- Skill levelEinfach
- Costs4 €
- DurationUnter 1 Tag
Was man zur Herstellung benötigt
- Mineralöl (Paraffinöl), ich habe mich für das Öl "Skydd" von Ikea entschieden da dieses nicht leicht entzündlich, Lebensmittelecht und ungiftig ist. Außerdem ist es mit 4,00 Euro je 0,5 l sehr günstig
- Bienenwachs (vom Imker meines Vertrauens, gut 1 kg Wabenplatten um 10,00 Euro)
Zur Herstellung braucht man:
- Herd oder Kochplatte
- ausgedienten Kochtopf
- Schöpfkelle
- Gefäße zur Aufbewahrung (gut verschließbar und Hitzefest)
Zubereitung
Um es kurz zu machen: Induktionsplatte ist super, also wurde ein entsprechender Herd angeschafft. Die "Testkochplatte" lag seitdem im Keller. Für mein Holzwachs wurde sie nun aus dem Winterschlaf reaktiviert.
Ich hatte eine Flasche Öl (Inhalt 0,5 l) und 1 kg Bienenwachs besorgt. Die Hälfte des Öls kam in den Topf. Dann wog ich 1/4 kg vom Wachs ab (die Wabenplatten lassen sich leicht und sauber brechen) (Bild 1). Für meinen ersten Versuch wollte ich keine zu große Menge machen. Sollte etwas schief gehen kann ich mit dem Restmaterial locker einen weiteren Versuch starten.
Die Platte hat den Vorteil, dass man nicht nur diverse Kochstufen einstellen kann, sondern auch einfach eine gewünschte Temperatur. In den meisten Tipps wird geschrieben, dass man keinesfalls über 150° erhitzen sollte um eine Selbstentzünung des Öls zu vermeiden. Also stellte ich die Induktionsplatte auf 140° C (Bild 2) und gab nach und nach das kleingebrochene Wachs dazu (Bild 3).
Die Induktionsplatte schaffte es, das ganze Wachs innert nicht einmal zwei Minuten zu schmelzen. Ich rührte dabei ständig um.
Wie sich zeigte waren die 140° für meine verwendeten Zutaten fast zuviel. Gerade noch konnte ich die Temperatur zurückdrehen ehe die Mischung schwarz wurde. Beim nächsten Mal werde ich auf max. 100° C gehen. Es muss ja nur das Wachs schmelzen.
Abfüllen
Meine Gedanken dazu:
Aus dem eher tiefen Marmeladenglas hole ich das Wachs mit einem Borstenpinsel um damit schwer zugängliche Stellen zu wachsen. Aus dem Gefäß mit der großen Öffnung kann ich das Wachs leicht mit einem Schwamm/Tuch/Küchenrolle entnehmen und auf größere Flächen auftragen. Außerdem hab eich so einen Vergleich, ob sich über einen längeren Zeitraum das Wachs im Glas- und Plastikbehälter unterschiedlich verhält.
Nachdem die ganze Flüssigkeit umgefüllt war wischte ich den noch heißen Topf mit einem Papiertuch aus und hängte ihn zum Abkühlen aus dem Fenster (Bild 1).
Wenn das Wachs erkaltet ist (Bild 2) werden die Gefäße verschlossen.
Anwendung
Sollte es zu dick sein (meine Werkstatt ist ja unbeheizt, ich muss aber erst noch diesbezügliche Erfahrungen sammeln) kann ich mir vorstellen, dass ich es nach dem Auftragen kurz mit einem Fön oder Heißluftgebläse erwärme um ein besseres Eindringen ins Holz zu gewährleisten.
Das Holz wird etwas dunkler (Bild 2), fühlt sich seidenglatt an und duftet leicht nach Bienenwachs.
Anmerkungen
Wenn jemand ein eher flüssiges Wachs haben will einfach mit dem Mischverhältnis experimentieren. Ich nehme mal an, dass bei Erhöhung des Ölanteils das fertige Holzwachs entsprechend flüssiger wird. Man kann die Mischung gerade so am Schmelzpunkt halten und zwischendurch immer wieder eine kleine Probe auf einem Teller erkalten lassen (die Damen kennen das von der Gelierprobe beim Marmelade kochen). Dann gibt man solange Öl dazu bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Allerdings geht dann nach und nach der gute Duft verloren. Man könnte aber durch Zugabe einiger Tropfen Orangenöl (Menge muss man herausfinden) wieder ein gut duftendes Holzwachs schaffen.
Also, frisch ans Werk und ich würde mich über eure Erfahrungen mit diversen Mischungen freuen).
Ach ja, natürlich erfolgt der "Nachbau" auf eigenes Risiko. Ich habe keinerlei Langzeiterfahrungen mit meiner Mischung (auch wenn ich einmal davon ausgehe dass nicht viel Schlimmes passieren kann).