Werkstattwagen - Alles was das Herz begehrt...
- Skill levelNormal
- Costs150 €
- DurationMehr als 4 Tage
Schon seit ca. nem halben Jahr wächst in mir das Bedürfnis nach einem Werkstattwagen. Er sollte es mir ermöglichen alle Werkzeuge, Hilfsmittel und Verbrauchsmaterial zentral an einem Ort und beweglich zu haben. Eigentlich war dies Projekt erst für den Winter geplant. Aber aus gewissen Gründen hab ich das mal vorgezogen ;)
Auf gehts...
PS: Bei den Arbeitsschritten von der Front gibt es nicht mehr soviel Fotos da die Zeit doch sehr drängte :D
Planung
Da ich Mitte September mit einer Erkältung krankgeschrieben war, hatte ich ausgiebig Zeit, dass Projekt mit Sketchup zu planen. Diesmal gibt´s sogar ein Video :D
Also..
die Front wird dominiert von 4 Schubladenelementen. Auf der untersten können die L-Boxxen oder sonstige Materialkoffer abgestellt werden. Die Schubladen darüber ist für jegliches Handwerkzeug gedacht.
links von den Schubladen sind 3 Bereiche. Die oberste ist für das übliche Messwerkzeug, Stifte und Notizzettel. Außerdem befinden sich hier zwei Durchreichen für die Wasserwaage und die Japan-Säge(Nachher auf den Fotos sichtbar.
In der mittleren Ebene werden, Stechbeitel und Schraubenzieher gelagert. Entgegen der Planung habe ich dies als Klappelement gebaut. Hierfür Vorbild war das Projekt von Chief.
Unten können gewisse Sachen, wie Holzleim, Holzkitt oder Silikon abgestellt werden.
Auf der rechten Seite ist alles fürs Bohren und Schrauben. Die ersten drei "Schubfächer" beinhalten Bits, Nüsse und dergleichen. Dann, wie auch schon auf der linken Seite die Ablage für Bohrer- auch als Klappenelement. Aus dem großen Staufach darunter sind jetzt auch drei Schubladen geworden. In ihnen finden die für mich gebräuchlichsten Schrauben ihre neue Heimat.
Kommen wir zur rechten Seite.
Hier befinden sich insgesamt 20 kleine Schubladen für Schrauben, Dübel oder Nägel. Darunter wieder eine Ablage.
Rückseite:
Auf der linken Seite habe ich eine Ablage für insgesamt 6 Schraubzwingen.
In der Mitte im oberen Regalfach eine Ablage für das Elektrowerkzeug. Darunter findet zukünftig der kleine handliche Werkzeugkasten seinen Platz. In ihm können auch die kleinen Schubläden von der linken Seite untergebracht werden.
Auf rechte Seite sollte ursprünglich nur eine Ablage für das Verlängerungskabel sein. Nach einer Planänderung finden hier auch eine Schleifpapierstation, Dreierstecker sowie die zwei Durchreichen für die Wasserwaage und Japansäge ihren Platz.
linke Seite:
machen wir kurz: Papierrolle, Mülleimer, sowie ein Stangengriff zum besseren Manövrieren.
Unten drunter. 4 lenkbare Industrierollen-zwei mit Bremse
Oben drauf: Arbeitsplatte
Material
Es kam zu einer Materialgroßbestellung:
Ein Glück dass mein Nachbar im Baumarkt arbeitet. Ich gab ihm einen Zettel für die benötigten Plattenzuschnitt. Dies waren aber nicht alle, da gewisse Maße sicherlich nachher im Bau nicht mehr passen(warum auch immer ;) )
Sonstiges Zubehör wurde hauptsächlich online bestellt.
Dies waren:
Ein paar "Glücksgriffe" waren auch dabei. Für die 20 Messing-Griffe habe ich z.B. nur 10€ bezahlt! Und die sehen super aus.
Ach ja.. wusste garnicht dass Ferrari auch Vollauszüge herstellt ;)
Die Base - der alte Couchtisch findet seine Bestimmung
Ich hatte noch einen alten Couchtisch zu verwerten. Das sollte mit diesem Projekt nun passieren. Die Deckplatte(2,8cm) war hervorragend für den Boden geeignet und die beiden Regalfächer (2,25cm) bildeten die senkrechten Wände an denen alles weitere "angehängt" wird.
