Couchtisch mit eingelassenem Tablett

Bewirtet doch Eure Gäste mal mit einem Tablett voll Leckereien – und lasst es dann in Eurem neuen Couchtisch verschwinden. So zeigt Ihr ganz nebenbei, dass Ihr nicht nur ein guter, sondern auch ein origineller Gastgeber seit.

Alle Verbindungen – sowohl des Tabletts als auch des Tischs – sind einfach auf Stoß verschraubt und daher sichtbar. Aufwendig wird unser Modell durch die Platzierung des Tablettkastens. Übrigens: Der Couchtisch lässt sich auch ohne den Tablettkasten bauen; dann entfällt der Einsatz der Oberfräse. Die folgende Bauanleitung ist auf Buche-Leimholzplatte in 20 mm Stärke ausgelegt. Solltet Ihr andere Materialien oder Stärken verwenden, müsst Ihr die Stückliste entsprechend anpassen. Lasst Euch im Baumarkt oder bei Eurem Tischler die benötigten Platten zuschneiden.

Bettverbinder sind Schraubwinkel mit kurzen Schenkellängen (hier 22 und 28 mm) und einer großen Gesamthöhe (hier 127 mm).
Mit ihrer Hilfe werden die langen und die kurzen Seiten des Tischs so montiert, dass sie einen Rahmen bilden. In diesem liegen die kurzen zwischen den langen Seiten. Die Beschläge werden dabei so positioniert, dass immer der lange Schenkel mit der kurzen Seite und der kurze Schenkel mit der langen Seite verschraubt wird. Bettverbinder sorgen hier für besonders stabile Verbindungen; Ihr könnt zur Montage aber auch andere Schraubwinkel verwenden. Montiert die Teile mit Akkuschrauber und      Rundkopfschrauben 4 x 15 mm.

Markiert mit Bleistift den 280 x 430 mm großen Rechteckausschnitt für das Tablett nach den Maßgaben unserer Zeichnung auf der Tischplatte. In die Ecken bringt Ihr mit Bohrmaschine und 10-mm-Holzbohrer je ein Loch ein. Dessen Rand darf die Bleistiftlinien nur berühren, nicht durchschneiden! Führt das Sägeblatt Eurer Stichsäge bei ausgeschaltetem Gerät in eines der Löcher. Schneidet nun den Ausschnitt von Loch zu Loch aus. Da Stichsägenschnitte ohne Anschlag nie ganz gerade werden, haltet beim Schneiden immer innerhalb der Bleistiftlinien, dann könnt Ihr mit Holzfeile und Schleifpapier Wellen nacharbeiten. Fortgeschrittene schneiden 3 mm innen vor der Linie und arbeiten den Schnitt mit der Oberfräse am Parallelanschlag nach. So werden die Kanten des Ausschnitts perfekt gerade. Zu guter Letzt begradigt Ihr die noch von den Bohrungen gerundeten Ecken mit der Stichsäge.

Legt die Tischplatte mit der Oberseite nach unten auf Eure Arbeitsfläche. Richtet den zuvor montierten Rahmen bündig darauf aus. Nun verschraubt Ihr die restlichen vier Bettverbinder mittig mit allen vier Rahmenseiten und der Tischplatte. Benutzt dazu den Akkuschrauber und Rundkopfschrauben 4 x 15 mm.

