Werkzeuge für Heim & Garten

Terrassendielen verlegen: So geht’s Schritt für Schritt

Moderne Outdoor-Stühle stehen um einen Tisch herum auf einer Terrasse im Sonnenuntergang.
Auf deiner selbstgebauten Terrasse genießt du den Sonnenuntergang gleich noch mehr. Tragfähige, ebenmäßige Terrassendielen zu verlegen, ist zum Glück gar nicht so schwer.

  • Schwierigkeit
    Mittel
  • Kosten
    > 500 €
  • Dauer
    > 1 Tage

Einleitung

Eine Terrasse ist für viele das verlängerte Wohnzimmer im Freien. Komfortabel eingerichtet mit Gartenmöbeln und einem Grill, lädt sie sommers wie winters dazu ein, es sich direkt vorm Haus an der frischen Luft gemütlich zu machen.

Es stehen viele klassische Terrassenbeläge zur Auswahl, zum Beispiel aus Beton oder Natursteinplatten. Eine zunehmend beliebte Variante ist es, Terrassendielen zu verlegen, was prinzipiell recht simpel ist. Du legst die Dielen auf ein tragendes Gerüst und fixierst sie mit Schrauben von oben oder mit „unsichtbaren“ Befestigungen von unten.

Terrassendielen richtig zu verlegen, erfordert nur ein wenig Sachkenntnis und präzises Arbeiten. Weitere Informationen dazu findest du übrigens auch in unserer Anleitung Holzterrasse selber bauen, in der wir das Projekt aus einer etwas ganzheitlicheren Perspektive betrachten

In diesem Beitrag zeigen wir dir mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung an einem konkreten Beispiel, wie du Terrassendielen verlegen kannst. Im Kapitel „Planung & Hintergrundwissen“ gibt’s außerdem nützliche Tipps und zusätzliche Informationen, bevor du mit dem Bauen loslegst.

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Du brauchst
  • BPC-Hohlkammerdielen
  • Aluprofile mit Montageclips
  • Schrauben
  • Gehwegplatten
  • höhenverstellbare Stelzlager
  • Unkrautvlies
  • Schotter und Splitt
  • Gummigranulatpads
  • Abschlussleisten/-dielen
L: Länge, B: Breite, H: Höhe, D: Durchmesser

Los geht’s – Schritt für Schritt Terrassendielen verlegen

Kostengünstig und besonders langlebig ist eine Terrasse mit BPC-Hohlkammerdielen auf einer Alu-Unterkonstruktion – und wie du die verlegen kannst, erfährst du jetzt.

Achte bei allen Schritten auf die Arbeitssicherheit, um dich und deine Gesundheit zu schützen. In unserer Übersicht zu Sicherheitsvorkehrungen beim Heimwerken findest du die wichtigsten Tipps.

Kennst du schon unser 18-Volt-System? Dazu gehören unzählige Geräte für eine große Vielfalt an Anwendungen. Das Besondere daran: Alle Geräte aus dem 18-Volt-System kannst du immer wieder mit demselben Akku umsetzen. Einfach Akku abziehen, auf ein weiteres Gerät aus dem System stecken, und weiter geht’s mit dem nächsten Arbeitsschritt.

Schritt 1 5

Verlegeplan machen und Terrasse abstecken

Eine Terrasse liegt nicht einfach auf dem Erdboden auf, sondern ruht auf einer Unterkonstruktion. Erstelle zunächst eine genaue Skizze mit den Maßen für die Größe der Terrasse und den dafür nötigen Unterbau.

Stecke die Terrassenfläche mit Pflöcken und Richtschnur ab.

Tipp
Den richtigen Abstand der Tragbalken einplanen
Der Abstand zwischen den Tragbalken der Unterkonstruktion hängt von der Biegefestigkeit der verwendeten Terrassendielen ab. Je dicker und biegefester die Dielen sind, desto größer darf der Abstand zwischen den tragenden Balken sein. Ist deren Abstand zueinander zu groß, können die Dielen sich durchbiegen, reißen und brechen. Verwendest du Nadelholz-Terrassendielen, darf der Abstand der Tragbalken beziehungsweise Aluprofile zueinander maximal 60 cm betragen. Im Falle von Laubholz-Terrassendielen gelten 50 cm als Höchstabstand.
 
