Werkzeuge für Heim & Garten

Fingerzinken mit der Tischkreissäge


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    10 €
  • Duration
    1-2 Tage

Da ich einige Kisten und Schränke herstellen möchte und noch einiges an Sperrholz liegen habe, habe ich mir Gedanke über die Verbindungen gemacht. Nur einfach verleimen wollte ich nicht und mit Nägeln oder Schrauben konnte ich mich auch nciht anfreunden. Also sollen es Zinken werden.
Aber ich wollte die Zinken maschinell herstellen.
Und da ich mir gerade eine neue Bosch PTS 10 gekauft habe, wollte ich versuchen Fingerzinken mit der Kreissäge herzustellen.
Bei youtube gibt es zahlreiche Videos zu dem Thema, die meisten allerdings nutzen ein zusammengesetztes Sägeblatt - demnach ist die Zinkenbreite immer dieselbe. Das hat zwar Vorteile, wenn man sich dazu eine entsprechende Lehre baut, aber ich wollte in der Zinkenbreite variabel sein.
Diese Art habe ich nur einmal bei youtube gefunden, von einem Amerikanischen "Woodworker"

Du brauchst
  • Akku-Schrauber
  • Tischbohrmaschine
  • NanoBlade Saw
  • Zollstock, Bleistift, Arbeitstisch Wolfcraft Master 800 und Leim
  • Unterstück der Schablone
  • Aufdoppelung des Unterstücks
  • Frontplatte
  • Seitenteile
  • Hartholzleisten
  • Platzhalter für Zinken
Schritt 1 7

Neue Erkenntnisse

So hier dann mal ein Update.

Ich heute zwei Einbauregale für eine Rigipswand gebaut habe (übertriebenerweise mit dieser Zinkenschablone) Verwendet habe ich als Material Multiplex Birke in 12mm.
Dabei habe ich festgestellt, dass die Sache mit den Klötzchen zwar ansich eine echt coole Geschichte ist, aber 10mm Pappelsperrholz ist einfach zu weich.
Zwar habe ich die Verbindungen zusammenbekommen, aber sie waren recht stramm.
Das Problem dabei ist, dass - wenn ich die Klötzchen mit der Schraube spanne, werden die ein wenig komprimiert - und das leider nicht gleichmäßig.
Das liegt daran, dass Pappelsperrholz einfach zu weich für so etwas ist.
Also werde ich kommende Woche wieder in den Baumarkt tingeln und nach Multiplex in der Restekiste Ausschau halten. Klötze aus Multiplex Birke oder Buche sind stabiler und damit sollte das Problem behoben sein.

Schritt 2 7

Zuschnitt des Materials

Die Zuschnitte zusammengelegt
Die Zuschnitte zusammengelegt
Verleimen
Verleimen
Verleimen Teil 2
Verleimen Teil 2

Nach dem Zuschnitt der Tischerplatte habe ich die lose zusammengelegt und gekennzeichnet (Bild 1)
Dann habe ich, dazu habe ich leider kein Foto gemacht, zwei Eichenleisten (ich hatte keine anderen Reste rumstehen) zugeschitten, dass diese in die Nuten der PTS 10 passten. Die Stärke habe ich so gewählt, dass die Leiste, wenn sie in der Nut liegt, NICHT mit der Tischplatte bündig ist. Also im verleimten Zustand liegt die Leiste in der Führung und hat nach unten Luft für eventuell vorhandene Späne in der Nut.
Die Position bestimmt habe ich übrigens mit doppelseitigem Klebeband, indem ich zwei schmale Streifen auf die Eichenleiste geklebt habe. Dann habe ich die Leisten in der Nut soweit unterfüttert, bis diese mit der Tischkante Bündig waren (besser man lässt das Klebeband einen Hauch höher stehen, das erleichtert das ankleben.
Mit einer Hilfsleiste, die ich mit einem Winkel gerade zum Sägeblatt ausgerichtet und mit Schraubzwingen fixiert habe, wurde dann das Unterstück der Schablone auf die Klebestreifen gedrückt.
Danach habe ich getestet ob die Leisten beim Schieben klemmen oder ob das soweit funktioniert. Nun habe ich die Leiste von der Unterseite her vorgebohrt und mit dem Brett verschraubt.

Als nächstes habe ich die Stirnseite angeleimt. Nach dem Trocknen habe ich auch gleich die Aufdoppelung verleimt.
Diese Aufdoppelung ist auch gleichzeitig ein Schutz für die Finger falls man mal bei der Höheneinstellung des Blattes nicht aufpasst.
Ausserdem war es ein Reststück dass mir jetzt dabei hilft die Sperrholzplättchen für die Zinken kleiner zu halten und Material zu sparen.
Die Seitenteile wurden dann ebenfalls verleimt und später noch verschraubt (hier kommt Druck drauf)

