Werkzeuge für Heim & Garten

Schatzkiste mit Geheimmechanismus "Jack Sparrows Fluch"


  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    7 €
  • Duration
    1-2 Tage

Als bei stürmischer See die unverkennbaren Segel der „Black Pearl“ auftauchten, wusste Käptn Olgi, dass er nicht entkommen konnte! Schnell packte er seine wertvollsten Besitztümer (Gold, Juwelen, Schatzkarte, Fischrezepte) in die Kiste, die er sich vom Bordtischler fertigen ließ. Seine Geheimnisse werden mit ihm und dem Bordtischler für immer auf dem Grund des Meeres verloren gehen. Denn es handelt sich um eine Kiste, die niemand je zu öffnen vermag, denn Keiner weiß, wie's geht...
Hallo??? Wo sind wir denn hier??? EINER WEIß IMMER, WIE ES GEHT!!!

Du brauchst
  • Mini-Handkreissäge
  • Exzenterschleifer
  • Handsäge
  • Schleifpapier
  • Seiten mit Auklinkung (20x45mm)
  • Boden
  • Seite
  • Boden Schublade
  • Seiten Schublade
  • Rückwand Schublade
  • Schubladenfront
  • Seitenelemente Deckel
  • Deckelleisten
  • Querriegel Truhe
  • Bodenriegel Truhe
  • Kugeln
  • Pins
  • Nägel
  • Holzleim
  • Beize
  • Klarlack
Schritt 1 7

Zuschnitt

In eine 8mm-Sperrholzplatte (100cm lang) werden 3,5mm tiefe Einschnitte im Abstand von 20mm zueinander mit der Mini-Tauchsäge geschnitten, damit der Eindruck entsteht, die Schatzkiste sei aus einzelnen Brettern gebaut. Aus einem Meter Länge bekommt man alle genuteten Teile und den Schubladenboden, die dann auch genau zueinander passen. Den vierten Einschnitt habe ich auf 8,5mm gestellt und so den genuteten Streifen sauber abgetrennt.

Aus diesem 8cm breiten Streifen habe ich dann den Boden, die Seitenwände der Schatzkiste und den Boden der Schublade geschnitten. Am Besten sägt man jetzt die Nuten am Ende durch, um so zu verschleiern, wo wirklich keine Verbindung besteht (ich habe das vergessen und musste es nachträglich machen). Beim Einsägen der Kanten ruhig etwas ungenau sein, um einen potentiellen Schatzräuber auf die falsche Fährte zu locken. Bei der eigentlichen Öffnung sollte man sehr genau arbeiten.

Nun wird bei den langen Seitenteilen ein Teil ausgeklinkt (4,5cm lang, eine Nutbreite breit) und sorgfältig aufbewahrt. Diese Teile werden später auf die Schublade geleimt und dienen als Griffe.

Schritt 2 7

Truhendeckel

Die Breite und Länge des Truhendeckels ist durch die Kiste vorgegeben (9,6x20cm) Die Höhe ist in diesem Fall 3cm. Die Leisten sind Balsaleisten von 25x2mm.
Also zeichnet man eine Basis von 9,2cm(9,6cm Breite -2x2mm für je eine Leiste auf jeder Seite) und genau mittig 3cm entfernt eine 25mm Linie. An das Ende jeder Linie steckt man einen Zirkel mit 25mm Radius (besser 23mm) und ermittelt so die Schnittpunkte der anderen Leisten. Von dieser Vorlage werden noch 2 Kopien angefertigt und auf exakt gleiche Größe geschliffen.
Mit Hilfe eines festgespannten Brettes links und rechts, sowie des Bodens der Kiste als Vorlage fürs exakte Maß hat man eine Lehre für den Deckel. Die Leisten werden mit etwas Übermaß aufgeklebt und dann plangeschliffen. Unter die obere Deckelleiste wird dann eine geteilte 25mm Quadratleiste zur Stabilisierung geklebt. Dort werden dann vier Löcher gebohrt. Die inneren 7,5mm Bohrungen sind 6 cm und die äußeren 8,5mm-Bohrungen sind 10cm voneinander entfernt. Alle Bohrungen werden oben und unten angesenkt. In die äußeren Bohrungen kommen 3cm lange Abschnitte eines 8mm-Rundstabs auf die eine 14mm-Kugel genagelt wird. In die Kugel mit durchgehender Bohrung lässt sich ein Schaschlikspieß verkeilen und dort dann den Nagel durchtreiben. Die Kette sollte ca. 34cm lang sein.
Und wozu dasGanze??? Wohl Jeder kennt die Geduldspiele, bei denen man den Nippel durch die Lasche ziehen muss – und genau so soll diese Konstruktion erscheinen. Sie soll schlicht vom eigentlichen Mechanismus ablenken! Der Schatzräuber soll denken:“Das ist so ungewöhnlich, das MUSS der Mechanismus zum Öffnen sein! Wer käme auf so eine bekloppte Idee ohne Funktion?“ Ähm – ich! ;-)

