Lochreihenbohrvorrichtung LR32 bauen mit einer normalen Führungschiene von Festool
- Skill levelNormal
- Costs20 €
- Duration1-2 Tage
Mein Ziel war es diesmal, eine Lochreihenführungsschiene nach dem Festool Prinzip zu bauen. Kaufen kam einfach nicht in die Tüte. Das Lochreihenset kostest ca. 400,- €, dann kommen normalerweise noch eine Lochreihenführungsschiene 1400mm lang für ca. 110.- €. Also 500.- € für den Spaß war mir dann doch zuviel. Ich hatte durch den Kauf meiner Festo Tauchsäge eine Führungsschien der neueren Generation erworben, die 1400mm lang war. Das war die ideale Voraussetzung für mein Vorhaben, denn diese Schiene hat auf der Oberseite zusätzlich eine T-Nutschiene. Diese nutzte ich dann, um ein Aluflacheisen mit der exakten Lochreihe im 32mm System zu befestigen. Das ist dann mein Raster, um anschließend einen Führungsschlitten im 32mm Abstand zu arretieren.
Und hier noch weitere interessante Projekte von mir
- Bench drill
- Kappsäge
- Oberfräse
- Hammer
- Metallbohrer
- Anschlagwinkel
- Fräser
- Holzbohrer
- Bleistift
- Körner
- Senker
- Forstnerbohrer
- Schneideisen
- Kopierring
Führungsschiene umbauen zu einer Lochreihen Führungsschiene.
Ich ließ mir ein Aluflacheisen mit den Maßen von 1394 x 20 x 5 mm in einer Schlosserei auf einer CNC Maschine bohren. Als das ganze fertig war, wurden 43 Löcher in einem Durchmesser von 5mm gebohrt. Durch die CNC Fertigung hatte ich die Gewähr, das der Lochabstand absolut perfekt wird. Da ich den Besitzer der Schlosserei kannte, kostete mich das eine Spende von 15.-€ in die Kaffeekasse. In meiner Werkstatt bohrte ich die jeweils äußeren Bohrungen auf 8mm auf, damit ich einen M8 Hammerkopfschraube zum befestigen durchstecken konnte. Die Hammerkopfschraube mußte ich noch am Kopf auf Maß schleifen, damit der Kopf in die Nut der Schiene passte. Damit die Schraube zentrisch bleibt, habe ich den Materialabtrag mit dem Messschieber ständig kontrolliert. Immerhin mußte ich 4mm abschleifen. Jetzt kann alles zusammen an die Führungsschiene montiert werden. Durch diese Aktion habe ich schon mal ca. 95.-€ für die Lochreihen-Führungsschiene gespart, wenn ich das Flacheisen von 15.-€ abziehe
Ausrichthilfe für die Aluleiste herstellen (Nebenprodukt)
Da ich für den eigentlichen Führungschlitten eine Probefräsung wegen den Maßen gemacht habe, kam mir die Idee, dieses Brettchen aufzuteilen, und als Anschlagbrettchen für die Aluschiene zu verwenden. Dadurch ist gewährleistet, das die Aluschine mit den Löchern immer den gleichen Abstand zu der Schienenführung hat. Wenn ich später meinen Abtastdorn in die Aluleiste eindrücke, muß der Abstand exakt stimmen, sonst fährt der Dorn nicht ins Loch, sondern bleibt am Material hängen. So konnte ich ein Abfallbrett sinnvoll wieder verwerten.
Führungsbock herstellen
Aus Restholz habe ich auf meinem selbstgebautem MFT die Holzteile auf Maß gesägt. Mit Holzleim habe ich die 2 Teile zu einer Aufdopplung zusammengeleimt. Ich habe Wert darauf gelegt, das in dem Bereich der Fräsmaschine die Holzteile nicht sehr dick sind, damit ich nicht zu viel Eintauchtiefe verliere. Deshalb ist die Grundplatte aus 9mm Birken Multiplex hergestellt. Der Führungsblock selbst habe ich mit 18mm Multiplex aufgedoppelt. Die Aufdopplung habe ich gemacht, damit im Bereich der gefrästen Nut genug Restmaterial vorhanden bleibt. Nach dem aushärten des Holzleimes die Außenmaße exakt hergestellt und gleichzeitig das Werkstück rundherum besäumt. Dann konnte ich die Nut einfräsen, die ich durch eine Probefräsung (siehe oben, die Anlegeklötzchen) exakt voreingestellt hatte. Ich habe mich dazu entschlossen, die Fräsmaschine mit einer Kopierhülse zu montieren. Ich habe für mich festgestellt, das dies eine sehr gute Möglichkeit ist, die Fräsmaschine exakt zu führen, und gleichzeitig die Maschine flexibel zu bewegen. Es ist dann nicht so starr und fix montiert. Deshalb habe ich mit einem Forstnerbohrer 30mm Durchmesser ein Loch in die Führungsplatte gebohrt. Ich habe die Bohrung so plaziert, daß die Mitte der Löcher später genau 10mm von der Gummilippe der Fühungsschiene entfernt ist. Also 10mm von der Linie entfernt, die ich vorher mit den Winkeln übertragen hatte. Ich kann dann später beim Lochreihen bohren eine Hilflinie zeichnen, die 10mm von der tatsächlichen Lochreihe entfernt ist. Durch anlegen der Gummilippe der Führungschiene, bin ich genau paralell zur späteren Lochreihe.
