Hundehütte selber bauen – vier Wände für deinen besten Freund
- SchwierigkeitMittel
- Kosten100-150 €
- Dauer1 d
Einleitung
Dieses DIY-Projekt wird nicht nur deinem Hund viel Freude bereiten, sondern auch dir. Denn wenn du eine Hundehütte selber baust, kannst du sie individuell gestalten. Du bestimmst über Größe, Design und Form der Hundehütte, damit sie den optimalen Unterschlupf für deinen Hund bietet und sich auch optisch gut in die Umgebung einfügt.
In einer selbstgebauten isolierten Hundehütte findet dein Hund im Sommer ein schattiges Plätzchen und ist auch bei Nässe und Kälte geschützt. Vierbeiner, die öfter mal Ruhe brauchen, nehmen eine Hundehütte auch gerne als Rückzugsort an. Wie du eine Hundehütte selber bauen kannst, zeigen wir dir hier – in weniger als zehn Schritten!
Natürlich sollte jeder Hund, der nicht gerade in der Wildnis Schafe hüten muss, Familienanschluss und Zugang zum Haus haben. Eine Hundehütte im Garten oder auch auf dem Balkon ist aber eine schöne Ergänzung.
Aber Achtung: Auch eine isolierte Hundehütte kann für deinen Hund möglicherweise zu heiß oder zu kalt werden. Besonders wichtig ist, dass sich keine Feuchtigkeit ansammelt. Kontrolliere sie also regelmäßig von außen und von innen und lasse deinen Hund nicht über längere Zeiträume alleine und ohne Bewegungsspielraum in der Hundehütte.
- Pinsel
- Handsäge
- Hammer
- 8 Multiplexplatten (ca. 6,5 mm dick) für Boden, Wände und Dach
- Holzleisten (am besten aus Lärchen- oder Fichtenholz) für Eckpfeiler und Verstrebungen
- Hartschaumplatten (z. B. Styropor) für die Isolierung
- Dachpappe oder Dachpappeschindeln, Firsthaube
- Holzschrauben (Kreuzschlitz)
- Nägel
- stabile Verbindungswinkel aus Metall
- wetterfester Holzschutzlack
- Europaletten oder Betonklötze für den Unterbau
Los geht’s – Schritt für Schritt: isolierte Hundehütte selber bauen
In unserem Beispiel bauen wir eine isolierte Hundehütte für eine mittelgroße Hunderasse mit bis zu 60 cm Schulterhöhe. Du kannst die Größe mit unserer Vorlage individuell auf deinen Hund anpassen. Wie das geht, erklären wir dir im Kapitel „Planung & Hintergrundwissen“.
Kennst du schon unser 18-Volt-System? Dazu gehören unzählige Geräte für eine große Vielfalt an Anwendungen. Das Besondere daran: Alle Geräte aus dem 18-Volt-System kannst du immer wieder mit demselben Akku umsetzen. Einfach Akku abziehen, auf ein weiteres Gerät aus dem System stecken, und weiter geht’s mit dem nächsten Arbeitsschritt.
Bei allen Schritten musst du natürlich auf die Arbeitssicherheit achten, um dich und deine Gesundheit zu schützen. In unserer Übersicht zu Sicherheitsvorkehrungen beim Heimwerken findest du die wichtigsten Tipps. Und schon kann’s losgehen:
Material zuschneiden
Als erstes schneidest du mit der Handkreissäge oder Stichsäge alle Holzleisten und Multiplexplatten zu. Bist du dir bei der Auswahl und Handhabung des richtigen Geräts unsicher, sieh dir unsere Video-Tutorials für Sägen an.
Beachte beim Maßnehmen die Dicke der jeweiligen Materialien. Säge auch alle Eckpfeiler und Dachbalken zu. Wie du letztere auf Gehrung sägen kannst, erfährst du in einer separaten Anleitung.
Die Dachpappenbahnen schneidest du erst zum Schluss zu. Wenn du für deinen Unterboden Europaletten verwendest, säge diese ebenfalls zu. Um Zeit zu sparen, kannst du sämtliche Holzteile auch direkt im Baumarkt auf die gewünschte Größe bringen lassen.
