Das Projekt für versierte Macher: Terrassenüberdachung selber bauen
- SchwierigkeitMittel
- Kosten> 1000 EUR
- Dauer> 2 d
Einleitung
Eine Terrassenüberdachung hat einen klaren Nutzen: Sie verlängert den Wohnraum deines Hauses in den Garten – zumindest im Sommer. Ein Terrassendach schützt vor Regen, direkter Sonneneinstrahlung und bis zu einem gewissen Grad vor Wind.
Als ambitionierter Heimwerker möchtest du natürlich deine Terrasse selbst überdachen. Und da steht auch schon die erste wichtige Entscheidung an: Holz oder Alu? Um es kurz zu machen: Wir beziehen in der großen Materialdebatte klar Stellung und wählen Holz.
Natürlich hat Aluminium seine Vorzüge, wie sein im Vergleich zu Holz geringeres Gewicht und seine praktisch ewige Haltbarkeit. Noch dazu müsstest du weder Zeit noch Kosten für die Holzpflege aufbringen.
Aber die Schwierigkeiten bei der Verarbeitung und nicht zuletzt der höhere Preis sprechen dagegen, eine Alu-Terrassenüberdachung selber zu bauen. Außerdem ist es einfach ein schöneres Gefühl, mit den Händen das Holz zu bearbeiten. Und die geeignete Holzart – richtig vorbehandelt – hält auch ein Leben lang. Nicht zu vergessen: Die Ökobilanz von Holz ist deutlich besser!
Übrigens: Es gibt natürlich auch weniger aufwändige Projekte für ein schattiges Plätzchen, zum Beispiel eine Pergola zum Selberbauen für den Balkon. Sieh dir auch unsere 5 Ideen an, mit denen dein Balkon zu deinem Lieblingsplatz wird. Noch mehr Inspiration für Garten & Balkon findest du auf unserem YouTube-Kanal.
Planung
Du möchtest also ein Terrassendach selber bauen. Sehr gut! Bevor du dich an die Detailplanung machst, solltest du allerdings ein paar grundsätzliche Überlegungen anstellen. Frage dich, wozu du deine Terrasse überdachen möchtest. Einfach, um an warmen Sommertagen auch bei Regen draußen sitzen zu können? Oder planst du eventuell sogar eine Outdoor-Küche?
Ziehe die individuellen Gegebenheiten deiner Terrasse (Größe, Ausrichtung) und deines Hauses (zum Beispiel die Anordnung der Fenster) in deine Überlegungen mit ein. Das Terrassendach soll stilistisch eine harmonische Verbindung zwischen drinnen und draußen, also zwischen Haus und Garten, bilden. Vielleicht inspirieren dich auch unsere Tipps zur Gestaltung deiner Wohlfühlterrasse?
Weitere Details, die du in deine Überlegungen zur Konstruktion einer Terrassenüberdachung einbeziehen solltest:
Projektdauer
Wie viel Zeit du brauchst, um deine Terrassenüberdachung selber zu bauen, lässt sich pauschal nicht beantworten. Schon bei einer relativ einfachen Konstruktion überschaubarer Größe solltest du mit einer Projektdauer von mehreren Tagen rechnen.
Fertige dir nach der Grobplanung möglichst detaillierte Zeichnungen an, damit später alles am richtigen Platz steht und zusammenpasst. Die Detailplanung ist auch die Grundlage für die Ermittlung des benötigten Materials. Am besten arbeitet man übrigens zu zweit am Bau einer Terrassenüberdachung.
Nicht vergessen: Gegebenenfalls ist eine Baugenehmigung einzuholen.
Kostenplanung
Wie meistens bestimmt der Aufwand die Kosten. Eine Überdachung für die Terrasse zu bauen, ist eher etwas für erfahrende Handwerker. Die Konstruktion muss schließlich den statischen Anforderungen gerecht werden und auch Stürmen trotzen.
Sogar Profis sollten sich die Frage stellen, wie viel Aufwand sich lohnt. Willst du deine Terrasse komplett selber überdachen oder dir einen Bausatz zulegen?
