Schreibtisch "recycelt"
- Skill levelNormal
- Costs45 €
- Duration2-3 Tage
Als Lehrer an der Berufsschule benötigt man einen großen Schreibtisch. Meiner hatte -noch aus Studienzeiten- ein Maß von 110 x 70 cm. Die Folge waren jede Menge kleinerer Tischchen sowie Bücher- und Ordnerstapel neben dem eigentlichen Schreibtisch. Der Rechner soll ja auch noch irgendwo stehen. Und was benötigt wurde, lag in dem Sammelsurium sowieso immer an unterster Stelle. Durch meinen Umzug hatte ich noch einige Bretter eines selbstgebauten Schuhregals übrig, die jetzt einer vollkommen anderen Bestimmung folgen sollten …
- Tischkreissäge, Flachdübelfräse, Akkuschrauber
- Pinsel, Farbrolle
- Pinsel
- Regalbretter
- Regalbretter
- Schreibtischplatte
- Schreibtischplatte
Rahmen Zusagen und verbinden
Der Rahmen ist ein 180 x 180 cm großes "L" in Form eines versteiften Rahmens. Im Englischen heißt sowas wohl "Level-Box". Ich habe das Ganze mit meiner TKS als Streifen aus den beiden langen Regelbrettern zugesägt - daher auch noch die 32er Bohrung von den ehemaligen Regelträgern, die natürlich nach Innen weisen.
5 Beine sollt Ihr sein
Da der Tisch "um die Ecke" gehen soll, musste ich insgesamt 5 Beine zurechtsägen. Nach einigem Überlegen fiel meine Wahl dann auf die alten Regaöböden, die ich eben falls mit der TKS in etwa 7cm breite Streifen sägte. Da die Beine mit dem Rahmen fluchtend angebracht werden sollten und das Holz die gleiche Stärke wie der Rahmen hat, habe ich zwei Streifen um 7 cm (die Breite der Rahmenstreifen) aufeinander geleimt und über Nacht trocknen lassen. Und wieder einmal war ich froh über meine selbstgebastelten Leimzwingen!
Beine zurechtsägen
Ich wollte ein wenig "Pfiff" in die ansonsten recht quadratische Sache bringen, ohne allzu viel Zeit zu investieren. Also habe ich die Beine an den langen Seiten mit einem 45°-Schnitt abgesägt. Da die Beine in den Ecken des Tisches angebracht werden, musste ich fünf "linke" und fünf "rechte" Teile sägen. Diese habe ich dann, wiederum mit Flachdübeln und reichlich Leim zu einem "Beinenkel" zusammengefügt. Die inneren längeren Bretter werden später von innen in den Rahmenecken mit dem Rahmen verschraubt, die Außenbretter fluchten dann mit den äußeren Rahmenseiten.
Beine an den Rahmen schrauben
Nun habe ich den Rahmen im Hof (in der Werkstatt ist für das zugegeben doch recht große Rahmenteil nicht genug Platz gewesen) ausgelegt und die Beine in den Ecken verschraubt. Da Rahmen und Beine weiß lackiert werden sollten, wurden die von außen sichtbaren Schraubenköpfe und alte Löcher von der Verwendung als Schuhregal mit Holzspachtel verschlossen, bevor ich das Ganze mit Grundierung behandelte.
Rahmen und Beine lackieren
Die Unterkanten wurden vor dem Grundieren noch mit der Kantenfräse abgerundet. Dann wurde der ganze Rahmen zweimal mit hochdeckendem weißen Lack gerollt.
Schreibtischplatten auf den Rahmen leimen
Leider habe ich die Bilder vom Verleimen der Schreibtischplatten im elektronischen Nirwana verloren. Ist aber denke ich selbst erklärend: Ich habe mir im Baumarkt eine Platte längs und eine quer zur Maserung sägen lassen, so dass der Maserungsverlauf in eine Richtung weist. Damit die Platten nicht gegeneinander reiben, habe ich sie von unten mit einem Rest Birke-MPX über die Naht hinweg verleimt und verschraubt, so dass die Platten auf der Oberseite schön fluchten.
Durch diese hohle Gasse …
… sollte der Tisch eigentlich ins Büro im ersten Stock meines Hauses. Doch da hatte ich die Rechnung irgendwie ohne den Wirt (oder besser den Tisch, oder vielleicht auch den Erbauer des Hauses gemacht): Der Tisch ließ sich ums Zerplatzen nicht um die Ecke bewegen.
Ein paar Modifikationen am Schluss
Ich habe den Tisch dann zweimal mich Wachs bearbeitet und anschießend gebürstet. Auf die Lackschäden durch den Sturz habe ich geschliffen und erneut weiß gestrichen.