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Hochbeet anlegen – Pflanzen wachsen und gedeihen sehen

Hochbeet aus Holz mit Gemüsepflanzen
Ein Hochbeet anzulegen ist nicht schwer. Du brauchst nur ein bisschen Hintergrundwissen und natürlich Lust aufs Gärtnern.

  • Schwierigkeit
    Leicht
  • Kosten
    50 - 700 EUR
  • Dauer
    1 d

Einleitung

Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Garten sind nicht nur gesund und lecker, der Anbau macht auch Spaß: Zu sehen, wie aus kleinen Setzlingen große und kräftige Pflanzen wachsen, wie die Blüten von Insekten umschwirrt werden und wie sich daraus schließlich schmackhafte Früchte entwickeln, erfüllt jeden Gärtner mit Stolz. Besonders leicht gelingt der Gemüseanbau mit einem Hochbeet.

Das Geheimnis liegt in der Befüllung: Im Innern des Hochbeets kommt es durch verschiedene Schichten zur Verrottung, wodurch Wärme und Humus entstehen, die den Pflanzen sehr gute Wachstumsbedingungen bieten – sogar in den kühleren Frühjahrs- oder Herbstmonaten. Ein Hochbeet liefert zwei- bis dreimal höhere Erträge als ein Flachbeet in gleicher Größe. Zudem gelangen bei richtiger Sicherung nur wenige Schädlinge an die Pflanzen.

Doch das ist längst nicht der einzige Vorteil. Ein Hochbeet lässt sich bequem und rückenschonend pflegen, liefert Früchte in greifbarer Nähe und verleiht dem Garten Struktur. Auch auf der Terrasse oder dem Balkon machen Hochbeete eine gute Figur. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Materialien sich zum Bau anbieten, worauf es bei der Wahl des Standorts ankommt und welche Pflanzen im Hochbeet gedeihen. Von der Befüllung bis zur Bepflanzung: Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt auch Anfängern das Anlegen eines Hochbeets.

 

Du brauchst
  • Rechen
  • Laubharke
  • Spaten
  • Gießkanne oder Gartenschlauch
  • Handschaufel
  • Teich- oder Noppenfolie (optional)
  • Hasendraht in der Größe des Hochbeets (optional)
  • Metallblech mit nach unten abgewinkeltem Rand oder Kupferband
  • Baum- und Strauchschnitt
  • Laub, Rasenschnitt oder grober Kompost
  • reife Komposterde
  • hochwertige Hochbeet- oder Spezialerde
L: Länge, B: Breite, H: Höhe, D: Durchmesser

Los geht’s – Schritt für Schritt

So gehst du beim Füllen und Bepflanzen eines Hochbeets vor:

  • Boden des Hochbeets mit einem engmaschigen Drahtgitter auslegen.
  • Rahmenkonstruktionen aus Holz mit wasserdichter Folie auskleiden und mit dem Tacker befestigen.
  • Metallblech oder Kupferband als Schneckenschutz anbringen.
  • Füllmaterial sammeln: Baum- und Strauchschnitt aus dem Häcksler nehmen, kleine Äste und Zweige mit der Gartenschere oder Heckenschere schneiden, den Rasenmäher anwerfen, Laub und Rasenschnitt mit dem Gartensauger bzw. Laubbläser zusammentragen.
  • Hochbeet schichtweise befüllen (siehe Kapitel Planung & Hintergrundwissen).
  • Beetplan anfertigen: Welche Pflanzen passen zueinander? Wie hoch ist ihr Nährstoffbedarf?
  • Ab Mitte Mai Jungpflanzen einsetzen.
  • Alternativ dazu Saatgut ausbringen (Packungshinweise beachten).
  • Pflanzen und Aussaat gut angießen.
  • Bodenfeuchte regelmäßig kontrollieren.
  • Regelmäßig bewässern, z. B. mit einer Regenwasserpumpe.
     

Kennst du schon unser 18-Volt-System? Dazu gehören unzählige Geräte für eine große Vielfalt an Anwendungen. Das Besondere auch bei den Gartengeräten: Alle Anwendungen kannst du immer wieder mit dem gleichen Akku umsetzen. Einfach Akku abziehen, auf ein weiteres Gerät aus dem System stecken und weiter geht’s mit dem nächsten Arbeitsschritt.

Unsere Video-Tutorials für Gartengeräte helfen bei der Auswahl des richtigen Geräts weiter. Bei allen Schritten musst du natürlich auf die Arbeitssicherheit achten, um dich und deine Gesundheit zu schützen. Sieh dir dazu auch unsere Übersicht zu Sicherheitsvorkehrungen beim Heimwerken an.

