Zwei Arbeitskollegen bauen ein Balkenbett
- Skill levelNormal
- Costs200 €
- DurationMehr als 4 Tage
Es sind einige Monate her, als mich mein ehemaliger Arbeitskollege anrief, seine Freundin und er hätten ein tolles Balkenbett gesehen, ob ich ihm befhilflich sein könnte ein solches Bett zu bauen.
Er sendete mir eine Zeichnung, aus der ich entnahm, dass das Bett aus massiven Balken bestand, die Abmessungen der Balken 140x200mm, wäre es nicht ein so guter Freund, ich hätte nein gesagt mit der plausiblen Aussage, meine Maschinen sind für solche Abmessungen zu klein, aber so sagte ich ja, machte im Hinterkopf schon Pläne, wie ich meine kleine Hobelmaschine für diese Aufgabe aufmöbeln musste.
- Hobel
- Handkreissäge
- Bandsäge
- Oberfräse
- Schlagbohrmaschine
- 12 mm langer Holzbohrer
- 16 stabile Schraubzwingen, mindest Öffn. 250 mm
- Radiusfräser R=10 mm
- Nutfräser 8 mm
- Schiebelehre
- Stahlwinkel 90°
- Metermaß
- Bohlen
- Eimer Leim
- Dübel
- Pinsel
- Stahlscheibe oben
- Stahlscheiben unten
- Messingrohr
- Messingrohr
- Ablage
- Glashalter
- Gewindestange
- Pu-Lack klar
- Spaxschrauben
- Stahlwinkel
- Auflage mittig
- Auflage seitlich
- Spaxschrauben
- Stütze mittig
Hobeln und Vorbereitung der Bohlen
Mein Freund hatte Beziehungen zu einem Sägewerk in den Nordvogesen, so kam er recht günstig zu sehr gutem, kammergetrocknetem Buchenholz.
Meine kleine Kittyhobel mussten wir dafür sorgfältig aufrüsten, auf jeder Seite ein Verlängerung, die mit einer 2 m langen Aluleiste genau ausgerichtet werden musste, sollte die Flucht nicht stimmen, bekommen wir keine geraden Flächen beim Hobel zustande.
Ich legte die Verlängerung auf den Tisch auf, hatte so schon mal gleiche Höhe, eine Stütze auf jeder Seite musste genau ausgerichtet werden, sollten gerade Flächen entstehen.
Da wir ja 4 Bohlen aufeinander leimen wollten, sahen wir die Gefahr, dass diese große Holzansammlung zu unkontrollierten Schwundrissen führen könnte, so entschlossen wir uns an den Bohlen an den nicht sichbaren Flächen Entlastungsschnitte an zu bringen, sie sollten die Spannungen im Holz gering halten, der Erfolg gibt uns recht, bis heute sind keine Risse aufgetreten und wir sind uns ziemlich sicher, dass auch keine mehr auftreten.
4 einzelne Bohlen werden zu einem Balken verleimt
Wir sortierten die Bohlen nach Aussehen und Maserung und gaben jedem Bohlen eine Nummer.
Damit die Bohlen beim Verleimen nicht wegschwimmen, bohrten wir an jedem Bohlenpaket vier 12 mm Bohrungen mit einem langen Holzbohrer, in diese Bohrungen sollten dann beim Verleimen 12 mm Dübel eingebracht werden, sie sollten das wegschwimmen verhindern.
Auch wollten wir sicherstellen dass an den Stellen, an denen wir später Einschnitte einbringen wollten, an denen die Balken sich kreuzten (wie bei einem Blockhaus) kein Leim aufgebracht wurde, dazu frästen wir mit einem 8mm Fräser je zwei Nuten an den entsprechenden Stellen in die entsprechenden Bohlen.
Das Leimem übten wir zu Anfang trocken, dummerweise hatten wir am ersten Tag trockenes warmes Wetter, ich sagte zu meinem Freund, wir müssen uns sehr beeilen, befor der Leim anfängt glasig zu werden, die 16 Schraubzwingen standen alle mit entsprechender Öffnung bereit.
Hobeln der verleimten Balken
Überschüssiger Leim hatten wir schon direkt nach dem Spannen entfernt, nach dem alle Balken verleimt waren, ging es ans Hobeln,
Nun musste sich zeigen, wie genau unsere provisorische Verlängerung war, wir schoben die schweren Balken über die Hobel und waren erstaunt, die Teile wurden schön gerade, wie auf einer großen Hobel, stolz klatschten mein Freund und ich uns ab.
Die Dickte konnten wir nicht benutzen, sie lässt lediglich 140 mm durch, so mussten wir sorgsam alle 4 Flächen über die Abrichte schieben, wir nahmen nach jedem Hobelgang Messungen vor, um zu erreichen, dass die Balken auf beiden Seiten das gleiche Maß hatten, eine nicht einfache Aufgabe.
Zuschneiden der Balken
Nun wurden die Balken auf die exakte Länge abgeschnitten, dazu benutzen wir unsere kleine Bandsäge, die für soche Gewichte auch nicht vorgesehen war, wir stützten den Sägetisch, um eine Beschädigung zu verhindern.
Wie ich oben schon sagte, wollten wir Freimachungen sägen, an den Stellen an denen sich die Balken kreuzten, um zu verhindern, dass der Leim sich in diesen Bereich drückte, frästen wir zwei 8mm breite Nuten am Rande diesen Bereiches, der Leim konnte so diesen Bereich beim Pressen nicht überbrücken.
Die Zeichnungen der einzelnen Teile
Die Zeichnungen zu den einzelnen Balken
Sonstige Teile zum Bett
Wir benötigten noch einige Metallteile, als Füße und Abstandshalter zwischen Kopf-Oberteil und Kopfunterteil nahmen wir Messingrohr, als oberes Spannelement ein rund ausgeführter Messingrücken mit Innengewinde M12.
Mit jeweils einer M12 Gewindestange an jedem Kreuzpunkt verspannten wir die Balken zueinander, dabei achteten wir darauf, dass nachgespannt werden konnte, da zu erwarten war, dass das Holz über eine längeren Zeitraum noch schwinden würde.
Dazu muss mein Freund den unteren Fuß von Hand drehen, die Mutter hatten wir in das Messingrohr eingelötet.
Nach einigen Monaten Gebrauch wissen wir, dass diese Maßnahme berechtigt war, mein Freund musste schon dreimal nachspannen.
Zusammenbau des Bettes
Wir transportierten die Teile in die Wohnung, die mein Freund mit seiner Lebenspartnerin teilt, dort mussten wir noch an alle Holzteile 10mm Radien anbringen, dazu hatten wir einen neuen Fräser mit Anlaufring bestellt, er hatte einen 8mm Schaft und passte so in meine Oberfräse.
Nun Bilder vom fertigen Bett, war ich am Anfang sehr skeptisch über die große Dimension der Balken, war doch überrascht über das gute Aussehen des fertigen Bettes.