Pavillon selber bauen – DIY-Ideen für deinen Schattenspender
- SchwierigkeitMittel
- Kosten2000 €
- Dauer> 1 Tage
Einleitung
Ob als schützende Überdachung fürs BBQ-Büffet oder lauschiger Ort für ruhige Lesestunden – ein selbstgebauter Pavillon erfüllt viele Zwecke. Versiehst du ihn mit einem wasserfesten Dach, kannst du deinen Garten auch bei schlechterem Wetter genießen. Wie du einen einfachen Pavillon selber bauen kannst, zeigen wir dir in der folgenden Anleitung. Außerdem klären wir dich im Kapitel „Planung & Hintergrundwissen“ u. a. über geeignete Materialien und den richtigen Standort auf.
- Schaufel/Spaten
- Bleistift
- Zollstock
- Plastikeimer
- 12 Holzbalken 10 x 10 x 250 cm
- 4 Holzbalken 10 x 10 x 390 cm
- 5 Dachsparren 12 x 6 x 420cm
- 8 Holzbretter 20 x 6 x 450 cm
- Acrylglasplatte Sinus 16 qm
- 8 Rankgitter 60 x 180 cm
- 12 H-Stützpfostenhalter 101 x 400 mm
- mind. 100 Senkkopfholzschrauben 8 x 80 mm
- 60 Senkkopfholzschrauben 8 x 140 mm
- 24 Schwerlast-Winkelverbinder 90 x 90 x 65 mm
- 28 Winkelverbinder 50 x 50 x 35 mm
- 50 Sechskantholzschrauben M8 x 80 mm (mit Unterlegscheiben und Muttern)
- 60 Sechskantholzschrauben M8 x 50 mm (mit Unterlegscheiben und Muttern)
- ca. 120 Kalotten und Spenglerschrauben
- reflektierendes Klebeband
- 12 Säcke Gartenbaubeton à 30 kg
Los geht’s – Schritt für Schritt: Pavillon selber bauen
Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir dir, wie du einen Pavillon aus Holz selber bauen kannst und welche Werkzeuge du dafür brauchst.
Kennst du schon unser 18-Volt-System? Dazu gehören unzählige Geräte für eine große Vielfalt an Anwendungen. Das Besondere daran: Alle Geräte aus dem 18-Volt-System kannst du immer wieder mit demselben Akku umsetzen. Einfach Akku abziehen, auf ein weiteres Gerät aus dem System stecken, und weiter geht’s mit dem nächsten Arbeitsschritt.
Achte bei allen Schritten auf die Arbeitssicherheit, um dich und deine Gesundheit zu schützen. In unserer Übersicht zu Sicherheitsvorkehrungen beim Heimwerken findest du die wichtigsten Tipps.
Holz zusägen
Achte beim Materialkauf auf geeignetes Holz. Gängig und preiswert sind Fichte/Tanne oder Douglasie. Das Holz kannst du entweder zu Hause mit einer Stichsäge zusägen oder im Baumarkt zuschneiden lassen. Schleife die Sägekanten ab, beispielsweise mit einem Multischleifer.
Wenn du noch nicht so viel Erfahrung im Umgang mit den Geräten hast, sieh dir unsere Video-Tutorials für Sägen und Video-Tutorials für Schleifgeräte an.
Basis für den DIY-Pavillon schaffen
Ein selbstgebauter Pavillon benötigt ein geeignetes Fundament, wie z. B. ein Punktfundament. Hebe dafür 12 Löcher mit den Mindestmaßen von 20 x 20 x 40 cm aus, 3 für jede Ecke des Pavillons. Die 3 Löcher in den Ecken sollten jeweils einen Abstand von 50 cm zueinander haben. Der Abstand zwischen den 4 äußeren Ecklöchern beträgt jeweils 3,70 m.
Gieße die ausgehobenen Löcher mit Beton aus und platziere die H-Pfostenträger im noch feuchten Beton. Sobald der Beton ausgehärtet ist, befestigst du mit einem Akku-Bohrschrauber und den Sechskantholzschrauben M8 x 80 mm die 2,50 m langen Balken an den Pfostenträgern. Benutze zur exakten senkrechten Ausrichtung der Pfosten eine Wasserwaage bzw. einen Linienlaser.
