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Sukkulenten pflanzen, pflegen und vermehren

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Typisch für die mediterrane Region und auch bei uns werden Sukkulenten immer beliebter, weil sie so genügsam sind. Hier Echeverie und Mexikanische Dreimasterblume.

Sukkulenten sind sehr spezielle Gewächse. Ihre ungewöhnlichen Formen machen sie so unverwechselbar. Und das Beste: Sukkulenten sind besonders pflegeleicht.

Was sind Sukkulenten?

Sukkulenten sehen vollkommen anders aus als andere Pflanzen im Garten, auf dem Balkon oder dem Fensterbrett. Sorten wie die Aloe, die Gasteria oder Fetthenne sowie Echeveria und das Rosetten-Dickblatt ziehen mit ihren dicken, fleischigen Blättern und Trieben die Blicke auf sich.

Der Name der Sukkulenten kommt nicht von ungefähr. Er ist vom lateinischen Wort „suculentus“ abgeleitet. Das bedeutet so viel wie „saftreich“ und bezieht sich eindeutig auf die Wasserspeicher der Pflanzen. Diese sind sowohl in den Blättern, als auch in den Stängeln vorhanden. Durch die Wasserspeicher können die Gewächse auch sehr lange Zeiten ohne Wasser überstehen. Das macht sie besonders robust und ideal für Pflanzenfreunde, die hin und wieder das Gießen vergessen.

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Weil Sukkulenten nicht viel Platz brauchen, kannst du mit ihnen hübsche Mini-Gärten gestalten, wie hier einen Terrassengarten aus einem zerbrochenem Tontopf und verschiedenen Sukkulentenarten.

Sukkulenten verwenden

Wegen ihres auffälligen Aussehens eignen sich Sukkulenten perfekt für die Dekoration. Gestalte mit ihnen deine Innenräume. Setze sie dafür beispielsweise in einen hängenden Garten oder baue eine attraktive Pflanzenwand für die Gewächse.

Sukkulenten wirken aber auch in schicken Schalen oder Töpfen aus Zink, Ton oder Terrakotta gut. Ein echtes Highlight sind sie auch in einem aus einem Baumstamm selbstgemachten Blumentopf.

Sukkulenten brauchen nicht viel Platz. Du kannst deshalb mehrere verschiedene Arten miteinander kombinieren und so für eine besonders lebendige Pflanzenecke sorgen. Du kannst diese unterschiedlichen Arten sogar in denselben Topf pflanzen. Kunstvoll auf einer Blumentreppe drapiert oder in einem Regal angeordnet, können sie so manches Bild oder andere Blickfänger im Raum ersetzen. Hast du eine Hauswand oder Gartenmauer, die du begrünen möchtest, kannst du mit Sukkulenten und Regenrinnen einen vertikalen Garten anlegen.

Eine besonders große Auswahl verschiedener Arten findest du bei den nicht winterharten Sukkulenten. Die Aloe, Kalanchoe oder Echeveria kannst du als Zimmerpflanze kaufen. Im Sommer fühlen sie sich aber auch draußen auf dem Balkon oder im Garten wohl. Winterharte Arten wie die Fetthenne oder Hauswurz kannst du in Steingärten oder auf Trockenmauern setzen. Auch an Trögen oder anderen Pflanzgefäßen, die du im Winter draußen lässt, machen sie sich gut.

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Die genügsamen Sukkulenten wurzeln nicht tief, du kannst sie in eine flache Schale mit etwas Blähton oder Kies und Kakteenerde pflanzen.

Sukkulenten pflanzen

Sukkulenten sind wie erwähnt pflegeleicht. Hinzu kommt, dass sie sich schon auf kleinstem Raum wohlfühlen. Setze sie daher auch mal in unübliche Behältnisse. Auf einer alten Tonscherbe oder einem Dachziegel können sie beispielsweise genauso wachsen wie in ausgedienten Gartenschuhen.

Achte beim Pflanzen lediglich auf eine durchlässige Erde. Kakteenerde eignet sich beispielsweise gut. Alternativ kannst du Blumenerde mit Sand vermischen. Auch darin fühlen sich Sukkulenten wohl. Wichtig ist allein, dass das Wasser gut ablaufen kann, denn Staunässe vertragen die Gewächse nicht. Ablauflöcher in den Töpfen oder anderen Gefäßen sind daher wichtig. Mit einer Drainageschicht unten im Topf sorgst du für zusätzliche Sicherheit vor zu viel Nässe. Durch das für die Drainageschicht verwendete, besonders durchlässige Material wie beispielsweise Blähton, kann sich so gut wie keine Staunässe mehr bilden.