Nachdem alles auf Maß mit der HKS gebracht wurde, bohrte ich sofort an dem oberen Ende der Seitenwände die Pocketholes um damit später die Arbeitsplatte zu befestigen- ruhig ein paar mehr, kann nicht schaden :D
Nun schraubte ich, mit Hilfe des Winkelspanners, die neuen Seitenwände auf die Bodenplatte - mit Ikea Möbelschauben.
Habe diesmal auch zum ersten Mal vermehrt mit Pocketholes gearbeitet- gewöhnungsbedürftig aber klasse. Sehr einfach, sauber und schnell!
Rechte Seite - Regal - Das Schubladenparadies
Auf der rechten Seite sollten zukünftig das gesamte Verbrauchsmaterial von Schrauben, Nägeln und Dübeln gelagert werden. Dafür werden einige Schubladen benötigt.
Zuerst habe ich in die Seitenwände mit der Zugsäge Nuten eingebracht.
Die Seiten die nach vorne zeigen sowie die Regalbretter wurden einmal mit dem 45° Fräskopf bearbeitet. In die Regalbretter wurden zudem noch Nuten für die Fächerunterteilung eingearbeitet. Danach alles zusammengeleimt.
Danach wurden Pocketholes gebohrt mit denen nachher das Regal an der Base angeschraubt wurde. Letzendlich noch die Fächerunterteilung-fertig!
Materialschubladen
Nach dem Vorbild von Steve Ramsey...
Zuerst habe ich in die Vorder- und Rückseite die Nuten mit der Zugsäge gesägt. Um sofort beim Sägen sicherzustellen, dass sie die erforderliche Breite haben, habe ich mit einem Musterstück in der richtigen Breite dies sofort überprüft und gegebenenfalls nachgearbeitet.
Danach die Zwischenwände zugesägt.
Nach einer Umplanung wegen dem Boden waren Vorder- und Rückseite nun zu hoch. Aber das konnte ich nachher einfach wegsägen.
Letzendlich alles zusammengeleimt. Aufgrund fehlender Schraubzwingen alles provisorisch mit Schrauben versehen. Diese wurde aber nach dem Trocknungsprozess wieder entfernt.
Dann die einzelnen Schubladen mit der Zugsäge abgesägt vom großen "Gesamtstück"Ging besser als erwartet.
Schubladen - Magnete und Griffe
Die Schubladen befinden sich ja an einer Seite die in Fahrtrichtung ist. Somit kann beim "Abbremsen"( ja ich weiß, ich werde mit dem Ding keine Rennen fahren :) ) trotzdem können diverse Fliegkräfte dafür sorgen, dass so eine Schublade ein Eigenleben entwickelt.
Hierzu hab ich mir ein Schablone angefertigt in der ein Dübelspitze die Position des Magneten festlegt. An allen Schubladen an der gleichen Ecke angesetzt, ein Loch gebohrt und mit Heißkleber den kleinen Powermagneten eingesetzt.
Eine Schublade diente als Muster und in das Loch für den Magneten wurde ebenfalls eine Dübelspitze eingesetzt und damit in jedem Schubfach die Postion des Gegenmagneten festgelegt. Auch gebohrt und mit Heißkleber eingesetzt- hält wunderbar.
Die Etikettengriffe waren auch schnell montiert und sehen echt schick aus. So kann ich die auch zukünftig beschriften.
Linke Seite - Papierrolle und Mülleimer
Erstmal in die Seitenwände zwei Aussparungen gesägt. Diese sind für die Wasserwaage und die Japansäge. Nach aus Massivbuche die Halterungen für die Stange angefertigt.
Nun folgten die "Kanäle" für die Wasserwaage und Japansäge. Lediglich geleimt und in die Aussparungen eingesetzt und festgeschraubt. Die der Wasserwaage ist ein Massivholz und dient der zusätzlichen Versteifungen.
Dann das ganze an die "Base" geschraubt.
Der Mülleimer besteht aus 5mm MDF wobei die Innenkanten mit einem 2cm Kantholz verstärkt sind. Außerdem wurden die Seiten an der Unterseite komplett verstärkt, um den Boden Halt zu geben.