Dachrahmen anbringen
Im nächsten Schritt montierst du den Dachrahmen aus den 4 Balken à 3,90 m. Damit sie an den Ecken bündig miteinander abschließen und nicht aufeinanderliegen, säge vorher an den Enden der Balken Aussparungen mit den Maßen 5 x 10 cm aus (Fachbegriff: gerades Blatt).
Anschließend legst du die Balken des Dachrahmens auf die Stützpfeiler und verbindest sie mithilfe des Akku-Bohrschraubers und der 8 x 80 mm Senkkopfholzschrauben. Wenn du noch nützliche Tipps zur Verwendung des Geräts brauchst, schau doch bei unseren Video-Tutorials für Bohrer und Schrauber vorbei.
Dann befestigst du den Dachrahmen an den Stützpfosten. Benutze die Schwerlastwinkelverbinder und die Sechskantholzschrauben M8 x 80 mm. Du benötigst pro Stützpfosten jeweils zwei Winkelverbinder und pro Winkelverbinder zwei Schrauben.
Löcher vorbohren
Dachkonstruktion und Ziergitter
Für die Dachkonstruktion nimmst du die Dachsparren der Länge 4,20 m. Befestige sie mit den Winkelverbindern und den Sechskantholzschrauben M8 x 50 mm am Dachrahmen. Der Abstand zwischen den einzelnen Sparren beträgt ca. 50 cm.
Jetzt nimmst du die Querbretter, versiehst sie mit Aussparungen für die Dachsparren à 12 x 6 cm und befestigst sie von oben mit langen Senkkopfholzschrauben an den Dachsparren. Danach kannst du die Rankgitter anbringen, indem du sie mit den Stützpfosten verschraubst. Schon hast du das Grundgerüst für deinen einfachen Pavillon fertig gebaut.
Dach decken
Wenn du Schutz vor Sonne und Regen haben willst, solltest du einen Pavillon mit festem Dach bauen. Dafür eignen sich u. a. getönte Sinus-Kunststoffplatten aus Acryl, die noch genug Licht durchlassen. Um einen Hitzestau zu vermeiden, versiehst du die Oberkante der Querbretter mit reflektierendem Klebeband.
Verschraube die Acrylplatten anschließend mit der Dachkonstruktion. Du benötigst die Kalotten und Spenglerschrauben. 8 Stück pro Quadratmeter reichen aus. Bohre niemals in das Wellental, dort kann sich Wasser stauen und die Schrauben porös machen. Achte darauf, die einzelnen Platten ausreichend überlappen zu lassen, damit das Dach wasserdicht ist.
Siehst du? Es ist gar nicht so schwer, einen Pavillon aus Holz selber zu bauen. Dem nächsten Gartenfest steht jedenfalls nichts mehr im Weg – die Gartenbar zum Selberbauen liefern wir dir in einer anderen Anleitung dazu.
Dach überm Kopf
Planung & Hintergrundwissen zum DIY-Pavillon
Du willst am liebsten direkt loslegen und deinen Holzpavillon selber bauen? Wahrscheinlich hast du vorher trotzdem einige Fragen: Was gibt es beim Standort zu beachten, welche Materialien sind geeignet und welche Dachformen gibt es? Welche Breite und Länge sollte ein Pavillon mindestens haben und benötigst du eine Baugenehmigung? Das alles und mehr erfährst du jetzt.
Was ist der Unterschied zwischen Pavillon und Pergola?
Unter einer Pergola verstand man früher einen Vor- oder Anbau, der häufig vom Haus zur Terrasse führte und eher als zierendes Gartenelement diente. Da das Dach einer Pergola meistens nur aus lamellenförmig aufgesetzten Balken bestand, bot sie keinen Schutz vor der Witterung.
Der Pavillon hingegen hat nach der herkömmlichen Definition ein festets Dach, das vor Sonne oder Regen schützt.
Die Begrifflichkeiten sind heute jedoch aufgeweicht. Wie genau du nun deine Pergola selber bauen oder ob du sie dann doch eher überdachen und Pavillon nennen willst, bleibt dir überlassen. Du kannst übrigens auch eine oktogonale Gartenlaube selber bauen – nur, um noch mehr Verwirrung in die Terminologie zu bringen.
Was ist der richtige Standort für einen DIY-Gartenpavillon?