Planung & Hintergrundwissen

Neben Hochbeeten aus einem Guss, die nur wenig Platz benötigen, gibt es im Handel spezielle Bausätze, die bereits sämtliche Materialien enthalten. Bausätze lassen sich auch von Laien schnell und unkompliziert aufbauen, allerdings bist du in Form, Farbe und Größe weniger flexibel. Möchtest du ein echtes Unikat schaffen, dann empfiehlt sich der Eigenbau. Vielleicht kennst du auch schon unsere DIY-Anleitung für ein Hochbeet aus Holz? Mit seinen kompakten Außenmaßen und dem Extra-Stauraum eignet es sich perfekt für den Balkon oder die Terrasse.

Materialien im Überblick

Material Vorteile Nachteile Hinweise und Tipps
Holz
  • warme und natürliche Optik
  • lässt sich leicht verarbeiten
  • Hochbeete aus Holz können flexibel auf- und abgebaut werden
  • arbeitendes und verrottendes Material
  • regelmäßige Pflege notwendig
  • druckimprägnierte Bretter sind oft mit chemischen Mitteln behandelt, die an die Erde abgegeben werden können
  • besonders geeignet sind harte Hölzer wie Lärche, Robinie, Eiche und Douglasie
  • auch vorgefertigte Terrassendielen aus Douglasie können verwendet werden
  • ein Hochbeet aus Holz sollte mit wasserdichter Folie ausgekleidet werden
Stein
  • witterungsbeständig und langlebig
  • Steine speichern Wärme
  • großer Gestaltungsspielraum (Natursteine, Ziegel, Betonsteine)
  • pflegeleicht
  • eignet sich zum Bau von größeren Beeten
  • Auf- und Abbau ist aufwändig
  • bei gemauerten Hochbeeten lassen sich Fehler kaum korrigieren
  • das hohe Gewicht kann zu einem Absinken führen
  • Hochbeete aus Stein können gemauert oder in Trockenbauweise errichtet werden
  • Kreuzfugen vermeiden
  • ein Fundament ist in jedem Fall für ein solches Hochbeet notwendig
Metall und Stahl
  • variable Formen sind möglich
  • geringes Gewicht
  • witterungsbeständig und langlebig
  • pflegeleicht
  • keine isolierenden Eigenschaften
  • vergleichsweise teuer
sehr langlebig sind Hochbeete aus Cortenstahl, das auf der Oberfläche eine rötliche Patina ausbildet
Kunststoff
  • pflegeleicht
  • günstig
  • einfach auf- und abzubauen
  • geringes Gewicht
  • kann doppelwandig konstruiert werden
  • in verschiedenen Optiken erhältlich
  • ökologisch bedenklich
  • wird mit der Zeit brüchig und kann sich durch die Sonne verformen
  • viele Hochbeete aus Kunststoff enthalten giftige Weichmacher, die mit der Zeit ausgewaschen werden können
Hochbeete aus Kunststoff gibt es als Bausatz oder in einem Guss
Gabionen
  • klare Form, moderne Optik
  • schneller und leichter Aufbau
  • witterungsbeständig und langlebig
  • Zwischenräume dienen als Lebensraum für Bienen, Spinnen, Eidechsen und Kröten
  • Metallkörbe können rosten
  • Korrekturen sind sehr aufwändig
  • je nach Füllung muss mit hohen Zusatzkosten gerechnet werden
Mindestwandstärke muss 10 cm betragen

 

 

Die Materialien für dein Hochbeet musst du nicht immer neu kaufen. Wiederverwertung liegt im Trend! Sieh dir dazu auch unseren Upcycling-Ideen für den Garten an. Besonders romantisch wirken Hochbeete aus alten Ziegeln, Bruchsteinen, Dielen, Balken oder Euro-Paletten. Wie du ein Hochbeet aus Paletten baust, zeigen wir dir in einer anderen DIY-Anleitung.

 

Tipp
Hochbeete aus Holz mit Folie auskleiden
Bevor du ein Hochbeet aus Holz befüllst, solltest du die Seiten mit wasserfester Folie, etwa Teich- oder Noppenfolie, auskleiden. Sie sorgt dafür, dass das Holz nicht verrottet und die Erde im Innern nicht so schnell austrocknet. Am leichtesten lässt sich die Folie mit einem Tacker befestigen

Die richtige Höhe des Hochbeets

Die Höhe richtet sich nach dem Gärtner, der das Hochbeet pflegt. Idealerweise befindet sich die Oberkante auf der Höhe deines Beckens. Möchten sich mehrere Personen mit sehr unterschiedlicher Körpergröße an der Bewirtschaftung beteiligen, empfiehlt sich der Bau eines zweiten Hochbeets. Vor allem bei Kindern ist ein weiteres, kleineres Hochbeet von Vorteil. So kommen alle großen und kleinen Gärtner gleichermaßen gut an die Pflanzen heran. Übrigens: Du kannst deine Kinder auch anderweitig im Garten beschäftigen: Wie wäre es mit DIY-Spielen für draußen?

