Werkzeuge für Heim & Garten

Der Ultimative Werktisch (zumindest für mich) mit Tischkreissäge, mein erstes Mammutprojekt


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    230 €
  • Duration
    Mehr als 4 Tage


Ok, Ultimativ ist ja ein Wort das sehr häufig verwendet wird. Jeder der was besonderes hervorheben will, nennt es Ultimativ. Aber ich sage gleich vorweg, Ultimativ heißt für mich: es ist das Beste für meine Bedürfnisse.

Eine kleine Einleitung:
Die Planung begann bereit im Jahre 2011, lange bevor ich 1-2-do kannte, und mich hatte gerade so richtig der Heimwerkervirus gepackt. Wie schon mal erwähnt ist meine Werkstatt-Garage nicht die größte. Mein bisheriger Werktisch war ein Computertisch mit einer 60x40cm Platte, definitiv zu klein....
Also wurde erst mal gegoogelt. Viele Foren und Videos zu Thema Werktisch/ Maschinentisch/ MFT 3/ Workbench/ Worktable habe ich über Wochen studiert (schaut mal selbst und vielleicht erkennt Ihr einige Details wieder) bis klar war, das kauf ich nicht, das baue ich.
Denn:
Wenn ich es baue, passe ich es eher meinen Vorstellungen an als wenn ich was für teuer Geld kaufe.
Dann kam der Herbst und es war mal wieder nix mit bauen. So wartete ich bis 2012.
In der Zwischenzeit wurde zahlreich Pläne gezeichnet, Ideen gesammelt und nach Material Ausschau gehalten. Die Saison startete und es wurde Material gekauft.
Doch es fehlte diesmal die Zeit, ein gepflasterter Grillplatz machte meinen Zeitplan schnell zunichte.
Und so wartete ich wieder...... auf 2013.
Endlich nun nach 2 Jahren Wartezeit und unzählig geänderten Entwürfen habe ich es vollbracht.
Wie ich es gemacht habe könnt Ihr jetzt auch sehen. Ich weise noch darauf hin das die Bilder nicht chronologisch sind. Ich habe die Abschnitte der Übersichtlichkeit wegen geschrieben, was nicht dem tatsächlichen Bauablauf entspricht! Also nicht wundern wenn etwas schon fertig ist obwohl davon noch nichts erwähnt wurde.
Die Bauzeit gebe ich als ca. 2 Monate an. Das Entspricht in etwa der tatsächlichen Bauzeit. Da ich nicht täglich daran arbeiten konnte, erstreckt sich die Zeit von Beginn bis Ende über 4 Monate!!!

 

Du brauchst
  • Schlagbohrmaschine
  • Stichsäge
  • Oberfräse
  • Winkelschleifer
  • Akku-Schrauber
  • Handkreissäge
  • Tischkreissäge
  • Multifunction Tool
  • Schleifklotz
  • Pinsel
  • Diverse Hand- und Messwerkzeuge
  • Sperrholzplatte
  • Multiplex Pinie
  • Holzschrauben
  • Holzschutz Farbe
  • Sprühlack glanz Schwarz
  • Film/Film-Platte
  • Schreibtischfüsse
  • Schlossschrauben mit Mutter
  • Master Cut 1000
  • Verteilerkasten
  • Doppelsteckdosen Buschjäger
  • Beleuchtete Geräteschalter
  • Rollschubführungen
  • Rollschubführung
  • Gelenkschreibtischlampe
  • Vollauszüge
  • Scuhbladengriffe
  • L-Profil
  • 4Kant-Profil
  • Schranktürschaniere
  • Rohrschellen
  • DIV. Befestigungsmaterial
Schritt 1 8

