Luftreiniger für die Werkstatt
- Skill levelNormal
- Costs40 €
- DurationUnter 1 Tag
Genervt durch den beim Sägen, Bohren, Schleifen und Fräsen anfallenden Staub in der Luft und inspiriert durch den Luftreiniger von cyberman, habe ich mir einen Luftreiniger für die Werkstatt gebaut.
Bei staubintensiven Arbeiten trage ich natürlich einen Atemschutz. Trotz intensiver Absaugung beim Sägen, Fräsen, Scleifen etc. fliegt hinterher immer noch genug Dreck durch die Luft, sodass ein Luftreiniger zumindest nicht schaden kann.
Planung und Materialbeschaffung
Das Gehäuse habe ich aus Filmplatten gebaut, die noch in meiner Restekiste lagen.
Eine große Dibond-Platte habe ich mal auf dem Sperrmüll gefunden und für die Rückwand ein Stück abgeschnitten.
Die beiden 220V Axiallüfter habe ich bei eBay für je 8,79 Euro gekauft:
Maße :120 x 120 x 38 mm
Betriebsspannung : 230 Volt 50 Hz ~
Aludruckgussgehäuse mit Gleitlager
Luftdurchsatz : ca. 161 cbm / h
Den Flachfilter kaufte ich ebenfalls bei eBay für 11,99 Euro, genauso wir das Alugitter für die Rückseite. Vom 135 x 30 cm großen Stück für 8,40 Euro habe ich aber nur einen kleinen Teil gebraucht.
Den Schalter gab es im Baumarkt (3,50 Euro).
Die Kaltgerätebuchse stammt aus einem ausgeschlachteten PC-Netzteil. Den Griff hatte ich auch noch rumliegen.
Schrauben und Montagekleber sind Verbrauchsmaterialen.
Die Einbaurichtung des Filters wurde bei cybermans Luftreiniger eifrig kommentiert und ist hinsichtlich der Filterwirkung wohl egal. Das hat mir cyberman auch bestätigt.
Um den Filter aber besser reinigen zu können, habe ich die langen Lamellen nach außen zeigend eingebaut.
Gehäuse
Das Gehäuse besteht aus 12mm Filmplatten, die glatten Seiten zeigen nach aussen.
Um den Filter reinigen bzw. austauschen zu können, ist der Deckel vom Gehäuse abnehmbar. Der Filter wird mit dem Deckel im Gehäuse eingeklemmt.
Außenmaße: Breite 295 mm, H163 mm, Tiefe 200mm
Um das Gehäuse auf der Filterseite dicht zu bekommen und keine komplizierte Halterung für den Filter bauen zu müssen, habe ich den Filter zwischen Leisten aus 18mm Filmplatten eingeklemmt. Deshalb ergeben sich die etwas krummen Aussenmaße.
Maße des Filters auf der Lamellenseite: Höhe = 103mm, Breite = 199mm
Innenhöhe Gehäuse (139 mm) = 103mm (Höhe Filter) + 2 x 18mm (Höhe der Leisten)
Innenbreite Gehäuse (271mm) = 199mm (Breite Filter) + 4 x 18mm (Höhe der Leisten)
Das Aussenmaß ergab sich dann durch die verwendete Plattenstärke von 12mm.
Zunächst habe ich die vier Platten für das Gehäuse und die 6 Leisten zum Klemmen des Filters mit der TKS zurechtgeschnitten:
2 x Bodenplatte / Deckel: 295mm x 200mm
2 x Seitenteile: 139mm x 200mm
2 x Leiste oben / unten: 271mm x 45mm
4 x Leiste rechts / links: 103mm x 45mm
Bau des Gehäuses
Als erstes habe ich mit einer Paßprobe probiert, ob auch wirklich alle Teile zusammenpassen.
Danach ging es ans Zusammenkleben der Teile. Dafür habe ich Montagekleber benutzt.
Zunächst wurde die untere Klemmleiste (für den Filter) an den Boden geklebt, danach die Seitenteile an den Boden, danach die seitlichen Klemmleisten an die Seitenteile.
Beim Kleben / Fixieren habe ich immer die obere Klemmleiste mit genutzt und eingelegt, damit sich das Gehäuse nicht verzieht.
