Werkzeuge für Heim & Garten

Ein Tomatenhaus bauen und deine Pflanzen schützen

Mann hält eine Kiste voller reifer Tomaten hoch
Wer sich eine reiche Ernte wünscht, sollte sein Tomatenhaus selber bauen.

  • Schwierigkeit
    Mittel
  • Kosten
    400 €
  • Dauer
    < 1 Tag

Einleitung

Tomaten aus dem eigenen Garten schmecken einfach am besten. Die anspruchsvollen Pflanzen brauchen jedoch besonderen Schutz. Ideal ist ein sonnig-warmer Platz, an dem ein leichtes Lüftchen weht. Das Klima in einem Tomatenhaus bietet den empfindlichen Stauden die bestmögliche Umgebung für ein gesundes Wachstum. Deine Pflanzen werden wochenlang viele leckere Früchte tragen.

Ein Tomatenunterstand schützt die Pflanzen nicht nur vor Wind und Wetter, sondern auch vor ihrem größten Feind: dem Erreger der Kraut- und Braunfäule. Hier erfährst du, wie du mit etwas handwerklichem Geschick ein Tomatenhaus selber bauen kannst.

Übrigens: Sobald du mit deiner Tomatenüberdachung fertig bist, kannst du dich anderen Pflanzprojekten widmen. Wir zeigen dir in anderen Anleitungen, wie du einen Kräutergarten anlegen, Ananas pflanzen, Sträucher pflanzen und schneiden, Avocado züchten oder sogar eine Wand bepflanzen kannst. Du hast doch einen grünen Daumen, oder?

Du brauchst
  • imprägnierte Kanthölzer
  • Bodeneinschlaghülsen
  • Wellplatten
  • Winkelverbinder
  • Schrauben (rostfrei)
L: Länge, B: Breite, H: Höhe, D: Durchmesser

Los geht’s – Schritt für Schritt

Unsere Bauanleitung für ein Tomatenhaus aus Holz mit Wellplatten und mit etwa zwei Metern Länge kannst du entweder direkt nachbauen oder als Inspiration für einen Tomatenunterstand nehmen, den du individuell auf deine Bedürfnisse zuschneidest. Im Kapitel „Planung & Hintergrundwissen“ findest du weitere Informationen, die dir beim Bauen nützlich sein werden.

Kennst du schon unser 18-Volt-System? Dazu gehören unzählige Geräte für eine große Vielfalt an Anwendungen. Das Besondere auch beim nachfolgenden Projekt für dein DIY-Tomatenhaus: Alle Anwendungen kannst du immer wieder mit dem gleichen Akku umsetzen. Einfach Akku abziehen, auf ein weiteres Gerät aus dem System stecken und weiter geht’s mit dem nächsten Arbeitsschritt.

Bei allen Schritten musst du selbstverständlich auf die Arbeitssicherheit achten, um dich und deine Gesundheit zu schützen. Sieh dir dazu auch unsere Übersicht zu Sicherheitsvorkehrungen beim Heimwerken an.

Schematische Darstellung eines wetterfesten Tomatenhauses
So könnte dein selbstgebautes Tomatenhaus aussehen – schlicht, aber effektiv!
Schritt 1 5

Fundament legen

Messe und stecke eine rechteckige Fläche auf der Grasnarbe ab. Die Bodeneinschlaghülsen kannst du mit Hilfe eines Vorschlaghammers in die Ecken schlagen. Die Bodenanker sollten sich unbedingt auf gleicher Höhe befinden. Nimm eine Wasserwaage bzw. einen Linienlaser zu Hilfe.

Schritt 2 5

Grundgerüst montieren

Die Kanthölzer für die beiden hinteren Pfosten sollten niedriger sein als die vorderen. Zudem solltest du die Kanthölzer anschrägen. Am leichtesten geht das mit einer Kappsäge, aber auch eine Stichsäge oder eine Handkreissäge reichen vollkommen aus. Wichtig ist, dass die Neigungswinkel einander entsprechen. Daraus sollte sich eine Dachneigung von 15 bis 30 Grad ergeben.

So kann außen das Regenwasser und innen das Kondenswasser gut ablaufen. Anschließend verbindest du die Pfosten oben und unten miteinander zu einem Rahmen. Dafür kannst du Winkelverbinder nutzen. Die Pfosten solltest du gut in den Bodeneinschlaghülsen verschrauben, sodass nichts wackelt.

