Werkzeuge für Heim & Garten

Miniprojekt: Bohr- und Anschlaghilfe


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    0 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Beim stumpfen Verschrauben von Brettern kommt man stets auf das Problem "Anreißen der Bohrungsmittelpunkte für die Befestigungsschrauben". Also bei der geläufigsten Holzstärke von 18mm immer wieder die berühmten 9mm anreißen, mit dem Vorstecher Bohrungsmittelpunkt markieren und dann bohren. Und immer drauf achten, daß die Bohrungen auch winklig sind.

Weiterhin die Bohrungsdurchmesser, welchen Durchmesser für das Kernloch, wo das Schraubengewinde greift und welches für die Durchgangsbohrung? Wenn man mal eine Weile nicht in der Werkstatt war, dann stellen sich mir solche Fragen :(.

Als notorisch Unzufriedener, im Sinne von "das muß doch besser und einfacher gehen", ging mir das heute Mittag dermaßen auf den Senkel, daß ich mir da drüber Gedanken gemacht habe - natürlich, weil ich ein Projekt noch fertigstellen wollte und eben vor dem Problem mit dem Anreißen usw. stand. Seht, was dabei rauskam...

Du brauchst
  • Akku-Schrauber
  • Akku-Bohrschrauber
  • Tischkreissäge
  • Tischbohrmaschine
  • Kapp- und Gehrungssäge
  • Schrauben
  • Restekiste
  • Restekiste
Schritt 1 5

Ausgangslage

Nachdem der Gedanke gefaßt war: Material suchen... erst dachte ich an eine Winkellehre gänzlich aus Holz. Da kam dann die nächste Idee... und ich sagte mir: es wäre doch praktisch, wenn man die Bohrungen, die man einbringt sehen würde... insbesondere, wenn man erst die Kernbohrung ganz durchbohrt und dann im obenliegenden Brett diese Kernbohrung zur Durchgangsbohrung erweitern muß... Also Plexiglas... ja, da hast Du doch irgendwo mal einen Abfall mit heimgeschleppt und an das darsus resutlierende Gezeter von "Dame des Hauses" kannst Du Dich noch wärmstens erinnern ;)...

Schritt 2 5

Maßliche Festlegung

Winkel verschraubt
Winkel verschraubt

Erst wollte ich eine "eierlegende Wollmilchsau" bauen, merkte dann aber, daß das schwierig werden würde - wie meist bei diesem "Getier" ;)... und bevor ich wieder ein "unvollendetes Projekt" produziere, lieber ein wenig einfacher. Vielleicht ergeben sich in der praktischen Anwendung noch neue Aspekte.

Zum Hintergrund: wie die meisten von uns verwende ich auch verschiedene Schraubendurchmesser. Für Weichholz wie Fichte, Tanne, Kiefer bin ich dazu übergegangen Trockenbauschrauben mit 3,9mm Durchmesser zu verwenden. Hartholz wird gewöhnlich mit Holzschrauben in verschiedenen Durchmessern - hauptsächlich aber 3mm - "verarztet". Bei der Kombination Weichholz und Holzschrauben rissen die Gewindegänge in der Vergangenheit und die Schraube hielt einfach nicht. Bei Trockenbauschrauben passiert das nicht (so leicht)...

Also: angesichts der Reste, die ich dann verwenden wollte, ergab sich dann eine Länge von 70mm und einer Schenkellänge von 35mm, wobei das Plexiglas für die Verschraubung noch die Brettstärke benötigt.

Schritt 3 5

Bohrlehre

Maße
Maße
Abkleben Plexiglas zum Anzeichnen
Abkleben Plexiglas zum Anzeichnen
Für diese Schrauben
Für diese Schrauben

Wie weiter oben beschrieben, sollte es ein einfaches Helferlein werden und kein "Universalgenie-Monster". Ich habe mich für die Variante mit den Trockenbauschrauben entschieden, da ich die als nächstes benötige.

Diese Schrauben bekommen von mir eine Durchgangsbohrung von 4mm und eine Kernbohrung von 2,5mm. An dieser Stelle kam ich eben ins Grübeln und fragte mich: Mensch, wie bohrst du da denn immer? Durchgangsbohrung ist selbsterklärend bei einem Gewindedurchmesser von 3,9mm. Aber wie war der Kerndurchmesser wieder 2,5mm oder 3mm??? *grübel*... Für den wahrscheinlichen Fall der Fälle, daß ich mich vertan hätte ;)... nahm ich den kleineren Bohrer und kann dann, bei sich herausstellendem Irrtum die Bohrung noch aufbohren... umgekehrt wäre etwas schwieriger ;).

Die Bohrungen wurden auf dem Bohrständer am Anschlag ausgeführt, um eine entsprechende Genauigkeit zu erreichen. Das Anzeichnen auf dem Plexiglas mit Bleistift ist etwas.... tricky... Ich habe einen Streifen Malerkrepp draufgeklebt...


Nachtrag
- woher kommen die 20mm Abstand von der Lehre? Das ist so ein "War schon immer so"-Wert, den man sich eben im Laufe der Zeit angewöhnt. Soll heißen: wenn ich zwei Bretter verschraube, sitzt die erste Schraube 20mm von der Ecke weg. Legt man nun die Lehre bündig an der Ecke an, hat man schon den "richtigen" Startwert.

- 35mm Schenkellänge: damit können die Bretter an der Lehre angelegt und damit ausgerichtet werden.

Schritt 4 5

Anwendung

Anwendung
Anwendung

Erfahrungsberichte kann ich leider noch keine liefern, da ich direkt von der Werkstatt an den Lappi gerannt bin um Euch an diesem Helferlein teilhaben zu lassen ;)... Sozusagen "mit heißer Nadel gestrickt" bzw. mit glühendem Bohrer von der Werkstatt zu 1-2-do ;)...

Schritt 5 5

Erfahrungen beim Bau

Ich hatte erst etwas Bedenken mit dem Plexiglas. Wie säge ich das, usw. Aber das ging mit einem feinen, scharfen Blatt auf der Tischkreissäge sehr gut. In der Länge habe ich es dann auf der Kappsäge gekürzt, was deutlich schlechter war, daber das dürfte auf das betagte und entsprechend stumpfe Sägeblatt darauf zurückzuführen sein.

Ansonsten ließ sich das Plexiglas sehr gut bearbeiten. Beim Ansenken der Schraubenköpfe hatte ich zuerst aus Versehen meinen Querlochsenker für Holz verwendet (Anm: das ist wirklich eine sehr gute Investition!! Das gibt einwandfreie Senkungen ohne Rattermarken!). Der war mir dann doch etwas zu schade und ich nahm einen Kegelsenker für Metall.... Um dann doch wieder auf den Querlochsenker zurückzukommen, da der die besten Ergebnisse erbrachte. Gebohrt habe ich mit Standard-Metallbohrern.


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