Der Bausatz hat verschiedene Vorteile. Dazu gehört, dass alles schon abgebunden ist (der „Abbund“ ist die Vorbereitung von Holzmaterialien für eine Konstruktion. Dabei wird alles maßgerecht angerissen, bearbeitet, zusammengepasst und gekennzeichnet). Auch die Statik ist beim Bausatz schon berechnet.
Davon abgesehen, spielt bei der Kostenplanung einer Terrassenüberdachung die Wahl der Materialien und die Größe der Konstruktion die Hauptrolle. Je kleiner, desto weniger Material verbrauchst du.
Anhand deiner Bauskizzen kannst du relativ genau ermitteln, wie viel Material du für die Unterkonstruktion (Tragwerk) und die Dacheindeckung benötigst. Vergiss dabei auch nicht die Hilfsmittel wie Schrauben oder Holzschutzmittel. Genauso wichtig bei der Kostenplanung sind natürlich Werkzeuge, die du eventuell noch anschaffen musst.
Muss der Konstruktionsplan von einem Statiker geprüft werden?
Genau genommen nein, faktisch ja. Soll heißen: Willst du deine Terrassenüberdachung selber bauen, müssen Größe, Tragfähigkeit und Gewicht der Konstruktion im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Die Statik muss also schon aus funktionalen Gründen stimmen.
Auch aus rein baurechtlicher Sicht kann eine statische Berechnung notwendig werden, nämlich dann, wenn du eine Baugenehmigung brauchst. Zwar kannst du auch dann theoretisch die Statik selber berechnen. Aber für den Bauantrag benötigst du in der Regel jemanden, der bauvorlageberechtigt ist, also von Berufs wegen die Genehmigungsplanung unterzeichnen darf.
Als Fazit nochmal der Hinweis: erst alles mit dem Bauamt abklären, dann bauen. Willst du deine Terrassenüberdachung selber machen, hast du in diesem Punkt einen klaren Vorteil mit einem Bausatz – da ist die Statik schon fertig.
Freistehende Terrassenüberdachung oder Befestigung an der Hauswand – Vor- und Nachteile
Allgemein gilt, dass du Kosten sparen kannst, wenn du deine Terrassenüberdachung an der Hauswand befestigst – einfach, weil du weniger Material für die Unterkonstruktion verbauen musst.
Allerdings sind viele Häuser von einem Wärmedämmverbundsystem umgeben. Diese thermische Hülle anzubohren, kann entweder zu Problemen bei der Befestigung führen oder zu unerwünschten Effekten, was die Dämmwirkung betrifft.
Oft sieht es auch einfach besser aus, wenn nicht direkt vor der Hauswand Pfosten in die Höhe ragen. Andererseits lässt sich die an der Hauswand befestigte Terrassenüberdachung im Zweifel nicht wieder rückstandslos entfernen, was vor allem für Mieter ein Thema sein könnte.
Letztlich ist es also eine individuelle Entscheidung, ob du deine Terrasse freistehend überdachen oder an Haus angelehnt realisieren willst.
Welches Holz eignet sich für die Terrassenüberdachung besonders gut?
Wenn du deine Terrassenüberdachung selber bauen möchtest, gilt grundsätzlich dasselbe wie bei anderen Holzbauprojekten: Je höher die Qualität des verwendeten Holzes, desto besser!
Die Qualität hängt erstens davon ab, wie widerstandsfähig das Holz gegen Witterungseinflüsse ist, und zweitens von Eigenschaften wie Festigkeit und Verzugsfreiheit. In jedem Fall sollte es auch gut getrocknet sein, damit es nach dem Aufbau nicht mehr so stark „arbeitet“, sich also zusammenzieht oder ausdehnt und es so zu Rissbildung oder Schlimmerem kommt.
Bei der Entscheidung, mit welchem Holz du dein Terrassendach bauen wirst, ist natürlich auch die Praktikabilität sowohl in finanzieller als auch in funktionaler Hinsicht zu beachten. Am robustesten wäre zum Beispiel ein Hartholz aus den Tropen. Aber je nach Art ist es extrem schwer und sehr teuer, von der schlechten Ökobilanz ganz abgesehen.