Schritt 2 5

Untergrund vorbereiten

Hebe mit Spaten und Schaufel die markierte Fläche mindestens 30 cm tief aus. Diesen Arbeitsschritt nennt man Auskoffern. Wie viel du auskoffern musst, hängt von der benötigten Terrassenhöhe beziehungsweise von deren verhältnismäßiger Höhe zum Haus ab.

Berücksichtige schon beim Auskoffern ein Gefälle von 2 % vom Haus weg, damit Regenwasser optimal von der Terrasse abfließen kann. Auf einer Länge von 1 m muss die Terrasse also um 2 cm abfallen. Arbeite hierbei präzise mit der Richtschnur.

Verdichte den Boden mit einer Rüttelplatte. Die kannst du im Baumarkt mieten. Fülle nun den Schotter ein und verdichte ein weiteres Mal. Anschließend füllst du eine dünne Splittschicht ein und ziehst sie mit einer Richtlatte glatt. Zum Schluss legst du Unkrautvlies überlappend auf der gesamten Fläche aus.

Schritt 3 5

Unterkonstruktion bauen

Skizze einer Terrasse mit Dielen auf einer Unterkonstruktion aus Schotter, Abdeckvlies, Gehwegplatten und tragenden Profilen.
Auf das verdichtete Schotterbett und das Abdeckvlies legst du Gehwegplatten. Sie bilden die punktuellen Fundamente für die Konterlattung. Darauf kannst du die Terrassendielen verlegen.

 

Platziere die Gehwegplatten an den Stellen, an denen du die Stelzlager für das Traggerüst aus Aluprofilen setzen willst. Befestige die Stelzlager mit der Schlagbohrmaschine mit Betonbohrer auf den Platten.

Kürze die Aluprofile gegebenenfalls mit der Handkreissäge oder der Tischsäge auf die nötige Länge. Verlege die Aluprofile parallel zur Hauswand auf den Stelzlagern. Prüfe deren ebene Lage mit der Wasserwaage bzw. einem Linienlaser und korrigiere sie bei Bedarf mithilfe der höhenverstellbaren Stelzlager. In Längsrichtung, vom Haus weg, musst du das Gefälle von 2 % beibehalten.

Schritt 4 5

Terrassendielen verlegen

Schematische Detailansicht von Terrassendielen, Unterkonstruktion und verdichtetem Untergrund.
Verlege die Terrassendielen so, dass sie keinen direkten Kontakt zum Untergrund haben, sondern auf einer Unterkonstruktion ruhen. Die maximal zulässigen Abstände zwischen den tragenden Profilen hängen von Materialzusammensetzung und Dicke der Dielen ab.

 

Wenn du Hohlkammerdielen aus Holzverbundstoffen nutzt, solltest du zunächst prüfen, ob der Hersteller das Anbohren auf der Unterseite der Dielen empfiehlt. Das belüftet die Dielen und verhindert Aufplatzungen bei großer Hitzeeinwirkung im Sommer.

Verlege die Terrassendielen nach dem Verlegemuster deiner Wahl quer zur Unterkonstruktion. Für das Zusägen der Dielen auf die für das Muster benötigten Maße empfiehlt sich eine Handkreissäge. Noch komfortabler arbeitest du hier mit einer Kapp- und Gehrungssäge. Verlegst du keine rechteckige, sondern eine L-förmige oder anderweitig winkelige Terrasse, musst du gegebenenfalls Ecken ausklinken. Dafür ist eine Akku-Stichsäge ideal. Falls du eine Diele in Längsrichtung sägen musst, bietet sich die Tischsäge an. Weitere Infos liefern unsere Video-Tutorials für Sägen.

