Werkzeuge für Heim & Garten

Gartenhaus/Werkstatt


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    6500 €
  • Duration
    Mehr als 4 Tage

Hier nun ein älteres Projekt aus 2013.
Das alte Gartenhaus, welches ich vom Vorbesitzer seinerzeit übernommen habe und wohl in den '80ern gebaut worden war wurde langsam marode und war mir schon immer zu klein. Es stand auch an einem Platz, wo es unseren eh schon kleinen Garten (ca.100qm)in 2Teile trennte.

Leider habe ich damals nicht daran gedacht das Projekt online zu stellen. So kann ich manche Mengen und Maße nur noch schätzen und habe auch nicht von allen Schritten Fotos. Gefühlt waren es 100m Kantholz, 100qm OSB, 100qm Nut+Federbretter, 6Rollen Dämmmaterial.

Auf Grund vieler Fragen und Hinweise:
Die Kosten für das reine Häuschen kann ich wirklich nicht mehr genau beziffern. Da sind auch schon Kosten für den Werkstattausbau dabei.

Ich wollte ein Gartenhaus, in welchem ich mir auch eine Werkstatt einrichten kann weil unser Haus keine Möglichkeit dafür bietet.
Die Überlegung war also -selber bauen oder -Bausatz kaufen. Um es kurz zu machen, Bausatz ausgesucht, bestellt, konnte dann nicht rechtzeitig geliefert werden. Folglich stand der Selbstbau auf dem Plan.
Da ich mich in der Entscheidungsphase schon durch etliche Foren und Websites geklickt habe hatte ich schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie der Fahrplan für den Selbstbau aussieht.

Das Gartenhaus sollte ein "Anlehnhaus" mit einer Grundfläche von 5mx2,5m werden. Also eine Wand direkt an der Hauswand entlang. Um die Dachkonstruktion einfach zu halten sollte es ein Flachdach werden mit 5% Gefälle.
Weiterhin soll ein Teil Werkstatt und ein Teil Gartengeräte beherbergen. Demzufolge benötige ich 2 Eingänge.

Du brauchst
  • Akku-Bohrschrauber
  • Handkreissäge
  • Kapp- und Gehrungssäge
  • Hammer
  • Stechbeitel
  • Schraubendreher
  • Kantholz druckimprägniert
  • Kantholz
  • Kantholz
  • Platten
  • Bretter
  • V13
  • G200
  • Tür
  • Fenster
Schritt 1 10

Fundament

Ich hatte mich für ein Punktfundament mit Streifenverbindung entschieden. Die "Streifen" habe ich in Handarbeit 20cm tief geschachtet. Da bei uns ab Spatentiefe richtig viel Kies im Boden ist mit Steinen bis ca. 10cm Durchmesser wollte ich die Löcher für die "Punkte", die 80cm tief gehen nicht von Hand schachten. Ich habe dann eine Firma gefunden, die mir für 500€ 9 Löcher bohrt und das Fundament gießt.
Nachdem das Fundament incl. Armierung fertig war habe ich im örtlichen Baumarkt 35 Pflastersteine geholt und diese, an den Kreuzungspunkten und gleichmäßig dazwischen im noch nassen Beton mit der Wasserwage ausgerichtet.

Schritt 2 10

Unterbau

von vorne
von vorne
von hinten
von hinten

Ich wollte so viel wie möglich mit Überblattungen arbeiten und nicht stumpf aufeinander laufen lassen um es dann zu verschrauben. Es sollte möglichst von selber halten.

Da ich in 2013 gerade mal eine Stichsäge und eine HKS mit 140cm Schiene sowie Bohrmaschine und Akkuschrauber mein eigen nannte schaffte ich mir die große Kapp- und Gehrungssäge von Holzmann Kap 305 JL an, da das Leihen über die Dauer des Projektes ebenso teuer geworden wäre.

Im Holzhandel also 35m druckimprägniertes 96x96 Kantholz geholt und die Überblattungen Schnitt neben Schnitt mit 5-6mm Abstand geschnitten. Die stehen gebliebenen "Lätzchen" konnte ich mit dem Stechbeitel wegbrechen und dann die Auflagefläche bereinigen.

Nachdem Alles lag wo es sollte - das Ganze verleimt, mit Spanngurten zusammengezogen, 14mm Riffelstab verdübelt und die frischen Stellen mit reichlich Holzschutz behandelt.

Dort wo die Balken auf den Pflastersteinen aufliegen habe ich gegen die aufsteigende Feuchtigkeit Dachpappestreifen untergelegt.

Die imprägnieren Dachlatten habe ich in die Fächer geschraubt um mit Styrodurplatten der Boden isolieren zu können. Styrodurplatten zugeschnitten, in die Fächer eingelegt und Unterspannbahn darüber, damit Feuchtigkeit raus kann, aber nicht rein.


