Werkzeuge für Heim & Garten

Emils Würfelspiel

fertiges Spiel
fertiges Spiel

  • Skill level
    Normal
  • Costs
    2 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Heute stelle ich euch den Bau eines Spiels vor, das man auch mit mehreren Leuten spielen kann. Es basiert auf dem Spiel "6 gewinnt", wurde von mir aber um eine (klein)kindgerechte Stufe erweitert.

Zusätzlich zum gesamten Spiel habe ich auch die Würfel selbst gebastelt - man kann es aber mit jedem handelsüblichen Augenwürfel spielen.

Als Werkzeuge wurden nur eine Dekupiersäge und ein Akkubohrer verwendet.
Bauplan gibt es hier: http://holzblog.at/bauplaene/6gewinnt.pdf

Du brauchst
  • Dekupiersäge
  • Akku-Bohrschrauber
  • Holzbohrer 6 mm, 8 mm und 9 mm
  • Schleifpapier (120 und 240)
  • Holzplatte
  • Holzleiste
  • Holzplatte
  • Rundstäbe 8 mm
  • Farben
Schritt 1 7

Vorbemerkungen

Begonnen habe ich mit dem Bau der Box. Diese ist Teil des eigentlichen Spiels und dient auch zur Aufbewahrung der benötigten "Spielfiguren" und Würfel.

Für die vier Seitenwände benötigt man vier Stücke Holzleisten (Leimholz, Massivholz, Sperrholz ... alles ist möglich). Diese sollten gut 15 cm lang und mindestens 6 cm breit sein. Ich verwendete beschichtetes Sperrholz aus dem Möbelbau in einer Breite von 8 cm (sollten wohl einmal Schubladen werden, dann ging die Tischlerei pleite und ich kam zu vielen solchen Reststücken).

Für den gesamten Bau sollte nur die Dekupiersäge zum Einsatz kommen. Ich entschied mich auch dafür die Box auf Gehrung zu schneiden. Man kann die Kiste natürlich auch stumpf verleimen oder Zinken- oder Schwalbenschwanzverbindungen machen. Je nach gewählter Verbindungsart müssen die Längen der Seitenteile ev. angepasst werden.

Auch kann der Deckel so gefertigt werden, dass er mit Scharnieren befestigt wird. Ich entschied mich für die Steckvariante.

Schritt 2 7

Kastenwände

Schnittkante anreißen
Schnittkante anreißen
Tisch "nullen"
Tisch "nullen"
Winkel einstellen
Winkel einstellen
Winkel sägen
Winkel sägen
passt
passt
so soll's sein
so soll's sein
zum Leimen positioniert
zum Leimen positioniert
unter Spannung
unter Spannung
fertige Seitenteile
fertige Seitenteile

Auf ein passendes Stück Leiste zeichnete ich die Schnittkanten an. Dann wurde die Linie angerissen (Bild 1). Der Tisch der Dekupiersäge wird genullt und anschließend auf genau 45° geschwenkt und fixiert (Bilder 2+3).

Jetzt kann der erste Winkel gesägt werden (Bild 4). Wenn man dabei sorgfältig vorgeht fällt das Ergebnis entsprechend aus (Bild 5). Nach und nach werden an jeder Leiste die Winkel gesägt. Darauf achten, dass die Schnitte richtig gesetzt werden. Die Winkel an den beiden Seiten müssen nach innen zeigen(!), die Außenkanten sind etwa 15 cm lang.
Sind alle vier Seitenteile gesägt erfolgt eine erste Überprüfung des Ergebnisses (Bild 6).

Ein breites Klebeband (Paketband) wird mit der Klebefläche nach oben aufgelegt. Darauf werden die Teile in der richtigen Reihenfolge genau ausgerichtet platziert. Kante an Kante (Bild 7). Auf eine Seite der Gehrungen kommt Leim. Dann werden die Seitenteile zusammengeklappt und mit dem Paketband fixiert. Mittels Winkel die exakte Ausrichtung überprüfen und zusätzlich mit einem Spanngurt (oder Zwingen) fixieren bis der Leim abgebunden hat (Bild 8). Nach dem Trocknen ist der Großteil der Box fertig (Bild 9).