Schritt 3 5

Holzteile verbinden

Bringe nun an der Rückwand oben, unten und mittig Querbalken an. Diese verbinden deine beiden Seitenteile miteinander. Für mehr Stabilität kannst du weitere Querbalken beziehungsweise (bei einem großen Tomatenhaus) auch Pfosten einziehen. Sorge dafür, dass alles mit Winkelverbindern fest verschraubt ist. Die Unterkonstruktion steht jetzt so weit, dass du im nächsten Schritt deinen Tomaten das Dach bauen kannst.

Schritt 4 5

Dach decken

Lege die Wellplatten auf die Dachbalken. Achte darauf, dass die Wellplatten etwas über die Holzkonstruktion hinausragen, um dein Tomatenhaus noch besser vor Starkregen zu schützen. Mit einem Winkelschneider bzw. einem Multifunktionswerkzeug mit entsprechendem Aufsatz kannst du die Wellplatten selbst zuschneiden.

Eine solche Tomatenüberdachung bietet einen lichtdurchlässigen Regenschutz. Die Wellen sorgen zudem für einen stetigen Luftstrom. Die Tomatenpflanzen sind so vor zu viel Feuchtigkeit und Schimmel geschützt. Auch hier gilt: Dachbalken und Platte fest miteinander verschrauben! Dazu eigenen sich Abstandhalter und Aluminiumkalotten.

Schritt 5 5

Seiten verkleiden

An den beiden Seiten solltest du eine Verkleidung anbringen. Auch hierfür eignen sich lichtdurchlässige Wellplatten. Du kannst sie mit Befestigungsprofilen an der Holzkonstruktion anbringen.

Planung & Hintergrundwissen

Bevor du damit loslegst, dein Tomatenhaus selbst zu bauen, musst du hinsichtlich Materialien und Maßen die richtigen Entscheidungen treffen. Aber zunächst: Was brauchen deine Tomatenpflanzen eigentlich?

So bleiben deine Tomatenpflanzen gesund

Das schönste Tomatenhaus hilft nicht viel ohne die richtige Pflege deiner Pflanzen. Beachte daher die folgenden Punkte:

1. Stabilisieren: Die jungen Tomatentriebe solltest du an einen Stab anbinden. Das sorgt dafür, dass die Tomatenpflanzen gerade und stabil in die Höhe wachsen.

2. Ausgeizen: Nebentriebe in den Blattachseln solltest du regelmäßig vorsichtig mit den Fingern ausknipsen. So wachsen Früchte und Stamm gleichmäßig.

Jemand geizt mit einer Gartenschere eine Tomatenpflanze aus
Das Ausgeizen sollte rechtzeitig geschehen – damit kannst du schon im Juni beginnen.

3. Blüten entfernen: Ab Ende August reifen die Früchte nicht mehr aus. Die Blüten entziehen dem Boden aber weiterhin Nährstoffe und Wasser. Deshalb solltest du die überflüssigen Blüten entfernen.

4. Düngen: Verwende dazu regelmäßig biologischen Dünger, zum Beispiel aus Kompost. Sieh dir an, wie du einen Kompostbehälter für den Garten selber bauen kannst. Außerdem erläutern wir alles, was du über Kompost wissen musst.

5. Vor zu viel Nässe und praller Sonne schützen: Tomaten brauchen viel Sonne und Wasser, aber auch nicht zu viel davon. Schütze die Pflanzen mit einem Tomatenhaus vor starken Wettereinflüssen und insbesondere vor Staunässe.

Die richtige Pflege ist nicht nur für deine Tomatenernte ausschlaggebend. Sieh dir auch an, wie du Stauden richtig pflanzen und pflegen, deinen Rasen säen und düngen oder auch Bäume schneiden kannst.

Tipp
Tipp
Tomatenstauden vertragen sich in deinem Tomatenhäuschen gut mit anderen Pflanzen: zum Beispiel mit Minze, Petersilie, Salat, Knoblauch, Bohnen, Zucchini, Kohl, Spinat oder Erdbeeren. Mischkulturen schützen deine Tomatenpflanzen besser vor Schädlingen. Informiere dich, wie du auch exotische Obst- und Gemüsesorten pflanzen kannst. Es ist auch möglich, ein Kräuterbeet auf dem Balkon anzulegen.

Bei idealer Zuchttemperatur Erntezeit verlängern

Tomatengewächse lieben Sonne und Wärme. Die kriegen sie, wenn du für deine Tomaten ein Gewächshaus selber bauen kannst. Doch beachte: Bei einem gewöhnlichen Gewächshaus sind meistens alle Seitenwände geschlossen. Für Tomatenpflanzen wird es darin im Sommer zu heiß. Die Folge sind missgebildete Früchte. Das heißt: Bei einem geeigneten Unterstand für deine Tomaten bleibt mindestens eine Seite offen.

