Winkelanschlag für TKS
- Skill levelSchwer
- Costs50 €
- DurationMehr als 4 Tage
Ich stand vor dem Problem das ich einige Bretter für die Dachschräge mit verschiedenen Winkeln zusägen musste. Hatte jedoch für meine TKS noch keinen verstellbaren Winkelanschlag. Somit war erst mal Forschung nach einem geeigneten Anschlag gegeben. Bei Incra wurde ich dann fündig und wollte mir dort einen kaufen, jedoch hatte mich der Preis abgeschreckt und ich dachte mir - das muss man doch irgendwie selber machen können. Somit nahm ich mir gleich das Topmodel zur Brust und versuchte es auf meine Bedürfnisse und für meine TKS mit meiner T-Nutschiene abzuwandeln, bzw. neu zu konstruieren. Bzgl. der Kosten habe ich die Laserteile aus 3mm starkem Aluminium bei Cuttworks lasern lasen. Ich konnte hierzu einen Arbeitskollegen überzeugen gleich mit zu bestellen, somit berappte ich 42,03 €. Bei Einzelbestellung wären es rund 58,- € gewesen. Zusätzlich benötigte ich noch ein Alu Vierkant Vollmaterial mit 500mm länge, das gab es in der Bucht für 1,50 €jedoch mit 5,- € Versand. Den Rest hatte ich Zuhause. Die Lieferung der Laserteile dauerte nur eine Woche, der Alustab fast zwei Wochen??
Aller Anfang ist schwer - Zeichnen der Laserteile
Bild 1: Angefangen habe ich mit Sketchup, dort versuchte ich den Winkelanschlag nachzuzeichnen. Sketchup verwendete ich hierzu, da das Zeichen mit diesem Programm sehjr schnell von der Hand geht, jedoch benötigte ich hierbei trotzdem über eine Woche bis ich soweit zufrieden war, Ich wollte hierbei keinen Fehler machen, da die Einstellungen an dem Winkelmesser nicht nur in 5° schritten fixiert werden sollten, sondern auch in 1° und 0,5° Schritten möglich sein sollen. Um hier die Logik seitens des echten Vorbild zu kappieren, musste ich in die Konstruktion einiges an Hirnschmalz stecken.
Vorbereiten der Laserteile
Bild 3: Nach dem auftrennen der Stege musste noch die Schutzfolie abgezogen werden. Dies gestaltete sich schwieriger als ich gedacht habe. Vor allem an den vielen kleinen Ecken war das Alu stellenweise stark verzundert bzw. es hatte einen ordentlichen Grat gegeben.
Aufbringen der Skala
Bild 7: Die Skala habe ich in Sketchup gezeichnet und mittels Laserdrucker in 1:1 auf eine Transparente Selbstklebefolie ausgedruckt.
Zusammenbau der Winkelplatte
Bild 11: Die Winkelplatte besteht aus zwei Scheiben mit jeweils 3mm Dicke. In das Unterteil der Winkelplatte wird an den Einzelpositionen des Rings jeweils ein M4 Gewinde eingeschnitten. Die Kernlöcher hierfür wurden bereis gelasert.
Zusammenbau der Platte für die Feinverstellung
Bild 21: Nun nehme ich mir die beiden Platten welche für die Feineinstellung in 1° und 0,5° Schritten zuständig sind. Dieser Aufbau besteht wie die Winkelplatte auch aus zwei 3mm Platten.
Auch Misserfolge bringen einen weiter
Bild 35: Damit ich den Anschlag verschieben kann benötige ich eine Leiste welche in meinen T-Nuten meines MFT's passt. Hier gibt es leider nichts zu kaufen, daher muss es selbst gemacht werden. Meine T-Nut hat ein Innenmaß von 13x13mm und die Öffnung der T-Nut beträgt genau 8mm.
Ich dachte mir eigentlich benötigt man so eine Leiste aus Alu aber eine Spiebdruckplatte ist doch auch ganz toll und sehr stabil, dachte ich zumindest. Also sägte ich mir eine Leiste mit 500mm länge und 12,9mm breite zu. Die Höhe lies ich erstmal bei 15mm.
Misserfolg Nr. 2 - Nicht Aufgeben
Bild 44: Irgendwie musstre es dochj mit der Siebdruckleiste klappen, also nochmal kurz überlegen und...
Ich sägte mir je ein Stück von einer M10 und einer M12 Gewindestange ab.
Bild 45: Diese wurden sauber auf Länge geschliffen.
Bild 46: Und mittig angekörnt.
Bild 47: dann mit den Kernlöchern für M6 und M8 aufgebohrt.
Bild 48: das jeweilige Gewinde wurde eingeschnitten.
Bild 49: Und schon waren meine eigenen Gewindemuffen fertig und diese waren im Aussen-Ø deutlich kleiner als die Original Muffen.
Bild 50: Erster Einschraubversuch in ein Abfallstück - Funktioniert bestens - Also neue Leiste zusägen!
Bild 51: Die Bohrungen mit dem Kernloch für M10 und M12 setzen.
Bild 52: Und natürlich die jeweiligen Gewinde einschneiden. Bei einer Gesamtleistenbreite von 12,9mm ein M12 ob das wohl klappt??? Wird schon halten dachte ich mir.
Man lernt nicht aus - Die Führungsleiste aus Alu
Nach zwei Wochen kam es dann endlich an. Warum das so lange dauerte - keine Ahnung. Ich spannte einen Alufräser in meine OF und ab damit auf den MFT, als erstes fräste ich die Leiste von 15mm Breite auf 12,9mm in der Breite zu. Dabei nahm ich je Durchgang nur 0,2mm ab, die Spannentwicklung war enorm und auch wärmetechnisch war hier einiges geboten.
Dann zeichnete ich die benötigten zwei M8 und zwei M6 Bohrungen an. Diese bohrte ich dann auf der Ständerbohrmaschine und schnitt im Anschluss daran die Gewinde ein.
Die Montage der Winkelplatte mit Feineinstellung
Bild 65: Nun wird die Feineinstellungsplatte auf die Führungsleiste aufgelegt. Da diese nicht verschraubt ist, sollte hierbei nichts verrutschen.
Anfertigen der Griffchen für die Hebel und Einbau
Bild 75: Ich nehme mir zwei kleine Reststücke Buchenholz aus meiner Restekiste. Diese sind ca. 18x18x18mm.
Anfertigen der Feststellgriffe
Bild 89: Nun nehme ich wiederum ein Reststück Buchenholz und zeichne sowie körne mir zwei Griffe an.
Anfertigen des großen Schiebehebels
Bild 106: Hierfür verwende ich ebenfalls ebenfalls ein Reststück Buche. Das Reststück hat die Maße 24x40x220mm.
Anfertigen und Anbau Anschlagwinkel
Bild 111: Den Anschlag stelle ich aus einem Restwinkelstück aus Aluminium her. Das Reststück hat ein Länge von knapp 250mm und eine jeweilige schenkellönge von 40mm.
Fazit
Bild 120: nun kann einem Schnitt mit sauberem Winkel nichts mehr im Wege stehen. Der Bau dieses Anschlags war stellenweise eine Herausforderung, trotz der gelaserten Teile. Die Einstellung des Anschlags geht problemlos von der Hand. Die Feinjustage mit der 1° und 0,5° Einteilung braucht man aber meines Erachtens nicht wirklich, ist ein Nettes Feature, macht aber den Winkelanschlag deutlich Länger.