Schritt 3 7

Boden und Deckel

Teile sägen
Teile sägen
Deckel und Boden nach dem sägen
Deckel und Boden nach dem sägen
Bohrungen ankörnen
Bohrungen ankörnen
Außenlöcher bohren
Außenlöcher bohren
zweites Deckelteil sägen
zweites Deckelteil sägen
Deckelteile verleimen
Deckelteile verleimen
Mittelloch bohren
Mittelloch bohren
fertiger Deckel
fertiger Deckel
Box
Box
Filzgleiter ankleben
Filzgleiter ankleben

Aus einem passenden Stück Holz werden der Boden und der Deckel gesägt (Bild 1). Die Seitenlänge der Quadrate beträgt dabei 17 cm (Bild 2).

Die zuvor gefertigte Box wird auf die Bodenklatte gelegt, genau ausgerichtet (Seitenabstände überprüfen) und die Innenkanten angezeichnet.

Den selben Arbeitsschritt auch am Deckel vornehmen. Hier werden aber zusätzlich insgesamt sechs Markierungen für Bohrungen angebracht. Wie diese ausgerichtet werden ist eigentlich Geschmackssache. Ich entschied mich für ein Fünfeck und ein sechstes Loch in der Mitte. Sind die Positionen ausgemessen werden sie zum Bohren anpunktiert (Bild 3).

Jetzt kann der Boden mit den Seitenteilen verleimt werden. Während der Leim trocknet machen wir den Deckel fertig:
Mit einem 8er-Holzbohrer werden die fünf äußeren Löcher gebohrt und die Kanten gesäubert(Bild 4).

Aus einem Restholz (es reicht eine 6 mm Sperrholzplatte, eine ausgemusterte Schrankrückwand oä.) wird eine Platte gesägt. Diese soll etwa zwei Millimeter kürzer als der Innenabstand sein. Abhängig von der Stärke der verwendeten Brettchen waren das in meinem Fall 12,6 cm (Bild 5). Die beiden Deckelteile werden verleimt (Bild 6).
Ist der Leim trocken wird das Mittelloch durch beide Platten gebohrt. Dazu wird ein 9 mm Holzbohrer verwendet (Bild 7).

Im Deckel befinden sich somit fünf Vertiefungen und ein durchgehendes Loch (Bild 8). Der Deckel wird auf die Box gesetzt, fünf Dübel Gr. 8 zeigen, ob die Bohrungen passen. Der Dübel soll bei der Mittenbohrung leicht durchfallen und in der Box landen (Bild 9).

Auf den Boden der Box klebte ich Filzgleiter (Bild 10). Das schont die Möbel.

Schritt 4 7

Bemalen

Abkleben
Abkleben
"Gipsy" hilft beim Malen
"Gipsy" hilft beim Malen
Felder bemalen
Felder bemalen
Umrandung
Umrandung
fertige Bemalung
fertige Bemalung

Die Löcher auf dem Deckel werden eigentlich mit den Ziffern 1-6 bezeichnet (6 für das Loch in der Mitte). Das machte ich auch, aber zuvor kam meine Variante des Spiels:

Ich entschied mich zusätzlich für eine Farbmarkierung. So können auch Kinder ab etwaa zwei Jahren mitspielen, die noch keine Zahlen kennen, aber die Grundfarben.
Um jedes Loch klebte ich einen Bereich ab. Mit einem dünnen Malerkrepp ging das recht gut (Bild 1).

Beim Ausmalen der Felder (Bilder 2+3) hat mir meine Katze "Gipsy" geholfen. Ich verwendete Acrylfarben, die ich in drei dünnen Schichten aufgetragen habe. Nach dem Trocknen umrandete ich die Farbfelder mit einem schwarzen CD-Marker (Bild 4) und malte die Ziffern dazu (Bild 5).

Schritt 5 7

"Spielfiguren"

Abstandhalter
Abstandhalter
fertig gesägt
fertig gesägt
frisch geölt
frisch geölt

Während die Farbe trocknet hat man Zeit die "Spielfiguren" zu fertigen. Man kann auch einfach Holzdübel Gr. 8 verwenden, das schien mir aber nicht schön genug. Daher entschied ich mich für Buchenrundstäbe in der gleichen Stärke.

Um schnell und einfach eine größere Menge der benötigten Teile sägen zu können (für den Anfang einmal 40 Stück) baute ich eine kleine Sägehilfe für die Dekupiersäge. In einem Abstand von 3 cm zum Sägeblatt fixierte ich ein winklig ausgerichtetes Restholz (Bild 1). Damit war es nun möglich, schnell die passenden Stücke abzulängen (Video).
Beim Sägen verwendete ich ein feines Sägeblatt #3. Das letzte Stück eher langsam und mit wenig Vorschub sägen um ein Ausreißen des Holzes zu vermeiden.

