Werkzeuge für Heim & Garten

Ein Bilderrahmen


  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    10 €
  • Duration
    1-2 Tage

Meine Oma hat demnächst Geburtstag. Da sie alles hat, soll sie etwas Persönliches bekommen. Und was ist persönlicher, als ein selbst gebauter Bilderrahmen mit Fotos von ihren Urenkeln?

Der ist günstig, einfach zu bauen und schnell gemacht. Preislich liegt er bei ca. 10 Euro (etwa 4-5 Euro für einen Billig-Rahmen aus dem Baumarkt - so einem, der nur aus der Glasplatte und der Rückwand besteht - und nochmal so viel fürs Holz).

Du brauchst
  • Akku-Schrauber
  • Markiermesser
  • Winkel
  • Grundhobel
  • Stecheisen
  • Holzhammer
  • Streichmaß
  • säge
  • Holzleim
  • Schraubzwingen
  • Nägel
  • Schleifpapier
  • Bilderrahmen
  • Bastelleiste
  • Bastelleiste
Schritt 1 4

Die Holzverbindungen

Der Rahmen besteht aus vier per Kreuzüberblattung verbundenen Quadratleisten. Um die Maße zu kriegen, lege ich die beiden Leisten für Ober- und Unterseite zusammen und reiße mit Winkel und Messer eine Linie über beide Leisten. Dann lege ich die Glasplatte mit einer Kante auf diese Linie. Auf der anderen Seite lege ich ein 1mm starkes Stahllineal an die Glasplatte und ziehe dann mit Messer und Winkel wieder eine Linie über beide Leisten.

Das Lineal verwende ich nur als Abstandshalter - so hat die Glasplatte im Rahmen später einen Millimeter Spiel im Rahmen; das ist mir lieber, als wenn sie stramm im Rahmen sitzt und vielleicht Spannungen entstehen...

Ich lege nun eine Querleiste an die Messerlinie und markiere deren Dicke mit dem Bleistift (die Bleistiftlinie dienst nur zur Orientierung). Ich winkle beide Linien (also die Messer- und die Bleistiftlinie) auf die Seiten um. Dann stelle ich das Streichmaß auf die halbe dicke der Quadratleisten ein (das ist relativ einfach: An einem Ende wird eine Linie mit dem Streichmaß gezogen; dann wird das Streichmaß auf die andere Seite der Leiste gesetzt und wieder eine Linie gezogen. Sind beide deckungsgleich, ist die Mitte gefunden, ansonsten muss so lange nach justiert werden, bis es passt) und markiere den Bereich zwischen beiden Hilfslinien.

Mit dem Stecheisen vertiefe ich jetzt die beiden mit dem Messer angerissenen Linien - so hat die Säge eine kleine "Wand", an die sie sich lehnen kann. Jetzt säge ich beide Messerlinien herunter bis zur Markierung vom Streichmaß. Da genau rechtwinkeliges Sägen nicht ganz einfach ist, achte ich darauf, möglichst nach innen - also in den Bereich der eh gleich ausgestemmt wird - zu sägen.

Mit dem Stecheisen wird dann der Bereich ungefähr von der Mitte zwischen Schnitt und Hilfslinie ausgestemmt. Dann nehme ich eine Querleiste, lege sie in den ausgestemmten Bereich (ich ziehe sie stramm gegen die entstandene "Wand") und mache mit dem Messer eine kleine Markierung auf der anderen Seite. Hier  zeigt sich jetzt, dass Bleistiftmarkierungen nur als Hilfslinien herhalten können: Die Markierung vom Messer sitzt nicht exakt auf der Bleistiftlinie - hätte ich an der Bleistiftlinie entlang gesägt, wäre der auszustemmende Bereich viel (also einen knappen Millimeter) zu breit geworden.

Mit dem Grundhobel wird dann das Innenleben bündig herausgeschnitten. Das Ganze mache ich viermal, dann sind Ober- und Unterseite fertig.