Standort und Untergrund für dein Hochbeet

Für dein Hochbeet solltest du einen möglichst sonnigen Standort wählen, denn die wenigsten Gemüsepflanzen und Kräuter mögen Schatten. Es ist aber nicht notwendig, dass die Pflanzen im Hochbeet von morgens bis abends in der Sonne stehen. Es reicht, wenn sie etwa zwei Drittel des Tages beleuchtet werden. Optimal lässt sich das Sonnenlicht ausnutzen, wenn du das Hochbeet der Länge nach in Nord-Süd-Richtung anlegst.

Tipps für die Standortauswahl:

  • Der Boden sollte möglichst eben sein, damit sich die Füllung nicht nur auf einer Seite setzt. Eine leichte Neigung ist aber unproblematisch.
  • Das Hochbeet sollte von allen Seiten leicht zugänglich sein. Steht es an einer Hauswand, sollte es maximal 70 cm tief sein.
  • Es sollte sich eine Wasserstelle in der Nähe befinden. Durch den lockeren Boden muss das Hochbeet gut gewässert werden, da es schneller austrocknet als ein Flachbeet.
  • Achte darauf, dass weder Häuser noch Bäume das Hochbeet verschatten.

Es ist egal, ob du dein Hochbeet auf Erde, Steinplatten oder Kies stellst. Hat das Beet direkten Kontakt mit der Erde, empfiehlt es sich, einen Schutz gegen Mäuse bzw. Wühlmäuse einzubringen. Bewährt hat sich ein rostfreies engmaschiges Drahtgitter, beispielsweise Kaninchendraht, das bodennah befestigt wird. Vor Schnecken schützt ein umlaufendendes Metallblech mit nach unten abgewinkeltem Rand, das an der Oberkante des Hochbeets angebracht wird. Alternativ kannst du auch ein Kupferband verwenden.

Wann ist die beste Zeit für das Anlegen des Hochbeets?

Theoretisch könntest du dein Hochbeet auch erst kurz vor der Bepflanzung im Frühjahr bauen und befüllen. Idealerweise legst du es aber bereits im Herbst an. Das hat gleich mehrere Gründe: Im Herbst fällt besonders viel Hecken- und Strauchschnitt an, den du zur Befüllung verwenden kannst. Der Inhalt hat über den Winter hinweg ausreichend Zeit, sich zu setzen. Zudem kommen die Verrottungsprozesse in Gang, sodass deine Pflanzen im Frühjahr beste Wachstumsvoraussetzungen vorfinden. Wenn das Anlegen und Bepflanzen zu dicht aufeinander folgen, kann es passieren, dass die empfindlichen Wurzeln der Jungpflanzen verbrennen.

Schicht für Schicht: Was kommt ins Hochbeet?

Ein Hochbeet solltest du in Schichten füllen. Dabei wird das Material von unten nach oben immer feiner. Jede Schicht ist etwa 25–30 cm dick. Meistens beginnst du mit grobem Baum- und Strauchschnitt. Durch diese Drainageschicht kann das Wasser später besser ablaufen und die Luft zirkulieren. Es folgt eine Schicht aus Häckselgut, dünnen Ästen, Laub oder Rasenschnitt. Es gibt auch noch andere Wege, wie du Laub sinnvoll verwerten kannst.

Auch grober Kompost kann untergemischt werden. Wir verraten dir alles, was du über Kompost wissen musst. Du kannst dir auch einen Kompostbehälter selber bauen.

Die dritte Schicht besteht aus reifer Komposterde. Den oberen Abschluss bildet schließlich hochwertige Erde. Welche Erde sich am besten für dein Hochbeet eignet, hängt von der späteren Bepflanzung ab. Du kannst sowohl Pflanz- und Hochbeeterde als auch Spezialerde für Kräuter oder Gemüse verwenden. Mehr zum Thema erfährst du im Artikel Hochbeet richtig befüllen.

 

Tipp
Kräuter brauchen wenig Komposterde
Wenn du ein reines Kräuterhochbeet anlegen möchtest, solltest du nur wenig Komposterde einfüllen. Die meisten Kräuter sind Schwachzehrer und benötigen ein lockeres, wasserdurchlässiges Substrat. Alternativ zum großen Hochbeet kannst du dir auch ein kompaktes Kräuterbeet für den Balkon anlegen. Passend dazu: dekorative Pflanzenschilder zum Selbermachen. Exotische Gartenkräuter für Zuhause liegen ebenfalls im Trend.
 

