Werkzeuge für Heim & Garten

Ich hab Hunger... Und ich hätte gern ne Outdoor-Küche


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    300 €
  • Duration
    Mehr als 4 Tage

Kennt das jemand?
Man sitzt am Abend auf dem Sofa und erwähnt, dass man jetzt langsam Hunger hätte… darauf erwidert sie: Und ich hätte gerne eine Outdoorküche auf der Terrasse!
Was soll man darauf mit knurrendem Magen anderes sagen als: ok… ich bau dir eine.

Blöderweise merken sich Frauen alles was man so nebenher sagt… wirklich ALLES!

Nach ein paar Tagen und dem ein oder anderen  „Du wolltest mir doch ne Outdoorküche basteln?!“ habe ich dann mal in meiner Werkstatt nachgesehen, was so an Material da wäre, wenn ich denn noch heute anfangen wollte.
Ein paar Einwegpaletten, einige qm Laminat, Reste von Paneelen der Holzdecke im Büro, ein Spülbecken mit Hahn, Abschnitte vom Rauspund, den ich an meinem Anbau gebraucht hatte und ein Stück weiße Arbeitsplatte mit nem Macken dran. Latten und Balken habe ich eh immer ein paar da.
Folgende Anforderungen wurden von der Chefin vorgegeben: Spüle, kleine Arbeitsfläche zum Vorbereiten von Salaten oder zum Umtopfen von Pflanzen, Stauraum für Grillbesteck, Gläser, Handtücher… und, und, und… Also im Grunde: Standard
 

Du brauchst
  • Akku-Schrauber
  • Schlagbohrmaschine
  • Handkreissäge
  • Stichsäge
  • Kapp- und Gehrungssäge
  • Spüle
  • Bad Hängeschränke
  • Arbeitsplatte
  • Rauspundbretter
  • Laminat
  • Dachlatten
  • Balken
  • Balken
Schritt 1 13

Kleine Outdoorküche aus Resten

Es gab also keine Ausrede mehr und ich habe angefangen auf einem Zettel ein Plänchen zu zeichnen.



Die Maße waren durch den vorgesehenen Platz und die Restholzstücke vorgegeben.




Da wir in einer sehr windigen Gegend wohnen (rein auf das Wetter bezogen) musste die Küche auch noch extrem standfest sein.



Zwei Jahre zuvor hatte ich mal ein Carport auf der Terrasse aufgebaut und wollte darunter einen Tresen mit allem drum und dran einbauen. Leider kam dann dieser böse Sturm (ich glaube Emma oder so) dazwischen und hat das Carport aus der Verankerung gerissen und auf dem Wohnwagen meines Nachbarn verteilt.



Stürme werden glaube ich immer nach Frauen benannt… ein Schelm, wer dabei böses denkt.





 

Schritt 2 13

Seitenwände und Arbeitsplatte

Angefangen habe ich mit den beiden Seitenwänden. Zwei Balken (ich glaube das waren 40x60er) parallel nebeneinander gelegt und mit 19er Rauspund verkleidet, so dass sich eine Tiefe von 60cm ergibt. Ach so ja… natürlich vorher alle Teile mit Holzschutz lasiert.




Die Arbeitsplatte ablängen und mit dem Ausschnitt für die Spüle versehen.




 

Schritt 3 13

Boden und Deckel

Den Boden aus 2 Balken (40x60) und Dachlatten-Resten bauen. Der so entstandene Lattenrost hat den Vorteil, dass eventuell überlaufendes Wasser aus dem Auffangkanister leicht abfließen kann.



Der Abstand zwischen den Dachlatten beträgt… eine Dachlattenstärke. Weils einfach ist.



Der Deckel besteht ebenfalls aus 2 Balken, die oben mit Laminat-Resten beplankt sind und unten später mit Reststücken von Feuchtraumpaneelen bestückt werden. Hier wird dann auch die Beleuchtung eingebaut.



 

Schritt 4 13

Rückwand

Für die Rückwand musste mir noch was einfallen.



Sie sollte von außen genau wie die Seitenteile mit Rauspund verkleidet werden. Allerdings waren die Reststücke die ich noch massig da rumliegen hatte zu kurz. Selbst mit einem Anstoß hätte es ganz knapp nicht gereicht.