Unterboden vorbereiten
Deine DIY-Hundehütte muss auf trockenem Grund stehen, sodass sich keine Staunässe bilden kann. Du benötigst also einen Unterboden, z. B. aus Europaletten oder Betonklötzen. Wichtig ist, dass deine Konstruktion eine waagrechte, stabile Fläche bildet, auf der die Hundehütte sicher steht.
Boden der Hundehütte bauen und isolieren
Bei unserer Bauanleitung für deine Hundehütte fangen wir mit dem Boden an. Eine der zwei Multiplexplatten bildet die Unterseite. Auf diese schraubst du einen Rahmen aus deinen Holzleisten. Eine zusätzliche Leiste schraubst du mittig als Mittelstrebe fest. Am besten benutzt du dafür einen Akku-Bohrschrauber. Unsicher, welcher der richtige ist? Unser Bohrer-Guide gibt Aufschluss.
Für die Isolierung schneidest du zwei deiner Hartschaumplatten zu und legst diese in die Zwischenräume zwischen den Holzleisten. Nun deckst du die gesamte isolierte Bodenplatte mit einer weiteren Multiplexplatte mit denselben Maßen ab und schraubst diese an den Rahmenleisten fest.
Seitenteile vorbereiten
Für deine beiden identischen Seitenteile verfährst du ähnlich wie bei der Bodenplatte. Lege dir also zwei Multiplexplatten zurecht und schraube die Rahmenleisten sowie je eine Mittelleiste darauf. Das war’s auch schon – isoliert wird an späterer Stelle in unserem Hundehütten-Bauplan.
Vorder- und Rückwand der Hundehütte vorbereiten
Vorder- und Rückwand deiner Hundehütte sind auch fast identisch. Zuerst misst du den Winkel für deine Dachneigung ab. Dementsprechend schneidest du die Giebelform der zwei Multiplexplatten zu. Beachte dabei, dass das Ende des schrägen Giebelstücks auf der Höhe der Seitenteile endet. Jetzt sägst du mit der Stichsäge aus der Vorderwand einen Ausschnitt für den Eingang heraus. Er kann oben abgerundet oder eckig sein. Eine eckige Form erleichtert später das Zurechtsägen der Profilhölzer für die Außenverkleidung.
Als letztes schraubst du wieder Holzleisten an die Unterkanten sowie die beiden Seitenkanten. An die Schrägkanten schraubst du Holzleisten als Dachbalken. Schräge diese vorab ebenfalls im richtigen Winkel an und achte darauf, dass sie auf beiden Seiten außen etwas überstehen, damit das Dach die Wände überragt. Den Eingang in der Vorderwand umgibst du ebenfalls mit Holzleisten.
Teile zusammensetzen
Bevor du mit dem Dach weitermachen kannst, geht es erstmal ans Zusammensetzen der einzelnen Wandteile. Dafür verbindest du die Seiten sowie die Unterkanten von innen mit je drei stabilen Verbindungswinkeln.
Flexibles Seitenteil erleichtert die Reinigung
Dachflächen vorbereiten und Dach anbringen
Bevor du das Dach anbringen kannst, schraubst du jeweils vier Holzleisten auf die zwei übrigen Multiplexplatten – genauso, wie du es bei den Seitenteilen gemacht hast.
Dann bringst du den Firstbalken an. Das heißt, du verbindest die Giebel der Vorder- und Rückwand mit einem zugeschnittenen Kantholz, das du mithilfe von Verbindungswinkeln festschraubst.
Nun legst du die zwei vorbereiteten Dachseiten auf den Unterbau und schraubst sie von innen an den Giebeln fest. Um sie mit dem Firstbalken zu verbinden, nutzt du wieder Verbindungswinkel.
Zum Schluss deckst du das Dach mit Dachpappeschindeln oder Dachpappenbahnen. Dazu schneidest du jetzt die Dachpappe zu, am besten mit einem Multifunktionswerkzeug mit einer Multiblatt-Schneideklinge. DIY-Tipps dazu findest du in unserem Video-Tutorial: Dachpappe schneiden. Achte beim Zuschneiden darauf, dass sich die einzelnen Bahnen immer überlappen. Nur so wird dein Dach regendicht. Befestige nun die Dachpappe mit einem Tacker an den Dachbalken. Den Dachfirst schützt du am Ende mit einem extra Streifen Dachpappe bzw. einer sogenannten Firsthaube.
