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Umbau Blumenbank, Erhöhung Standsicherheit (Miniprojekt)

Blumenbank mit erhöhter Standsicherheit
Blumenbank mit erhöhter Standsicherheit
Um diese Aussparung gehts
Um diese Aussparung gehts
Seitenansicht bei gekippter Blumenbank
Seitenansicht bei gekippter Blumenbank
Draufsicht (korrekterweise Untersicht für die Techniker unter uns ;))
Draufsicht (korrekterweise Untersicht für die Techniker unter uns ;))

  • Skill level
    Normal
  • Costs
    10 €
  • Duration
    1-2 Tage

Vor einigen Jahren bekam ich den Auftrag eine Blumenbank für Bekannte zu bauen. Gedacht (und verabredet!!) war, daß man die Blumenbank direkt an das bodentiefe Fenster stellen kann. Um das zu ermöglichen mußte an der Rückseite der Blumenbank eine Aussparung für den Fensterrahmen gemacht werden. Was natürlich die Standsicherheit deutlich verringerte, dieses Manko aber durch 2 Gummipuffer aus weitgehend transparentem Material an der Rückseite zum "Anlehnen" ans Fenster ausgeglichen werden sollte.

Tja, soweit der Plan. Blumenbank gebaut und dann vorbeigebracht und aufgestellt. Bei einem späteren Besuch bei den Eigentümern wurde ich stutzig... die Blumenbank stand bestimmt 15cm vor dem Fenster, von Abstützung natürlich keine Spur! Irgendwie habe ich das dann vergessen anzusprechen, dachte mir dann später, daß das bestimmt seine Ordnung hat. Vielleich wurde die Blumenbank ja nur zum Fenster putzen abgerückt... Irgendwie ging das eine ganze Zeit.... Zufällig kamen wir dann bei einem Besuch auf das Thema Blumenbank zu sprechen und siehe da: "ja, wir mußten die Blumenbank abrücken, da sonst die Jalousien nicht mehr runtergehen würden"..... Beim Planen und Bau der Blumenbank war natürlich weit und breit keine Jalousie geplant geschweige denn vorhanden...

Natürlich wackelte die Blumenbank mit den schlanken Seitenauflagen wie ein Hundeschwanz, wichtiges oder flüssiges konnte man schon gar nicht draufstellen... von Blumen gleich gar nicht zu sprechen. Irgendwie trauten sie sich dann nicht, mich zu fragen, was man da nun machen könnte, damit das Teil auch bestimmungsgemäß verwendet werden kann.

Du brauchst
  • Drehbank
  • Leimholzplatte
Schritt 1 5

Materialauswahl, Entwurf

Restplatte Leimholz Eiche
Restplatte Leimholz Eiche
Entwurf
Entwurf
Leisten zugesägt
Leisten zugesägt

Vom Bau der Blumenbank hatte ich in meinem Fundus noch ein Stück Leimholzplatte in Eiche. Extra kaufen wollte ich eigentlich nichts. Dann machte ich mir ein paar Skizzen (real natürlich nur in meinem körpereigenen "Hauptspreicher", reale Skizzen werden ohnehin völlig überbewertet ;)).

Nur für die Projektdokumentation hier habe ich zu Papier und Edding gegriffen ;)....

Irgendwann bin ich bei 2 Füßchen in rechteckiger Leistenform gelandet, optisch durch 2 vertikale zylindrische (naja, DAS ergab sich dann im Projekt dann so - siehe unten) Rundstäbe abgerundet. Eigentlich wollte ich ursprünglich die Rundstäbe noch etwas designtechnisch aufpeppen, aber wie oben bereits angedeutet... *ist dann halt so geworden, wie es geworden ist* ;)

Schritt 2 5

Umsetzung Rundstäbe

Zugesägte Leisten
Zugesägte Leisten
Leisten aus Leimholzplatte Eiche zugesägt
Leisten aus Leimholzplatte Eiche zugesägt
Defekte in den Leisten
Defekte in den Leisten
Störungen/Defekte an den Leisten
Störungen/Defekte an den Leisten
Verleimfugen als Störungen/Defekte
Verleimfugen als Störungen/Defekte
Verleimfugen als Störung/Defekt
Verleimfugen als Störung/Defekt
Ist das eine Störung, prüfen! Wie tief ist der Defekt?
Ist das eine Störung, prüfen! Wie tief ist der Defekt?
Ganz böse Überraschung :(
Ganz böse Überraschung :(
Das war dann der Zeitpunkt, wo aus der designtechnischen Kunstform ein einfacher Zylinder wurde
Das war dann der Zeitpunkt, wo aus der designtechnischen Kunstform ein einfacher Zylinder wurde
Rundstab mit angedrehter Schulter
Rundstab mit angedrehter Schulter
Nächste Katastrophe :(, Verleimfuge gebrochen
Nächste Katastrophe :(, Verleimfuge gebrochen
Der Rest steckt noch drin... und bleibt es auch... OK, in Form von Spänen kommt ein Teil wieder ans Tageslicht ;)
Der Rest steckt noch drin... und bleibt es auch... OK, in Form von Spänen kommt ein Teil wieder ans Tageslicht ;)
Teil des Reststückes ausgebohrt und Bohrung markiert
Teil des Reststückes ausgebohrt und Bohrung markiert

Also dieser Arbeitsschritt war schon sehr frustrierend.