Die Terrassendielen verlegst du mit den zugehörigen Montageclips und Schrauben auf den Aluprofilen. Beim Anzeichnen der Befestigungspunkte für die Clips an den Dielen ist etwas Präzision nötig. Sind die Clips an den richtigen Punkten auf die Dielen gebracht, legst du die Dielen auf die Aluprofile auf und schraubst sie mit dem Akku-Bohrschrauber durch die Clips darauf fest. Das Clipsystem stellt dabei die richtige Fugenbreite zwischen den Dielen sicher. Belasse außerdem eine Dehnungsfuge von ca. 2 cm zur Hauswand.

Sind alle Terrassendielen verlegt, schneidest du über die Terrassenfläche überstehende Dielenenden gleichmäßig mit der Handkreissäge sauber entlang einer Führungsschiene ab. Bei Hohlkammerdielen aus Holzverbundstoffen musst du noch Abschlusskappen aufstecken, um das Einnisten von Insekten zu verhindern.

Sofern du Terrassendielen verlegen möchtest, die zu 100 % aus natürlichem Holz bestehen, musst du sie noch lasieren. Das schützt sie vor Witterungseinflüssen und dem Vergrauen. Mach es dir leicht und benutze fürs Lasieren von Holz ein Farbsprühsystem. Siehe dazu unseren Farbsprüh-Guide.

Tipp
Brettrichter für hohe Genauigkeit
Brettrichter sind spezielle Spannvorrichtungen, die beim Verlegen von Terrassendielen sehr praktisch sein können. Sie bringen auch lange Dielen in die richtige Position und gewährleisten, dass beim Verschrauben nichts verrutscht.
Schritt 5 5

Abschlussleisten setzen

Für deine Umrandung kannst du Abschlussleisten beziehungsweise -dielen verwenden. Die sägst du zunächst auf die benötigte Länge und Breite zu. Sie sollen am Ende einen Abstand von 2 cm zum Boden haben. Denke daran, auch die Schnittflächen zu lasieren, wenn du Echtholz verwendest.

Schraube die Abschlussleisten an der Unterkonstruktion oder auch den deckenden Dielen fest. Nutze dabei Schraubzwingen oder spezielle Terrassendielenspanner, damit die Abschlussleisten nicht verrutschen. Platziere im Abstand von etwa 30 cm Gummigranulatpads zwischen den Abschlussleisten und der Unterkonstruktion beziehungsweise den Deckdielen. Schraube die Abschlussleisten durch die Pads hindurch fest.

Planung & Hintergrundwissen zum Verlegen von Terrassendielen

Jeder Fall ist anders: Die Beschaffenheit des Untergrunds, Größe, Form und Höhe der Plattform, das verwendete Material, das gewünschte Terrassendielen-Verlegemuster – all das spielt in deine individuelle Situation hinein und bestimmt, auf welche Weise und womit du deine Terrassendielen am besten verlegen kannst.

Los geht es deshalb mit einem Verlegeplan.

Was muss mein Plan fürs Verlegen von Terrassendielen beinhalten?

Um zu ermitteln, was du in welchen Mengen brauchst, um deine Terrassendielen verlegen zu können, musst du hauptsächlich drei Dinge klären:

  1. Wie ist der Boden unterhalb der geplanten Terrasse beschaffen? Davon hängt es ab, welche Gründungsmethode du wählen solltest (siehe Abschnitt „Was ist unter den Terrassendielen?“)
  2. Auf welcher Fläche willst du Terrassendielen legen? So ermittelst du, wie viele Quadratmeter Dielen und Material du für die Unterkonstruktion benötigst.
  3. Welche Aufbauhöhe ist notwendig? Das hängt einmal vom Gelände und zum anderen vom Anschluss der Terrasse an das Haus ab.

 

Welches Dielenmaterial ist das richtige?

