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13 Fragen an Lilli und Sascha Grewe von kitschcanmakeyourich und artcanbreakyourheart

Lilli und Sascha Grewe von kitschcanmakeyourich und artcanbrakeyourheart
Lilli und Sascha Grewe: Die beiden Gründer und Köpfe der Labels “kitschcanmakeyourich” und “artcanbreakyourheart”. © Benni Janzen

Lilli und Sascha Grewe gehören zu den festen Größen in der deutschen Produktdesigner-Szene. Für ihre beiden Labels „kitschcanmakeyourich“ und „artcanbreakyourheart“ entwerfen, produzieren und vermarkten sie Wohnaccessoires und Möbel – mit klaren Formen und immer mit einem gewissen Augenzwinkern. Besonders bekannt und mehrfach ausgezeichnet sind beispielsweise die Buchstabenhocker von artcanbreakyourheart, die es mittlerweile in zahlreichen Farben und unterschiedlichen Materialien gibt. In unserem Interview geben Lilli und Sascha nicht nur einen Einblick in ihre kreative Arbeit, sondern auch in ihr zauberhaftes Loft in Bielefeld.

Liebe Lilli, lieber Sascha, beide Eurer Labels beinhalten sehr ausdrucksstarke, ikonische Produkte. Wie unterscheiden sich kitschcanmakeyourich und artcanbreakyourheart?

kitschcanmakeyourich kümmert sich um die Wohnaccessoires und artcanbreakyourheart um die Möbel. Inneneinrichtung machen allerdings beide.

Und wie kommt ihr auf Eure Ideen?

Das ist ganz unterschiedlich. Wir lassen alles auf uns wirken. Die Natur, andere Designs, die uns inspirieren oder schlicht und einfach Bedürfnisse, die gestillt werden wollen.

Eiche. Die Maserung, der Geruch, die Haltbarkeit, wir lieben dieses Holz!


Lilli Grewe von kitschcanmakeyourich

Was muss ein Produkt können, damit Ihr es ins jeweilige Sortiment aufnehmt?

Vorrangig muss das Produkt eine Eigenständigkeit und somit seine Daseinsberechtigung haben. Wir mögen es aber auch, wenn sich die Entwürfe nicht allzu ernst nehmen. Letztendlich ist aber oft die Produzierbarkeit und somit der monetäre Faktor entscheidend.

Tipp
So wurde aus Lilli und Sascha kitschcanmakeyourich und artcanbreakyourheart

Lilli hat Germanistik und Sport studiert und ist durch Saschas Arbeit immer mehr mit Produktdesign in Berührung gekommen. 2014 gründetet sie kitschcanmakeyourich. Mit Sascha zusammen entwirft, produziert und vermarktet sie darüber Wohnaccessoires aus Holz. Neuerdings berät sie auch Firmen in Social Media. „Das macht mir sehr viel Spaß!“Sascha ist einen klassischeren Weg gegangen: Er hat erst eine Ausbildung zum Tischler absolviert, direkt im Anschluss Innenarchitektur studiert und ist während des Studiums, ohne es geplant zu haben, in die Selbstständigkeit gerutscht. Unter dem Label artcanbreakyourheart entwerfen und fertigen die Grewes hauptsächlich Möbel. „Ich könnte mir keinen besseren Job vorstellen.“

Und habt Ihr so etwas wie ein Lieblingsmaterial mit dem Ihr besonders gerne arbeitet?

Das ist ganz klar Holz und nicht irgendein Holz, sondern Eiche. Die Maserung, der Geruch, die Haltbarkeit, wir lieben dieses Holz! Es ist uns auch wichtig einheimische Hölzer zu verwenden. Importierte Hölzer und Tropenholz würden wir aus ethischen Gründen nicht verarbeiten.

  • Nicht nur etwas für harte Typen: die Buchstabenhocker von artcanbreakyourheart.
    Nicht nur etwas für harte Typen: die Buchstabenhocker von artcanbreakyourheart. © Benni Janzen
  • s Bett „Emmerich“ und der Übertopf „Plantpot“ von kitschcanmakeyourich. Der Buchstabenhocker „U“ von artcanbreakyourheart.
    Das Bett „Emmerich“ und der Übertopf „Plantpot“ stammen von kitschcanmakeyourich. Der Buchstabenhocker „U“ von artcanbreakyourheart. © Benni Janzen
  • Das Schlüsselbrett „Boris“ ist aus der Kollektion von kitschcanmakeyourich.
    Das Schlüsselbrett „Boris“ ist aus der Kollektion von kitschcanmakeyourich. © Benni Janzen

Wie wohnt Ihr eigentlich?