Ich lege die Glasplatte auf die Werkbank, die fertigen Leisten ober- bzw. unterhalb dazu, noch ein Stahllineal dazwischen und dann die Längsleisten in die ausgestemmten Bereiche. Die Schlitze haben die Korrekte Breite, wenn das Holz der Längsleisten beim Hereindrücken nicht splittert und beim Hochheben nicht heraus rutscht. Dann markiere ich mit dem Messer wieder die Positionen der Leisten (diesmal beide Seiten, denn die Leisten liegen bereits in der richtigen Position), und wiederhole die Schritte.

Schritt 2 4

Der innere Rahmen

Eigentlich ist der Rahmen damit fertig. Allerdings würde so die Glasplatte mit dem Bild herausfallen - es muss also noch ein Rahmen in den Rahmen. Hierfür nehme ich dünnere Bastelleisten. Eine davon säge ich auf Gehrung ab (eine Sägelehre kann man sich einfach selber herstellen - die Teile aus dem Baumarkt sind viel zu ungenau) und lege sie in die Stoßlade - damit kann ich sicherstellen, dass der Winkel tatsächlich 45° hat. Ich halte die Leiste in den Rahmen und markiere die andere Seite mit dem Messer. Beim Absägen gebe ich einen Millimeter zu - es ist einfacher, einen Millimeter abzuhobeln, als einen halbem Millimeter anzustücken...

Die Leiste passt genau, wenn die Enden beim hineindrücken nicht umgebogen werden und die Leiste hält, ohne heraus zu fallen.

Auf diese Weise stelle ich vier Leisten her, die ich so in den Rahmen leime, dass sie Bündig mit der Außenkante abschließen (wenn nicht bündig, dann so, dass sie ein kleines bisschen nach außen über stehen - das kann ich dann abhobeln).

Schritt 3 4

Ablängen der Leisten

Die Leisten sollen ein kleines Stück über stehen. Dafür greife ich wieder zu meinem Stahllineal - das ist nicht nur einen Millimeter dick, sondern auch noch drei Zentimeter breit, genau die Breite, die ich brauche. Ich reiße diese drei Zentimeter an den Außenseiten des Rahmens an, winkle sie um und vertiefe wieder eine der Kerben, damit es beim Sägen nicht so schwer wird. Dann säge ich an meinen Messerlinien entlang die Leisten ab. Die Messerlinien stellen sicher, dass das Holz beim Sägen nicht ausreißt. Um glatte Enden zu bekommen, hoble ich das Hirnholz - Achtung: Hier nur bis immer knapp über die Mitte der Leiste hobeln, sonst reißen die Fasern am Ende aus!

Damit es etwas gefälliger aussieht, hoble ich noch Fasen an die Kanten. Auch hier besteht die Gefahr, dass die Fasern am Ende ausreißen - dem kann man entgegen wirken, indem man den Hobel schräg stellt.

Jetzt fehlt nur noch eine Möglichkeit, die Glasplatte und das Bild im Rahmen zu fixieren...

Schritt 4 4

Die Befestigung

Von den kleinen Bastelleisten ist noch etwas übrig geblieben. Ich schneide ein Stück auf Länge zu (hier kommt es nicht auf einen Millimeter an). Dann bohre ich drei Löcher in der Dicke der Nägel, die ich gleich verwenden werde. Dafür nehme ich einen Nagel, kneife den Kopf ab und spanne ihn in den Akkubohrer...

Ich hoble die Leiste ein wenig schräg an (so dass ein Trapez entsteht).

Dann lege ich den Rahmen auf die Werkbank und alles hinein, was später hinein soll (also Glasplatte, Passepartout, Bild und Rückwand). Jetzt lege ich die Leiste auf die Rückwand, ziehe sie gegen den Rahmen und nagle sie fest. Auf der gegenüberliegenden Seite mache ich das selbe - allerdings nagle ich die Leiste noch nicht fest, da ich noch kein Bild habe.

Mit der Bohrwinde bohre ich noch zwei Löcher in die Rückseite, damit der Rahmen an einem Nagel oder einer Schraube aufgehängt werden kann.

Damit ist der Bilderrahmen fertig. Zum Schluss pinsle ich ihn noch mit Leinölfirnis ein - dadurch wird das Holz geschützt, und die Maserung kommt - besonders an den Hirnkanten - schön zu Geltung.

Jetzt kann Omas Geburtstag kommen...