Bau von Leimknechten / Leimzwingen
- Skill levelNormal
- Costs5 €
- DurationUnter 1 Tag
Da ich demnächst viele Holzteile verleimen muß und nicht genügend große Zwingen habe bzw. meine 1m-Zwingen dafür zu unhandlich sind, habe ich beschlossen, mir Leimknechte / Leimzingen selbst zu bauen.
Inspiriert wurde ich von dieser Version der Wooden Bar Clambs und nutzte sie als Vorlage für meine Version.
Hier kannst Du noch weitere interessante Projekte von mir anschauen.
- Akku-Schrauber
- Tischkreissäge
- Tischbohrmaschine
- Hammer
- Ringschlüssel
- Maulschlüssel
- Senker
- Schleifpapier
- Schraubstock
- Metallsäge
- Forstnerbohrer, 20mm
- Holzbohrer 3mm / 10mm / 12mm
- Leiste
- Klötzchen
- Gewindestab
- Hutmutter
- Einschlagmutter
- Sechskant-Schraube
- Mutter, selbstsichernd
- Leiste
- Schraube
Planung & Materialbeschaffung
Für die Herstellung der Holzteile waren noch Reste von Buchenarbeitsplatten (2cm und 4cm stark) bzw. Fichtenlatten vorhanden.
Die Projektkosten bzw. Materialliste beziehen sich auf eine Leimzwinge und sind nur geschätzt, da ausschliesslich die Stahlkleinteile im Baumarkt gekauft wurden.
Pro Zwinge wurden
1 Leiste, als Korpus (Buche)
3 Klötzchen (Buche): Gewindeklotz, Schiebeklotz, Stoppklotz
1 Griff (Fichte)
1 Gewindestange M10, ca. 20cm
1 Sechskantschraube M10 x 80
2 Hutmuttern M10
1 Mutter M10, selbstsichernd (Kontermutter für Griff)
2 Einschlagmuttern M10
verwendet.
Wie / wo die einzelnen Teile verbaut wurden, erklärt sich hoffentlich in den Skizzen.
Zwingenkörper herstellen
Aus dem 2cm dicken Arbeitsplatten-Rest habe ich mit der Tischkreissäge 5 cm breite Streifen abgesägt (12 Stück), Länge je 85cm (85cm ergaben sich aus der Ländge der Platte), Bild 1.
Jeweils 2 dieser Streifen wurden danach mit Holzleim (Ponal) aufeinander geklebt und mit Schraubzwingen fixiert, Bild 2/3.
Leider hatte das Zusammenkleben nicht bei allen Stücken deckungsgleich geklappt. Deshalb habe ich alle zusammengeklebten Leisten nochmal über die TKS geschoben und auf beiden Seiten 2 mm abgesägt.
Die Leisten waren danach nicht 5 cm wie geplant, sondern nur noch 4,6 cm breit. Das ist aber kein Problem.
Danach wurden auf allen 6 Leisten jeweils 11 Markierungen für Löcher aufgezeichnet und die Löcher mit der Standbohrmaschine und einem 10er Holzbohrer gebohrt, Bild 4 - 6.
Rein rechnerisch ergibt sich bei 11 Löchern ein möglicher Klemmbereich von 90 mm bis 680 mm, Bild 7. - Das ist für den aktuellen Verwendungszeck der Zwingen ausreichend.
Abschliessend wurden die Werkstücke noch kurz per Hand geschliffen, alle Kanten gebrochen und die Bohrlöcher angefast.
Klötzchen herstellen
Pro Zwinge werden 3 Klötzchen benötigt.
1 Gewindeklotz mit horizontaler Bohrung für die Gewindestange
1 Stoppklotz mit vertikaler Bohrung für die Sechskantschraube
1 Schiebeklotz
Deshalb wurden zunächst 18 Klötzchen (50mm x 50mm x 40mm) aus der 40mm starken Arbeitsplatte ausgesägt.
Gewindeklotz:
Jeder Gewindeklotz wurde horizontal durchbohrt. Nach Anzeichnung genau mittig wurde zunächst mit einem 20er Forstnerbohrer eine Vertiefung für die Einschlagmutter gebohrt. Danach mit einem 10er Bohrer die durchgehende Bohrung.
Komischerweise ließen sich die Gewindestangen in die 10er Bohrung nicht einschieben - nur einschrauben - mit der M10-Schraube ging das ohne Probleme. Um mir den Zusammenbau nicht unnötig zu erschweren, habe ich die horizontale Bohrung danach mit einem 12er Bohrer vorgenommen.
Statt die Einschlagmuttern mit dem Hammer einzuschlagen, habe ich sie mithilfe einer Gewindestange und einer Sechskant-Mutter eingeschraubt.
Abschliessend wurden noch zwei 3er Löcher zur Befestigung des Klötzchens mit Schrauben am Korpus gebohrt und gesenkt.
Stoppklotz:
Im Stoppklotz wurde mit einem 20er Forstnerbohrer genau mittig ein ca. 5mm tiefe Bohrung gesetzt und danach mit einem 10er Bohrer vertikal durchgebohrt.
Schiebeklotz:
Im Schiebeklotz wurde mit einem 10er Bohrer nur eine leichte Vertiefung gebohrt damit die Hutmutter beim Klemmen nicht abrutscht.
Gewindestangen ablängen
Ursprünglich wollte ich statt der Gewindestangen 20 cm lange M10 Schrauben verwenden. Leider gab es im Baumarkt nur Schrauben mit kurzem Teilgewinde, sodaß ich auf Gewindestangen umschwenken mußte.
Die 100cm langen Gewindestangen habe ich mit der Eisensäge auf je 20 cm lange Stücken gekürzt.
Dabei in ich so vorgegangen, dass alle jeweils auf das kurze Gewindestück aufzuschraubenden Teile - Hutmutter, Gewindeklotz mit Einschlagmutter, Sechskantkontermutter, Einschlagmutter für Griff - schon aufgeschraubt waren, ehe ich das Gewindestück angesägt habe. Schliesslich hatte das Gewindestück nach Absägen auf beiden Seiten auch keinen originalen Gewindeansatz mehr.
Zum Ablängen habe ich die Gewindestange im Schraubstock zw. zwei Holzreste geklemmt und rechts der Markierung (Klebeband) abgesägt.
Zusammenbau
Als Griffe habe ich 15 cm lange Stücke einer alten Fichtenlatte verwendet. In die Stücken wurde an einem Ende ein 10er Loch gebohrt und und alle Kanten mit dem Bandschleifer entgratet / geschliffen.
Danach wurden die Griffe auf die Einschlagmuttern aufgeschraubt. Damit sich diese nicht Mitdrehen wurden sie durch die Sechkantmutter gekontert.
Abschliessend wurden die Gewindeklötzchen mit den Grundkörpern verschraubt.
Verwendung
Anschliessend habe ich meine neuen Zwingen gleich getestet und mehrere Rahmen verleimt.
Fazit:
Ich bin begeistert von meinen neuen Klemmen / Zwingen.
Die Herstellungskosten pro Klemme sind gering, auch wenn man ggf. Holz kaufen muß.
Sie sind problemlos stapelbar, nichts fällt um.
Das Verstellen mit dem Griff geht kinderleicht, man hat einen guten Hebel. Durch die Hutmutter am Griff läßt sich die Klemme aber auch mit einem Schraubenschlüssel oder einer Ratsche verstellen.