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Rasen säen und düngen

Mann, Frau und Hund auf gepflegtem Rasen
Ein gepflegter Rasen lädt zum Entspannen und Verweilen ein.

Rasensamen oder Rollrasen?

Rollrasen verlegen
Mit Rollrasen holst du dir sofort Grün in den Garten. Das Verlegen ist allerdings recht anstrengend. ©iStock/sandsun

Willst du einen schönen Rasen in deinem Garten anlegen, hast du grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Du kannst Rollrasen verlegen oder den Rasen mit Rasensamen säen.

Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. So ist das Verlegen von Rollrasen beispielsweise körperlich deutlich anstrengender, als einen Rasen zu säen. Der Rollrasen liegt aber sofort und überdeckt die zuvor unbewachsene Fläche.

Ausgesäter Rasen braucht bis zu drei Monate lang, um so weit gewachsen zu sein, dass du ihn nutzen und belasten kannst. Entscheidest du dich dennoch für das Säen von Rasen, haben wir hier die wichtigsten Tipps für dich.

Rasen säen: der richtige Rasensamen

Willst du Rasen säen, sollte der Boden locker und plan sein. Steine und Unkraut entfernst du. Dann kaufst du einen passenden Rasensamen beziehungsweise eine Rasensamenmischung.

Setze beim Rasensamen unbedingt auf Qualität. Hochwertige Rasensamen brauchen zwar mitunter länger zum Keimen und auch die Halme wachsen dabei manchmal langsamer – diese Rasensamenmischungen führen aber zu einer dichteren Grasnarbe, sodass das Gesamtbild am Ende deutlich besser aussieht.

Bei qualitativ hochwertigen Samenmischungen brauchst du außerdem weniger Rasensamen pro Quadratmeter. Der höhere Preis relativiert sich dadurch wieder.

Lagere Rasensamen nicht zu lange. Das kann die Keimquote beeinträchtigen. Bei der Gräserart Rot-Schwingel nimmt sie beispielsweise schon nach einem Jahr ab.

Das Sortenverhältnis in den Rasensamenmischungen ist genau aufeinander abgestimmt. Keimt eine Sorte nicht mehr aus, kann das einen negativen Effekt auf das Aussehen der ganzen Rasenfläche haben. Außerdem leidet dann auch die Rasenqualität insgesamt.

Rasensamen in der Hand
Setze bei den Rasensamen auf ein hochwertiges Produkt. Der etwas höhere Preis zahlt sich recht schnell aus. ©MSG/Folkert Siemens; Prod.: W. Bohlsen, D. van Dieken, F. Siemens

Wann solltest du Rasen säen?

Rasen kannst du grundsätzlich das ganze Jahr über säen. Die Samen sind winterhart. Eine bestimmte Bodentemperatur sollte jedoch nicht unterschritten werden. Sonst könnte die Keimfähigkeit leiden. Unter 10 °C keimen einige Samen nur noch sehr langsam aus. Die jungen Pflanzen sind dann deutlich empfindlicher gegenüber Trockenheit und erleiden schneller Trockenschäden.

Am günstigsten zum Säen von Rasen ist die Zeit von April bis Mai. Im Juni ist es oft schon so warm, dass du nach dem Säen besonders viel gießen müsstest. Hast du genügend Zeit dafür, spricht aber nichts gegen ein Säen im Juni. Die Rasensamen laufen in dieser Zeit gut auf und wachsen schnell.

Weniger gießen musst du nach dem Säen im Spätsommer und Herbst. Von Ende August bis Ende September ist das Verhältnis von Temperatur und Regenmenge wieder günstiger, sodass dir Arbeit abgenommen wird. In diesen Monaten ist es daher ebenfalls sehr günstig, Rasen zu säen.

Rasen säen: Schritt für Schritt

Achte beim Säen von Rasen auf einige Dinge, dann entwickelt sich das schöne Grün schnell und zuverlässig in deinem Garten. Mit unserer Anleitung Schritt für Schritt machst du alles richtig.

