Werkzeuge für Heim & Garten

  • Skill level
    Normal
  • Costs
    85 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Vor sechs Wochen bin ich mit meiner Frau in unser frisch erworbenes Haus gezogen. Im Garten steht ein gemauerter Selfmade-Grill des Vorbesitzers, jedoch war weit und breit kein passender Rost zu finden.
Da ich gerade dabei bin, mir das Schweißen mit Elektroden anzueignen bzw. zumindest die Grundlagen, war das folgende Projekt sehr willkommen, um mich ein wenig daran zu versuchen.

Du brauchst
  • Schweißgerät
  • Bandsäge Makita 2107FK
  • Bench drill
  • Kombinationswinkel
  • Hammer
  • Hammer, Kombinationswinkel, Körner, Bleistift, Edding, Bohrer 6 bzw. 6,5 mm, Schraubzwingen, Schweißmagnete, Elektroden, gute Nerven!
  • Vierkantstahl
  • Vierkantstahl
  • Metallstäbe
Schritt 1 4

Planung

Wie die meisten Projekte startete ich mit einer Planung anhand eines 3D-Modells in Sketchup, um das benötigte Material, Maße und in diesem Fall die Anzahl und Abstände der Edelstahl-Stäbe einschätzen zu können.

Schritt 2 4

Zuschnitt

Zu Beginn war mein Plan, die einzelnen Werkstücke mit der Flex zuzuschneiden. 

Da ich jedoch bei dieser "aggressiven" Methode Bedenken bezüglich der Genauigkeit meiner Schnitte hatte, fiel die Wahl schnell auf meine kleine Metallbandsäge (Makita 2107FK), welche ich vorsichtig mit dem Griff in einen Schraubstock spannte, sodass sie fixiert war und ich mit beiden Händen die Werkstücke zuführen konnte.

Auf diese Weise waren die Schnitte schnell und unkompliziert erledigt.

Schritt 3 4

Vorbereitung und Ankörnen der Bohrungen

Die Edelstahl-Stäbe sollten durch Bohrungen auf den langen, gegenüberliegenden Seiten des Rahmens aus Vierkantstahl gehalten werden, weshalb ich entsprechend gemessen und zunächst mit Bleistift den Mittelpunkt des zu bohrenden Lochs markiert habe.


In diesem Fall sind die Abstände der Löcher 14mm, sodass sich nach Abzug der beiden Stab-Radien ein effektiver Abstand von 8mm zwischen den Edelstahl-Stäben ergibt. 

Um das Vermessen zu vereinfachen, habe ich nach Anzeichnen der ersten 3-4 Markierungen den Zollstock mit einer Schnellspannzwinge am Werkstück fixiert, was mir die Arbeit erheblich erleichtert und beschleunigt hat.

Um das Bohren der Löcher abschließend vorzubereiten, körnte ich die Bleistiftmarkierungen an, sodass beim Bohren der Bohrer nicht verlaufen konnte.

Schritt 4 4

Schweißen am Rande des Wahnsinns

Zu diesem Arbeitsschritt schrieb ich gerade einen ganzen Roman und nach Prüfung der "Werkzeuge" ist plötzlich alles WEG!!
Prima - auf ein Neues..............

Zu den letzten wenigen Arbeitsschritten fehlen mir leider Fotos, wofür ich mich entschuldige. Anhand des fertigen Projekts und hoffentlich auch meiner Beschreibung, kann man sich jedoch ein gutes Bild machen.

Zunächst heftete ich die kurzen Rahmenteile an das erste lange Rahmenteil, Löcher innen liegend, sodass eine Art eckige U-Form entstand, die ich - Löcher nach oben - in den Schraubstock spannte.

Sogleich begann ich, die zugeschnittenen Edelstahl-Stäbe in die Löcher zu stecken, stellte dabei aber fest, dass ich die Toleranz zu gering gehalten habe, weshalb ich einige Stäbe mit leichten Hammerschlägen dazu überreden musste, ihren Platz einzunehmen.

Da ich schon befürchtete, dass das Einfädeln der Stäbe in das verbleibende, noch lose letzte Rahmenteil ein Abenteuer werden würde, bohrte ich dessen Löcher auf 6,5mm auf.

Die folgenden zwei Stunden waren geprägt von Wut, Hass und lautstarken Flüchen bei minimalem Arbeitsfortschritt - an dieser Stelle Entschuldigung an die Nachbarn, eigentlich bin ich ein ganz Lieber.

Grundsätzlich, nachdem ich einige Stäbe eingefädelt hatte, kam ein weiterer Stab, dessen "Einfädelung" 3-4 Stäbe von vorher löste.... Das Spiel setzte sich so lange fort, bis ich alle Stäbe wieder entfernte und auf meiner Werkbank nach Länge sortierte (waren etwa 5mm unterschiedlich lang), bevor ich sie so sortiert wieder in den unteren Rahmenteil steckte.

Nach weiterem Einfädeln, Fluchen und Von-Vorne-Anfangen hatte ich es endlich geschafft.
Sogleich fixierte ich das letzte Rahmenteil beidseits mit Schweißpunkten, legte den Grillrost flach auf den Tisch, brachte ihn mit einer diagonal angebrachten Schraubzwinge in den rechten Winkel und begann, ihn final zu verschweißen.

Hierbei brannte ich zahlreiche Löcher in den nur etwa 2mm dicken Stahl, wodurch ich auch gleich Übung im Zuschweißen dieser erhalten habe.
Es dauerte eine ganze Weile, bis ich ein Gefühl für die richtige Einstellung des Schweißgeräts, Wahl der Elektroden und die richtige Führung dieser erlangte...

Alles in allem ein schönes kleines Projekt, welches ich mit Erfolg abschließen und bei dem ich trotz Verzweiflung und Wut viel lernen konnte.

Feierabendbier verdient und am WE auch ein leckeres Stück totes Tier vom Grill.

Euch allen ein schönes Osterfest! :o)


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