Schritt 3 7

Zinkeneinteiler

Die Zinkeneinteiler sind kleine rechteckige Sperrholzplättchen, hier mit den Maßen 35 x 55 x 10mm, die es mir ermöglichen verschieden breite Zinken damit anzufertigen.
Wie auf den Bildern zu erkennen ist, liegen einige auf der langen, die anderen auf der kurzen Seite.
Die Funktion ist einfach:
bei den flachen wird Material weggesägt, bei den hochstehenden bleibt Material stehen.
Indem ich hier nicht nur ein Brettchen im Wechsel hochkant oder flach aufreihe, kann ich die Breite der Zinken später verändern.
Dabei sollte man aber darauf achten, dass immer gleich viele hochkant oder flach stehen.
Die Zinkeneinteiler müssen jetzt noch sicher eingespannt werden, denn hier greift später der Abtaster ein.
Zum festspannen habe ich einfach ein Loch in die linke Seitenwand gebohrt, eine M8er Schraube durchgesteckt und auf der anderen Seite eine Unterlegscheibe sowie eine Mutter angebracht. Wenn ich jetzt die Mutter festhalte kann ich über die Schraube Druck auf die Plättchen ausüben. Nach den ersten Versuchen kann ich sagen, das hält soweit sehr gut.
Allerdings will ich hier demnächst noch einmal die Schraube ändern, und mit einer größeren Druckplatte versehen.

Schritt 4 7

Der Abtaster

Der Abtaster ist einfach und besteht aus nur 4 Teilen.
Ein Brett 410 x 130 x 15 mm Multiplex für die Frontseite
Eine Leiste 410 x 50 x 15mm Multiplex, für die Aufnahme des Abtastdornes.
zwei weitere Reststücke zum einen das mir das ganze nicht nach vorne runterkippen kann (als Führung) und eine Anschlagsleiste an der ich später die Werkstücke anlege.

Dann haben wir den "Abtastdorn" und hier ist maximale Genauigkeit ein MUSS!!!
Der Dorn MUSS zwingend der Schnittbreite des Sägeblattes endsprechen. Zuerst hatte ich hier nur einen Nagel, der minimal Untermass zum Sägeschnitt hatte - mit einem desaströsem Ergebnis. Nun habe ich einen minimal zu dicken Nagel gefunden, den ich ein weing abgeschliffen habe.
Auf den Bildern erkennt man auch, wie ich die Werkstücke anlege. Das erste direkt an den Anschlag, das Gegenstück mit einem Versatz von exakt einer Zinkenstärke (in diesem Fall habe ich eins der übriggebliebenen Sperrholzplättchen genommen)
Natürlich sollte man beim Sägen die Teile feststpannen.

Schritt 5 7

Kaum fertig, schon das erste Update...

Gleich nach dem ersten Test hat es sich gezeigt, die Holzleisten die zur Führung dienen sollten haben zu viel Spiel.
Glücklicherweise verfügt die PTS 10 über einen Schiebeschlitten.
Also habe ich mir kurzerhand 2 Nutensteine genommen (von der Solaranlage), habe die linke Holzleiste entfernt und 2 Löcher in die Grundplatte gebohrt.
Das eine Loch ist mit 8mm sehr passend für die Schraube, das andere habe ich 10mm gebohrt.
Dadurch kann ich den Anschlag sehr bequem mit dem Winkel am Sägeblatt auf genau 90° einstellen und sicher fixieren.

Schritt 6 7

Das Ergebnis und ein Fazit

Auch wenn ich hier vergessen habe das Sägeblatt auf die Materialstärke einzustellen kann man das Ergebnis durchaus als sehr gut bezeichnen. Die Zinken gehen sehr gut zusammen und sind allseits dicht. Mit einem Tropfen Leim eine stabile Verbindung.

Fazit:
Nach dem Umbau des Schablone mit den Nutensteinen und die Verwendung des Schiebeschlittens ist das hier eine sehr einfache und schnelle Möglichkeit um Fingerzinken herzustellen.
Die Verbindung auf dem Bild hat gerade einmal 3 Minuten gedauert.

Schritt 7 7

Erste Kiste

Hier mal ein paar Bilder von der ersten Kiste / Schatulle, die ich mit dem Teil gebaut habe. Verwendet habe ich Reste vom Pappel Sperrholz in 10mm.
Nach dem Zuschnitt habe ich zum Zinken weniger als 4 Minuten gebraucht!
Beim Zinken schneiden habe ich jeweils die 2 Längsteile sowie die 2 Querteile zusammengespannt und in einem Arbeitsgang geschnitten. Das spart deutlich an Zeit.
Nach dem Verleimen habe ich Boden und Deckel angeleimt und nach dem trocknen mit dem Bündigfräser bündig gefräst.
Dann noch geschliffen und an der PTS 10 den Deckel abgeschnitten, natürlich Stilecht mitten im Zinken.
Die Scharniere und den Verschluss habe ich von einer alten Zigarrenkiste aus Holz geklaut - die stand schon auf dem Haufen zum entsorgen...... :-)
Reine Arbeitszeit ca 40 Minuten inkl. Schleifen und Beschläge anbauen (das hat am längsten gedauert, weil die Dinger nur  Klammern haben und nicht zum Schrauben sind)

Jetzt werde ich das Teil kommende Woche wahrscheinlich noch etwas dunkler machen und dann ist gut.


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