In der Praxis kommen in unseren Breitengraden deshalb entweder Konstruktionsvollholz (der herausgeschnittene Kern eines Stamms) oder Leimholz infrage. Leimbinder ist Verbundholz aus verleimten Brettern und hat viele Vorteile. Es ist formstabiler und außerdem vorgetrocknet, arbeitet also kaum noch.
Was die Holzart selbst angeht, kommt häufig Fichte, Lärche, Douglasie oder Kiefer zum Einsatz. Jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Lärche zum Beispiel punktet in der Widerstandsfähigkeit, nimmt aber Farben und Lacke weniger gut an. Bei Douglasie und Kiefer tritt bei stärkerer Erwärmung manchmal Harz an der Oberfläche aus. Ein guter Kompromiss aus Kosten und Qualität und für die meisten Terrassendächer ideal dürfte Leimbinder aus nordischer Fichte sein.
Ein sicheres Fundament: einbetonierte Stützen oder Aufschraubhülsen?
Um mit Erfolg eine Terrassenüberdachung selbst bauen zu können, dürften in der Regel betonierte Fundamente notwendig sein. Das klingt aber aufwändiger, als es ist. Mit den entsprechenden Pfostenträgern (am besten nimmst du sogenannte H-Pfostenträger, die den gleichen Effekt wie eine Stahlbewehrung erzielen) und schnell aushärtendem Ruck-Zuck Beton ist das relativ flott erledigt. Zumindest, solange die Bodenverhältnisse keine besonderen Schwierigkeiten bereiten. Um mit dem Fundament in den frostfreien Bereich zu gelangen, solltest du bis in eine Tiefe von etwa 80 cm gehen.
In bestimmten Fällen kannst du auch mit Aufschraubhülsen arbeiten, zum Beispiel, wenn eine gegossene Betonplatte den Terrassenuntergrund bildet. Vom Aufschrauben auf eine Terrassenkonstruktion aus Holzdielen ist allerdings abzuraten. Schließlich soll deine Überdachung auch nach dem nächsten Sturm noch stehen.
Welche Optionen stehen für die Bedachung zur Auswahl?
Bei der Entscheidung, wie und womit du dein Terrassendach eindeckst, spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. Das Dach soll nicht gleich bei jedem herabfallenden Ast kaputt gehen, es soll Wind und Wetter widerstehen und dabei gut aussehen.
Ein zentraler Punkt ist die Lichtdurchlässigkeit. Dabei muss man immer auch an die Innenräume denken, vor denen die Terrasse liegt. Kommt kein Licht durch die Überdachung, kann es dort schnell düster werden. Fällt zu viel (UV-) Licht durch, wird es unter deinem selbstgebauten Terrassendach womöglich zu heiß oder du bekommst sogar einen Sonnenbrand.
Die folgenden Optionen sind die gängigsten:
Glas: Grundsätzlich sind Elemente aus Sicherheitsglas zur Dacheindeckung oder auch für eventuelle Seitenwände deiner Terrassenüberdachung eine mögliche Wahl. Allerdings hat Glas den entscheidenden Nachteil, dass es zum einen ein hohes Eigengewicht hat (womit höhere Anforderungen an das Tragwerk zu stellen sind) und zum anderen vergleichsweise leicht brechen kann.
Günstiger und leichter als Sicherheitsglas ist Plexiglas, auch bekannt als Acrylglas. Es wird bisweilen wegen seiner glasähnlichen Eigenschaften verwendet, hat aber den Nachteil, dass es UV-durchlässig ist, was unter dem Terrassendach die Temperatur steigen lässt. Falls du Seitenelemente mit Plexiglas herstellen möchtest, solltest du daran denken, dass es nicht kratzfest ist und schlechte Schalldämmeigenschaften hat.
Doppelstegplatten: Alternativ gibt es heute eine große Auswahl an Dacheindeckungen aus Polycarbonat. Dieses Material, das in unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit (klar und in verschiedenen Färbungen) angeboten wird, ist außerdem widerstandsfähiger und günstiger als Glas.
Für die Terrassenüberdachung sind sogenannte Doppelsteg- oder Hohlkammerplatten aus Polycarbonat besonders gut geeignet. Sie stellen nicht so hohe Anforderungen an das Tragwerk, weil sie leichter sind und mit ihnen auch größere Spannweiten realisiert werden können.
