Werkzeuge für Heim & Garten
Kommode in ihrer natürlichen Umgebung
Kommode in ihrer natürlichen Umgebung

  • Skill level
    Normal
  • Costs
    80 €
  • Duration
    Mehr als 4 Tage

Bisher waren in unserer Küche Toaster, Mikrowelle, Kaffeemaschine, Wassersprudler usw. in beziehungsweise auf einem kleinen schwarzen IKEA-Regal untergebracht, welches höchst lustlos quer zum Fenster in den Raum hinein stand. Was ursprünglich als Notlösung gedacht war, hat sich dann doch vehement über zwei Jahre so gehalten (kennt man ja).

Da wir aber endlich einen schönen Esstisch für unsere Küche gefunden haben (vorher ein ebenfalls schwarzer IKEA-Tisch), ist es an der Zeit, den Rest des Mobiliars im Raum Diesem auch optisch etwas anzupassen: Es muss ein Ersatz für das Regal gefunden werden! Bei den geforderten Abmessungen ist käuflich leider nichts Passendes zu erwerben - dann bau ich das halt selber auf Maß, kann ja nicht sooo schwer sein!
Oder doch?

Zwar habe ich meiner Frau 2016 schon einen Waschtisch mit Naturstein-Waschbecken gebaut, allerdings wollte ich dieses Mal gänzlich auf Metallwinkel und Schraubverbindungen verzichten und „echte“ Möbelkunst abliefern. Zinken, Zapfen, Überblattungen usw. waren für mich absolutes Neuland – mal wieder war für mich learning by doing angesagt, natürlich inklusive vielen Fehlern die man dabei machen kann.

Das Projekt ist im Verlauf der letzten paar Monate abends und an den Wochenenden entstanden; Sobald ich Zeit hatte bin ich in die Werkstatt gegangen und hab gebastelt. Leider hatte ich oft mein Handy nicht dabei oder hab im Eifer des Gefechts schlichtweg vergessen, Fotos zu machen, daher ist die Foto-Dokumentation leider nicht ganz lückenlos. Ich versuche aber, durch Detailfotos und genaue Beschreibungen diesen Umstand auszugleichen.

Die (für mich) selbstverständlichen Arbeitsschritte "Sägekanten abschleifen" und "Oberflächen schleifen" habe ich nicht explizit erwähnt. Der geneigte Leser möge davon ausgehen, dass jedes Teil mit Schmirgel ausreichend behandelt wurde!

Du brauchst
  • Tischbohrmaschine
  • Cordless screwdriver
  • NanoBlade Saw
  • Random Orbit Sander
  • Bandschleifer
  • Akku-Schrauber
  • Multischleifer
  • Allzwecksauger
  • Oberfräse
  • Kapp- und Gehrungssäge
  • Einhandhobel Juuma
  • Schonhammer
  • Schleifpapier
  • Leimholz
  • Leimholz
  • Leimholz
  • Rahmenholz
  • Rahmenholz
  • Rahmenholz
  • Reststücke Multiplex
  • Reststücke Leimholz
  • Vollauszüge
  • Schubladenknopf
  • Holzdübel geriffelt
  • Schrauben
  • Nägel
  • Weißleim
Schritt 1 7

Messen, planen, zeichnen, verwerfen, neu zeichnen und dann doch alles anders machen!

erste Skizze
erste Skizze
zweiter Versuch
zweiter Versuch
Ich werd' mit Sketchup einfach nicht warm.
Ich werd' mit Sketchup einfach nicht warm.

Als Erstes werden mal die Gegebenheiten in der Küche ausgemessen: Wie hoch (Fensterbrett), wie breit (Mikrowelle), wie tief (dito)? Auf jeden Fall sollen zwei Fächer rein. Oder vielleicht oben Schranktüren? Oder eine Klappe? Feinheiten, das - des seh ich dann schon!
Der Korpus soll auf jeden Fall aus Leimholz Fichte gefertigt werden, soviel ist mal sicher! 
Und als Rahmengerüst nehme ich Konstruktionsvollholz (KVH) Fichte/Tanne. Damit es nicht so wuchtig wird (denke ich mir), sollte 30mm x 30mm ausreichend sein. Auf an's fröhliche konstruieren!

Dummerweise ist der Holzmarkt nicht an meine Bedürftnisse angepasst (versteh ich gar nicht): KVH in 30mm? Fehlanzeige! Selber hobeln fällt leider wegen nicht vorhandener Maschine aus, per Hand ist es mir einfach zu viel Arbeit!
 
In welchen Maßen gibt es dies zu kaufen? Sägerauh (also billig) ist das kleinste was ich finden kann 58mmx58mm. Also plane ich alles nochmal mit dem Maß.

