Werkzeuge für Heim & Garten

Versetzbare Vorderzange für Werkbank


  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    40 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Anstoß zu diesem Projekt war die Vorderzange, die Guido Henn an seiner Roubo-Hobelbank zusammen mit Dieter Schmid vor kurzem vorgestellt hat.
Etwas ähnliches müsste sich doch auch an meiner Werkbank verbauen lassen.
Die Zange sollte unabhängig vom Gestellfuß sein. Damit wäre sie dann nicht nur abbaubar, sondern könnte auch an beliebiger Stelle der Werkbank-Vorderseite installiert werden.
Kennzeichen dieser Vorderzangen-Bauart ist, dass die beiden Zangenteile mit Hilfe einer Schere verbunden und parallel gehalten werden.
Klar war, dass die Konstruktion von der Biegesteifigkeit der beiden Zangenteile lebt. Deshalb habe ich diese ziemlich massiv ausgelegt. Sie bestehen jeweils aus 4 Streifen 25 mm -Multiplex auf einer Platte aus demselben Material.
Im Nachhinein denke ich, das Ganze könnte auch etwas schwächer ausgelegt werden und damit ein filigraneres Erscheinungsbild bekommen. Aber funktionieren tut's auf jeden Fall.
Die Verbindung mit der Werkbank erfolgt durch ein 20 mm-Rundholz, mit dem das hintere Teil der Zange an jeder Bohrung in der vorderen Zarge der Werkbank eingehängt werden kann. Im unteren Bereich wird die Zange an die untere Verbindung zwischen den Füßen des Gestells geklemmt.

Du brauchst
Schritt 1 5

Vorbereitung der Einzelteile

Auf Basis des Sketch-up Entwurfes wurden die Bauteile für die beiden Zangenhälften aus 25 mm Buche Multiplex gesägt.

Die Scherenteile wurden von 40 mm x 6 mm Flacheisen abgesägt und entsprechend rund gefeilt.


 

Schritt 2 5

Verleimen der Zangenteile

Damit sich die zu verbindenden Teile beim Verleimen nicht gegeneinander verschieben, habe ich sie jeweils mit Runddübeln aneinander ausgerichtet. Verleimt habe ich die Teile in einzelnen Schritten, wobei ich die Grundplatten zusätzlich noch verschraubt habe.

Die letzten Unebenheiten habe ich dann mit dem Hobel ausgeglichen. Anschließend waren dann noch die Löcher für die obere Aufnahme der Schere zu bohren. Die Verbindung besteht aus 10 mm Rundstahl.

Schritt 3 5

Zusammenbau der Schere

Jeweils zwei Flacheisen wurden an beiden Enden miteinander verbunden. Die Abstände sind unterschiedlich, so dass die beiden entstandenen Scherenteile ineinander passen.

Die Verbindungen habe ich geschweißt, vielleicht besser gesagt gebraten. Ich musste leider feststellen, dass Schweißen wohl nicht zu meinen besten Fähigkeiten gehört. Die Hälfte des aufgetragenen Materials musste ich wieder abschleifen weil es an falscher Stelle gelandet war. Da muss ich wohl noch üben.

Es ist allerdings nur ein optischer Mangel, denn halten tun die Teile ordentlich.

Schritt 4 5

Erster Test-Zusammenbau

Nun wollte ich natürlich sehen, ob die Konstruktion auch funktioniert. Deshalb habe ich sie probehalber zusammen gebaut.
Die Schere erhielt in der Mitte noch eine Achse (ebenfalls 10 mm Rundstahl).
Am unteren Ende habe ich auf beiden Seiten Flacheisen montiert, auf denen die Scherenteile gleiten können.
Die Spindel wurde eingebaut. Sie stammt von "Feine Werkzeuge".
Am Werktisch hängt die Zange an einem 20 mm Rundstab, der durch den hinteren Teil der Zange und durch eine der Bohrungen in der vorderen Zarge der Werkbank geht.
Ergebnis des Tests:
Die Zange funktioniert sehr gut. Sie spannt vertikal sauber parallel. Horizontal ist sie nicht ganz so stabil. Das Werkstück sollte symmetrisch in der Zange sitzen, oder man sollte auf der freien Seite ein Distanzstück mit Werkstückstärke einsetzen. Aber das ist meines Erachtens auch bei anderen Zangen so.
Beim Anziehen fühlt sich die Zange etwas weicher an als meine herkömmliche Vorderzange. Das dürfte daran liegen, dass eben einige zusätzliche Gelenke und Hebel im Lastpfad liegen.

Schritt 5 5

Verschönerung, Ergänzung und Endmontage

Nach erfolgter Funktionskontrolle habe ich die Zange wieder zerlegt, die Kanten gefast und die Holzteile geölt.
Ausserdem habe ich an der Unterseite noch eine Spannvorrichtung montiert, mit der die Zange an der unteren Querschwinge der Werkbank geklemmt wird. Damit sitzt sie dann wirklich fest, lässt sich aber andrerseits leicht auch an eine andere Stelle der Werkbank versetzen. Ob ich diese Möglichkeit nutzen werde, muss sich noch herausstellen.


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