An der Oberseite wurde nur die "Griffkante" verstärkt um einen ordentlich Griffpunkt zum rausnehmen zu haben. Ja ich weiß, ich war mit den Schrauben nicht sparsam :D
Rückseite - Ablage, Schleifpapierspender und Zwingenhalterung
Den Schleifpapierspender genau so wie bei der Papierrolle angefertigt. Davor dann ein L-Profil als Abreißkante. An den Seiten sieht man auch noch die Durchlässe von der Wasserwaage und Japansäge.
In der Mitte befindet sich ein Ablage für die Elektrowerkzeuge. Für die Stichsäge und Akkuschrauber befindet sich jeweils eine Aussparung in dem Regalboden.
Auf der linken Seite habe ich ein Ablage für die Schraubzwingen angebracht.
Kantenschutz
Alle Außenkanten habe ich mit einem Aluprofil versehen. Hierzu habe ich zuerst mit der Oberfräse die Nuten in die Platten gefräst, damit das Profil bündig abschließt.
Leider habe ich kein passendes Profil gefunden, bei dem schon die Löcher vorgebohrt waren. Somit selber mit der Standbohrmaschine gebohrt. Erst mit den 5mm durchgebohrt und dann mit dem 12mm gesenkt, damit die Schraube auch plan auf der Fläche sitzt.
Die Front - rechte Seite
Auf der rechten Seite befinden sich oben 3 Schubfächer. In die ersten beiden kommen nur Bits.
Die dritte, die auch ein bisschen mehr Platz nach oben bietet, ist für Nüsse mit Sechskantaufnahme, Bitverlängerungen und dergleichen vorgesehen.
In der mittlere Klappe werden zukünftig sämtliche Bohrer ihre Heimat finden. Auch werden hier die extra langen Bits untergebracht.
Darunter finden sich drei große Schubladen für meine meistgenutzten Schrauben. Auch, wie die kleinen Schubladen, mit Magneten gesichert.
Die Front - linke Seite
Auf der linken Frontseite sieht man im oberen Bereich die beiden Einlässe für die Wasserwaage und die Japansäge.
In der Mitte befindet sich eine Klappe in der zukünftig Beitel, Schraubenzieher und Zangen ihren Platz finden.
Diese Konstruktion wurde mit einem Klavierband gelöst. Das ganze ist, wie auch die andere Klappe mit Magneten gegen aufklappen gesichert.
Die Front - Mitte
An der Front finden sich vier große Schubladen wieder.Ein Flache oben und drei gleichgroße in ihrer Konstruktion darunter.
Die unterste Schublade hat keinen Stangengriff bekommen. Dafür habe ich allerdings die Front weiter nach unten gezogen um diese mit der Schuhoberseite einfach aufziehen zu können- andere würden sagen, der Möller ist zu faul zum Bücken, womit sie recht haben.
Die Schubladen mussten sehr genau gearbeitet werden, da die Auszüge lediglich einen Spielraum von 1mm zulassen.
Die Fronten sind aus Buche-Leimholz und alle Frontkanten sind angefast und wurden wiederum mit den Pocketholes angeschraubt.
Räder
Der Wagen sollte auf vier lenkbaren Rollen stehen von denen zwei mit einer Bremse versehen waren. Die mit Bremse wurde auf die Seite des Mülleimers positioniert, da hier auch der Transportgriff ist.
ich werde aber wahrscheinlich noch andere Reifen mit höheren Durchmesser drunter schrauben, da die kleinen Reifen nicht so gut auf Pflastersteinen rollen .
Arbeitsplatte
Die Arbeitsplatte war etwas größer als der Wagen an sich. Somit habe ich Abstandhalter angebracht um die Platte Mittig anschrauben zu können. Dies geschah ausschließlich mit den Pocketholes
Fazit/Abrechnung
Alles in allem ein Projekt welches mir viel Spaß bereitete. Vieles wurde meinen persönlichen Bedürfnissen angepasst. Die Höhe des Werkstattwagens ist z.B. wie alles andere in meiner Werkstatt auf 89cm festgelegt. Auch die Tiefe von 60cm war durch die Wasserwaage vorgegeben. Die Materialschubladen können Schrauben mit 140er Länge aufnehmen.
Reine Materialkosten belaufen sich auf ca. 150€. Wobei die Hälfte der Kosten sich auf das Holz bezieht und die andere Hälfte für das Material wie Auszüge, Griffe, Leisten oder Magnete.
Das wars!