Wichtig bei der Standortwahl ist vor allem ein ebenerdiger Untergrund. Denke außerdem daran, dass der Pavillon fest steht und optisch möglichst gut ins Gesamtbild des Gartens passen sollte. Bedenke Sichtachsen und Laufwege zum Haus. Du kannst einen Pavillon auch gut auf der Terrasse bauen. Benutze dann Aufschraub-Bodenhülsen zur Verankerung im Boden.
Aus welchen Materialien kann ich einen Pavillon bauen?
Einen Gartenpavillon kannst du aus verschiedenen Materialien selber bauen. In der folgenden Tabelle siehst du eine Auswahl inklusive Vor- und Nachteilen.
| Materialart | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|
| Aluminium oder Stahl | pflegeleicht witterungsbeständig | schlicht und kühl wenig dekorativ |
| Holz | stabil, robust alle Formen möglich | optisch nicht so modern wie Metall pflegeintensiv |
| Bambus | leicht stabil | teuer empfindlich gegenüber Wasser |
| Paletten | günstig | teilweise mit Chemikalien belastet pflegeintensiv, Instabilität durch Fäule |
Welche Dachformen und -arten sind bei einem DIY-Pavillon möglich?
Ein Dach schützt vor Regen und zu starker Sonneneinstrahlung und sorgt für eine gemütliche Atmosphäre in deinem kleinen Refugium. Je nachdem, wie du deinen Pavillon genau bauen willst, kommen unterschiedliche Dacharten in Frage. Als Entscheidungshilfe haben wir in den folgenden Tabellen einige gängige Dachformen und -arten zusammengestellt.
| Dachform | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|
| Flachdach | gut geeignet für Photovoltaik Dachbegrünung möglich | keine Dachneigung Feuchtigkeitsschäden möglich Wartungsaufwand |
| Satteldach | gut geeignet für niederschlagsreiche Gebiete stabil | wenig Gestaltungsmöglichkeiten wenig Nutzfläche |
| Walmdach | langlebig optisch ansprechend | kostenintensiver |
| Pultdach | lässt Regenwasser gut ablaufen günstig | je nach Bedeckung anfällig für Hitzeentwicklung |
| Mansarddach | exklusives Design optisch ansprechend | hoher Pflegeaufwand |
| Dachart | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|
| Hardtop | stabil | schwer |
| Lamellendach (Aluminium, Glas) | UV-Schutz Ausrichtung nach Sonnenlauf | Elektrik & Mechanik bei günstigeren Modellen schnell kaputt teuer |
| Faltdach | Sonnen- und Regenschutz in einem | schlecht geeignet bei Schnee |
| Rolldach | flexibel pflegeleicht | im geschlossenen Zustand wenig lichtdurchlässig |
| Markise | aus- und einfahrbar günstig | instabil bei Regen und Wind schwierige Pflege |
Welche Größe sollte mein Pavillon haben?
Pavillons gibt es in allen Größen. Für normale Gärten und Terrassen eigenen sich Modelle mit einer Größe von mindestens 12 qm, wenn darunter eine Sitzgruppe Platz finden soll. Daraus ergibt sich bei einem rechteckigen Pavillon also eine Mindestbreite von 3 m und eine Mindestlänge von 4 m. Baust du einen Pavillon mit einer eher runden Grundfläche, sollte der Durchmesser mindestens 4 m betragen.
Wie sorge ich dafür, dass mein Pavillon stabil steht?
Wenn du dich nach unserer Anleitung richtest, musst du dir um die Stabilität deines DIY-Pavillons keine Sorgen machen. Durch das Punktfundament aus Beton, die Stärke der Balken und die Schwerlastwinkelverbinder ist er überaus standfest.
Brauche ich für einen DIY-Pavillon eine Baugenehmigung?
Ob du für einen selbstgebauten Holzpavillon eine Baugenehmigung brauchst, hängt u. a. davon ab, in welchem Bundesland du lebst. In Bayern und Brandenburg darfst du bis zu 75 Kubikmeter ohne Genehmigung umbauen, in Niedersachsen liegt die Grenze bei 40 Kubikmetern und in Nordrhein-Westfalen sogar bei nur 30 Kubikmetern.