Jeder Tisch ist schwer oder er hat Rollen

Ich liebe ja alles was Räder hat, und da ich einen massiven Metallrahmen wollte, suchte ich 2012 was passendes bei Ebay. Es sollte nicht neu sein und vielleicht schon Räder dabei haben.Das Angebot eines Magazinwagens einer Werkstattauflösen sagte mir zu. Ersteigert für 20€ und selbst abgeholt war eine Basis gefunden. Es geht los:die alten Kunststoffplatten wurden entferntRahmen grob anschleifen und Reinigenalles schwarz-glänzend lackieren (ich nehme dafür gerne den sog. Rallylack da ist schon Klarlack mit drin)die Holzplatten für die Einbauten (Multiplex Pinie 2cm dick, weil die gerade im Angebot waren!) habe ich bereits 2012 im Baumarkt schneiden lassen. Eine Grund- und eine Deckplatte beide 125x80cm) und 4 Trennwände (60x80cm). Zusätzlich ließ ich mir noch 3 Platten der Reststücke (ca.. 125x85) geben, da sich immer wieder der Bauplan änderte und keiner wusste wie lange dieses Angebot gültig war. Mit der PMF 190 CES habe ich die benötigten Ausklinkungen für den Metallrahmen geschnitten, alle Platten 4 gleichzeitig. Die Deckplatte musste an den Kannten abgerundet und die Bodenplatte im 45° Winkel abgesägt werden, beides mittels Stichsäge. Achtung: Vorbohren und senken!!!! Die Bodenplatte wurde mit Holzschrauben (4x30) am Rahmen fixiert. Die Trennwände mit 5x60er je 4 oben und 4 unten mit e Deckel und Boden verbunden. Beim Discounter gab es Holzschutzfarbe Kiefer (5ltr. = 9,99€), mit dieser wurde also der Holzkörper 1mal gestrichen. Da die Säulen 3 Eckig sind, schnitt ich mit der geführten Handkreissäge noch 4 Leisten 6x60cm, um die Hohlräume an den Stirnseiten zu schließen (dahinter laufen Stromkabel aber hierzu später mehr), welche durch die Trennwände von innen mit je 2 5x60er Schrauben verschraubt wurden. - Die Arbeitsplatte sollte ursprünglich aus 20mm Siebdruck bestehen. Allerdings war mir der qm Preis zu teuer. Kurz um wurde eine der Restplatten Pinie 125x85cm aufgelegt und mit 5x60er Schrauben verschraubt. 2 Dachlatten 24x38x125 schraubte ich noch unter den Überhang an jeder längs Seite, sehr gut wenn mal was am Tisch festgespannt werden soll. Der qm Preis für 4mm Film/Film (beide Seiten glatt) war Akzeptabel. Also ließ ich mir eine Deckplatte in 85x135cm und 2 Streifen in 125x6cm schneiden. Mit der Oberfräse kürzte ich die große Platte auf 125cm Länge, dieser Abschnitt verdeckt nun die Stirnseite der Arbeitsplatte. Alle Verblendungen wurden mit 4x30er schrauben fixiert (die Große nur mit 4 je in den Ecke um sie, wenn nötig einfacher zu ersetzen). - Um den Tisch sauber zu halten habe ich noch einen Besen und einen Mülleimer angebracht, Ordnung ist ja das halbe Leben!Leider verfügte der Magazinwagen nicht über Rollen mit Feststellern. Aus den Kunststoffauflagen der alten Arbeitsplatte wurde ein simpler Stopper gebaut. Eine lange Leiste von 80cm und 4 kurze von 15cm werden mit der Handsäge zurecht gesägt und dann im Innen- und Außenabstand der Lenkrollen mit 4x35er Schrauben stumpf verschraubt. Vorbohren ist sehr wichtig!Man klemmt einfach den Stopper vor die Lenkrollen und schon steht er sicher und Rutschfest.

Schritt 2 8

Die Säge zieht ein

Ich bin ja ein großer Fan der PTS 10, sie hat nur einen Haken....ihr Preis. Um Halbwegs ähnliche Ergebnisse zu erzielen, notierte ich mir die Eckdaten der PTS 10 und suchte nach einer vergleichbaren Handkreissäge für den Master Cut. Schnell war eine nur wenig benutzte für 15€ über Kleinanzeigen gefunden. Hier musste der Sägeblattschutz entfernt werden eh sie an die Maschinenplatte angebracht werden konnte.Ein Biesemeyer Anschlag sollte es werden....nun das war dann doch nicht so einfach wie gedacht.3 Tage kostete er mich um schweren Herzens festzustellen, das es so nicht geht. Kurz um eine 2te Nutschiene angeschraubt und an den neuen Anschlag (ein 50x50mm Aluminiumträger mit 4 Nutschienen) eine Zweite Spannschraube (M8er) befestigt. Dies hatte den Vorteil das die Säge nicht 100% rechtwinklig sein muss, man passt jetzt den Anschlag an die Säge an und die Testschnitte gaben diesem System recht, Kantenlänge vorn wie hinten gleich!Kampf dem Staub war nun angesagt. Ein Staubsaugerschlauch, 2x 90° Abwasserrohrbögen, 2x 40er Rohrschellen und ein 40x500mm Abflussrohr wurden eingebaut und alles mit Klebeband abgedichtet. Daran lässt sich gut eine Absaugung koppeln. Dazu dann noch ein Loch mit der Lochsäge (45mm!) in die Kiste gebohrt, da passt eine 40er Muffe perfekt rein.Aber wie die Säge einstellen? Ideen mit Gewindestangen und Kurbeln hatte ich genug. Aber wo war der praktische Nutzen? Muss ich z.B das Blatt wechseln muss die Maschinenplatte hochgeklappt werden, da kann ich keine Gewindestangen aus der Kiste ragen lassen. Also Einfach wie Genial wurde eine Tür in die Liste gesägt und mit 2 Scharnieren gängig gemacht. So kann auch die Säge in Schnitthöhe und Winkel eingestellt werden. Die Platten und Leisten für die Tablarböden wurden z.B. schon mit der neuen Säge gesägt.