Grundsätzlich können auch Wellplatten aus Polycarbonat eine Option sein. Sie sind zwar deutlich günstiger, aber der Lichteinfall lässt sich nicht so gut wie mit Doppelstegplatten kontrollieren. Weniger robust sind sie auch.
Lamellendach: Eine Terrassenüberdachung aus Lamellen, die entweder von Hand oder mit Motor verstellbar sind, hat den großen Vorteil, dass du den Lichteinfall je nach Sonnenstand und persönlicher Präferenz beeinflussen kannst.
Neben den deutlich höheren Kosten hat das Lamellendach weitere Nachteile. Vor allem muss es sich schnell und einfach schließen lassen, wenn plötzlich Regen aufzieht und dein liebevoll selbstgebautes Palettensofa trocken bleiben soll.
Soll es trotz der Nachteile ein Lamellendach sein, empfiehlt sich ein Fertigbauteil, das du mit der richtigen Planung und Vorbereitung auch zwischen die Sparren deiner Terrassenüberdachung einpassen kannst.
Ziegeldach: Klar, ein Terrassendach mit richtigen Dachpfannen ist eine witterungsbeständige Lösung für viele Jahre. Aber es kommt eben kein Licht mehr durch, und die Unterkonstruktion muss viel mehr Gewicht tragen als bei den Alternativbedachungen.
Trotzdem kann es Fälle geben, in denen eine Terrassenüberdachung mit Ziegeln die richtige Wahl ist – etwa, wenn über der Terrasse ein Baum steht, aus dem regelmäßig Harz oder Honigtau tropft.
Lässt sich eine Überdachung auch in verschiebbarer Form realisieren?
Neben dem erwähnten Lamellendach ist es grundsätzlich denkbar, auch Glas- oder Polycarbonat-Elemente so in Laufschienen anzubringen, dass sie verschiebbar sind.
Allerdings sollte dir klar sein, dass der Aufwand in diesem Zusammenhang erheblich ist – sowohl beim Bau als auch in der Handhabung. Außerdem gefährden verschiebbare Elemente die Dichtigkeit deines Terrassendachs.
Welchen Neigungswinkel sollte das Dach haben?
Egal, welche Dacheindeckung du wählst, das Thema Entwässerung ist immer wichtig. Unabdingbar ist ein ausreichendes Gefälle des Terrassendachs vom Haus weg. Die Neigung der Terrassenüberdachung muss steil genug sein, damit die gewünschten Effekte eintreten: Abfluss des Regenwassers und Selbstreinigung des Daches. Andererseits darf das Dach aber auch nicht so steil sein, dass es Raumgefühl und Nutzbarkeit (zu geringe Durchganghöhe auf der Traufseite) beeinträchtigt.
Man kann das optimale Gefälle unter Berücksichtigung der Materialeigenschaften der Dacheindeckung und ein paar weiterer Parameter berechnen. In den meisten Fällen dürfte jedoch die Faustformel „nicht weniger als 5 %“ (als Abweichung zur Waagerechten) ausreichen.
Aber mit der richtigen Neigung ist es noch nicht getan. Wenn bei starkem oder langanhaltendem Regen das Wasser ungehindert über den Dachrand läuft, kann das negative Folgen für die Terrassenkonstruktion, die zu schützenden Möbel oder auch für die Überdachung selbst haben.
Neben einem ausreichenden Dachüberstand solltest du deshalb an eine kontrollierte Entwässerung mit Regenrinne und Fallrohr denken. Je nach Größe deiner Dachfläche kann dafür in der Regel ein deutlich geringerer Querschnitt gewählt werden als für ein Hausdach üblich.
Welche Last (Stichwort: Schnee) muss eine Überdachung tragen können?
Man könnte denken, es gäbe Wichtigeres, wenn man plant, seine Terrassenüberdachung selber zu bauen. Aber in Zeiten des Klimawandels kann ungewöhnlich viel Schnee fallen. Je nachdem, ob dieser nass oder trocken ist (Pulver-, Papp- oder Nassschnee), kann ein Gewicht von mehreren 100 kg pro m² zusammenkommen. Und das muss das Tragwerk dann über Tage oder gar Wochen aushalten!