Leider stelle ich am Ende fest, dass der gesamte Korpus dadurch zu breit wird: sieht nicht gut aus und nimmt zu viel Platz weg. Dann nehme ich halt doch bereits gehobeltes Rahmenholz 45mm x 45mm. Den ganzen Plan nochmal zeichnen? Och nee, nicht schon wieder! Ich pass das einfach handschriftlich an...

Nicht lachen!
Jetzt bin ich auch schlauer...

Schritt 2 7

Meine erste Überblattung (bei einem Möbelstück)!

Der Korpus soll vorne und hinten mit zwei U-förmigen Rahmen gehalten werden.
Nachdem ich die Rahmenhölzer auf der KZS passend abgelängt habe, zeichne ich jeweils die auszuklinkenden Stücke (halbe Holzstärke) an und kennzeichne die zu entfernenden Holzstücke. Mit der TKS werden dann die Ausklinkungen geschlitzt, herausgebrochen und die Innenflächen noch mit dem Stemmeisen begradigt.
Im Anschluss bohre ich in die Beine noch diagonal zwei 6mm Löcher für die Dübel. Diese werden dann noch mit Dübelspitzen auf die Querlatten übertragen, wobei nochmals auf Rechtwinkligkeit des Rahmens geprüft wird. Da alles passt, kann ich die Rahmenteile auch gleich verleimen und muss nicht von vorne beginnen: Schön für mich!

Leider habe ich vom anzeichnen und sägen keine Bilder gemacht: ich hoffe, die Beschreibung ist bildhaft genug!

Schritt 3 7

Seitenteile und Rückwand

der zweite Versuch
der zweite Versuch
Planschleifen
Planschleifen
Ausreichend gut finde ich. Ist ja auch nur die Rückwand ;)
Ausreichend gut finde ich. Ist ja auch nur die Rückwand ;)

Für die Seitenteile und die Rückwand säge ich mir drei Leimholzplatten passend zurecht.
Da mir eine stumpfe Verbindung "auf Stoß" nicht gefällt, bilde ich mir grobe Fingerzinken ein: erstmal googeln, wie man das macht. Ahhhja. Ganz schön viel Arbeit! Naja, wer sagt denn, dass die Fingerzinken tatsächlich fingerdick sein müssen?
Dann fange ich mal an zu rechnen und anzuzeichnen: 5 "Zinken" am Rücken, demzufolge brauche ich 5 Aussparungen an den Seiten.

Auch hier markiere ich deutlich das zu entfernende Holz, bevor ich mit der TKS auf die gleiche Art wie in Schritt 2 die Aussparungen schlitze (wie nennt man das? Zapfen? Zinken? Keine Ahnung.) und anschließend die Innenflächen wieder mit dem Beitel begradige.
Auch ohne eine spezielle Vorrichtung geht das ganz gut, die Zinken/Zapfen passen (einigermaßen) gut ineinander.

Allerdings hatte ich dummerweise einen Denkfehler: Beim zusägen der Seiten und des Rückens habe ich nicht bedacht, dass durch die Verzinkung das Endmaß ja um genau die doppelte Plattenstärke kleiner wird! Somit war mein Rahmen jetzt um genau 36mm zu groß! Ich hätte mich in den Hintern beißen können! Hilft ja nix, alles nochmal von vorn! Naja, Übung macht den Meister.
Und beim zweiten Mal haben die Zinken auch deutlich besser ineinander gepasst!

Schritt 4 7

Die Fächer - ungleich groß!

Ausrichten der unteren Fachhalterung
Ausrichten der unteren Fachhalterung
Erster Zusammenbau, passt alles?
Erster Zusammenbau, passt alles?
Jep.
Jep.
Und im Winkel...
Und im Winkel...
...isses auch!
...isses auch!

Inzwischen liegt mein ursprünglicher Bauplan relativ unbeachtet rum: Bevor ich noch mehr teures Leimholz verschneide, messe ich jetzt lieber bei jedem Arbeitsschritt dreimal nach; egal, was der "Plan" sagt.
Ist zwar mehr Arbeit, aber die Maßhaltigkeit ist mir einfach wichtiger!

Damit die Mikrowelle (soll ins obere Fach) später genug Luft hat, darf das obere Fach nicht zu klein dimensioniert werden (Hitzestau!). Da ich aber dem Kastl einen Sockel spendieren möchte, geht mir bisschen der Platz aus - ich muss wohl etwas umplanen! Anstatt zwei gleichgroße Fächer bekommt die Kommode unten halt ein etwas kleineres Fach. Mal sehen, wie das aussieht...