Es gibt eine große Auswahl an möglichen Terrassenbelägen, die jeweils ihre spezifischen Eigenschaften, Vor- und Nachteile aufweisen. Neben Dielen aus Holz oder Holzverbundstoffen stehen dir in erster Linie Stein- oder Betonplatten zur Auswahl.

Bei der Entscheidung für die Materialzusammensetzung deiner Terrassendielen spielen folgende Aspekte eine Rolle:

  • Optik: Eine Terrasse soll nicht nur funktional, sondern auch schön, harmonisch und einladend wirken.
  • Haptik: Wird die Terrasse im Sommer barfuß genutzt, sollten die Dielen angenehm zu begehen sein.
  • Haltbarkeit: Als minimale Nutzungsdauer gelten zehn Jahre – bei moderatem Pflegeaufwand.
  • Aufwand: Welches Material du wählst, entscheidet darüber, wie aufwändig die Vorbereitungen und die Verlegearbeiten sind.
  • Kosten: Einige Hölzer für Dielen sind deutlich höherpreisig als andere, und je nach weiteren Bearbeitungsprozessen und der Materialzusammensetzung können die Kosten für eine Terrasse weiter steigen. Sie sind allerdings immer in Relation zur Haltbarkeit des Projektes zu setzen.

Holz als Werkstoff für Projekte wie Terrassen ist nicht mehr alternativlos und wird zunehmend durch Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe ersetzt. Dazu zählen WPC (Wood Plastic Composite) und auch modernes BPC (Bamboo Plastic Composite). Sie zeichnen sich durch eine deutlich längere Lebensdauer aus.

Doch auch natürliches Holz, das im Vergleich zu Verbundwerkstoffen eine geringere Witterungsbeständigkeit aufweist, wird mittlerweile durch chemische und thermische Modifizierungen länger haltbar gemacht.

Die Möglichkeiten bei der Materialauswahl sind immens:

Material Behandlungsart Beispiele
Holz Chemisch modifiziert Klassische Verfahren wie Kesseldruckimprägnierung, Innovationen wie Accoya oder Kebony
Holz Thermisch modifiziert Thermoesche
Holz Keine (natürlich widerstandsfähig) Douglasie und Lärche (eingeschränkt), tropische Harthölzer wie Bangkirai
Verbundstoffe Zusammen mit Kunststofffasern hitze- und druckbehandelt BPC, WPC

 

Tipp
Terrassendielen aus Aluminium
Auch Aludielen sind im Handel erhältlich, sogar in Holzoptik. Dennoch wirken sie anders als Echtholz. Dafür bietet Aluminium viele Vorteile. Es ist praktisch „unkaputtbar“, heizt sich bei Sonneneinstrahlung kaum auf und ist unempfindlich gegen Nässe sowie UV-Licht.

 

Im Zuge des gestiegenen Umweltbewusstseins rücken bei der Materialwahl neben der Beständigkeit vermehrt auch Aspekte wie Nachhaltigkeit in den Fokus. Tropenhölzer haben eine schlechte Ökobilanz. Auch bei chemisch behandelten Hölzern solltest du genau hinschauen. Kesseldruckimprägniertes Material zum Beispiel musst du am Ende seiner Lebenszeit als Sondermüll entsorgen.

Zwar verbrauchen auch Verbundstoffe natürliche Ressourcen, aber sie können eine echte Alternative sein. Drei Vorteile sind in Bezug auf deren Nachhaltigkeit zu nennen:

  1. Insbesondere bei BPC ist zu beachten, dass Bambus eigentlich kein Holz, sondern ein Gras ist – und zwar ein sehr schnell wachsendes. Manche Arten legen bis zu 50 cm pro Tag zu. Das macht Bambus-Terrassendielen zu einer ökologisch sehr vorteilhaften Wahl.
  2. Im Gegensatz zu Holz im Außenbereich sind für WPC oder BPC keine Holzschutzmittel notwendig.
  3. Neben massiven Terrassendielen aus Verbundwerkstoffen gibt es auch Hohlkammerprofile. Das senkt den Materialverbrauch zusätzlich.
Nahansicht einer Hohlkammerdiele mit Befestigungsclips, Abstandshaltern und einem Aluminiumprofil.
Terrassendielen aus Verbundwerkstoffen sind in massiver Ausführung und auch als Hohlkammerprofile erhältlich, sowohl mit als auch ohne Nut.