Welche Pflanzen gedeihen im Hochbeet?

Ob Ziergewächse, Gemüse oder Kräuter – prinzipiell lassen sich alle Pflanzen im Hochbeet kultivieren. Achte aber auf ihren Nährstoffbedarf: In den ersten beiden Jahren enthält das Hochbeet die meisten Nährstoffe. Daher lohnt es sich, Starkzehrer wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika, Kohl, Kartoffeln, Kürbis und Sellerie anzubauen. Die Starkzehrer kannst du auch mit Mittelzehrern mischen. Dazu gehören zum Beispiel Mangold, Rote Bete, Kohlrabi und Zwiebeln. Im dritten Jahr folgen dann Schwachzehrer wie Spinat, Bohnen, Erbsen, Radieschen, Möhren und Salat. Je nach Bepflanzung ist ab dem zweiten Jahr ein organischer Dünger sinnvoll. Sehr gut eignen sich beispielsweise Hornspäne.

Da die Pflanzen im Hochbeet optimal versorgt werden, kannst du sie dichter setzen als in einem herkömmlichen Flachbeet. Möchtest du in deinem Hochbeet verschiedene Gemüsesorten miteinander kombinieren, solltest du dich vorher über die Wechselwirkungen informieren. Nicht alle Gewächse mögen sich. Andererseits gibt es auch Pflanzen, die sich im Hochbeet gegenseitig positiv beeinflussen. So schrecken bestimmte Pflanzenkombinationen Schädlinge ab oder reduzieren die Gefahren von Krankheiten. Entsprechende Mischkultur-Tabellen findest du im Internet. Am besten legst du dir vorab einen Beetplan an. Beachte dabei auch die Fruchtfolge für die nächsten Jahre.

Damit alle Pflanzen genügend Licht abbekommen, solltest du dein Beet terrassieren: Beginne im Süden mit niedrig wachsenden Pflanzen und steige nach Norden an. Ans Ende kannst du Spaliere setzen, an denen Bohnen oder Erbsen hochranken.

Tipp
Schädlinge im Garten
Informiere dich eingehend darüber, wie du Schädlinge im Garten vertreiben kannst. Übrigens: Nicht alle werden deinen Pflanzen unbedingt gefährlich.
 

Wann bepflanze ich ein Hochbeet?

Jungpflanzen werden in der Regel nach den Eisheiligen ab Mitte Mai in das Hochbeet gesetzt. Mit der Aussaat kannst du – je nach Sorte – bereits ab März beginnen. Für die frühe Aussaat eignen sich beispielsweise Möhren, Petersilie oder Sellerie. Beachte dabei die Hinweise des Saatgutherstellers.

Sonderfälle & Sonstiges

Nachfolgend findest du weitere Tipps und Ideen zum Anlegen und Bewirtschaften eines Hochbeets.

Hochbeet beranken

Wer möchte, kann sein Hochbeet an den Seiten beranken. Das sieht nicht nur schön aus, sondern schützt die Erde im Hochbeet zudem vor dem Austrocknen. Besonders geeignet ist Kapuzinerkresse, die mit ihren leuchtenden Blüten schnell zum Blickfang avanciert. Du kannst dein Hochbeet aber auch mit Gurken oder mit Erdbeeren beranken. Wie du eine Rankhilfe für Himbeeren baust, erfährst du ebenfalls bei uns.

 

Hochbeet bereits im Frühjahr nutzen

Wenn du bereits im Februar oder März mit der Aussaat beginnen möchtest, dann kannst du dein Hochbeet auch als Frühbeet anlegen. Dazu musst du ein Dach aus Glasscheiben oder transparentem Kunststoff, etwa Doppelstegplatten, aufsetzen. Damit die Pflanzen auch bei geschlossenem Dach genug Platz zum Wachsen haben, sollte der Abstand zwischen Erde und Hochbeetkante mindestens 20 cm betragen. Eine leichte Neigung sorgt dafür, dass das Regenwasser gut ablaufen kann. Falls du das ganze Jahr über gärtnern möchtest, bietet sich zusätzlich zum Hochbeet auch ein Gewächshaus zum Selberbauen an.

Keinen Platz für ein Hochbeet?

Dann sie dir an, wie du Pflanzkübel richtig bepflanzen, ein Mini-Gewächshaus bauen oder Stauden pflanzen und pflegen solltest, und lass dich von unseren vielen weiteren Tipps und Ideen für Garten, Terrasse und Balkon inspirieren.