Unter einer solchen Tomatenüberdachung wird es selbst im Sommer in der Regel nicht heißer als 35 Grad Celsius. Zudem sorgt reichlich Durchzug dafür, dass die Pflanzen besser vor einem Braunfäule-Befall geschützt sind. Diese optimalen Wachstumsbedingungen in einem Tomatenhaus sorgen dafür, dass du von Juni bis Oktober ernten kannst. So hast du fast ein halbes Jahr lang leckere Gartentomaten!

Einen idealen Ort zum Aufstellen finden

Wenn du dich für den Bau eines Tomatenhauses entschieden hast, stellt sich schon die nächste Frage: Wo soll es stehen? Ein freies Stück im Gemüsebeet, das nicht zu stark von Wind und Wetter betroffen ist, eignet sich gut. Frage dich außerdem, wo in deinem Garten viel Sonne hinkommt. Richte dein Tomatenhäuschen möglichst nach Süden aus.

Es ist auch möglich, dein Tomatenhaus direkt an einer Hauswand zu platzieren. Dadurch sparst du dir die Rückwand. Ein Tomatenhaus selber zu bauen, hat einen großen Vorteil: Du kannst es perfekt auf deine Bedürfnisse und die Gegebenheiten deines Gartens abstimmen.

Tipp
Tipp
Wenn du keinen Garten hast und es dir auf Balkon oder Terrasse an Platz mangelt, schau dir an, wie du ein Mini-Gewächshaus selbst bauen kannst.

Wie du für zusätzliche Stabilität sorgst

Deinen Tomaten eine Abdeckung zu bauen, ist nicht schwer. Soll das Tomatenhaus jedoch Starkregen und sogar Sturmböen trotzen, solltest du ein paar zusätzliche Punkte beachten:

1. Stelle dein Tomatenhaus auf ein solides Fundament: Wir nutzen Bodeneinschlaghülsen. Eine Alternative sind Rasenkantsteine. Baust du für die Ewigkeit, kannst du zusätzlich Beton verwenden.

2. Arbeite mit Querbalken und ausreichend Pfosten: Deine Seitenwände solltest du stets mit Querstreben verbinden. Das sorgt für extra Stabilität. Füge pro Meter Gesamtbreite außerdem einen Pfosten hinzu.

3. Verschraube alles fest: Du kannst zum Beispiel Schwerlastwinkel und Winkelverbinder nutzen, die sich nicht so leicht verziehen, oder sogar lange Holzschrauben mit dem Akku-Bohrschrauber in die Balken versenken.

4. Wähle eine stabile Ummantelung der Wände, wie beispielsweise lichtdurchlässige Wellplatten aus PVC. Sie sind stabiler als einfache Gewächshausfolie oder Gitterfolie und günstiger als etwa Doppelstegplatten.

Tipp
Tipp
Natürlich kannst du auch beim DIY-Tomatenhaus dem Trend zur Wiederverwendung folgen. Stelle dir beispielsweise dein Baumaterial aus gebrauchten Paletten, alten Regalen oder sonstigem Altmaterial zusammen. Sieh dir für mehr Inspiration unsere Upcycling-Ideen und insbesondere die Upcycling-Tipps für den Garten an.

Wähle das für dich passende Maß

Wir verwenden für die Rahmenkonstruktion des Tomatenunterstands imprägnierte Kanthölzer. Im Baumarkt erhältst du diese in verschiedenen Maßen. Um genug Raum für die hochwachsenden Tomatenpflanzen zu haben, sollte dein Tomatendach mindestens zwei Meter hoch sein und deine Kanthölzer entsprechend lang.

Beachte bei der Grundfläche, dass der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen möglichst 80 cm betragen sollte. Für eine Grundfläche von 2 x 1 m heißt das: Du kannst problemlos vier bis fünf Tomatenpflanzen unterbringen. Du benötigst dafür 11 (besser 12) Kanthölzer mit einer Stärke von 9 x 9 cm und entsprechend viele Winkelverbinder.

Bewässerung im Tomatenhaus

Seitlich am Dachvorsprung des Tomatenhauses kannst du zudem eine Regenrinne anbringen. Nutze das gesammelte Regenwasser, um deine Pflanzen zu gießen. Sieh dir auch unsere Tipps zur Gartenbewässerung und unsere Video-Tutorials zum Reinigen und Wässern an.

Nun warten weitere DIY-Ideen für Garten, Balkon und Terrasse darauf, von dir entdeckt zu werden. In unserer YouTube-Playlist für DIY-Projekte rund um Garten und Balkon findest du außerdem Video-Tutorials, die dir beim Umsetzen deiner Projekte helfen werden.