Auch für die maximale Höhe gibt es unterschiedliche Regelungen, und bei der Berechnung der umbauten Kubikmeter fließt z. B. der Dachüberstand mit ein. Wenn du dir unsicher bist, frage am besten beim zuständigen Bauamt nach. So bist du auf der sicheren Seite und ersparst dir unschöne Überraschungen nach dem Bau des Pavillons.
Sprich dein Vorhaben auch mit deinen Nachbarn ab, vor allem, wenn dein Pavillon in ihrer Sichtachse stünde.
Was gibt es noch für Pavillon-Ideen?
Pavillons gibt es in allen erdenklichen Formen und Designs. Besonders beliebt sind zum Beispiel asiatisch angehauchte Modelle:
Mit welchen Special Features kann ich meinen DIY-Pavillon aufwerten?
Du willst deine Sitzlaube nicht nur selber bauen, sondern auch gleich noch weiter ausstatten? Wie wäre es mit einem Grillpavillon? Wichtig ist dabei, einen Abzug in Form eines Schornsteins oder einer Abzugshaube zu integrieren. Der Aufwand ist dir zu groß? Dann zeigen wir dir gerne, wie du alternativ einen Gartengrill selber bauen kannst.
Sieh dir auch unsere Anleitung für eine DIY-Outdoor-Küche oder den Räucherofen zum Selberbauen an, wenn du deinen Pavillon zum kulinarischen Hotspot machen willst. Besonders schön an kühleren Abenden ist auch die Feuerstelle für den Garten – kuschele dich in deinen Pavillon und sieh den Flammen zu. Tipps für eine gemütliche Außenbeleuchtung erhältst du ebenfalls bei uns.
Dir stehen zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten für dein kleines Gartenbauwerk offen. Natürlich kannst du es ganz klassisch möblieren, aber vielleicht hast du auch vor, eine Außendusche selber zu bauen und brauchst eine Überdachung? Oder du möchtest eine Leinwand fürs Outdoor-Kino selber bauen? Auch die kannst du gut unter einem Pavillon aufstellen.
Was Möbel betrifft, hast du die freie Wahl: Du kannst eine Paletten-Lounge selber bauen, vielleicht reicht dir aber auch eine Bank aus Paletten. Du kannst mit DIY-Gartenliegen einen Wellnessbereich schaffen, Gartenhocker aus Obstkisten basteln oder mit dem Picknicktisch zum Selberbauen sicherstellen, dass du immer ein kühles Getränk zur Hand hast – da darf der DIY-Erdkühlschrank natürlich nicht fehlen. In unserem DIY-Bereich für Garten, Balkon & Terrasse warten viele weitere Ideen auf dich.
Kosten: Pavillon selber bauen
Du fragst dich, was es kosten wird, einen Pavillon aus Holz selber zu bauen? Wie bei jedem DIY-Projekt hängt die Antwort auf diese Frage von der Größe und den Materialien ab, für die du dich entscheidest.
Bei dem Projekt aus unserer Anleitung kommen wir auf rund 2000 EUR für die Materialkosten, die sich wie folgt zusammensetzen:
- H-Pfostenträger: ca. 100 EUR (8–10 EUR/Stck.)
- Gartenbaubeton: ca. 100 EUR (5–10 EUR/Sack)
- Winkelverbinder: ca. 50 EUR (ca. 1 EUR/Stck.)
- Balken für Stützpfosten: ca. 480 EUR (12–15 EUR/lfm)
- Balken für Dachrahmen: ca. 230 EUR (12–15 EUR/lfm)
- Dachsparren: ca. 140 EUR (5 EUR/lfm)
- Querbretter: ca. 320 EUR (8 EUR/lfm)
- Rankgitter: ca. 200 EUR (25 EUR/Stck.)
- Acrylglasplatten: ca. 450 EUR (20–25 EUR/m2)
- Kalotten und Spenglerschrauben: ca. 120 EUR (1 EUR/Stck.)
Einen einfachen Zelt- oder Faltpavillon bekommst du im Handel zwar schon für weniger als 300 EUR, doch die Gefahr, dass er beim ersten Windstoß davonfliegt, ist relativ groß. Solide Modelle gibt es ab ca. 1350 EUR. Ein Pavillon zum Selberbauen schenkt dir natürlich mehr Gestaltungsfreiheit.