Die Halterungen der Fächer sind Reststücke von meinem Laternenprojekt, die ich entsprechend ablänge und "im Wasser" an die Seitenteile schraube. Die Fachböden säge ich mir auch aus Leimholzplatten auf der TKS passen zurecht.
Hierfür nehme ich die Rahmen, Rücken und Seitenteile und baue das Ganze trocken, nur durch Zwingen gehalten, pro forma zusammen und messe die benötigte Breite und Tiefe aus.

Jetzt fehlt nur noch der Deckel!

Schritt 5 7

Eigentlich fertig. Sieht bisschen langweilig aus! Also doch noch nicht fertig??

Dübellöcher bohren
Dübellöcher bohren
Hier habe ich dummerweise keinen Tiefenstopp verwendet: da war ich aber überrascht, auf einmal durchgebohrt zu haben
Hier habe ich dummerweise keinen Tiefenstopp verwendet: da war ich aber überrascht, auf einmal durchgebohrt zu haben
MERKE: Nimm IMMER (!!) einen Tiefenstopp. Oder tu wenigstens die Hand dahinter weg... Aua aua!
MERKE: Nimm IMMER (!!) einen Tiefenstopp. Oder tu wenigstens die Hand dahinter weg... Aua aua!
Verleimen (Hand ist wieder gut!)
Verleimen (Hand ist wieder gut!)
Die Einzelteile der Kassette rechts
Die Einzelteile der Kassette rechts
So solls dann in etwa aussehen
So solls dann in etwa aussehen
Besser das!
Besser das!
Sockelform aufgezeichnet
Sockelform aufgezeichnet
ausgesägt und gefräst
ausgesägt und gefräst
Sockel in Einzelteilen
Sockel in Einzelteilen
die Mittelstücke sind zusätzlich mit zwei Dübeln am Seitenteil befestigt
die Mittelstücke sind zusätzlich mit zwei Dübeln am Seitenteil befestigt
G'scheid Druck drauf geben!
G'scheid Druck drauf geben!
Deckel druff & gut!
Deckel druff & gut!

Wenn ich es jetzt so lasse mutet das Ganze an wie "Loch in Erde / Bronze rin / Glocke fertig / Bim bim bim"!
Nee, das gefällt mir so nicht!

Fangen wir mal mit den Seiten an: hier könnte man doch eine "Kassettierung" basteln!

(Hiervon habe ich leider keine Fotos gemacht: im Eifer des Gefechts schlichtweg vergessen! Daher die einzelnen Teile "fertig" hingelegt.)

Dazu länge ich mir je Seite 3 Stücke Rahmenholz (45mm x 45mm) für die grobe Unterteilung an der KZS ab: eins oben (Deckel), eins mittig (ausgerichtet auf das Regalbrett), eins unten.
In jedes Stück werden 3 Dübellöcher (6mm) gebohrt, diese werden per Dübelspitzen auf die Seitenteile übertragen. Beim Bohren empfiehlt sich die Nutzung eines Tiefenstopps!
Da ich bei den Dübelbohrungen nichts gemessen oder angezeichnet habe, markiere ich die Rahmenstücke entsprechend ihrer späteren Einbaulage (damit ich beim Zusammenbau genau weiß, welches Teil wohin gehört bzw. passt).

Mit der TKS säge ich mir aus 18mm dickem Leimholz ca. 3cm breite Leisten zurecht, die ich mit dem Fasenfräser (Oberfräse) profiliere.
Die benötigte Länge messe ich aus, indem ich die drei kurzen Rahmenhölzer und die großen Haupt-U-Rahmen mit Zwingen testweise an die Seitenteile anbringe: jetzt kann ich die Maße einfach abnehmen.

Dann säge ich mir die senkrechten Leisten nochmal neu zu, da ich natürlich diese auf die gesamte Länge angefast habe (mistmistmist!).

Für die Mitte säge ich mir nach meinem optischen Gutdünken passend große Leimholzstücke zurecht und bearbeite auch diese an den Kanten mit der Oberfräse, diesmal mit dem Abrundfräser.

Für den "Sockel" säge ich mir pro Seite ein 8cm hohes Stück Leimholz zurecht, welches genauso wie die Seitenteile und das Rückenteil unten mit dem Fasenfräser gebrochen wird, um eventuelle Ausrisse beim Verschieben des Möbels zu minimieren. Dann säge und hoble ich mir aus Restholz noch Abstandhalter zurecht: diese werden zwischen Sockelstück und Seitenteil eingeleimt, was der Ganzen Sache etwas mehr Stabilität verleiht (geringere Scherkräfte!).