Da wir Tischplatte und Seiten mit Bettverbindern montiert haben und zugleich der Kasten für das Tablett nah an einer der schmalen Tischseiten liegt, müssen wir den Bettverbinder dort in die Oberkante der kurzen Kastenseite einlassen (siehe Detail in unserer Zeichnung). Das heißt, Ihr müsst einen U-förmigen, 2 mm tiefen und 15 mm breiten Falz in die Oberkante der kurzen Kastenseite fräsen. Bevor Ihr mit dem Fräsen beginnt, legt Ihr fest, welche Flächen der Kastenseiten bei der Verschraubung zum Rahmen nach innen zeigen sollen, also später sichtbar sind. Dann legt Ihr die rechte kurze Kastenseite mit der Außenfläche nach unten auf die Restplatte, die zuvor mit Zwingen fest auf Ihrer Arbeitsfläche fixiert wurde. (Falls Ihr stolzer Besitzer einer Hobelbank seit, spannt die Restplatte mit Hilfe der Bankhaken ein.) Schraubt nun die kurze Kastenseite auf der Restplatte fest; platziert die Schrauben dabei jeweils 10 mm vor den Kanten der Schmalseiten und 2,6 mm vor den Kanten der Längsseiten. Dann sind die Löcher nach der Montage nicht mehr sichtbar. Stellt nun die Oberfräse mit dem 12-mm-Nutfräser auf 15 mm Frästiefe (= Breite des benötigten Falzes) ein. Fräst den Falz mit Hilfe des Parallelanschlags
5 mm tief ein.

Positioniert die Kastenseiten wieder so auf Eurer Arbeitsfläche, wie sie verschraubt werden. Markiert mit Bleistift die Umrisse der kurzen Kastenseiten auf den Innenflächen der langen, zeichnet mittig je zwei Löcher ein, bohrt die Löcher und senkt sie von außen an. Nun könnt Ihr die Tablettkastenseiten mit Akkuschrauber und Schrauben 3,5 x 40 mm montieren.

Tipp zum Verschrauben zweier Holzteile
Bohrt das Teil, durch das zuerst geschraubt wird, stets 0,5 bis 1 mm größer vor, als der Schraubendurchmesser ist; das Loch sollte für den Schraubenkopf angesenkt werden. Das Teil, in das als Zweites gebohrt wird, bohrt Ihr stets 1 mm kleiner vor, als der Schraubendurchmesser ist. Um den Boden zu verschrauben, legt Ihr den fertigen Rahmen auf die Oberkanten und richtet den Boden allseits bündig darauf aus. Montiert Rahmen und Boden mit Akkuschrauber sowie Schrauben 3,5 x 40 mm und beachtet dabei auf die Hinweise unseres Tipps zum Verschrauben zweier Holzteile im vorigen Absatz.

Legt die Tischplatte mit der Sichtseite nach unten auf Arbeitsböcke. Richtet den Tablettkasten auf der Öffnung aus. Die 8 mm starken Distanzleisten müssten genau in die Zwischenräume zwischen Kasten- und Tischseiten passen. Verschraubt nun den Tablettkasten mit den drei anliegenden Tischseiten durch die Distanzleisten hindurch mit Schrauben 4 x 45 mm. Hierzu könnt Ihr die Schraublöcher verwenden, die Ihr zuvor für die Falzfräsung benötigt habt. Beachtet dabei wieder die Hinweise unseres Tipps zum Verschrauben zweier Holzteile..

Bringt zunächst mit Bohrmaschine und 28-mm-Forstnerbohrer (Holzbohrer mit einem Durchmesser von mehr als 12 mm) die Grifflöcher in die kurzen Tablettseiten ein. Markiert dazu mit Bleistift die Bohrmittelpunkte, an denen Ihr die Zentrierspitze des Bohrers ansetzt, nach den Maßgaben unserer Zeichnung. Bohrt die Löcher durch – am besten auf der Restplatte, die Ihr schon zum Fräsen der Tablettkastenseite verwendet habt. Positioniert die Tablettseiten nun so zueinander, wie Ihr sie montieren wollt. Zeichnet mit Bleistift die Umrisse der kurzen Tablettseiten auf die Innenflächen der langen, zeichnet mittig je zwei Löcher ein, bohrt die Löcher und senkt sie von außen an. Nun könnt Ihr die Tablettseiten mit Akkuschrauber und Schrauben 3,5 x 40 mm montieren. Beachtet dabei die Hinweise unseres Tipps zum Verschrauben zweier Holzteile in Arbeitsschritt fünf. Um den Tablettboden zu verschrauben, legt Ihr den fertigen Rahmen auf die Oberkanten und richtet den Boden allseits bündig darauf aus. Montiert Rahmen und Boden mit Akkuschrauber sowie Schrauben 3,5 x 40 mm und beachtet dabei auch wieder die Hinweise unseres Tipps zum Verschrauben zweier Holzteile.