Was ist unter den Terrassendielen?

Um schöne, ebene Terrassendielen zu verlegen, die viele Jahre halten, musst du zunächst einige Aufmerksamkeit darauf richten, was sich unter den Dielen abspielt.

Grundsätzlich kannst du auf allen möglichen Untergründen Terrassendielen verlegen. Entscheidend ist immer, dass alles stabil ist und weitgehend trocken bleibt. Dafür brauchst du neben einem festen Untergrund eine Trägerkonstruktion, auf der du die Terrassendielen befestigst.

Ideal ist es, wenn bereits eine gepflasterte Terrasse und genügend Spielraum in der Höhe für die Unterkonstruktion vorhanden sind. In den meisten Fällen errichtet man eine Terrasse allerdings auf dem Erdreich. Bei einem Neubau ist das aufgeschütteter Mutterboden. Bestandsimmobilien haben oft eine Rasenfläche, auf der Terrassendielen verlegt werden können.

Bei der Vorbereitung erzielst du das optimale Resultat, wenn du (Punkt-)Fundamente gießt. In aller Regel genügt es jedoch auch, wenn du das Erdreich oder die Rasenfläche inklusive Wurzeln aushebst, die Auskofferung mit einem Schotterbett auffüllst, alles verdichtest und mit einem Unkrautvlies abdeckst.

Achte auf Wasserdurchlässigkeit und halte schon beim Untergrund ein Gefälle von 2 % vom Haus weg ein. Darauf legst du dann laut den Vorgaben deines Verlegeplans Gehwegplatten aus Beton, auf denen du die Konterlattung befestigst – so wie wir es in unserer Anleitung machen.

Auch wenn sie das Budget etwas mehr belastet: Empfehlenswert ist eine Unterkonstruktion aus Alu-Profilen, denn die sind besonders witterungsbeständig. Und im Bedarfsfall kannst du einzelne oder alle Terrassendielen später austauschen.

Worauf muss ich noch achten, wenn ich Terrassendielen selbst verlegen will?

Wenn die Unterkonstruktion steht, geht es an das eigentliche Verlegen der Terrassendielen. Dabei ist vor allem auf die Verlegerichtung und ausreichende Abstände zwischen den Dielen und zur Hauswand hin zu achten.

Zwar sind theoretisch viele Verlegemuster für Terrassendielen denkbar, zum Beispiel auch kompliziertere Techniken wie „Fischgrät“ oder „Flechtboden“. Allerdings gehen sie mit hohem Aufwand einher und bedeuten viel Verschnitt. Hinzu kommt, dass sich in derlei Musterungen die Verlegerichtung ändert und Wasser auf den Dielen unter Umständen nicht ablaufen kann. Im Gegensatz zum Wohnraumparkett solltest du also Terrassendielen so verlegen, dass sich die Verlegerichtung nicht ändert. Die Fachbegriffe für ein solches geradliniges Verlegemuster lauten z. B. „durchgehende Verlegung“ oder „englische Verlegung“.

Viele Terrassendielen weisen Rillen auf, in denen sich Regenwasser sammeln kann. Solche Dielen solltest du mit den Rillen in Richtung des Gefälles der Terrasse, also vom Haus weg, legen.

Terrassendielen verlegen: Nahaufnahme von Terrassendielen mit Rillen
Hier siehst du die heute gerne verlegten Terrassendielen aus Kunststoff mit Rillen.