Schritt 3 8

Der Schraubstock

„Manchmal macht man eben auch Metallarbeiten“ dachte ich und die Spannbacke des Master Cut ist dafür definitiv nicht gemacht. Zufällig wurde auf meiner Arbeit ein kleiner Schraubstock mit 11cm Spannweite und Drehfunktion entsorgt. Grund: ein Splint (Kosten ca.0,10€!!!) war abgebrochen. Also schnell gefragt und mitgenommen.Als Aufnahme dient ein Rest des beim Master Cut verwendeten Schreibtischbeins. Dieser wurde entsprechend gekürzt und wie die anderen auch am anderen Ende befestigt.Der Schraubstock wurde komplett zerlegt, gereinigt und ein neuer Splint eingesetzt.Aus einem Reststück 20mm Siebdruck Multiplex (in meinem Baumarkt gibt es schon mal kleine Reste für 2-6€) wurden mittels Stichsäge 2 Quadrate 16x16cm gesägt. Mit einer Zwinge beide Quadrate am Träger befestigen, 3 Löcher 3,5mm bohren und 3 Schrauben 4x50mm ein drehen. Die Grundlage ist fertig.Anhand der Schraubstockfußplatte werden die Löcher für 3 M8x70 Schrauben gebohrt (8er Bohrer). U-Scheiben und selbstsichenden Muttern halten alles in Position.Der Schraubstock wird wieder zusammen gesetzt, alle beweglichen Teile (Spindel, Drehgelenk, Konterschrauben) werden gefettet. Mein Tipp: Fett verwenden und kein Sprühöl. Das Öl läuft schnell von der zu fettenden Stelle weg und der Effekt ist =0.

Schritt 4 8

Es werde Licht

Es war das Stauabsaugungsprojekt unserer Woody, durch das mir die Idee nach mehr Licht kam. Solch eine Gelenkschreibtischlampe hatte ich ja noch da. Glücklicherweise entstand in der Mitte des Tisches ein Staufach von 20x56x80cm. Hier wurde mit OSB-Platte und Winkeln eine Trennwand eingeschraubt. So entstand ein Fach mit den Maßen 20x56x24cm. Die Halterung für die Lampe klemmte ich lose an die mit Topfschanieren befestigte Fachtür (eine Siebdruckplatte in 22x56x1,2cm ). Der Halter selbst besteht aus Siebdruckplattenresten und einigen „Schweden“ Winkeln. Rohrschellen in 20mm Größe halten Die Lampe fest .Jetzt denkt Ihr wohl warum???
Nun, hätte ich sie auf die Tischplatte montiert oder dauerhaft fixiert würde sie immer stören wenn ich z.B. die ganze Tischfläche als Sägeverlängerung oder eben als Arbeitsfläche benötigte. So kann ich die Lampe und den Halter jederzeit abnehmen und im Fach verstauen und habe die komplette Fläche zur Verfügung.
Ich habe vorsorglich einen zweiten Lampenhalter mit angebracht, so könnte ich auch noch eine weitere Lampe anbringen (ja ich hab noch mehr davon ;-) ). Natürlich ist das Leuchtmittel mit LED!
 