Für die Front säge ich mir ebenfalls ein 8cm hohes Brett zurecht. Die Form zeichne ich auf, säge mit der Stichsäge aus, verschönere mit dem Dremel (ich muss viiiiiel verschönern!) und fräse mit dem großen Abrundfräser das Profil. Danach wird noch geschliffen.

Ok, man sieht: es ist handgemacht. Zeichnen konnte ich noch nie.



Jetzt noch alles zusammenbauen und dann mal sehen, ob das Kasterl Türchen oder eine Klappe bekommt oder ob ich das so lasse.

Den Deckel säge ich folgendermaßen zu:
zur Wand hin bündig, an den Seiten und vorne je 30mm überstehen lassen. Mit insgesamt 6 Dübeln (erst oben in den Rahmen gebohrt, Löcher mit Hilfe von Dübelspitzen auf die Deckelunterseite übertragen), viel Leim und unter Zuhilfenahme von vielen Spannzwingen wird der Deckel aufgepresst.

Schritt 6 7

"Kannst du da nicht auch Schubladen rein machen?" Na logo!

Die Fingerzinken...
Die Fingerzinken...
...werden immer besser!
...werden immer besser!
Schubladenblende
Schubladenblende
genutete Bodenaufnahme in der Blende
genutete Bodenaufnahme in der Blende
Erste Auszugsführung ist montiert
Erste Auszugsführung ist montiert
Schubladenauszüge, montiert und ausgerichtet
Schubladenauszüge, montiert und ausgerichtet
Und die Gegenstücke kommen an die Schubladenseiten.
Und die Gegenstücke kommen an die Schubladenseiten.
grrr... per Einhandhobel wird der Schublade etwas Luft verschafft.
grrr... per Einhandhobel wird der Schublade etwas Luft verschafft.
jetzt schleift die Blende auch nicht mehr am Boden!
jetzt schleift die Blende auch nicht mehr am Boden!

Der Wunsch meiner Frau ist mir selbstredend Befehl!
Leider habe ich hier keine Fotos während der Entstehung der Schubladen gemacht, daher nur die Beschreibung und ein paar Detailaufnahmen.

Als erstes Maß nehmen: das untere Fach ist genau 32cm hoch, ich brauche zwei Schubladen die jeweils gleichgroß sein sollen, der Schubladenkorpus soll etwas kleiner sein als die Frontblende...
Dann fang ich mal an:

Für den Korpus nehme ich diesesmal 8mm Birke Multiplex. Warum? Erstens hatte ich es vorrätig rumliegen und zweitens verzieht es sich nicht so sehr wie Leimholz (was für Schubläden eher hinderlich wäre). Die vier Seitenteile und die beiden hinteren Teile werden auf der TKS passend gesägt (ich habe mich spontan für 12cm Höhe entschieden). Verbunden werden die Teile per Fingerzinken, auch diese mache ich (ohne Vorrichtung) mit der TKS. Hier entscheide ich mich für eine Zinkenbreite von 24mm.

Als Boden nehme ich ein Stück MDF-Platte mit 4mm Dicke aus meinem Fundus: auf der TKS passend zur Schubladenbreite gesägt, die Länge mache ich 10mm länger als den Schubladenkorpus. In die Frontblende wird auf der TKS eine Nut gesägt, dies sorgt für zusätzliche Stabilität des Bodens.

Die Blende mache ich jeweils 16cm hoch (nicht lachen! Jetzt weiss ich es auch!) und verpass' ihr eine ähnliche Kassettierung wie den Seitenteilen:
18mm breite Leisten bekommen per Oberfräse eine 45° Fase, mittig ein Steg (Reststück vom Abschnitt eines Leimholzbretts) und in die hier entstandenen Fächer werden rechteckige Brettchen (rundum mit Abrundfräser profiliert) geklebt.
Aber dieses Mal muss ich die Leisten nur einmal sägen: aus Erfahrung klüger geworden!
Jetzt muss die Schublade nur noch zusammengebaut und gut verleimt werden! Der Boden wird zusätzlich noch mit ein paar 19mm Nägeln an den Rücken und Seitenteilen befestigt.

Anbau der Vollauszüge:
Die Führungsschine schraube ich an die Innenseite der Kommode an, das Gegenstück (Innenschiene?) kommt an die Schublade selber. Hier messe ich lieber dreimal zu viel als einmal zu wenig! 

Der Moment der Wahrheit: Passen die Schubladen?
Ja!
Saugend! (wer von euch hat vorhin schon gelacht?)
Ich glaube, hier spricht der Fachmann von einer Presspassung!