 

Je nach Material kommt es durch Feuchtigkeits- oder Temperaturschwankungen zu unterschiedlich starken Spannungen. Die Dielen beginnen zu „arbeiten“ – vor allem natürlich, wenn sie aus Echtholz bestehen. Können sie sich dann nicht ausdehnen, zum Beispiel weil die Fugen zu eng sind, besteht die Gefahr, dass sie reißen oder brechen. Aufgrund der teilweise sehr unterschiedlichen Verhaltensweisen von Hölzern bei bestimmten Witterungsbedingungen empfiehlt es sich, stets gleiche Hölzer beim Verlegen von Terrassendielen zu verwenden. Sie dehnen und schwinden immer im gleichen Maße. Das vermeidet Spannungsunterschiede.

Was die Befestigungsarten angeht, so haben Montageclips gegenüber der sichtbaren Verschraubung von oben ästhetische und sicherheitstechnische Vorteile. Mit einem Clip-System geht das Dielenverlegen nicht nur schneller, du kannst einzelne Dielen auch im Nachhinein noch vergleichsweise einfach austauschen.

Außerdem dringen Schrauben auf der Oberseite notwendigerweise ins Material ein, wodurch Feuchtigkeit einziehen kann. Nicht zuletzt bedeuten nicht vollkommen versenkte Schraubenköpfe auf der Lauffläche eine gewisse Verletzungsgefahr.

Tipp
Die richtigen Schrauben fürs Holz
Manche Holzarten wie Douglasie reagieren bei Feuchtigkeit mit Eisen. So kann es rund um die Schraube zu Verfärbungen kommen. Deshalb solltest du für DIY-Projekte im Freien nur Edelstahlschrauben (V2A-Schrauben) verwenden.

Wie pflege ich Terrassendielen richtig?

Was zur Pflege von Terrassendielen notwendig ist, hängt vom Einzelfall ab. Neben dem Material spielt auch die Lage der Terrasse eine Rolle. Es macht hinsichtlich des Pflegeaufwands einen großen Unterschied, ob deine Terrasse zum Beispiel viel Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist oder sich (teil-)beschattet unter einem Baum befindet.

Die meisten Terrassendielen aus Holz solltest du in jedem Fall ölen, wachsen oder mit einer Lasur streichen. Am besten bereits vor dem Verlegen, um sie rundum zu schützen. Je nach Holzart kannst du sie aber auch vergrauen lassen, wenn dir die Ästhetik zusagt. Es gibt Lasuren, die diesen Effekt nachahmen.

Ob behandeltes oder unbehandeltes Holz, ob Verbundwerkstoff oder irgendein anderes Material: Schmutzig werden alle Dielen zwangsläufig. Also steht regelmäßig ein Frühjahrsputz für draußen an, um die Terrassendielen angemessen vorzubereiten – danach darfst du angrillen. Algen und Moose sind auf Dauer auch nicht zu vermeiden. Sieh dir an, wie du Moos effektiv entfernen kannst.

Für die gewöhnliche Reinigung von Terrassendielen genügen Seifenlauge und Bürste. Kleine Flächen kannst du mit einer Akku-Reinigungsbürste bearbeiten. Mit einem Akku-Reinigungsgerät für den Außenbereich bzw. einem Hochdruckreiniger und dem passenden Terrassenreiniger-Aufsatz gehen alle anstehenden Pflegearbeiten deutlich schneller vonstatten, vor allem bei hartnäckigem Schmutz. Besonders schonend ist es natürlich, die Terrasse gleich von oben zu schützen. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung kannst du eine Terrassenüberdachung selber bauen.

Steht über und unter dir dann endlich alles so, wie du es dir vorstellst, kannst du nach Herzenslust deine Terrasse gestalten. Vielleicht mit einer selbstgebauten Gartenbar, in der Getränke stets griffbereit sind. Auch ein Erdkühlschrank in der Nähe ist eine tolle Sache. Bist du ambitioniert, kannst du dir sogar eine Outdoor-Küche selber bauen und in deine Terrasse integrieren. Wie wäre es dazu mit einem DIY-Kräuterregal, damit du fürs Kochen und Grillen im Freien stets frische Kräuter vorrätig hast? Du hast Platz im Garten? Dann könntest du auch gleich ein ganzes Hochbeet aus Paletten bauen, um Kräuter und Gemüse zu ziehen.