Schnell waren 40 Teile gesägt (Bild 3). Anschließend wurden die Kanten leicht gerundet und die Spielstäbe geölt (Bild 4).

Schritt 6 7

Bau der Würfel

Würfel planen
Würfel planen
Länge anzeichnen
Länge anzeichnen
Ablängen
Ablängen
Vorlage ausschneiden
Vorlage ausschneiden
Faltkanten anritzen
Faltkanten anritzen
Vorlage aufkleben
Vorlage aufkleben
Augen bohren
Augen bohren
fertige Bohrungen
fertige Bohrungen
Dübel ablängen
Dübel ablängen
Würfel ölen
Würfel ölen
Maße anzeichnen
Maße anzeichnen
Würfel sägen
Würfel sägen
Kanten brechen
Kanten brechen
fertig bemalt
fertig bemalt

Ich entschied mich dafür, auch die Würfel selbst zu bauen. Und zwar gleich in zwei Varianten: Einmal einen "normalen" Würfel mit Augen, dann noch einen Farbwürfel für die kleinen Spieler.

Aus einem Kantholz mit 4 cm Seitenlänge baute ich einen großen Holzwürfel. Auf dem PC war dieser schnell gezeichnet (Bild 1)  und ausgedruckt. Auf dem Kantholz wurde die richtige Länge angezeichnet und anschließend abgelängt (Bilder 2+3).

Die Vorlage wurde mit einem scharfen Stanleymesser genau ausgeschnitten (Bild 4). Mit einer Anreißnadel wurden die Faltkanten angeritzt (Bild 5). Jetzt konnte die Vorlage auf den Würfel geklebt werden (Bild 6).

Ein 6 mm Holzbohrer bekam eine Tiefenbegrenzung, nun konnten die Augen gebohrt werden (Bilder 7+8). In die Bohrlöcher wurden passende Holzdübel geklopft und anschließend mit der Deku abgelängt (Bild 9). Zum Schluss wurden alle Seiten fein geschliffen, die Kanten gebrochen und der Würfel mit Hartholzöl eingeölt (Bild 10) und poliert.
Der erste Würfel war geschafft.

Den zweiten Würfel sägte ich aus einem Reststück Kiefernholz. Seitenlänge ca. 2 cm.
Maße anzeichnen, auf der Dekupiersäge aussägen, Schleifen und Kanten brechen - fertig war der Würfel (Bilder 11-13).
Die sechs Flächen wurden mit denselben Farben wie die Deckelfelder bemalt. Anschließend die Konturen mit dem Marker nachgezeichnet und fertig war der Farbwürfel (Bild 14).

Schritt 7 7

Spielregeln

Spieler: 2 - ?
abhängig von der Anzahl der Spielstäbe. Jeder Spieler/jede Spielerin sollte etwa 10 Stäbchen haben, es können aber auch mehr sein - zusätzliche Stäbchen sind ja schnell gemacht ;-)

Alter: ab etwa 2 Jahren (Farbvariante), ab etwa 5 Jahren (Zahlenvariante)

Regeln: Jeder Spieler/jede Spielerin bekommt dieselbe Anzahl an Stäbchen. In der ersten Runde darf jeder nur einmal würfeln!

Der/die Jüngste beginnt mit dem Würfeln. Je nach Augenzahl wird ein Stäbchen in das entsprechende Feld gesteckt. Wurde eine 6 (rot) gewürfelt fällt das Stäbchen in die Box und man hat eines weniger. Der Spieler darf nochmals würfeln, kann aber auch darauf verzichten.

Bei einer anderen Zahl/Farbe bleibt das Stäbchen im entsprechenden Feld stecken. Ist das Feld besetzt so muss man das darin befindliche Stäbchen nehmen und zu den seinen legen.
Sobald ein Spieler ein Stäbchen aus dem Zahlenkreis nehmen muss ist seine Runde beendet und der/die Nächste ist an der Reihe.

Es geht im Uhrzeigersinn weiter. Der/die Nächste würfelt. Wieder kommt das Stäbchen in das gewürfelte Feld. Ab der zweiten Runde kann beliebig oft gewürfelt werden, solange ein Stäbchen in einem freien Feld platziert werden kann. Es kann aber jederzeit auf weitere Würfe verzichtet und der Würfel weitergegeben werden.

Gewonnen hat, wer als erster alle seine Stäbchen losgeworden ist (egal ob gesteckt oder in die Box gefallen). Man kann um die Plätze zwei und drei weiterspielen.

Viel Spass beim Spielen!


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