Gartenteich anlegen: So entsteht eine Wasseroase in deinem Garten
Es gibt viele schöne Möglichkeiten, einen Teich im eigenen Garten anzulegen. So ein kleines, eigenes Gewässer, das für eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen eine neue Heimat werden kann. Fische, Frösche, Libellen, Salamander, Kröten… Sie können so ein Mini-Öko-System bereichern und zum Leben erwecken. Ebenso wie die bunte Blütenpracht von Seerosen, Hechtkraut, Sumpfdotterblume und Co. Alles zur Faszination eines Gartenteiches und zur Wahl der geeigneten Materialien findest du in unserem Teich Ratgeber.
In diesem Artikel zeigen wir dir, was du beim Anlegen beachten musst und wie ein Naturteich in fünf Schritten entstehen kann. Aber Achtung: So schön ein Teich auch ist. Er birgt auch Gefahren für Menschen und Tiere. Denn selbst ein kleines Gewässer mit geringer Tiefe kann für Kinder, die nicht schwimmen können, sehr gefährlich werden.
So wählst du den perfekten Standort
Bei der Wahl des Standortes für deinen Gartenteich solltest du darauf achten, dass er nicht unmittelbar unter Bäumen liegt. Wurzeln erschweren den Aushub und abfallende Blätter verschlechtern die Wasserqualität. Ebenfalls zu vermeiden ist zu starke Sonneneinstrahlung. Zu warm bedeutet eine höhere Wassertemperatur und somit ein unkontrollierbares Algenwachstum. Ideal ist daher ein Standort, an dem im Verlauf des Tages Teile der Wasseroberfläche im Schatten liegen. Sollte dein Wunschstandort aber keinerlei Schattenfläche bieten, gibt es trotzdem eine vernünftige Lösung. Nämlich die Beschattung durch das Anpflanzen von Bambus oder anderen schattenspendenden Pflanzen in Ufernähe.
Ebenfalls zu beachten ist ein Mindestabstand zur Grundstücksgrenze, zum Nachbargrundstück und zur Straße. Da gibt es allerdings keine einheitlichen Regelungen. Das variiert pro Land und teilweise auch pro Bundesland. Zusätzlich muss ab einem bestimmten Wasservolumen eine Baugenehmigung vorliegen, bevor du den ersten Spatenstich tätigst.
Der richtige Zeitpunkt für das Anlegen eines Gartenteiches
Die beste Jahreszeit, um einen eigenen Gartenteich anzulegen, ist der Frühling. Wird der Teich in den Monaten März bis Mai angelegt, kann er ein ideales biologisches Gleichgewicht aufbauen. Solltest du deinen Teich im Herbst anlegen, empfiehlt es sich, mit der Bepflanzung bis zum nächsten Frühjahr zu warten.
Wasser ist nicht gleich Wasser
Grundsätzlich ist Wasser aus der Leitung für das Befüllen deines Gartenteiches geeignet. Es schadet aber nicht, sich im Vorfeld mal beim Wasserversorger über die Qualität zu erkundigen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn du etwas exotischere Pflanzen oder Tiere einsetzen möchtest. Wichtige Parameter sind die Temperatur, die Wasser- und Karbonathärte, der pH-Wert sowie der Kohlendioxid-Gehalt. Denn sie stehen alle in Verbindung und sollten Sie in den Werten aus dem Ruder laufen, hat das automatisch auch Auswirkungen auf die anderen Werte und somit auf die Wasserqualität in deinem Gartenteich.