Isolieren und Hundehütte verkleiden
Lege zur vollständigen Isolierung alle freien Flächen zwischen den Holzleisten an den Außenseiten der Seitenteile sowie der Vorder- und Rückwand mit Hartschaumplatten aus. Genauso gehst du beim Dach deiner DIY-Hundehütte vor.
Anschließend verkleidest du alle Seitenteile sowie die Vorder- und Rückwand mit Profilholz. Dieses steckst du ineinander und befestigst es mit Nägeln.
Der letzte Schliff beim Hundehausbau
Bevor es ans Streichen geht, schleife Kanten und überstehende Stellen sorgfältig mit einem Multischleifer ab. Entferne danach den Schleifstaub. Streiche die Hütte für einen optimalen Schutz mindestens zwei Mal. Achte darauf, dass deine Holzschutzlasur oder -farbe für ihren Zweck geeignet ist. Das bedeutet, sie sollte besonders verträglich sein und keine Inhaltsstoffe wie Blei und Lösungsmittel enthalten. Zum Streichen kannst du statt Pinsel auch ein Farbsprühsystem verwenden. Unser Farbsprüh-Guide zeigt dir, wie es geht, und in unserem Artikel: Holz lasieren findest du weitere wertvolle Tipps.
Planung & Hintergrundwissen: Hundehütte selber bauen
Beim Bauen einer Hundehütte gibt es einiges zu beachten, was für das Wohlergehen deines Vierbeiners wichtig ist. Im Folgenden findest du wichtige Tipps und Ideen, mit denen das selbstgebaute Hundedomizil für draußen zum vollen Erfolg wird. Soll dein Hund ein gemütliches Plätzchen drinnen finden, sieh dir an, wie du ein Indoor-Hundehaus selber bauen kannst.
Falls du noch andere Vierbeiner hast oder generell ein Tierliebhaber bist, schau mal in unsere DIY-Rubrik für Hund, Katze, Vogel & Co. In separaten Anleitungen zeigen wir dir, wie du einen DIY-Futternapf herstellen, ein kreatives Katzenbett selber machen, ein Katzenklo selber bauen oder Spielzeug für Hund und Katze basteln kannst.
Auch für andere Tiere halten wir DIY-Ideen bereit. Sieh dir an, wie du einen Kaninchenstall selber bauen, einen Hühnerstall herstellen, einen Nistkasten bauen oder ein Vogelfutterhaus basteln kannst. Wildlife interessiert dich besonders? Dan möchtest du vielleicht ein Igelhaus bauen oder einen Fledermauskasten errichten.
Welche Materialien eignen sich für den Bau einer Hundehütte?
Eine Hundehütte kannst du aus verschiedenen Materialien selber bauen. In unserer Übersicht siehst du auf einen Blick die Vor- und Nachteile häufig verwendeter Baustoffe.
Welche Materialien eignen sich für den Bau einer Hundehütte?
Eine Hundehütte kannst du aus verschiedenen Materialien selber bauen. In unserer Übersicht siehst du auf einen Blick die Vor- und Nachteile häufig verwendeter Baustoffe.
Material | Vorteile | Nachteile |
Holz (Lärche, Fichte, Kiefer) |
|
|
OSB-Platten / Multiplexplatten |
|
|
Stein |
|
|
Welches Material du für die Oberfläche deines Daches verwendest, hängt u. a. vom Standort ab. Häufig wird – wie in unserer Anleitung – Dachpappe eingesetzt, die wasserdicht und kostengünstig ist.
Wie errechne ich die optimalen Maße für eine Hundehütte?
Egal, ob du eine Hundehütte für deinen Schäferhund, Mischling oder Chihuahua selber baust – es gilt folgende Faustregel: Der Innenraum der Hütte sollte mindestens doppelt so groß wie der Hund sein. Ist deine DIY-Hundehütte zu klein, kann es dem Hund zu warm werden, und es bildet sich Kondenswasser, was wiederum zu Schimmelbildung führen kann. In einer zu großen Hundehütte hingegen fängt dein Hund eventuell an zu frieren.
