Vakuum Adapter für Zip Beutel
- Skill levelEinfach
- Costs1 €
- DurationUnter 1 Tag
Da Filament für den 3D Druck trocken und Luftdicht Lagern soll, habe ich seither meine Filamentrollen in Zip Beutel verpackt und mit dem Staubsauger versucht die Luft herauszubekommen. Das gelang mir meistens nur suboptimal, da ich beim verschließen des Zip Beutels immer zu langsam war und somit wieder Luft in den Beutel nachströmte.
Erst mal das ganze Konstruieren und drucken
Somit startete ich mit Fusion 360 den Adapter zu konstruieren. Vorher habe ich im Netz verschiedene Vakuumsysteme studiert um mir das Prinzip genauer zu verdeutlichen. Eigentlich ganz einfach, aber dazu später mehr.
Nachdem alle benötigten Bauteile gezeichnet waren, wurden diese sogleich ausgedruckt. Natürlich benötige ich davon eine ganze Menge, da ich viele Filamentrollen zu verpacken habe.
Die Teile wurden so konstruiert, das diese auch recht einfach gedruckt werden können. Einzig die kleine Innenschraube musste mit zusätzlichem Stützmaterial gedruckt werden.
Vorbereiten des Zip Beutels
Jetzt werden die einzelnen Ausschneideschablonen benötigt. Diese müssen nur einmal gedruckt werden, da sie immer wieder verwendet werden können.
Ich verwende Zip Beutel der Größe 30 x 35 cm mit einem Zip Reißverschluss.
In diesen Beutel wird dann die Unterlage für den großen Durchmesser an der gewünschten Stelle innen positioniert.
Anschließend nimmt man den großen oberen Ring und legt diesen auf die Unterlage auf.
Beide werden nun etwas zusammengepresst und es kann dann mittels eines Cuttermessers oder eines Skalpells die Folie des Beutels ausgeschnitten werden. Dabei trotz alledem immer auf die Finger achten!! Ein Skalpell macht keinen unterschied zwischen Folie und Fleisch!!
Nachdem man ringsum geschnitten hat, kann man das innere der Folie entnehmen - nicht wegwerfen, dieses Schnipselchen wird weiter benötigt.
Herstellung der Dichtlippe
Um die Dichtlippe herzustellen wird nun ein Stück doppelseitiges Klebeband zugeschnitten worauf der Schnipsel des Zip Beutels geklebt wird. Auf Blasenfreiheit achten.
Als Dichtungsmaterial verwende ich ein Stück eines Gummibandes, welches z.B. zur Gymnastik zum Stretchen verwendet wird. Aber ich denke dies ist egal, es sollte möglichst dünn und flexibel sein.
Davon schneide ich mir ein kleines Stück zu und klebe dieses auf den Schnipsel nachdem ich dort die hintere Folie des Klebebandes abgezogen habe. Auch hier muss beim aufkleben sehr genau darauf geachtet werden, das hier keine Blasen mit eingestrichen werden.
Das so vorbereitete Stück wird nun in den Deckel der großen Schablone eingelegt. Hier darauf achten, das sich der ausgeschnittene Schnipsel sauber in der Mitte befindet. Dann wird das ganze auf den unteren Teil der Schablone aufgelegt und zusammengedrückt.
Danach mit dem Cutter wieder alles schön ausschneiden - Finger nicht vergessen, sonst Aua!!
Das ausgeschnittene Stück wird nun in die mittlere Schablone eingelegt. Anschließend Deckel drauf und wiederum mit dem Cutter ausschneiden. Dabei immer noch auf die Finger aufpassen!!!
Nach der Entnahme der nun im Aussendurchmesser passend zugeschnittenen Dichtlippe wird diese nun in die kleine Schablone eingelegt. Wiederum kommt der Deckel drauf und das Cuttermesser wird angesetzt um den kleinen Kreis auszuschneiden.
Nun ist die Dichtlippe fertig.
Zusammenbau
Nun bereitet man sich alle Teile für den Zusammenbau vor. Benötigt wird die eben hergestellte Dichtlippe, der Vakuumadapter Hauptteil, die große Aussenmutter, die kleine Innenschraube, die Unterlegscheibe und der große Schraubdeckel.
In den Vakuumadapter Hauptteil wird die Dichtlippe mit der Gummiseite nach unten eingelegt ! Wichtig!!!
Dann wird kontrolliert ob die Dichtlippe auch sauber im Adapter sitzt, diese darf an keiner Stelle den inneren Rand berühren. Ist dies der Fall muss hier evtl. noch etwas an der Dichtlippe abgeschnitten werden. Sollte aber eigentlich nicht der Fall sein, wenn vorher beim Zuschnitt sauber gearbeitet wurde.
Nun wird die Unterlegscheibe eingelegt.
Jetzt kommt die kleine Innenschraube. Diese wird nun eingeschraubt und fest angezogen. Es ist dafür kein Werkzeug notwendig.
Wenn man den Adapter umdreht und gegen das Licht hält, sieht man, das die Unterlegscheibe die Durchgangslöcher zur hälfte verdecken. Dies ist so gewünscht, dadurch wird der Anpressdruck der Dichtlippe erhöht.
Nun wird die äußere kleine Nut am Adapter ringsum mit Klebstoff bestrichen.
Jetzt wird der Adapter in den Zip Beutel von innen in das Anfangs ausgeschnittene Loch eingesetzt. Dabei darauf achten, das der Beutel innen nirgends mit dem Klebstoff in Berührung kommt.
Nach dem Einsetzen, wird der Rand des Beutels auf den Adapter leicht aufgedrückt und sogleich die große Mutter aufgeschraubt.
Zum festziehen der Mutter wird der Adapter im Beutel gegriffen und die Mutter wird mittels Handkraft angezogen, das sollte genügen. Durch den Klebstoff dichtet die Verbindung noch zusätzlich ab. Ist aber auch nicht mehr zu lösen.
Nun kann die Ware im Beutel verpackt werden.
Funktionsweise
Nun wird die Filament Rolle in den Zip Beutel eingeschoben. Zusätzlich dazu wird noch ein kleines Säckchen mit Silicagel dazu gepackt. Dann wird der Zip Beutel verschlossen.
Nun nimmt man einen Staubsauger und stellt diesen auf kleine Stufe. diesen drückt man nun in das Ventil und lässt ihn solange saugen bis aus dem Beutel die Luft entwichen ist.
Das Vakuum wird nach Entnahme des Saugers gehalten. Die Dichtlippe saugt sich wegen des entstandenen Unterdrucks im Beutel gegen des Adapterboden.
Zur Sicherung wird nun noch die Große Deckelschraube aufgeschraubt, diese drückt zusätzlich beim kompletten einschrauben außen auf die Dichtlippe.
Fertig, der Beutel mit dem Filament kann nun verstaut werden.
Ich denke dies ist nicht nur interessant für das verstauen von Filament, sondern sicherlich Nützlich für vielerlei Dinge.
Vielen Dank fürs durchlesen
Euer
saberlod