Schritt 3 10

Boden

Den Boden wollte ich aus OSB-Platten machen. Beim örtlichen Dachdeckerbedarf 4x 22 mm x 2.50cm x 1.25cm käuflich erworben und auf dem Unterbau ausgebreitet.
Wer sich noch erinnert - der Sommer 2013 war ein sehr feuchter. Zumindest im Rheinland. Ich mußte ständig alles mit Planen abdecken. Trotzdem ist mir Wasser unter die Plane gelaufen, die OSB-Platten waren Schrott und ich durfte neue kaufen.

Schritt 4 10

Ständerwerk

Ständerwerk Rückwand
Ständerwerk Rückwand

In den trockenen Augenblicken wurde dann weiter gebaut und ab hier hatte ich auch Hilfe von einem Freund.
Angefangen bei der Rückwand. Ebenfalls alles überblattet. Die senkrechten Kanthölzer stehen lose zwischen dem obern und unteren Kantholz und werden von der Überblattung gehalten. Alles schön im 62,5cm Raster. Das Untere ist am Unterbau angeschraubt und das Obere in die Wand gedübelt.

Schritt 5 10

Ständerwerk die Zweite

Das Grundgerüst stand recht zügig, aber immer wieder Regen, Regen, Regen. In dieser Zeit habe ich mir einen Großteil meiner Zwingen angeschafft. Und ich weiß nicht wie oft ich Nachts rausgerannt bin um die Wasseransammlungen auf der Plane zu leeren.
Die Türen sind vom Baumarkt, da ich der Meinung bin für 99€ kann ich keine Tür in der Qualität herstellen. Die Türen sind im übrigen nur an den Kanthölzern daneben abgeschraubt und stehen an diesen frei zwischen dem Ständerwerk. Das soll dafür sorgen, das die Tür nicht vom Gartenhaus durch witterungsbedingte Bewegung verklemmt wird. Deshalb sieht man auf den Bildern die Dachlattenlätzchen, die dafür sorgen, dass die Türen nicht umkippen so lange die Wandbeplankung nicht angebracht ist.

Schritt 6 10

Dacheindeckung

Sägerauhe Bretter
Sägerauhe Bretter
Dachrinnenhalter
Dachrinnenhalter
Erste Lage genagelt
Erste Lage genagelt
Zweite Lage verschweißt
Zweite Lage verschweißt
So isses von unten
So isses von unten

Heute soll das Dach werden.
Sägerauhe Bretter zugeschnitten und auf die tragenden Sparren geschraubt.
Die Halter für die Dachrinne ist dann der nächste Schritt.
Es folgt die erste Lage Dachpappe, die mit 10cm Überlappung in 2 Reihen versetzt genagelt wird.
Die zweite Lage wird dann mit dem Gasbrenner auf die untere Lage verschweißt. Die letzte Bahn wird dann auf Dach und Wand verschweißt.
Letzter Schritt ist dann die Wandanschlußschiene andübeln.
Jetzt hat der Regen erst mal keine Chance mehr.

Schritt 7 10

Zwischenprojekt Starkregen

Die Tauchpumpe schafft 250l/min
Die Tauchpumpe schafft 250l/min

Leider hat der Regen doch eine Chance.

Ich habe das selber nie geglaubt, aber das Wasser stand binnen 2-3Minuten Knöchelhoch auf einer Fläche von 50qm.
Die Tauchpumpe schafft 250l/min und das hat nicht gereicht. Nur weil der Regen aufhörte haben unsere Elektrogeräte auf dem 10cm Sockel überlebt.
Jetzt habe ich eine zweite Tauchpumpe.

Schritt 8 10

Fenstereinbau

2 Kipp-Fensterchen aus dem Baumakt mit Kanthölzern zwischen das Ständerwerk montiert. Die kleinen Fenster hatten den Vorteil, dass sie zwischen die 62,5cm Ständerwerk passten und ich keine Versprünge o.ä. konstruieren mußte.

Schritt 9 10

Wände

Von Aussen alles fein säuberlich mit Dampfbremsfolie bespannt und in den Ecken sorgfältig abgeklebt. Sodann mit Nut+Federbrettern beplankt.
Von Innen die Dämmung zwischen das Ständerwerk geklemmt und die Unterspannbahn angebracht. Von innen dann die Wände mit OSB-Platten verkleidet.
Die Trennwand zwischen dem Werkstattbereich und dem Gartengeräteabteil einziehen.

Schritt 10 10

Werkstatt Innenausbau

Ich habe dann gleich mit Werkbank, Schränken und sonstigen Haltern weiter gemacht.
Der Frästisch existiert aber in einer überarbeiteten Version. Die Absaugung habe ich gegen eine ABS 1080 von Holzmann getauscht weil meine Zyklonabsaugung mit Industriestaubsauger ihren Geist aufgegeben hat. Insofern geben die Bilder der Innenausstattung nicht mehr ganz den akutellen Stand wieder.