Apropos grillen: Sieh dir an, wie du einen Grill aus einer alten Waschtrommel herstellen, einen Grill selber bauen  oder auch eine Feuerstelle im Garten anlegen kannst. Und noch ein Projekt für alle, die es mit der Outdoor-Gastronomie ernst meinen: der Räucherofen zum Selberbauen .

An kühlen Abenden richtest du dich mit einem urgemütlichen DIY-Teelichtofen auf deiner Terrasse ein. Wie du für schöne Außenbeleuchtung sorgst, erfährst du ebenfalls bei uns. Unsere DIY-Rubrik für Garten, Balkon & Terrasse hält außerdem viele weitere Anleitungen und Ratgeber bereit, mit denen das Leben im Freien erst so richtig schön wird.

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Terrassendielen selber zu verlegen ist kein allzu kompliziertes DIY-Projekt, allerdings eines, das gute Planung und einige Umsicht erfordert. Hier sind einige typische Fehler, die du leicht vermeiden kannst:

  1. An der Unterkonstruktion gespart: Hochwertige Terrassendielen und deren gewissenhafte Pflege sind nur die halbe Rechnung. Denn wenn deine Unterkonstruktion verrottet, ist die gesamte Terrasse ein Totalschaden. Deshalb sollte sie mindestens so hochwertig und haltbar sein wie die Dielen.
  2. Wasser sammelt sich auf dem Unterboden: Nicht nur die Dielen sollten möglichst trocken bleiben. Die Balken der Unterkonstruktion verlaufen quer zum Gefälle der Terrasse. Liegen diese zu dicht am Boden auf, sammelt sich dort Wasser. Deshalb solltest du Auflagepads oder -platten verwenden.
  3. Die Dielen können nicht arbeiten: Ein Vorteil von Montageclips ist, dass sie den Dielen die Möglichkeit geben, sich auszudehnen. Aber nur, wenn du die Clips nicht auf beiden Seiten der Diele fest verschraubt hast! Ein weiter Vorteil der Clips: Fällt mal eine wertvolle Kleinigkeit zischen die Fugen unter die Terrassendielen, kannst du eine davon ohne großen Aufwand herausnehmen.

Kosten: Terrassendielen verlegen

Was kostet es, Terrassendielen selber zu verlegen, gegenüber der Verlegung durch einen Profi?

Exemplarisch gehen wir von folgenden Annahmen aus:

  • Terrassengrundfläche von 15 qm
  • 20 cm Auffüllmaterial (Schotter, Splitt)
  • 60 Gehwegplatten aus Beton
  • 30 m Aluprofile
  • 35 m Holkammerprofil-Dielen

Kaufpreise für die Materialien:

4,5 cbm (Kubikmeter) Füllmaterial à  130 EUR pro cbm 585 EUR
Miete Rüttelplatte, 1 Tag 25 EUR
60 Betonplatten à 2 EUR  120 EUR
30 m Aluprofile à  10 EUR/lfd. m 300 EUR
35 m Terrassendielen à 52 EUR/m2 800 EUR
Kleinteile und Zubehör 150 EUR
Gesamt
1.980 EUR

 

Möchtest du deine Terrassendielen verlegen lassen, wird es deutlich teurer. Grob geschätzt kannst du mit 24 Arbeitsstunden (2 Personen an 2 Tagen) rechnen. Bei angenommenen 60 EUR Stundenlohn ergibt das 1.440 EUR, die zu den Materialkosten dazukommen.

Mit anderen Worten: Wenn du die Terrassendielen selbst verlegst, kannst du mit Kosten von etwa 130 EUR pro qm rechnen. Lässt du Fachkräfte deine Terrasse bauen, kannst du grob 225 EUR pro qm veranschlagen (1.980 EUR Material plus 1.440 EUR Personal, geteilt durch 15).