Schaukelpferd - Spielzeug

Für die Challenge hatte ich mir extra ein schönes neues Brotzeitbrettel gekauft. Doch als ich vom Einkaufen zurück war und mich umgezogen hatte, kam die große Überraschung. Mein Mann hatte zwischenzeitlich schon den Tisch gedeckt und mir freudestrahlend verkündet, dass er gleich das schöne neue Brettel eingeweiht hätte. Frisch aufgeschnitten mit dem scharfen Japanmesser lag da der Leberkäs drauf und im Brettel waren dementsprechend auch schon leichte Schnittspuren geblieben.
Was tut man da als liebe Ehefrau, man lobt den fleissigen Mann, unterdrückt alle unflätigen Bemerkungen und schleift am nächsten Tag das Brotzeitbrettel einfach gründlich ab.

Als erstes habe ich mir eine Skizze gemacht, wie in etwa die Sitzfläche der Schaukel aussehen soll, wie ich mir den Pferdekopf vorstelle und wo die Drähte zum aufhängen hin kommen sollen.

Meine Skizze des Pferdekopfes und der Sitzfläche habe ich auf das abgeklebte Brettel geklebt und dann mit dem Aussägen begonnen. Anschließend habe ich auch die Lehne dazu gesägt. Dafür habe ich die gleiche Skizze hergenommen, nur etwas schmäler.

Nachdem Sitzplatte, Pferdekopf und Lehne gesägt sind, geht es an das Löcher bohren für die Aufhängung und die Befestigung der Lehne. Hier musste ich sehr aufpassen, weil die Lehne so fein ist. Deshalb habe ich immer mit dem kleinsten Bohrer vorgebohrt.

Nachdem ich jetzt alle Teile so weit hatte, dass ich sie zusammenstecken konnte, gefielen mir die Proportionen nicht so ganz und ich habe daher die Sitzplatte nochmals um 2 mm größer gesägt. Dabei habe ich dann die Befestigung des Pferdekopfes geändert. Fertig gefiel mir das Schieben des Kopfes von vorn mit Überstand nicht so gut. Ich habe daher ein rechteckiges Loch gesägt, wo man genau den Pferdekopf bündig hinein stecken kann. Dazu musste ich dann aber auch die Lehne um 2mm grösser sägen. Diese Lösung finde ich eleganter und habe deshalb den ursprünglichen Plan der Optik zu liebe geändert. Zum Glück war noch genügend Rest vom Brotzeitbrettel da.

Aus einer langen Leiste habe ich mir drei Stücke auf die passenden Maße abgesägt um damit das uförmige Schaukelgestänge zu machen. Aus einem passend zugeschnittenen Restholz habe ich den Sockel für das Gestell gesägt und geschliffen. In die waagerechte Leiste, die die Drähte halten soll (also oben), habe ich auch zwei Löcher gebohrt und dort zwei Schraubhaken hinein gedreht. 

Tagelang hatte ich auf die bestellte Mähne, ein Stück weißes Fell, gewartet. Endlich war sie heute gekommen und ich konnte die letzte Hand an den Pferdekopf anlegen und ihm eine wilde Mähne verpassen.

Zum Schluss habe ich mich doch noch umentschlossen und alles geölt. Ursprünglich wollte ich das nicht, sonst hätte ich es einige Arbeitsgänge früher gemacht. Aber letztendlich war es egal, es ging ja noch gut, weil man an die kleinen Teile überall gut hin gekommen ist.

Jetzt kommt endlich mein schön bunter Draht aus der Restekiste meines Mannes ins Spiel. Er wird als Aufhängung des Schaukelpferdes am Gestänge benützt. Damit es schöner aussieht, habe ich zwischen Sitzplatte und Lehen den Draht auch durch Holzperlen geführt.

Jetzt muß ich schon etwas richtig stellen :)
Nachdem ich alles fertig fotografiert hatte und wieder in der Wohnung war, ist mir aufgefallen, daß meine Fotos aus der Werkstatt alle einen leichten roten Schimmer aufweisen. Das kommt daher, dass ich in der Werkstatt eine Rotlichtlampe gegen die Eiseskälte ausprobiert hatte. 

Jetzt ist also alles fertig, die Drahtaufhängung passt und das Pferdchen schaukelt wirklich.