieh dir dazu unseren Farbsprüh-Guide an.

Holzöl bietet deinem Zaun zwar einen langanhaltenden Schutz, muss jedoch regelmäßig erneuert werden.

Hast du deinen Holzzaun mit Holzöl oder Holzlasur vor Wetter und Witterung geschützt, musst du regelmäßig zum Pinsel greifen, damit das Material auch langfristig nicht leidet. Vor dem erneuten Auftrag ist der Zaun hierfür gründlich zu reinigen.

So schön Holzschutzfarben sind, erfordern sie langfristig mehr Arbeit. Denn früher oder später blättert die Farbe ab. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern verringert auch den Schutz für das Holz. Das bedeutet, dass du zunächst den gesamten Zaun abschleifen und reinigen musst und erst dann erneut mit Farbe, Lasur oder Öl imprägnieren kannst.

Sieh dir auch an, wie du Gartenmöbel richtig abschleifen und ölen kannst, um dir mehr Wissen zu dem Thema anzueignen. Vielleicht hilft dir auch unser Schleif-Guide weiter.

Nachdem du dir ausreichend Zeit für Planung und Vorbereitung genommen hast, kann es jetzt mit dem Holzzaunbau losgehen. Damit das klappt, zeigen wir dir in der folgenden Anleitung Schritt für Schritt, worauf du achten musst, damit dein Zaun gerade und stabil steht und das Arbeiten problemlos verläuft.

Zum Schluss noch ein paar Worte zu einigen Sonderfällen und – last but not least – rechtliche Hinweise:

Kaum ein Grundstück ist schnurgerade oder hat keine Unebenheiten oder Steigungen. Aber wie kannst du hier einen Holzzaun bauen? Was auf den ersten Blick schwierig erscheint, erfordert lediglich etwas zusätzliche Planung.

Zum Beispiel kannst du einen Holzzaun schon mit unterschiedlich langen Zaunpfosten optimal an ein Gelände anpassen. Außerdem hast du beim Zaunbau mit Holz die Chance, Elemente, Material, Höhe und weitere Aspekte individuell anzupassen. Für einen Garten oder ein Grundstück am Hang kannst du Holz-Zaunfelder treppenförmig aufstellen oder schräg an die Pfosten anbringen.

Aber auch die Art des gewählten Zauns kann helfen. Am Hang bietet sich beispielsweise besonders ein Staketenzaun an, um spielerisch mit dem Geländeverlauf zu arbeiten.

Eine Pferdekoppel mit einem Holzzaun macht schon optisch eine Menge her. Dabei dürfen Aspekte wie Sicherheit, Sichtbarkeit und Langlebigkeit jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Damit sich die Pferde weder verletzen noch ausbrechen können, sollte ein Holzzaun für Koppeln daher besonders robust sein. Je nach Pferderasse kann die Bauhöhe dann zwischen 1,20 und 1,60 Metern variieren. Als Orientierungshilfe dient hier die Widerristhöhe des Pferdes.

Auch beim Zaunbau gibt es einige rechtliche Aspekte zu beachten. So gelten beispielsweise von Land zu Land unterschiedliche Einfriedungspflichten. Diese geben an, wie hoch ein Zaun sein darf und welche Art von Zaun überhaupt zugelassen ist. Im Allgemeinen muss ein Zaun jedoch mindestens 50 Zentimeter vom Nachbargrundstück entfernt stehen und darf als Sichtschutz eine durchschnittliche Höhe von 1,70 bis 1,90 Metern erreichen.

Um einen Holzzaun selber zu bauen, brauchst du also eine Genehmigung, wenn er eine bestimmte Höhe überschreitet oder ein Zaunbau im Bebauungsplan nicht vorgesehen ist. Genaue Informationen zu Vorschriften und Regeln bekommst du beim zuständigen Bauamt.