Schritt 3 7

Verleimen und Schleifen

Die Kiste wird mit normalem Weißleim stumpf verklebt – Boden, die beiden langen Seiten, und eine kurze Seite. Jetzt muss der Boden der Schublade an den Seiten so geschliffen werden, dass er mühelos in der Kiste gleitet. Der Boden sollte zwar nicht zu locker in der Kiste sitzen, aber auch nicht zu stramm, da durch das Lackieren das Ganze wieder etwas enger wird.
Die Schublade wird ebenfalls stumpf verleimt. Nun muss die Schublade wieder so geschliffen werden, dass sie gut in der Kiste läuft. Dann werden die beiden ausgesägten Stücke bei eingelegter Schublade auf diese geleimt. Hier muss man auf eine exakte Flucht der Nuten achten.Wichtig ist auch der exakt bündige Abschluss der Schublade. Hierzu am Besten auch wieder die Schublade in die Kiste einlegen und bündig schleifen.Alle Teile anfeuchten und nach dem Trocknen mit 180er Papier schleifen. Jetzt werden die Riegel aufgeklebt. Die Riegel sind nicht nur Stilelement, sondern verdecken den eigentlichen Öffnungsmechanismus.

Schritt 4 7

Werbe- und Kaffeepause

Vielleicht darf ich ja in diesem Zusammenhang noch mal auf ältere Projekte von mir verweisen. Wer Lust hat ein wenig zu surfen, ist herzlich eingeladen! ;-)

http://www.1-2-do.com/de/projekt/Wuerfel-in-Wuerfel-in-Wuerfel-auf-Wuerfel-in-Wuerfel--D/bauanleitung/674/

http://www.1-2-do.com/de/projekt/Fahrender-Hase/bastelanleitung/1371/

http://www.1-2-do.com/de/projekt/Kerzenleuchter/bastelanleitung/728/

http://www.1-2-do.com/de/projekt/M_-3-_C_-3-_Escher-Bett/bauanleitung/1094/

http://www.1-2-do.com/de/projekt/Bogen-fuer-Kinder/bauanleitung/687/

http://www.1-2-do.com/de/projekt/Terrarium-mit-leuchtenden-Echsen/bauanleitung/2585/

So, alle wieder da? Dann kanns weiter gehen! ;-)

Schritt 5 7

Beizen und Lackieren

Jetzt kann gebeizt werden. Für die Schatzkiste habe ich Antikbeize hell, Antikbeize dunkel und Mahagoni gemischt, bis eine mir genehme, stilechte Farbe entstand. Nach Trocknung wird mit verdünntem Klarlack lackiert, mit 240er Körnung geschliffen und dann erneut lackiert. Wenn man nicht vorher zu stramm kalkuliert hat, lässt sich die Schublade nun noch führen – wichtig ist aber, dass sie in geschlossenem Zustand keinerlei Spiel hat. Sollte sie doch Spiel haben lässt sich das im Nachhinein mit einem Tropfen Klarlack im Innern beheben.