Einrastmechanik erstellen
Aus einem Vierkanteisen 12 x 12mm habe ich mir ein Stück von ca. 50mm abgefrext. Anschließend an einem Ende ca. 10mm vom Rand und mittig ein Loch von 5mm Durchmesser gebohrt. Das ist dann die Führung für meinen Rastbolzen. Von einem Rundeisen 5mm Durchmesser habe ich auf einer Seite ein Gewinde M5 geschnitten, und anschießend auf 70mm gekürzt. Gegenüber vom Gewinde habe ich das Ende Kugelförmig geschliffen, damit er besser in die Bohrung rutscht. Nachdem ich das erledigt hatte, steckte ich den Bolzen in die Bohrung vom Vierkantmaterial, steckte eine Druckfeder auf, und schraubte am Gewinde eine Rändelmutter mit U-Scheibe und Kontermutter zusammen. An dem Ende des Rastbolzens, was auf der anderen Seite vom Vierkanteisen herausschaute, mußte noch ein Sicherungsstift montiert werden, sonst fällt die Konstruktion ja wieder auseinander. Ich spannte die gesamte Konstruktione in den Maschinenschraubstock, drückte die Feder etwas zusammen, damit ich eine Vorspannung habe, und habe direkt am Vierkantmaterial ein 2mm Loch in das 5mm Rundeisen gebohrt. Anschließend eine Nagel durgesteckt, umgebogen und die Enden mit dem Dremel eingekürzt.
Mechanik mit dem Führungsblock verbinden
Nun hatte ich die Mechanik, und den Führungsschlitten. Ich stand vor der Frage, wie ich das ganze miteinander verbinde. Die Schwierigkeit lag darin, daß das Vierkanteisen exakt positioniert sein muß, sonst trifft es nicht die Löcher in dem Aluflacheisen. Ich hatte dann die Idee, einen Deckel zu bauen mit einer nicht durchgehenden Nut von 12mm Breite und 11,5mm tiefe. Ich wählte die Nuttiefe genau 0,5 mm geringer, als das Vierkanteisen war. Durch das herausragen aus der Nut, kann ich einen wunderbaren Klemmeffekt erreichen. Und ich hatte die Möglichkeit nach dem Lösen des Deckels, die Mechanik axial hin und her zu schieben, um genau die Löcher zu treffen. Nachdem das Teil fertiggestellt war, das ganze akkurat ausgerichtet und zusammen mit der Führungsplatte verbohrt. Ich wählte dazu einen 5mm Bohrer für die M5 x 50mm Schrauben. Die Unterseite habe ich dann auf 8mm aufgebohrt, und 3 Rampa Muffen eingedreht. Den Deckel anschließend vormontiert, die Mechanik eingesteckt, ausgerichtet und dann festgeklemmt. Der Bolzen funktioniert auf der ganzen länge des Locheisen einwandfrei. Ich bin sehr zufrieden mit der Lösung. Damit ich einen Höhenausgleich zwischen dem Werkstück und dem Führungsblock erreiche, leite ich noch einen 5mm dicken Holzstreifen auf die Unterseite, damit die Fräsmaschine später nicht abkippt. Den Höhenausgleich brauche ich wegen der Führungsschienendicke.
Jetzt ist die Konstruktion fertig. Den Führungsschlitten auf die Schiene setzten, den Raststift in die Bohrung drücken, und die Fräsmaschine mit einem Dübelbohrer ins Werkstück eintauchen. Dann ein Loch weiterfahren und den Vorgang wiederholen. Auf diese Weise kann man dann schnell und präziese Lochreihen im 32mm System bohren. Dieses Lochreichensystem kostet bei Festool ca. 400.-€. Mich hat das Material noch nicht einmal 5 € für Restholz, und 15€ für das Locheisen gekostet ;-))
Ich hoffe, euch hat das Projekt gefallen. Verzeiht bitte den ein oder anderen Schreibfehler, denn ich kann das Projekt nicht zwischenspeichern.