Also erstmal die Schubladen und die Fachböden wieder herausnehmen. Die Bodenhalter abschrauben, bei den Unteren werden auf der Oberseite per Einhandhobel jeweils 2mm abgenommen, bei den Oberen von deren Unterseite das Gleiche.
Damit habe ich also den unteren Fachboden um 2mm gesenkt und zur oberen Halteschiene 2mm Luft gewonnen!
Wo ich schon dabei bin, hobel ich die Kanten der Schubladenblenden auch um jeweils 1,5mm rundherum ab.

Halteschienen dranschrauben, Fachböden einlegen, Schubladen einhängen, zumachen....

PASST!

Jetzt bekommen die Schubladen noch Knöpfe und fertig ist das Kommödchen!

Schritt 7 7

Erlerntes und Fazit

Überblattung. Der Fehler ist deutlich zu sehen!
Überblattung. Der Fehler ist deutlich zu sehen!
Eigentlich soll das senkrechte Stück durchgezogen werden hab ich mal gelesen.
Eigentlich soll das senkrechte Stück durchgezogen werden hab ich mal gelesen.
Hier muss ich noch mit Holzkitt bei.
Hier muss ich noch mit Holzkitt bei.
Auch hier gefällt mir das Spaltmaß nicht!
Auch hier gefällt mir das Spaltmaß nicht!

Wie gesagt, ich habe mich hier zum ersten Mal mit Holz-Holz-Verbindungen versucht:

Die "Kunst" bei der Überblattung ist eigentlich nur, dass man auf exakte Winkeligkeit achten muss. je genauer hier gearbeitet wird, um so gerader wird hernach der Rahmen. Die Technik hierfür habe ich mir durch diverse Videos im Internet angeeignet. Natürlich benötigt man hierfür auch keine Tischkreissäge, mit einer ruhig und gerade geführten Handsäge und scharfen Stemmeisen lässt sich das Ganze mindesens ebenso gut machen - dauert halt zur Not etwas länger.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass bei Verblattungen der senkrechte Teil durchgezogen wird, man also keinen Stoß sehen sollte. So war es eigentlich auch geplant. Worauf ich allerding nicht im Vorfeld geachtet hatte: Die Rahmenhölzer (Baumarktware) haben eine optisch akzeptable Seite und eine, die es definitiv nicht ist. Dummerweise war die unschöne Seite bei den Füßen vorne. Deswegen entschloss ich mich kurzerhand, lieber den sichtbaren Stoß oben in Kauf zu nehmen. In Kombination mit den sichtbaren Seitenwänden finde ich das aber ehrlich gar nicht schlimm!

Bei den Fingerzinken habe ich ja gleich mal ein paar "Fehler" gemacht! Hierzu habe ich mir auch deutlich weniger Videos angesehen, vielmehr habe ich darüber gelesen. Leider kann ich das nicht so gut verinnerlichen (bin eher praxisorientiert). Dennoch war ich erstaunt, wie gut die dritte Zinkung (bei den Schubladen) geworden ist! Es stimmt einfach: Übung macht den Meister!

Ein paar Stellen muss ich mit Holzkitt nachbearbeiten: Hier sind wegen meiner Ungenauigkeit Spalten zu sehen (z.B. Kassetten an den Seitenteilen).

Mit genauerer Planung (Erinnert euch: "ich pass das dann handschriftlich an") und der korrekten Bemaßung wäre ich deutlich schneller fertig gewesen, da ich nicht jedes Mal wieder aufs neue hätte messen müssen.

Ansich wollte ich ja komplett auf Metall (Schrauben / Nägel) verzichten. Die Fachhalterungen wollte ich ursprünglich dübeln - was bin ich froh, dass ich dieses gelassen habe! Da wäre ich bei dem Schubladendebakel ziemlich doof dagestanden. Auch hat sich der Boden vom unteren Fach etwas verzogen (gewölbt). Damit  die Schubladen leichtgängig bleiben, habe ich das untere Fach an den Halter von unten angeschraubt: jetzt liegt der Boden wieder plan drin.

Natürlich hätte ich viele Flüchtigkeitsfehler durch mehr Konzentration meinerseit und weniger "ich-mach-nur-noch-schnell" vermeiden können, dann wäre mein Verschnitt auch deutlich geringer gewesen!
Andererseits wäre dann meine Restekiste doch irgendwann leer.

Die Kommode wird natürlich noch lasiert und anschließend mit Bootslack unempfindlicher gemacht. Da muss ich aber noch warten, bis wir endlich den neuen Esstisch da haben (der soll bis Ende März geliefert werden), da die Farbe einigermaßen zum Tisch passen soll.



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