Schritt 6 7

Truhendeckel aufkleben

In den Deckel muss vor der Montage auf der Kiste der Griff eingefädelt werden. Die Kette ist so lang gewählt, dass man nach Herausziehen eines Pins mit diesem bis zum Loch des anderen gelangt. Das beschäftigt erst mal eine Weile – auch wenn eigentlich logisch ist, dass es nicht lösbar ist... :-D
In einen Pinökel bohrt man am Besten mit dem Dremel unten ein kleines Loch für den Nagel und nagelt die Kette fest. Dann führt man die Kette von oben durch das äußere Loch, von unten durch das benachbarte Loch, wieder von oben durch das benachbarte, so dass die Kette am anderen äußeren Loch wieder aus dem Deckel kommt und wie das andere Ende jetzt an den zweiten Pin genagelt wird. Wenn alles gut funktioniert, kann jetzt der Deckel aufgeklebt werden. Auch hier kann man wieder eine falsche Fährte legen, indem man einen Absatz produziert. Hier habe ich es ein wenig zu gut gemeint und den Versatz etwas zu groß gemacht. Zudem habe ich mit dem dazu verwendeten 2-Komponenten-Kleber gekleckert und man sieht leider, dass der Deckel verklebt ist. Hier solltet ihr sorgfältiger arbeiten als ich!

Schritt 7 7

Schlussbemerkungen

- Der Bau ist sehr einfach, man muss aber sehr genau arbeiten, damit die Schatzkiste auch wirklich nicht zu öffnen ist

- Auch wenn ihr euch sonst immer bemüht, besonders gut laufende Schubladen zu produzieren, hier sollte die Schublade eher schwergängig sein!

- Lasst euch noch zusätzliche Fake-Einrichtungen einfallen, ich glaube, bei 2 weiteren Finten ist die Kiste für viele gar nicht mehr zu öffnen, weil sie den Ansatz nicht finden.

- Baut einige Fehlerchen ein, die ablenken. Beim eigentlichen Mechanismus ist kein Fehler erlaubt!

- Die Älteren werden sich noch an E.Ts sehnsüchtiges „nach Hause telefonieren...“ erinnern. Wer sich bis heute gefragt hat, wie wohl der Anruf (mit leuchtendem Finger) beim Empfänger signalisiert wird bekommt hier und heute seine Antwort: Die seitlich am Kopf angeordneten Parabolantennen zeigen einen Anruf durch intensives orangenes Leuchten an – im Kino etwas störend, als abendliche Gartenbeleuchtung willkommen (siehe Foto). ;-)

- Wenn ihr an Eichen- oder Kirschensperrholz kommt, könnt ihr euch das Beizen und Lackieren sparen und lieber Ölen.

- Baut am Besten gleich mehrere Schatzkisten. Die Kiste habe ich seit gestern fertig und bin schon dreimal gefragt worden, ob ich nicht Lust habe, noch eine zu bauen...

- Die hier angegebenen Maße ergeben eine Schatzkiste, für die man große Hände braucht. Obwohl meine Kids wissen, wie der Mechanismus funktioniert, haben sie keine Chance, die Kiste zu öffnen :-D

- Beize und Klarlack nehme ich von Clou aus der Aquaclou-Serie. Der Lack ist spielzeuggeeignet, stinkt nicht bei der Verarbeitung und trocknet sehr schnell. Die Beize als Pulver zum selbst Anrühren ist als Dose spottbillig. Mahagoni und kirschbaum dunkel gefallen mir richtig gut, kirschbaum hell und buche fand ich weder schön noch zutreffend!

- Fahrt zum Schluss am Besten noch mal mit dem Cuttermesser vorsichtig die Klebekanten entlang, besonders auf der gegenüberliegenden Seite der Schublade, um auch wieder zu verschleiern, wo etwas fest ist, und wo sich etwas bewegen kann.

- Im Video zu sehen: der Deckel ist ZU krumm aufgesetzt – ich wollte ihn einen Hauch versetzt aufkleben – der Versatz ist typisch für ungenaue Klappmechanismen. Entweder beim Festspannen oder durch extreme Fehlsichtigkeit meinerseits ist der Versatz jedoch zu groß geworden.

- Die Kette aus dem Modellbau ist schon mehrfach an ihre Belastungsgrenze gebracht worden, weil irgendwann wohl Jeder denkt, es würde wohl klemmen und man müsse nur mal fest daran ziehen! :-( Vielleicht ist eine reißfeste Schnur besser geeignet! Sieht aber nicht so cool aus! Bislang hält die Kette...

- Ich hoffe, dass ihr Lust habt, die Schatzkiste nach zu bauen und würde mich über Bilder eurer Exemplare freuen! Viel Spaß


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