Boden vorbereiten

Boden vorbereiten zum Säen des Rasens
Entferne alten Rasen oder auch Unkraut mit einem Spaten. Danach bringst du Bausand auf der Fläche aus. ©MSG/Folkert Siemens

Bereite den Boden für deinen Rasen vor. Entferne dafür sämtliches Unkraut. Arbeite den Boden dafür gründlich durch. Mache dies mit einem Spaten oder mit einer Motorhacke. 

Bei einem sehr harten und lehmigen Boden verteilst du vor dem Hacken Bausand auf der Fläche. 10 cm hoch sollte die Sandschicht sein. Arbeite den Sand gründlich ein.

Steine und Wurzeln entfernen

Sammle dann Steine und größere Wurzelstücke ein. Sie wären den jungen Rasenkeimlingen beim Wachsen im Weg.

Fläche ebnen

Ebne dann die ganze Fläche ein. Mit einem breiten Holzrechen gelingt das sehr gut. Arbeite hier sehr genau. Unebenheiten auf der Fläche führen später zu Wasseransammlungen.

Boden walzen

Rasenwalze
Mit der Rasenwalze ebnest du die Fläche ein. So hast du später keine Dellen oder Beulen im Gras. ©MSG/Folkert Siemens

Nun kommt die Rasenwalze zum Einsatz. Schiebe sie einmal über die künftige Rasenfläche. Wirf dann einen prüfenden Blick auf die Fläche und mache Hügel und Dellen aus. Arbeite diese Stellen mit dem Holzrechen nach.

Lasse den Boden dann etwa eine Woche lang ruhen, bevor du mit dem Säen des Rasens beginnst.

 

Rasensamen ausbringen

Wiege die Rasensamen ab und verwendet genau so viel pro Quadratmeter wie auf der Verpackung angegeben ist. Gib die Rasensamen dann in eine Samenwanne oder in einen Eimer und streue sie gleichmäßig über der Fläche aus.

Wähle einen windstillen Tag für diese Arbeit, sonst wird das gleichmäßige Ausstreuen unnötig schwer. Besonders regelmäßig verteilst du die Samen mit einem Streuwagen. Ihn kannst du später auch zum Düngen deiner Rasenfläche nutzen.

Samen einarbeiten

Rasensamen einarbeiten
Arbeite die Rasensamen mit dem Holzrechen in die Erde ein. So keimen sie besser. ©MSG/Folkert Siemens

Nun kommt noch einmal der Holzrechen ins Spiel. Ziehe mit ihm die gesäten Rasensamen einmal in Längs-, einmal in Querrichtung in den Boden ein. So bekommen die Samen einen besseren Kontakt zum Boden. Sie trocknen dadurch seltener aus und können besser keimen.

Gesäten Rasen walzen

Walze dann mit einer Rasenwalze einmal in Quer- und einmal in Längsrichtung über die gesamte Fläche. So bekommen die Rasensamen einen idealen Bodenschluss, also Kontakt zur Erde.

Bei einem sehr lehmigen Boden, der bei Trockenheit schnell verkrustet, gibst du eine dünne, maximal 0,5 cm dicke Schicht Rasenerde auf die Samen. Alternativ eignet sich auch feinkrümelige Blumenerde. Diese Schicht lässt du locker auf den Samen liegen. Du walzt sie nicht ein.

Rasensamen wässern

Pflanzen wässern im Garten
So wie du deine Pflanzen im Garten regelmäßig wässerst, musst du auch den gesäten Rasen versorgen. Halte die Rasensamen immer leicht feucht.

Stelle dann einen Schwenkregner auf die künftige Rasenfläche. Er sollte die gesamte Fläche wässern. Ist die Witterung nach dem Säen eher trocken, stellst du den Schwenkregner etwa viermal täglich kurz an. Zehn Minuten reichen.