Kürzt zunächst eine der Fußplatten von 260 auf 190 mm Länge. (Solltet Ihr für den Tablettkasten eine andere Tiefe gewählt haben, passt dieses Maß entsprechend an). Dann klinkt Ihr die Oberkante des Querverbinders mit der Stichsäge so aus, dass der Tablettkasten hineinpasst. Zeichnet mit Bleistift den Umriss der Ausklinkung von 500 x 70 mm in der rechten oberen Ecke des Querverbinders ein und schneidet das Rechteck mit der Stichsäge aus. Um Fußplatten und Querverbinder zu montieren, positioniert Ihr diese zunächst so zueinander, wie sie miteinander verschraubt werden sollen. Übertragt mit Bleistift die Umrisse des Querverbinders auf den nach innen zeigenden Flächen der Fußplatten und zeichnet mittig darin je zwei Bohrpositionen ein. Bohrt die Löcher und senkt sie von außen an. Montiert die Fußplatte am Querverbinder mit Akkuschrauber und Schrauben 4 x 60 mm. Schraubt zunächst die acht Stuhlwinkel bündig zur Oberkante an das Fußgestell. Dieses montiert Ihr zu guter Letzt mit Akkuschrauber und Schrauben 3 x 16 mm unter der Tischplatte.

Kleiner Tipp
Zur zusätzlichen Stabilisierung könnt Ihr zwei Senkkopfschrauben 6 x 80 mm durch die Querverbindung in die Tischvertiefung schrauben.

Um die Oberfläche so gut wie möglich hinzubekommen, solltet Ihr euch ihr vor dem Zusammenbau des Möbels widmen.
Brecht zunächst alle Kanten, indem Ihr sie mit 120er oder 180er Schleifpapier im 45°-Winkel bearbeitet, sodass eine kleine Fase entsteht. Die Sichtflächen schleifen Sie mit Ihrem Schleifer stets in Richtung der Holzmaserung zunächst mit gröberem (120er, 180er), dann mit feinerem (bis 240er) Schleifpapier.
Danach werden die Flächen mit einem Schwamm gewässert, also feucht abgerieben.
Beim Trocknen stellen sich vereinzelt lose Holzfasern auf, die Sie dann mit 180er Schleifpapier sachte entfernen. Danach ist das Holz bereit zur Oberflächenbehandlung.

Kleiner Tipp
Achtet darauf, dass das Schleifpapier nicht zu stumpf ist, damit die Holzfasern abgeschnitten und nicht nur angedrückt werden.

Lest Euch zunächst die Verarbeitungs- und Sicherheitsratschläge des Herstellers sorgfältig durch.
Arbeitet iin einem gut belüfteten Raum und vermeidet dort Rauchen, Essen und Trinken.
Tragt das Öl oder Wachs mit Feinsprühsystem satt auf und nehmt überschüssiges mit einem Lappen ab.
Beachtet die vom Hersteller angegebenen Trocknungszeiten.
Möchtet Ihr  eine zweite Wachsschicht aufbringen, ist ein Zwischenschliff mit 240er Schleifpapier fällig. (Eine zweite Ölschicht wird oft ohne erneutes Anschleifen aufgetragen.) Schleift auch diesmal stets in Richtung der Maserung. Wiederholt dann den Auftrag wie im vorigen Absatz beschrieben. Nach dem Trocknen des Wachses bearbeitet Ihr die Fläche mit einer weichen Bürste, bis die Oberfläche schimmert.

Tipp zum Wachsen
Lasst den Wachslappen nach dem Auftrag sicherheitshalber ausgebreitet und gut belüftet trocknen. Zusammengeknüllt kann er sich sonst beim Trocknen bis zur Selbstentzündung erwärmen!

Fertig!