Schritt 5 8

1x Strom für die Maschinen bitte

Ohne Strom läuft ja bei Handwerkern nichts, zumindest keine Maschine. Also war auch eine Stromversorgung unumgänglich. ACHTUNG: Elektroinstallationen sollten nur von Fachleuten durchgeführt werden! Bei mir hat das mein Schwiegervater übernommen. Daher nur Grob:
Der Werktisch hat:

  • 4 Steckdosen (2 auf jeder Stirnseite => 2 für den Master Cut/Staubsauger und 2 für den Tisch). Diese sind einzeln über beleuchtete Schalter schaltbar.
  • Strom für die Arbeitslampe, ebenfalls mit beleuchtetem Schalter.
  • 5m Anschlussleitung mit extra dicker Isolierung, welche bei Nichtgebrauch auf einem Schlauchhalter aufgewickelt wird.
Eine zusätzlich Sicherung war nicht nötig, da meine Werkstatt schon einzeln gesichert ist. Die Verteilerdose wurde beim Schaltereinbau (Position markieren, 8er Löcher vorbohren, mit der Stichsäge aussägen) leider verkratzt, daher wurde sie mit blauer Klebefolie „dekoriert“.
 

Schritt 6 8

Der Apothekerauszug

Vom Bau der Arbeitslampe war ja noch ein Staufach mit den Maßen 20x55x56cm übrig. Dieser Platz bot die Möglichkeit meinen kleinen Wolfcraft Spanntisch zu verstauen. Es wurden also 2x 60cm Vollauszüge oben und unten an der linken Seite angeschraubt. Eine Platte in 55x56x1,2 und eine Blende aus 22x56x1,2cm (beides Siebdruckplatte) wurden Stumpf verschraubt (4x45er Schrauben) und am die Vollauszüge montiert. 2 M6x50 Schrauben (6mm Löcher entsprechend der Füße bohren) halten den Spanntisch in seiner Parkposition fest. Ein großer Schrankgriff komplettiert das Fach.

 

Schritt 7 8

Die Tablarböden

Eigentlich sollte dieser Arbeitsschritt sehr schnell gehen, aber der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail. Bei Ebay hatte ich 10 Paar Rollschubführungen 40cm für kleines Geld ersteigert. Beim auspacken viel mir allerdings auf das sie eine andere Ausführung waren. So musste ich erst mal an 20 Schienen je 2 Winkel abflexen und 2 4mm Löcher bohren und senken.
Aus OSB-Platte wurden nun 10 Platten in 40x42cm und 1 in 35x42 und aus Siebdruckplatte 11 Leisten in 5x44cm gesägt. Jeder Boden bekommt vorn eine Leiste mit 3 Schrauben (4x45) stumpf angeschraubt.
Wie am besten die Böden verteilen? Also: In jedes der 4 Fächer kommt schon mal 1 Boden ganz nach unten. Darauf stellt man einen Maschinenkoffer seiner Wahl auf den man eine 1,5cm dicke Platte als Abstandshalter legt. So kann nun die Schiene des nächsten Boden aufgelegt und verschraubt (je 2x 2,5x20er Schrauben) werden. Diesen schritt wieder holt man bis alle Koffer eine Platz haben. Je ein Winkel mit einem Holzklotz (4x4x1,5cm) sichert die Koffer gegen verrutschen.


 

Schritt 8 8

ES IST VOLLBRACHT!!!!!

Zum Abschluss noch folgendes:
Es ist mir bewusst das ich keinen Sägeblattschutz habe, dieser ist, genau wie eine weitere Spalteinlage bei Wolfcraft bestellt. Wer mit Sägen arbeitet, sollte auf jeden Fall eine Schutzbrille tragen und einen Sägeblattschutz verwenden.
Unser Elektrodummy hatte einen guten Tipp die Säge noch weiter zu schließen um die Absaugung zu verbessern. Das werde ich auch noch ändern.
Wenn der Schutz da ist werde ich ein Update machen.
Die neue Spalteinlage wird für Winkelschnitte modifiziert, da sich die Standardeinlage bedingt durch die Größe der Kreissäge ab einem Winkel von 10° verbiegt.
Ich hoffe mein Projekt gefällt Euch, ich bin überglücklich damit, nie mehr auf dem Boden arbeiten!!! Gleichzeitig danke ich Euch auch für die Inspirationen Eurer Projekte, nur so konnten viele Ideen überhaupt erst entstehen.

Leider hatte ich wieder Speicherprobleme beim Einstellen aber jetzt ist es komplett,
2 Tage lang 4 Stunden (fast nur zum hochladen der Bilder!) arbeit...
Ich hätte noch mehr Bilder zeigen können, aber das hätte ja nochlänger gedauert. Ich hoffe meine Auswahl gibt alles gut wieder
 


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