Kurz nach dem Keimen sind Rasensamen sehr empfindlich im Hinblick auf Trockenheit. Das regelmäßige Wässern ist daher sehr wichtig.

Rasen nach dem Säen pflegen

Die Rasensamen brauchen je nach Samenart und Außentemperatur etwa eine bis drei Wochen zum Keimen. Wässere in dieser Zeit wie oben beschrieben regelmäßig. Zeigt sich das erste Grün auf der Fläche, verlängerst du die Gießintervalle. Gib dann bei Trockenheit nur noch alle ein bis zwei Tage Wasser, dann aber mehr. 10 l bis 20 l sollten es pro Quadratmeter sein.

Gieße jungen Rasen auf Sandböden häufiger, aber dafür weniger stark. Auf lehmigen Böden wässerst du alle zwei bis drei Tage, dann aber reichlich: 20 l pro Quadratmeter sind ein guter Richtwert. Mit einem Regenmesser kannst du die Menge gut abschätzen.

Der Boden muss beim Wässern etwa spatentief durchfeuchtet werden. So wachsen die Rasenwurzeln in größere Tiefen. Sie sind dann in der Zukunft weniger empfindlich bei längerer Trockenheit.

Jungen Rasen zum ersten Mal mähen

Rasenmäher CityMower 18 von Bosch
Mähe den neuen Rasen zum ersten Mal, wenn er 8 cm bis 10 cm hoch ist. Wähle dafür am Rasenmäher eine Schnitthöhe von 5 cm bis 6 cm.

Jungen Rasen schneidest du erst dann, wenn er eine Höhe von 8 cm bis 10 cm erreicht hat. Stelle den Rasenmäher auf eine Schnitthöhe von 5 cm bis 6 cm ein. Der CityMower 18 von Bosch hat beispielsweise drei einstellbare Schnitthöhen von 3 cm bis 6 cm. Bei künftigen Schnitten näherst du dich dann immer weiter der idealen Höhe von etwa 4 cm an.

Mähe den Rasen regelmäßig und rechtzeitig. So verzweigen sich die Gräser immer besser. Die Grasnarbe wird dadurch besonders dicht. Hast du nicht genug Zeit zum regelmäßigen Mähen, kannst du diese Aufgabe auch einem Roboter-Rasenmäher überlassen. Der Indego M+ 700 von Bosch nimmt dir diese Aufgabe beispielsweise zuverlässig und flüsterleise ab.

Rasen düngen

Nach dem ersten Mähen düngst du deinen Rasen mit einem Langzeitdünger. Und auch in Zukunft sollte das Düngen deines Rasens regelmäßig auf dem Plan stehen.

Warum muss man Rasen düngen?

Rasen hat einen besonders hohen Nährstoffbedarf. Soll der Rasen schön grün, dicht und gesund wachsen, musst du ihm diese Nährstoffe zuführen. Verzichtest du auf Dünger, rächt sich das schnell. Dann machen sich im Nu Unkräuter in der Rasenfläche breit.

Der Rasen wächst dauerhaft und in den Sommermonaten auch reichlich. Mit dem Rasenmäher, dem Roboter-Rasenmäher oder auch einem Rasentrimmer wie dem UniversalGrassCut 18 von Bosch nimmst du aber immer wieder etwas von der Länge weg. Das ist sehr kraftraubend für das Gewächs. Wird der Rasen dann auch noch intensiv genutzt, ist es wichtig, dass du ihn pflegst und regelmäßig düngst. Sonst sieht man ihm die Strapazen eher früher als später an.

Rasentrimmer UniversalGrassCut 18 von Bosch
Dein Rasen wird sich schon bald gut entwickeln. Mit den richtigen Geräten hältst du ihn dann in Form.

Wie oft solltest du den Rasen düngen?