Deutschland ist in verschiedene Schneelastzonen eingeteilt, wobei die Schneelast in Kilo-Newton pro m² gemessen wird. Beispiel: 1 kN/m² bedeutet, dass eine senkrecht nach unten lastende Kraft von 100 kg pro m² (Dach-)Fläche wirkt. Eine Deutschlandkarte mit den entsprechenden Schneelastzonen findest du im Internet.
Die Werte der einzelnen Zonen sind folgende:
- 1 >/= 0,65 (kN/m²)
- 1a >/= 0,81 (kN/m²)
- 2 >/= 0,85 (kN/m²)
- 2a >/= 1,06 (kN/m²)
- 3 >/= 1,10 (kN/m²)
Praktisch bedeutet das, dass zum Beispiel in der Schneelastzone 2 deine selbstgebaute Terrassenüberdachung mindestens 85 kg pro m² aushalten sollte. In die konkrete Berechnung dessen, was eine Überdachung tragen kann, fließen mehre Parameter ein (zum Beispiel Geländehöhe über Normalnull, wo du dein Terrassendach baust, Material und Maße der Dacheindeckung sowie die Dachneigung) und ist eher was für einen Statiker. Je größer du deine Terrassenüberdachung planst, desto besser ist es, dir für diesen Punkt fachmännischen Rat einzuholen.
Welche Sonnenschutzmöglichkeiten kann ich mit einplanen?
Wenn du dein Terrassendach lichtdurchlässig eindeckst, solltest du an eine Beschattung denken. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, wie zum Beispiel:
- das bereits erwähnte Lamellendach mit verstellbaren Lamellen
- eine Markise entweder über oder unter der Dacheindeckung
- Lamellentücher, die zwischen den Sparren gespannt und dort gerafft werden können
Alle Varianten lassen sich manuell oder mit Motorantrieb bewegen.
Ein Zwischending stellt eine wasserdichte und eventuell verschiebbare Gewebeplane als Eindeckung dar. Wegen diverser Nachteile wie Dichtigkeit und Haltbarkeit ist das allerdings eine eher selten gewählte Variante.
Am günstigsten und stressfreiesten ist die Beschattung mit entsprechend eingefärbten und mehr oder weniger lichtundurchlässigen Doppelstegplatten.
Was ist wichtig für einen guten Regenschutz?
Der Regenschutz ist natürlich beim Selberbauen einer Terrasse ein wichtiger Aspekt. Vor allem muss die gewählte Dacheindeckung wasserdicht sein. Dafür solltest du zum Beispiel die Kanten der Aluprofile zwischen den Stegplatten mit Silikon abdichten (siehe Bauanleitung weiter unten).
Plane außerdem einen ausreichenden Dachüberstand ein, der Regen fällt schließlich nicht immer senkrecht vom Himmel. Übrigens ist eine Dachentwässerung mittels Rinnen auch dazu da, um deine Möbel unter dem Terrassendach vor Spritzwasser zu schützen.
Wie kann ich bei der Materialbeschaffung Kosten sparen?
Willst du deine Terrassenüberdachung selber bauen und dabei Kosten sparen, gibt es hauptsächlich zwei Stellschrauben: Materialmenge und Qualität.
Um das an ein paar Beispielen zu verdeutlichen:
- Achte auf die Konstruktionsweise. Neben der Größe deiner Überdachung kommt es auch darauf an, wie du baust. Zum Beispiel sparst du – wie schon erwähnt – an Holz, wenn du die Terrassenüberdachung nicht freistehend planst, sondern an der Hauswand befestigst.
- Wähle nicht die teuerste Holzart. Die Holzauswahl ist immer ein Kompromiss. Am besten fährst du oft mit Leimholz. Vergessen solltest du dabei nicht die Folgekosten, die durch die Holzpflege im Frühjahr entstehen.
- Bei der Dacheindeckung gibt es ebenfalls Sparpotential. Stegplatten aus Polycarbonat sind erheblich günstiger als Sicherheitsglas.