In unserer Musterrechnung zeigen wir dir, wie du für jede Hunderasse und Hundegröße schnell die richtigen Maße errechnest:
- Höhe: 1,2 x Schulterhöhe
- Eingangshöhe: 1 x Schulterhöhe
- Länge: 1,2 x Länge des Hundes (von der Schnauze bis zum Schwanzansatz)
- Breite: 1,2 x Drehbreite (das Maß, welches dein Hund zum Umdrehen braucht)
Welche Ideen gibt es noch für das Dach einer Hundehütte?
Statt mit dem Giebeldach aus unserer Anleitung kannst du deine Hundehütte auch mit einem Flachdach selber bauen. Es sollte jedoch leicht angeschrägt sein, sodass Staunässe vermieden wird. Zudem kannst du das Dach aufklappbar gestalten, um das Innere der Hundehütte leicht reinigen zu können. Ein Flachdach kannst du sogar bepflanzen! Natürlich nur mit Gewächsen, die für Hunde ungiftig sind.
Wie kann ich eine Hundehütte luxuriöser gestalten?
Wir haben dir die Anleitung fürs Selberbauen einer stabilen, klassischen Hundehütte geliefert. Mit wenig Aufwand kannst du sie aber auch in ein Luxushundehaus umwandeln. Werte sie dafür z. B. mit einer Veranda auf. Baust du deinen Untergrund aus Paletten, kannst du einfach eine oder zwei weitere als „Terrasse“ vor der Hundehütte einplanen. So liegt dein Hund immer auf dem Trockenen.
Auch ein Windfang kann für deinen Vierbeiner angenehm sein. Dazu nimmst du einfach längere Seitenwände.
Hast du zwei treue Hundefreunde, kannst du auch eine Art Doppelhaushälfte bauen, mit zwei Eingängen und einer Trennwand in der Mitte.
Bei der Innenausstattung deiner DIY-Hundehütte kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Von Kuscheldecke über Hundebett bis Futternapf stehen dir zahlreiche Möglichkeiten offen. Achte aber immer darauf, dass das Innere der Hütte nicht feucht wird und sich kein Schimmel bildet.
Auf eine Beleuchtung der Hundehütte kannst du getrost verzichten, dein Hund braucht sie nicht. Er sieht im Dunkeln besser als der Mensch und orientiert sich auch mit seinen anderen Sinnen.
Wie kann ich meine Kinder in den Bau der Hundehütte integrieren?
Euer Vierbeiner ist so ein richtiger Familienhund und Kumpel für deine Kids? Dann sollten sie Mitspracherecht bei der Gestaltung der Hundehütte haben! Lasse sie beispielsweise bei der Wahl der Farbe oder Inneneinrichtung mitbestimmen. Je nach Alter helfen sie dir vielleicht auch gerne beim Aufbau. Wie das Bauen mit Kindern gelingt, erfährst du in einem separaten Artikel.
Die meisten unserer DIY-Projekte für Haus- und Wildtiere eignen sich gut, um Kinder ans Bauen heranzuführen, denn sie sind relativ einfach und überschaubar. Wenn die DIY-Hundehütte steht und du Lust auf komplexere „Bauvorhaben“ für die Familie hast, sieh dir doch mal an, wie du ein Spielhaus selber bauen, ein Baumhaus anlegen oder ein Stelzenhaus bauen kannst.
Kosten einer DIY-Hundehütte
Größe und Design deiner Hundehütte sind für die Kosten ausschlaggebend. Hier eine Liste mit den Preisen für die Grundmaterialien, die wir für unseren Hundehaus-Bauplan verwendet haben:
- Hartschaumplatte 1 cm dick: 9 EUR/Stück
- Holzleiste Fichte (24 x 94 mm), 2 m Länge: 12 EUR/Stück
- Profilholz Lärche: 30 EUR/m²
- Eckbalken (60 x 60 mm), 2 m Länge: 7 EUR/ Stück
- Holzlasur, wetterfest: 20 EUR/l
- Dachpappeziegel: 9 EUR/m²
- Verbindungswinkel Metall: 0,50 EUR/Stück
Im Falle unserer Anleitung kommen wir also je nach Holzpreis auf ca. 100–150 EUR – und der Spaß, den du beim Bauen haben wirst, ist unbezahlbar.