Dünge deinen Rasen etwa drei- bis viermal im Jahr. Nutzt du einen Roboter-Rasenmäher, musst du seltener düngen, denn der fleißige Helfer lässt das Schnittgut auf dem Rasen zurück. Dort zersetzt es sich und gibt die enthaltenen Nährstoffe wieder an die Gräser ab.

Wann solltest du den Rasen düngen?

Dünge am besten gleichmäßig über das Jahr verteilt. So bekommt dein Rasen regelmäßig wichtige Nährstoffe. Nach der ersten Mahd im Frühjahr gibst du einen Langzeitdünger. Wähle dafür einen trockenen, leicht bedeckten Tag. Sonst kann der Rasen verbrennen.

Die Wirkungsdauer des Düngers hängt vom Produkt ab. Sie liegt in der Regel zwischen zwei und sechs Monaten. Am häufigsten ist eine Wirkungsdauer von drei Monaten.

Ein zweites Mal düngst du im Juni. Dann wächst der Rasen am stärksten. Im August kannst du dann noch einmal düngen. Hier kannst du dich gegebenenfalls auf sehr beanspruchte Flächen beschränken.

Zwischen Ende September und Anfang November gibst du deinem Rasen dann noch einen kaliumbetonten Herbstrasendünger. So ist er ideal auf den Winter vorbereitet und kann die Kälte besser vertragen.

Einen Dünger mit hohem Stickstoffanteil darfst du im Herbst nicht mehr verwenden. Er regt den Rasen zum Wachsen an. Er wäre dann im Winter kaum vor Frostschäden geschützt und anfälliger für Krankheiten.

Welcher Rasendünger ist der richtige?

Dünge deinen Rasen nur mit speziellem Rasendünger. Er ist auf die Ansprüche des Rasens abgestimmt und kann ihn ideal mit den wichtigsten Nährstoffen versorgen. Das sind hauptsächlich Stickstoff, Phosphor und Kalium (NPK).

Der Stickstoff ist im Rasendünger besonders wichtig: Er regt das Wachstum der Gräser an. So entsteht ein dichter, gesunder Wuchs.

Organische Rasendünger sind besonders empfehlenswert. Sie wirken ganz natürlich über einen längeren Zeitraum und reichern den Boden außerdem mit Humus an.

Rasen richtig düngen: So geht’s

Achte beim Düngen deines Rasens immer auf die Gebrauchsanleitung auf der Verpackung. Dort findest du Angaben zur richtigen Dosierung.

Verwendest du einen mineralischen Dünger, solltest du sogar weniger nehmen, als auf der Verpackung angegeben ist. Zu viel Dünger kann zu überdüngten Stellen führen. Sie färben sich braun und sehen verbrannt aus.

Zu viel Dünger landet auch dann an einer Stelle, wenn du den richtigen Schwung beim Verstreuen noch nicht ganz perfektioniert hast. Die sicherste Methode ist daher das Düngen mit dem Streuwagen. Damit wird der Dünger gleichmäßig auf der gesamten Rasenfläche verteilt. Gehe dennoch mit System vor: Rolle mit dem Wagen Bahn für Bahn entweder in Längs- oder in Querrichtung ab. Zwischen den Bahnen sollten keine Lücken entstehen. Sie sollten sich aber auch nicht überlappen.

Willst du aus der Hand düngen, streust du das Granulat mit gleichmäßigen Schwüngen aus der halboffenen Hand heraus.

Nach dem Düngen solltest du die Rasenfläche gründlich wässern. Stelle einen Rasenregner auf und lasse ihn etwa 20 bis 30 Minuten lang laufen.

Rasen säen aus der Hand
Beim Säen des Rasens ist der richtige Schwung entscheidend. Mache vor dem Säen ein paar Probeschwünge. ©iStock/Imagesines
Tipp
Rasen säen und düngen
Ein schöner, gepflegter Rasen schmückt jeden Garten. Mit unseren Tipps zum Säen und Düngen von Rasen gelingt das herrliche Grün auch bei dir zu Hause, wetten?