Decke die Erde deiner Sukkulenten mit Kies ab. So können die Rosetten nicht auf dem Substrat liegen und anfangen zu faulen.

Besonders natürlich wirken Sukkulenten, wenn du einige größere Kiesel zwischen die Pflanzen legst. Die kannst du am Fluss sammeln oder im Baustoffhandel kaufen. An einem sonnigen Platz im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon fühlen sich die Gewächse dann richtig wohl. Alternativ stellst du sie an einen Platz in der Wohnung. Dieser sollte jedoch reichlich direkte Sonne abbekommen.

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Sedum spurium oder auch Teppichsedum genannt ist ein niedriger Bodendecker. Er ist immergrün, anspruchslos und hat bezaubernde kleine Blüten wie hier in leuchtendem Pink.

Sukkulenten pflegen

Ist es mal längere Zeit trocken, kommen Sukkulenten damit sehr gut zurecht. Und auch große Hitze vertragen sie in der Regel gut. Das in den Blättern und Stängeln gespeicherte Wasser versorgt sie auch bei extremen Bedingungen über eine längere Zeit gut mit allem, was sie brauchen. Die Gewächse verdunsten außerdem nur sehr wenig Feuchtigkeit.

Im Freien wachsende Sukkulenten gießt du grundsätzlich erst einmal nicht. Nur dann, wenn es über sehr lange Zeit sehr trocken ist, solltest du den Pflanzen Wasser geben. Gewächse an regengeschützten Plätzen oder solche im Haus gießt du erst, wenn die Erde gut trocken ist. Trockenheit vertragen Sukkulenten deutlich besser als zu viel Nässe.

Dünge die genügsamen Gewächse maximal alle drei bis vier Wochen. Nutze dabei aber nur die Hälfte der auf der Verpackung des Flüssigdüngers empfohlenen Menge oder nutze einen Dünger speziell für Kakteen.

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Sukkulenten zu vermehren ist super einfach und geht mit fast jedem Teil der Pflanze. Einzelne Blätter, Triebe und selbst Stammstücke bilden schnell Wurzeln.

Sukkulenten vermehren

Viele Sukkulenten kannst du unkompliziert vermehren. Das geht beispielsweise mit einer Blattrosette. Setze sie in sandige Erde. Du kannst auch Nebensprossen oder einzelne Blätter zur Vermehrung nutzen. Stecke sie mit dem Ansatz in Vermehrungserde. Dort bilden sie recht schnell Wurzeln.

Manchmal kann man schon an der Mutterpflanze Wurzeln an den Ablegern entdecken. Diese wachsen dann besonders schnell in der Erde an.

Vermehre deine Sukkulenten am besten im Frühjahr oder Sommer. Entstehen dabei feuchte Schnittstellen, lässt du sie zwei bis drei Tage antrocknen. Feuchte die Erde nur leicht an und stelle die Anzuchttöpfe an einem schattigen Platz auf.

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Es gibt winterharte Sukkulenten wie den Hauswurz, Mauerpfeffer oder die Fetthenne, sie können im Beet ausgepflanzt werden. Andere wie hier die Echeverie holst du im Oktober ins Haus.

Winterschutz für Sukkulenten

Helle und eher kühle Plätze sind im Winter ideal für Sukkulenten. Das kann beispielsweise ein Südfenster sein.

Die Hauswurz und Fetthenne sind frosthart. Du kannst sie deshalb auch in der kalten Jahreszeit im Garten oder auf dem Balkon lassen. Stelle die Pflanzen an einen regengeschützten Ort, damit die Nässe den Sukkulenten nicht schaden kann. Wachsen die Sukkulenten im Beet, ist ein durchlässiger Boden im Winter besonders wichtig. Sonst wird die Erde schnell zu nass für die Pflanzen. Und Nässe ist gefährlicher für sie als frostige Temperaturen.

Denke nun auch daran, den Rest deiner Pflanzen winterfest zu machen. Damit du nichts vergisst, haben wir hier alle Tipps für den Garten und die verschiedenen Pflanzen.

Möchtest du mehr darüber wissen, wann welche Gartenarbeiten anfallen, erfährst du in unserem Gartenkalender, den richtigen Zeitpunkt für alle wichtigen Tätigkeiten.