Das gesparte Geld kannst du dann wunderbar in weitere kreative DIY-Ideen für Balkon und Terrasse oder Garten investieren. Hast du zum Beispiel schon mal darüber nachgedacht, eine Gartendusche selber zu bauen?
Wie kannst du eine Terrassenüberdachung selber bauen?
Um den Bauablauf deiner Terrassenüberdachung exemplarisch zu verdeutlichen, sind im Folgenden die einzelnen Schritte nacheinander beschrieben. Bevor es mit dem Bauen losgeht, solltest du dir ein klares Konzept zurechtlegen, das individuelle Gegebenheiten wie Tragfähigkeit des Untergrunds, Größe der Terrassenüberdachung, Genehmigungssituation, Befestigung an der Außenwand des Hauses oder freistehend, Art der Bedachung und so weiter berücksichtigt.
Wir gehen hier davon aus, dass das Tragwerk aus Leimholz und die Bedachung aus Polycarbonat-Hohlkammerplatten besteht. Es handelt sich im Beispiel nicht um ein freistehendes Modell, sondern um eine an der Hauswand befestigte Terrassenüberdachung.
Nachdem also alle Materialien, Werkzeuge und Hilfsmittel bereitliegen, kann es losgehen.
Los geht's - Schritt für Schritt
Fundamentieren
Die Fundamentsockel mit den Pfostenträgern kannst du fertig kaufen und in den Boden einlassen. Besser ist, du betonierst selbst. In jedem Fall ist darauf zu achten, dass die Pfostenanker höhen- und maßgerecht hergestellt werden. Dazu empfiehlt es sich, mit einem einfachen Schnurgerüst zu arbeiten.
Wandpfette befestigen
Je nach Beschaffenheit deiner Hauswand befestigt du die Wandpfette in geeigneter Weise. Bei der Höhe ist an das notwendige Gefälle zu denken. Die Wandpfette muss so hoch sein, dass die Durchgangshöhe auf der Fußseite noch ausreicht.
Pfosten aufstellen
Dann verschraubst du die Pfosten mit den Trägern.
Fußpfette anbringen
Stehen die Pfosten, bringst du die Fußpfette deinem Konstruktionsplan gemäß an.
Äußere Sparren anbringen
Um das Ganze zu stabilisieren, befestigst du als nächstes links und rechts die äußeren Dachsparren.
Restliche Sparren mit Unterleggummi versehen
Nachdem alle weiteren Sparren an ihrem Platz sind, solltest du noch je ein Unterleggummi auf deren Oberseite verkleben, auf dem später die Stegplatten ruhen.
Kopfbänder montieren
Zum Schluss bringst du noch die Kopfbänder an, die zur Stabilität der Konstruktion beitragen.
Dach eindecken
Jetzt kommt noch das Dach drauf. Dafür verschraubst du entsprechend dimensionierte Doppelstegplatten auf den Sparren und verbindest sie mit Verlegeprofilen, am besten aus Aluminium. An den Außenrändern bringst du geeignete Abschlussprofile und an der Fußseite eventuell Abrutschwinkel an.
Sonstiges: Balkonüberdachung selber bauen
Grundsätzlich lässt sich auch ein Balkon im Obergeschoss nutzen, um eine Überdachung daran anzubringen. Die Konstruktions- und Vorgehensweise entspricht dabei im Wesentlichen der Terrassenüberdachung.
Allerdings ist zu beachten, dass Dritte unter Umständen betroffen sein können. Zum Beispiel wird der Nachbar im darunterliegenden Geschoss wenig begeistert sein, wenn Regenwasser von deiner Balkonüberdachung direkt auf seinen Balkon läuft.
Auch an den Brandschutz solltest du in diesem Fall denken. Das gilt übrigens auch für die Terrassenüberdachung, wenn sie der Grundstückgrenze zu nahe kommt. Im ungünstigsten Fall kann es sogar sein, dass eine Brandschutzmauer notwendig wird.
Falls du Mieter bist und deinen Balkon überdachen möchtest, ist neben den baurechtlichen Regelungen auch das Mietrecht zu beachten. Grundsätzlich kannst du nicht ohne Zustimmung des Vermieters loslegen. In der Regel musst du die Überdachung später so zurückbauen können, dass der Ursprungszustand wieder hergestellt wird.