Die Wassertemperatur in deinem Gartenteich sollte im Sommer zwischen 25 und 35 Grad Celsius betragen. Im Winter 4 bis 14 Grad Celsius. Die Karbonathärte (Wert der gelösten Mineralie; u. a. Kalzium und Magnesium) darf den Wert von 5o dKH niemals unterschreiten. Ideal sind 6 o bis 10 o dKH. Ab 14 o dKH ist der Wert eindeutig zu hoch. Dieser Wert ist wiederum Teil der Gesamthärte des Wassers. Diese wird in odH (Grad deutscher Härte) angegeben und sollte in etwa bei 8 bis 10 odH liegen. Messen könnt ihr die Karbonathärte mit einem Messstreifen-Set. Ebenso die Gesamthärte des Wassers. Der pH-Wert, der die Konzentration von Wasserstoff im Teich beschreibt, sollte etwa bei 7 bis 8 liegen. Die verlässlichsten Messmethoden sind pH Tröpchentests oder digitale Wassertester. Gemessen werden sollte übrigens alle zwei bis drei Wochen. Der CO2-Wert sollte maximal bei 30 mg/ll liegen. Kleiner Tipp: Wenn du deinen neuen Teich mit Wasser gefüllt hast, kann es schon mal sein, dass sich das Wasser nach ein paar Tagen eintrübt. Aber keine Sorge. In den meisten Fällen löst sich diese Verfärbung von alleine wieder auf. Dein biologisches Ökosystem braucht einfach ein paar Tage, bis es so richtig in Schwung kommt.
Technisches Equipment ja oder nein?
Filter, Pumpe, Filtermaterial und Wasserfontäne. Die Bandbreite an angebotenem Zusatzequipment für den Gartenteich ist riesig. Und natürlich gibt es für alles das passende Einsatzgebiet. Aber: Ein richtig angelegter Gartenteich ohne oder nur mit wenigen Fischen braucht eigentlich gar keine Technik. Sobald aber Fische in größerer Zahl oder besonders pflegeintensive Tiere wie Kois in den Teich kommen, ist ein Teichfilter unabdingbar. Grob beschrieben reinigt er in unterschiedlichen Kammern das Wasser. Von den größere Schmutzpartikeln in der ersten Kammer bis zu giftigen Stoffen in der letzten Kammer. Die benötigte Größe beziehungsweise Leistung orientiert sich an der Größe des Teiches, den Witterungsbedingungen und der Tierwelt im Wasser. Wasserpumpen sind dann zu empfehlen, wenn man Wasser gegen seinen natürlichen Lauf bewegen will. Zum Beispiel bei einem integrierten Bachlauf. Und eine Teichbeleuchtung ist sicherlich schön für die Atmosphäre. Hat aber für den Erhalt eines Gartenteiches keinerlei Nutzen.
Diesen Teichaufbau lieben Tiere und Pflanzen
Der ideale Teich besteht aus drei Zonen. Der Sumpfzone, der Flachwasserzone und der Tiefwasserzone. Die Sumpfzone sollte über eine Tiefe von 10 bis 20 cm verfügen. Sie bildet den Übergang zwischen Wasser und Ufer. In dieser Zone wachsen Sumpfpflanzen besonders gut. Böschungen und der Rand sollten nicht zu steil sein, da sich in bewachsenen Uferzonen gerne auch Vögel und Frösche aufhalten. Beim Anlegen eines Teiches sollte dieser Bereich etwa ein Drittel der Teichoberfläche ausmachen. Eine wichtige Aufgabe im Ökosystem eines Teiches nimmt die Flachwasserzone ein. Ihre Tiefe beträgt etwa 20 bis 60 Zentimeter. Sie ist der Ort, an dem eine Vielzahl an Teichpflanzen wachsen. Und diese sind wiederum wichtig, um das Wachstum der Algen zu kontrollieren. Die Tiefwasserzone beginnt bei etwa 60 Zentimetern. Dort fühlen sich zum Beispiel Seerosen pudelwohl. Solltest du Fische in deinen Teich einsetzen wollen, sollte diese Zone bis über einen Meter in die Tiefe gehen. Denn nur so können Fische den Winterfrost sowie heiße Sommerperioden entspannt überstehen.