Wir wohnen als Familie in einem historischen Gewerbepark von 1890. Das alte Backsteingebäude und der Park sind auch sehr grün. Wir wohnen dort in dem ehemaligen Kohlenschuppen: unten das Studio, oben unser kleines Loft. Unser persönliches I-Tüpfelchen ist ein kleiner Bach, der direkt vor unserer Haustür entlangfließt und den wir mit unseren beiden Kanus auch gerne nutzen.

Und wie würdet ihr Euren Einrichtungsstil beschreiben?

Der ist recht schlicht und aufgeräumt. Ein bisschen Bauhaus, ein bisschen Skandinavien und ein bisschen Minimalismus. Hauptsächlich aber Eichenmöbel und weiße Wände. Wir haben jeden cm² durch Einbaumöbel ausgenutzt. Außerdem sammeln wir gerne Objekte von jungen Designern.

Habt Ihr geheime Einrichtungsregeln, an die Ihr Euch bei der Anschaffung oder beim Bau neuer Einrichtungsgegenstände haltet?

Ganz wichtig: Weniger ist mehr. Und am besten nur einen Holztyp verwenden. Das bringt Ruhe und wirkt stimmig.

Ein bisschen Bauhaus, ein bisschen Skandinavien und ein bisschen Minimalismus. Hauptsächlich aber Eichenmöbel und weiße Wände.


Sascha Grewe von „artcanbreakyourheart“

Wie schafft Ihr es, den Platz in Eurem Loft für eine vierköpfige Familie optimal auszunutzen?

Durch die vielen Schrägen haben wir viel Raum unseres 100m² Lofts verloren. Durch Einbauschränke und der doppelten Nutzung unseres Schrankes als Raumteiler haben wir wichtigen Platz gewonnen.

Ohne welche Einrichtungsgegenstände könntet Ihr nicht leben?

Der Esstisch ist schon sehr essentiell, dort findet eigentlich alles statt: Essen, Spiele, Meetings, Familiengespräche und Projekte.

Und auf welchen Gegenstand könntet Ihr auf keinen Fall verzichten?

Wir können zumindest sagen, worauf wir im Moment ganz gut verzichten können: ein Sofa!

  • Esszimmertisch im Loft von kitschcanmakeyourich und artcanbreakyourheart.
    Der große Esstisch ist das Zentrum des Lofts der Familie Grewe – und natürlich selbst gebaut. © Benni Janzen
  • Schwarz, Weiß und Akzente aus Eichenholz finden sich in der Küche des Lofts.
    Schwarz, Weiß und Akzente aus Eichenholz finden sich in der Küche des Lofts. © Benni Janzen
  • Selbstgebaute Schaukel mit Eames Stuhlschale von Vitra.
    Für die selbstgebaute Schaukel haben Lilli und Sascha Grewe eine Stuhlschale von Vitra zweckentfremdet. © Benni Janzen

Was habt Ihr für Bauprojekte in den vergangen Jahren in Eurem Zuhause umgesetzt?

Das waren einige. Wir haben den Holzboden abgeschliffen und lichtgrau lackiert (übrigens die häufigste Frage zu unserem Zuhause auf Instagram), ein Zimmer für unsere Große Tochter reingezogen, einen Vorhang als Raumteiler für unsere kleine Tochter angebracht, und momentan befindet sich die Küche noch leicht im Umbau. Wir setzen gerade ein neues Kochfeld ein und demnächst ist das Treppenhaus dran. Viele unserer Möbel sind selbst entworfen und selbst gebaut. Und wir lieben IKEA-Hacks.

Hättet Ihr als Produktdesigner und Innenarchitekten einen Tipp, welches Projekt ein guter Start wäre, um der Wohnung einen neuen Look zu verpassen?

Mit einigen Grünpflanzen und einem Teppich sieht der Raum gleich wohnlicher und wärmer aus.

So, letzte Frage: Auf welche Neuigkeiten dürfen wir uns in Zukunft von Euch freuen?

Es wird auf bei artcanbreakyourheart einen oder mehrere neue Esstische geben, ein Bett für Erwachsene und bei kitschcanmakeyourich ein paar weitere Tiervarianten unseres neuen Kinderdackelbetts.

Tipp
Tipp

Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, was Lilli und Sascha alles auf die Beine stellen, der findet die beiden auch auf ihren Instagram-Kanälen von kitschcanmakeyourich und artcanbreakyourheart . Dort berichten sie nicht nur aus ihrem Arbeitsleben sondern geben auch regelmäßig Empfehlungen zu anderen inspirierenden Bloggern, Designern und Instagram-Accounts.