"Viking knitting" - die Technik der Herstellung
- Skill levelNormal
- Costs2 €
- DurationUnter 1 Tag
ich möchte heute einmal die Technik dieser alten Schmuckherstellung zeigen.
so kann man sich hübsche Ketten und Armbänder herstellen. Statt Kupfer, Gold- und Silberdraht, gibt es inzwischen auch schöne bunte Drähte. Man sollte aber eher dünneren Draht nehmen, der hier gezeigte 1mm Draht ist schön zum Zeigen der Technik, lässt sich aber weniger schön biegen:) - aber was tu ich nicht alles für euch ;)!
Ich musste mit dem dicken Draht wegen Handproblem aufhören, liefere euch aber noch mit dünnerem Draht dann später ein Projekt nach. - hier geht es NUR um die Technik der Herstellung eines solchen Geflechts
Nachtrag 26.2.: Nachdem ich gestern shoppen war zum Leidwesen meines Geldbeutels :) präsentiere ich euch heute eine fertige Kette mit 45 cm Länge...
- kleine Flachzange, Drahtschneider, Lochbrett
- Draht, vorzugsweise dünner als 1mm ;)
Der Anfang:
Man beginnt mit einem etwa 45-60 cm langen Stück Draht...
Um eine Leiste oder ein Lineal (wie in meinem Fall) den Draht 6x wickeln und runterschieben. Mit dem Finger in die 5 Schlaufen gehen und das untere Ende der Schlaufen zusammendrücken . das kurze Ende des Drahtes (sollte etwa 1 Handbreit sein) um die Enden wickeln und am Ende durch alle Ösen ziehen. Den Finger aus den Schlaufen ziehen und die Schlaufen blütenförmig auseinanderdrücken, diese Schlaufen nun auch zusammendrücken. man nimmt nun z.B. einen Kochlöffelstiel oder anderen Stab der gewünschten Dicke und stülpt die Schlaufen über das Stielende, wie im Bild zu sehen. die Kette selbst wird anschließend am Stiel entlang geformt; das lange Drahtende dient nun zum "stricken" der Kette.
kennt ihr den Spruch...langes Fädchen, faules Mädchen??? zählt mich dazu, die Drahtstücke wurden danach bis zu 2 m lang - man muss halt dann mehr aufpassen, dass es nicht knickt ;) spart sich aber dafür das andauernde Ansetzen...
die Kette....
das letzte Bild von Schritt eins zeigt schon wie der Draht von oben durch die 1. Schlaufe geführt wird. Bitte beachten, Draht kann man nicht do wie einen Faden einfach durchziehen, mann muss ihn eher durch"schieben", damit er keine Knicke bekommt...
Nun arbeitet man gegen den Uhrzeigersinn also nach rechts: in die nächste Schlaufe von oben durch und über den Arbeitsdraht nach links führen, dann zur nächsten Schlaufe nach rechts ziehen, es entsteht eine kleine Öse. in diese nächste Schlaufe wieder von oben nach unten durch und über den Draht usw, bis man 1x rum ist. in den nächsten runden arbeitet man immer um die Vorderreihenösen herum von re nach linksüber den Draht nach rechts zur nächsten Öse. Es ist nicht so leicht zu erklären, ich hoffe, die Bilder erklären es besser...
Drahtenden und ~anfänge werden im Drahtschlauch, der nun entsteht verborgen.
So arbeitet man am Stiel entlang und schiebt die Kette im Entstehen dann auch nach und nach davon herab. Hat man die gewünscht Länge erreicht, schlauft man am anderen Ende mit einem neuenDraht auch längereEnden an, so sieht die andere Seite ähnlich dem Beginn aus.
Die kette ist jetzt <noch> sehr steif, das wird sich aber bald ändern: man kann sich ein entsprechendes Werkzeug herstellen mithilfe eines Brettes und vielen Bohrlöchern (von weit nach eng) - Bild folgt...
Man zieht nun die Kette durch das 1. Loch, durch das man es gerade noch so mit Kraft durchziehen kann, und arbeitet sich dann um weitere schmalere Löcher weiter vor, bis das Ende der Verjüngung erreicht ist. (irgendwann geht es dann wirklich nicht mehr!)
Aber die Kette ist nun geschmeidig und biegsam wie es sich gehört, allerdings auch etwas länger als vorher - das sollte man bei Armbändern berücksichtigen....
Nun kann man noch hübsche Endhülsen (Bastelladen) und Verschlüsse anbringen und Kette oder Armband sind fertig.
Und da es ja auch was für unsere Herren der Schöpfung sein kann: wie wäre es mit einem originellen Schlüsselanhänger?
mit dünnerem Draht lässt sich eine Kette arbeiten...
im Baumarkt meines Vertrauens (die eine leidlich gute Bastelabteilung haben) habe ich dünneren Kupferdraht bekommen, mit dem ich nun eine Halskette für euch arbeite. Dafür ist der dicke 1mm Draht zu fest gewesen....
3 Abende beim Fernsehen und 1 Std beim Tierarzt hab ich dran gearbeitet... um nun eine kurze etwa 45-50cm lange Kette zu bekommen, die auch ohne ANhänger sehr dekorativ ist. Statt Kupfer kann man auch Silber oder golddraht nehmen oder inzwischen das tolle grün, rot oder blau, das sie anbieten!
Nachtrag... der Ansch..ss lauert überall... aus der 35cm gearbeiteten Kette wurde nach dem Durchziehen eine 62 cm lange Kette.... mir zu lang, muss also einiges kürzen... = umsonst gearbeitet... für ein Armband dazu reicht es dann wieder nicht...
Nachtrag: ein neues Drahtstück ans alte ansetzen
Da man ja immer mit Drahtstücken und nicht von der Rolle arbeitet, ist der Draht ja irgendwann aufgebracuht und man muss ein neues Drahtstück ansetzen um weiter arbeiten zu können.man knipst den Rest auf etwa 1 cm ab und biegt ihn in die fabrizierte Kette hinein und benutzt eine Zange (ohne Zähne) um sie hineinzuknicken. nun nimmt man den neuen Draht um und legt ihn wie im Foto gezeigt um die letzte Öse. ein etwa 2cm langes Anfangsstück zeigt Richtung boch zu fabrizierende Kette und man lässt es in den folgenden Runden im Strickschlauch verschwinden. Beim Durchziehen durch die Löcher bleiben diese Drahtenden innerhalb des Schlauchs und werden den Träger der Kette nicht pieken :)
am besten die Fotos anschauen, das erklärt es am besten....