Die Lösung ist ein Fenster über die komplette Höhe der Rückwand.



Im Nachhinein war das vom Aufwand her ne echt blöde Idee.



Eine passende Glasscheibe hatte ich natürlich nicht. Also einfach eine mit dem Glasschneider zuschneiden!



Einfach… ja das Wort gebrauche ich sehr gerne.



Die Scheiben, die ich noch hatte, stammten aus einer Vitrine. 3 Scheiben hatte ich „verbraucht“ um zu merken, dass man wohl solches Glas nicht sooo einfach schneiden kann.



Zum Glück stand noch eine Scheibe da rum, die nur einen kurzen Schnitt für die Länge gebraucht hatte.



 

Schritt 5 13

Aufbau

Das Grundgerüst stand nun und ich konnte es zerlegt nun auf die Terrasse bringen. Nachdem ich an der passenden Stelle je einen Strom- und Wasseranschluss gelegt hatte, konnte ich das Gerüst nun wieder aufbauen.



 

Schritt 6 13

Kurze Pause für einen kleinen Snack…

ich hatte ja eigentlich nur Hunger!

Schritt 7 13

Innenverkleidung

Die Innenverkleidung für die Seiten- und die Rückwand habe ich aus Laminatresten gemacht. Mit der Kreissäge auf Länge gebracht und dann einfach angenagelt.



Dahinter die Leitungen für den Strom gelegt.



Die Decke ist mit Feuchtraum-Paneelen erstellt, in die ich 3 einfache Halogenstrahler eingebaut habe. Die zwei Leitungen die aus der Decke hängen werden später noch für die Hängeschränke gebraucht.



 

Schritt 8 13

Dach

Die ganze Konstruktion ist übrigens sowohl an der Hauswand als auch an der Brüstung der Terrasse verdübelt.



Für die Dachkonstruktion habe ich mich für 2 Balken 80x80 entschieden… weil die stabil sind und noch da waren.



Die Querlattung ist aus  Dachlatten entstanden. Das Dach ist mit diesen Trapez-Acrylplatten eingedeckt.



 

Schritt 9 13

Hängeschränkchen

Zwei Hängeschränkchen (je 15,- bei eBay) habe ich mit LED-Bändern gepimpt, die ich mit der Heißklebepistole aufgeklebt habe.



Unschöne Kanten wurden von Kunststoffwinkeln überdeckt, die ich mal für kleinstes Geld aus der Reste-Ecke bei Toom gekauft habe.



 

Schritt 10 13

Türen

Als Türen habe ich zwei wirklich sehr alte Lamellentüren verbaut, die ich schon 3 mal mit umgezogen hatte und nun endlich verwenden konnte.



Nach einem Jahr merke ich allerdings, dass die irgendwie nix taugen… die fallen langsam auseinander.



Als Türgriffe dienen zwei alte Löffel.



Hinter der rechten Tür verbirgt sich ein Teleskopauszug mit einem Korb. Auf der anderen Seite ist Platz für den Abwasserkanister.



 

Schritt 11 13

Regale und Deko

An der rechten Seite der Küche habe ich einen Wasseranschluss und einen Automatik-Schlauch angebracht.



Die linke Außenseite wurde mit ein paar rustikalen Regalbrettchen verschönert.



Noch ein paar Bad-Glasregale rein… etwas Deko und schon ist die Outdoor Küche fertig. Denkste...



Und was ist mit Staub, waagrechtem Regen und Vögeln, die da rein kacken könnten? Natürlich gibt’s auch dafür eine „einfache“ Lösung.

Schritt 12 13

Elektrischer Rolladen

Nun kommt das einzig wirklich teure an der ganzen Küche.



Ein elektrischer Rolladen, der die Küche schützt, wenn sie nicht gebraucht wird.



Nach etwas Sucherei und viel Glück haben wir bei eBay tatsächlich ein passendes Exemplar mit Motor für gerade mal 100,- € bekommen. 



Einbau, wenn man es kann… 30 Minuten. Ich hab nen halben Tag gebraucht.



 

Schritt 13 13

Finale

Ok… es ist etwas Arbeit und nicht alles ist für jeden Hobbyschrauber so „einfach“ hin zu bekommen.



Aber ich finde es hat sich wirklich gelohnt, denn ich bekomme immer was Leckeres gekocht.