Staubfang bzw. Staubabsaugung für Kapp- und Gehrungssägen
- Skill levelEinfach
- Costs25 €
- DurationUnter 1 Tag
Wer mit Kapp- und Gehrungssägen (KGS) arbeitet steht im Staubnebel. Gut mit Zweipunktabsaugung ab 600 € aufwärts wird es besser. Aber staubfrei ist es immer noch nicht.
Ich habe mir die Metabo KGS 254 M zugelegt weil sie einen langen Fahrweg hat und auch dicke Balken gut schneidet. Allein der Dreck der trotz aktiver Staubabsaugung mit einem Werkstattsauger entstand führte dazu dass ich die Säge nicht nutzen mochte.
Als jedoch meine Tauchsäge, die ich meist in einer Station betreibe und auch als Unterflur Zugsäge nutze, nach fass 20 Jahren ihren Dienst quittierte und zum Service musste, da war ich gezwungen die KGS zu nutzen
Es wird viel geschrieben über die KGS 254M, wenig Richtiges, aber interessanterweise halten die Meisten die Staubentwicklung für normal. Ich habe mit dem Metaboservice telefoniert und der meinte in dieser Klasse ginge es nicht besser. Und egal was ich selber baute es würde mich behindern. Das mochte ich nicht glauben.
Deshalb habe ich kurz nachgedacht und mir Anregungen bei Youtube geholt. Da wird so etwas ähnliches für € ca. 180 angeboten.
Oberste Prämisse bei meinen Überlegungen war nicht einen massiven, schweren Klotz zu schaffen sondern etwas flexibles, leichtes, dass ich schnell auch abbbauen und zerlegen kann wenn es stört. Nun ist das Ganze keine Schönheit geworden aber es ist funktional und reduziert den Staubausstoß in die Umgebung um 95%.
Ich lese gerade diverse Zweifel an der Funktionalität. Zur Erklärung, der Dreck wird nach hinten geschleudert. Die Absaugung fängt nur einen Teil auf. Der Rest fliegt mit ziemlich viel Speed nach hinten. Da die Säge zum Teil im Zelt steht wird also der freifliegende Staub aufgefangen. Eine Behinderung bei der Arbeit gibt es nicht, da der Teil mit der Säge/Sägetisch im Freien steht. Seitliche Öffnungsklappen ermöglichen bei Gehrungsschnitten die Volle Ausnutzung der Schlittenlänge auf den Führungsrohren. Ist auf den Bilder gut zu sehen.
Weitere Projekte von mir findest du hier:
Ein faltbares Fotozelt als Staubfang umrüsten
Auf meiner Suche entdeckte ich einen Anbieter, der faltbare Auffangzelte anbot, die um die Säge herum aufgebaut werden. Die Idee gefiel mir. Allein der Preis und der notwendige Import/Transport/Zoll etc. schreckten mich ab.
Da ich im Hinterkopf immer noch ein nutzloses Fotozelt hatte das mich stark an die professionelle Konstruktion erinnerte, habe ich das ausgegraben und flugs in der Werkstatt hinter die Säge geklemmt und einen Probeschnitt gemacht.
Das Ergebnis war verblüffend gut.
Erweiterung Gerätetisch
Da die Tiefe meines Gerätetischs zu gering war habe ich auf die Schnelle eine Erweiterung gebaut, die aus einer Bodenplatte und einer Rückwand aus 9mm Sperrholz besteht.
Zum haltbaren Dübeln oder Schrauben ist das Material ungeeignet weil zu dünn. Kleben schied aus, da nicht reversibel. Ich habe deshalb ohne besondere Rücksicht auf Feinheit wie z.B. Absplitterungen an den Zinken durch den Fräser, im Schnellverfahren die Teile verzinkt und diese so passgenau angefertigt, dass die Teile nach dem Zusammenfügen auch ohne Kleber halten.
Einschnitte vorher mit Panzerband o.Ä. abkleben damit der Stoff nicht unkontrolliert einreißt
Wenn man die geplanten Schnitte vorher großzügig von beiden Seiten abklebt, kann man den empfindlichen Stoff leicht mit dem Teppichmesser schneiden ohne Gefahr zu laufen, dass hier etwas tiefer einreißt als gewünscht
Schlauch-/Kabeldurchführung
Damit man die Säge problemlos hin- und her ziehen kann habe ich den Einschnitt für die Schlauchdurchführung in die Decke der Haube eingebracht. Mittels eines Abstandshalter werden Kabel und Schlauch von Außen in der Höhe abgefangen. Siehe Fotos.
Abstandhalter für Schlauch und Kabel
Dann habe ich dass Ganze mit ein paar Schrauben am Gerätetisch festgemacht. Schon war meine Verlängerung fertig. Die Rückwand diente zum Abfangen des Auffangzeltes und zur Befestigung des Abstandshalters.
Den Stab für den Abstandshalter habe ich in ein paar selbst gebastelte Klemmen eingeführt. Die obere Klemme klemmt, die untere hat zusätzlich eine Schraube, die auf den Stab führt und diesen zuverlässig am Drehen hindert.
Das war's soweit. Zeit für alles ca. 3 Stunden.