Nachdem der untere Geäudeteil verklebt war, habe ich die obere Klemmleiste an den Deckel geklebt und damit alles paßgenau wird, den unteren Gehäuseteil zum Ausrichten benutzt. Die zwischengelegten Papierstreifen sollten verhindern, daß der Deckel am unteren Gehäuse festklebt.
Danach habe ich noch ein Klötzchen zurechtgesägt und als Klemmung für den Flachfilter im Gehäuse eingeklebt.
Gescheiterter Versuch, Bau der Rückwand
Ursprünglich hatte ich vor, die Rückwand aus 5mm Dibond zu bauen.
Dafür habe ich die 4 Gehäuseplatten jeweils mit einer 5mm breiten und tiefen Nut mit 10mm Abstand von der Hinterkante versehen, um hier die Rückwand einschieben zu können.
Danach habe ich eine passende Dibond-Platte mit der TKS zurechtgesägt, die Ausschnitte für die Lüfter, Schalter und Kaltgerätebuchse markiert und mit dem Multitool ausgeschnitten.
Mit dem Ergebnis war ich aber überhaupt nicht zufrieden!
Danach habe ich versucht, die Rückwand aus einer 5mm Hartfaserplatte zu bauen.
Also wieder eine Platte mit der TKS zurechtgesägt, Ausschnitte angezeichnet und mit dem Multitool losgelegt.
Das Ergebnis war genauso unbefriedigend wie bei der Dibondplatte.
Danach war ich kurz ratlos, habe dann aber den Plan mit einer Rückwand verworfen und mir eine andere Lösung für die Rückseite überlegt.
Einbau Axiallüfter, Platte für Schalter / Buchse
Die Axiallüfter haben eine Höhe von 120mm, die Innenhöhe des Gehäuses beträgt 139mm. Deshalb liessen sich die beiden Lüfter gut durch eine hinten am Gehäuse angebrachte 18mm-Leiste klemmen.
Ich habe mir eine solche Leiste zurechtgeschnitten (Breite 45mm) und oben an der Hinterseite des Gehäuses so eingeklebt / geschraubt, daß die umlaufende Nut noch zugänglich war.
Links von den beiden Lüftern (Gesamtbreite 240mm) blieb ein Öffnung von 31mm (Innenbreite Gehäuse = 271). In diese Lücke habe ich oben und unten 2 kleine Klötzchen von 31mm Länge eingeklebt.
Danach habe ich eine kleine Dibondplatte ausgesägt und hier die Bohrung / den Ausschnitt für den Schalter und die Kaltgerätebuchse angebracht.
Jetzt war es Zeit für eine erste Funktionsprobe. Ich habe alles provisorisch verkabelt und die Lüfter liefen nach dem Einschalten.
Danach habe ich die Dibond-Platte in die Nut eingeschoben und mit einer Schraube fixiert.
Um auch die Axiallüfter festschrauben zu können, habe ich noch 3 kleine Klötzchen im Gehäuse verleimt.
Zuletzt habe ich beide Lüfter eingesetzt, mit je zwei Schrauben an den eingeleimten Klötzchen verschraubt und noch je ein Massekabel am Lüftergehäuse angeschraubt. Das Massekabel ist direkt mit dem Masseanschluß der Kaltgerätebuchse verbunden.
Gitter an Rückseite anbringen / Griff anschrauben
Mit der Blechschere habe ich ein passendes Stück Gitter zurechgeschnitten und in die Nuten im Gehäuse eingesetzt. An der oberen Leiste wurde das Gitter mit 3 Schrauben angeschraubt.
Zum Abschluß habe ich auf dem Deckel noch einen kleinen Griff angeschraubt, um den Lüfter bequem tragen zu können.
Fazit
Erste Tests beim Sägen mit der TKS hat der Luftreiniger mit Bravour bestanden.
Die beiden Axiallüfter machen richtig Betrieb. - Es hätte wohl auch ein Lüfter gereicht.
Ggf. kann ich ja einen Lüfter wieder ausbauen und damit noch einen zweiten Luftreiniger bauen.
Der Deckel ist aktuell noch mit 3 Holzschrauben befestigt. Die werde ich noch durch 3 Griffschrauben ersetzen und als Gegenstück 3 Rampa-Muffen ins Gehäuse schrauben.