Entsorgung des Erdaushubes
Das Anlegen eines Gartenteiches hinterlässt meistens auch eine größere Menge an Erde. Und zwar so viel, dass ein Teil davon nicht im Garten weiterverarbeitet werden kann. Der Rest muss weg. Eine Möglichkeit ist, diesen auf einer Deponie in der Nähe abzugeben. Das ist meist mit Kosten verbunden. Eine Alternative wäre das Schalten einer Kleinanzeige im Netz. Vor allem kleinere Mengen sind aufgrund ihrer Natürlichkeit unter Hobbygärtnern gefragt. In manchen Ländern gibt es auch sogenannte Bodenbörsen. Dort kann man Mutterboden zum Verkauf anbieten.
Sicherheitshinweis: Der Teich als Gefahr für Mensch und Tier
Ein Teich im Garten macht zweifelsohne viel Freude. Aber man darf niemals die Gefahren ignorieren, die von ihm ausgehen. Die größte Gefahrenquelle ist ein falsch angelegter Übergangsbereich zwischen Ufer und Wasser. Ist dieser zu steil und rutschig, verlieren Tiere und Menschen schnell mal den Halt. Hinzu kommt bei Kindern natürlich die Neugierde und die Faszination von Wasser. Daher sollten sich Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe eines Gartenteiches aufhalten und diese auch nicht ohne Hindernis wie ein Zaun für Fremde zugänglich sein. Weitere Sicherungsmaßnahmen sind das Anbringen von Netzen, Gitterrosten oder elektrische Warnmelder.
Schnell und einfach angelegt. In 5 Schritten zum eigenen Gartenteich
Schritt 1: Platz festlegen und Fläche auslegen
Vor dem ersten Spatenstich solltest du den Standort bedacht wählen und anschließend die Umrisse des Teiches markieren. Nutze dafür am besten ein paar Äste und eine Schnur. Stecke anschließend noch die Sumpfzone sowie die geplante Flachwasserzone ab und mache dir eine Skizze zu den Tiefen der einzelnen Zonen sowie zu den Gefällen der Wände. Die Seitenwände sollten nicht über 30 Grad geneigt sein.
Schritt 2: Aushub
Trenne zuerst den Rasen mitsamt den Wurzeln von der tieferen Erde ab. Du kannst ihn eventuell später beim Anlegen des Gartenteiches wiederverwenden. Jetzt kommt die Schwerstarbeit: Die unterschiedlichen Erdschichten in deinem Garten müssen ausgehoben werden. Gehe genau nach deiner Skizze vor und achte darauf, dass keine Rohre oder Leitungen im Bereich deines geplanten Mini-Gewässers verlaufen. Am besten, du organisierst vorab die Pläne des Landschaftsgärtners. Und nachdem die Erde ausgehoben ist, müssen spitze Steine und Wurzeln aus dem Teichbett entfernt werden. Für einen besseren Schutz sollten dann noch eine Sandschicht verteilt sowie ein Teichvlies verlegt werden.
Schritt 3: Größe der Teichfolie ermitteln
Du kannst natürlich die Fläche genau ausrechnen oder eine einfache Faustformel verwenden: Folienlänge = Teichlänge + 2 x Teichtiefe (an der tiefsten Stelle) + 60 cm Rand. Folienbreite = Teichbreite + 2 x Teichtiefe (an der tiefsten Stelle) + 60 cm Rand.
Schritt 4: Verlegen der Teichfolie
Kleide nun die Mulde mit der Teichfolie aus. Achte darauf, dass es draußen nicht zu kalt ist. Bei Temperaturen über 15 Grad Celsius lässt sich die Folie einfach verlegen und auch anpassen. Beim Abschneiden der Folie solltest du einen großen Überhang übrig lassen. Lege anschließend auf diesen Überhang ein paar Steine und Erde. So fixierst du die Folie.
Schritt 5: Wasser in den Teich füllen und Teich bepflanzen
Achte beim Einlassen des Wassers darauf, dass vorerst nur etwa ein Drittel des Teiches mit Wasser gefüllt ist. So strafft das Gewicht des Wassers die Folie. Das entspricht auch etwa der Tiefwasserzone. Setze dann die Pflanzen in die Tiefwasserzone. Anschließend kannst du den Rest des Teiches langsam auffüllen und weitere Pflanzen einsetzen. Und fertig ist dein eigener Gartenteich!