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Wasserleitung angebohrt: Was tun und wie verhindern?

Schnelles Handeln bei einer angebohrten Wasserleitung.
Keine Lust auf einen Pool im Badezimmer? Dann muss schnell gehandelt werden.

Duschen ist beim Heimwerken zwar meistens eine willkommene Abkühlung, aus der Wand spritzendes Wasser bringt aber jeden Heimwerker zum Schwitzen. Nur mal schnell ein Loch in die Wand bohren zu wollen, ist deshalb auch keine gute Idee. Eine angebohrte Wasserleitung ist ärgerlich und die zu reparieren, viel mehr Aufwand, als vorher die Wände zu durchleuchten. Was zu tun ist, wenn es doch passiert ist, wer haftet und wie du das Risiko deutlich verringern kannst, erfährst du hier.

Das Erste-Hilfe-Set für angebohrte Wasserleitungen

Wurde beim Loch in die Wand bohren ein Wasserrohr getroffen, zählt jede Minute. Umso mehr Wasser aus der Wand spritzt, desto größer wird der Schaden. Mit diesen fünf Schritten hält sich der hoffentlich in Grenzen.

  • 1. Wasser abstellen: Bevor du Eimer aufstellst und Lappen auslegst, solltest du so schnell wie möglich das Wasser abstellen. Dafür ist in Bad oder Küche ein Absperrhahn zu finden. Wohnst du in einem Altbau? Dann gibt es den wahrscheinlich nicht und du musst den Wasserhaupthahn zudrehen. Der befindet sich in den meisten Fällen im Keller. Die Hähne, die im Notfall deine Wohnung vor einer Überschwemmung retten, solltest du am besten schon mal suchen, bevor etwas passiert. So kann schnell gehandelt werden. Sicher ist sicher!
  • 2. Sicherung rausdrehen: Wenn schon wirklich viel Wasser in deiner Wohnung steht, solltest du die Hauptsicherung rausdrehen. Erreicht das Wasser zum Beispiel Steckdosen riskiert jeder, der sich noch in der Wohnung befindet, einen Stromschlag. Sollte das Wasser also schon die Höhe der Steckdosen erreicht haben und die Sicherung ist noch drinnen, Wohnung verlassen und die Feuerwehr anrufen.
  • 3. Experten zu Hilfe holen: Je nachdem, wie viel Wasser sich in deiner Wohnung befindet, muss entweder die Feuerwehr zum Abpumpen gerufen werden oder ein Fachmann, der das angebohrte Rohr flickt. Das kann zwar auch selbst erledigt werden, wer aber noch nie eine Wand freigelegt oder etwas gelötet hat, sollte sich lieber auf den Sanitärdienst verlassen.
  • 4. Versicherung anrufen: Ist Schaden entstanden, sollte die Versicherung kontaktiert werden. Hier geht es nicht nur darum den Schaden zu melden, sondern auch darum, die nächsten Schritte zu besprechen. In manchen Fällen möchte sich die Versicherung nämlich selbst ein Bild von dem Missgeschick und dessen Auswirkung machen. So lange sollte nicht aufgeräumt werden. Wer zur Miete wohnt, sollte auch seinen Vermieter benachrichtigen.
  • 5. Wand trocknen lassen: Bevor die Wand wieder verputzt werden kann, muss sie vollständig trocknen. Dafür muss möglichst viel Luft an die feuchte Oberfläche kommen. Ist sie nur etwas feucht, einfach viel lüften. Bei stark durchfeuchteten Wänden kommst du um eine professionelle Gebäudetrocknung nicht rum. Aber besser das, als später gegen Schimmel zu kämpfen.

Wer zahlt?

Ist die gröbste Aufregung verflogen, kristallisiert sich schnell eine Frage heraus: Wer kommt für den entstandenen Schaden auf? Eine Antwort, die für alle gilt, gibt es darauf nicht. Wer letztendlich zahlt, hängt von zwei Faktoren ab: deiner Versicherung und der Stelle, an der gebohrt wurde. Für den Schaden in einer Mietwohnung kommt gegebenenfalls die private Haftpflichtversicherung auf. Allerdings nur, wenn nicht grob fahrlässig gehandelt wurde. Hast du zum Beispiel direkt über oder unter dem Waschbecken gebohrt, dort wo sich eine Wasserleitung vermuten lässt, sieht es leider schlecht aus. Das Gleiche gilt für eine abgeschlossene Hausratversicherung, die zahlt nur, wenn kein grobes Eigenverschulden vorliegt.

Vorher checken, Risiko verringern!

Mit einem digitalen Ortungsgerät wird die Wand nach Wasserleitungen abgesucht.
Mit einem digitalen Ortungsgerät kannst du Wasserleitungen in der Wand aufspüren.

Damit sich erst gar nicht mit Fragen nach der Haftung rumgeschlagen werden muss, gilt wie so oft im Leben, auch hier: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wenn du die Wasserleitungen nicht selbst verlegt hast, kannst du nie genau wissen, was sich für ein Rohrsalat in deiner Wand befindet. Und da wir alle noch nicht durch Wände gucken können, raten wir dir ein digitales Ortungsgerät dafür zu nutzen, die Rohre aufzuspüren, etwa den UniversalDetect. Willst du also nach metallischen Wasserleitungen suchen, wählst du am UniversalDetect den entsprechenden Modus aus und fährst damit über die Stelle, in die das Loch soll. Leuchtet das LED-Licht rot, hat der UniversalDetect eine Leitung gefunden und du solltest dir eine neue Stelle suchen. Leuchtet es grün, gibt es an der Stelle keine metallischen Wasserleitungen. Tipps für die Anwendung erfährst du im Artikel Bohren ohne böse Überraschungen. Übrigens findest du mit dem Ortungsgerät nicht nur Stellen, die du meiden sollst, sondern kannst auch gezielt nach Holzunterkonstruktionen suchen, in welche du dann reinbohren kannst.