Hintergund: es handelte sich um Leimholzplatten ohne durchgehende Lamellen. Trotzdem waren die noch sauteuer, da habe ich mich wieder bei diesem Arbeitsschritt erinnert. Die Lamellen in dieser Platte waren so kurz gestückelt, es war schrecklich!

Nach dem Sägen der (langen) Leisten für die Rundstäbe kamen Defekte und Störungen in Form von Astlöchern und Verleimfugen zutage, die einem wirklich die Arbeit verleideten. Zu guter Letzt habe ich sämtlichen designtechnischen Höhenflüge und Anwandlungen geopfert und war einfach nur froh, daß ich zwischen Störungen noch 2 Rundstäbe aus den Leisten herausbekommen habe.

Ich dachte mir auch: Mensch, die Zapfen werden eingeleimt, da stört die Verleimfuge dann auch nicht mehr. Der Gedanke war an und für sich schon richtig... wenn der Rundstab verleimt und der Leim trocken ist.... Leider gilt der Gedanke beim probeweisen Zusammenbei nicht!... So geschehen bei einem Rundstab... da der Zapfen etwas klemmte... hatte ich beim rausziehen auf einmal 2 Teile... eines in der Hand und der Rest noch in der Bohrung drin, der so nicht mehr rauszubekommen war...

Schritt 3 5

Umsetzung Füßchen

Auf dem Frästisch Sichtkanten abgerundet
Auf dem Frästisch Sichtkanten abgerundet
Füßchen gebohrt, Denkfehler entdeckt...
Füßchen gebohrt, Denkfehler entdeckt...
Da war er, der Denkfehler, aber ließ sich problemlos beheben ;)
Da war er, der Denkfehler, aber ließ sich problemlos beheben ;)
Hilfsleiste zum Ausrichten der Rundstäbe
Hilfsleiste zum Ausrichten der Rundstäbe
Nochmal "Peilleiste"
Nochmal "Peilleiste"
Schleifen
Schleifen

Aus den beiden kürzeren der vier Leisten wurden dann die beiden Füßchen. Nichts Spektaluläres: Rechteckleisten, am Tellerschleifer runden und dann die Sichtkanten auf dem Frästisch abrunden.

Dabei zeigte sich dann ein weiterer Denkfehler, die Schultern der Rundstäbe waren zu lang, das hätte Durchgangsbohrungen ergeben, was ich nicht wollte.

Schritt 4 5

Zusammenbau und Finishing

Einleimen der Rundstäbe und "Spannen" der Füßchen durch die Dübellöcher: auch wieder im Einsatz: die Hilfsleiste zum "Peilen"
Einleimen der Rundstäbe und "Spannen" der Füßchen durch die Dübellöcher: auch wieder im Einsatz: die Hilfsleiste zum "Peilen"
Schrauben als Ersatz von langen, schweren Zwingen
Schrauben als Ersatz von langen, schweren Zwingen
Leim angetrocknet, die Schrauben entfernt und Dübel aus Eiche eingesetzt
Leim angetrocknet, die Schrauben entfernt und Dübel aus Eiche eingesetzt
Am nächsten Tag siehts so aus
Am nächsten Tag siehts so aus
Abgelängte Dübel und bündig geschliffen
Abgelängte Dübel und bündig geschliffen
Ungeduld und ihre Folgen..... Delle eingeschliffen
Ungeduld und ihre Folgen..... Delle eingeschliffen
Erste Schicht Wachs....
Erste Schicht Wachs....

Der Zusammenbau war kein großes Thema. Da ich zur Zeit aus gesundheitlichen Gründen nicht schwer heben kann, mußte ich mir was einfallen lassen, damit ich nicht die ganze Schoose mitsamt schweren Zwingen umherwuchten mußte... Ich wählte dann einen Weg, in dem ich die Durchgangsbohrungen für die Eichedübel für Schrauben und Unterlegscheibe nutzte. Dadurch konnte ich das Ganze für mich noch transportabel halten.

Hmmm, nun dann hat mich dann auch die Ungeduld gepackt und ich wollte einfach nur die Dübel bündig haben. Da nahm ich den Akkuschrauber mit dem Schleifteller in die Hand... und das Unglück seinen Lauf. Resultat war dann eine veritable Delle, die ich in ein Füßchen reingschliffen habe...

Am heutigen Sonntag habe ich dann das tolle Wetter genutzt und in meiner Outdoor-Schreinerei noch die erste Schicht Wachs aufgebracht. Kommt noch eine weitere Schicht drauf...

Schritt 5 5

Fazit

Um die Kosten gering zu halten habe ich auf die Restplatte Eicheleimholz zurückgegriffen - Schwabe eben... ;). Allerdings handelte ich mir damit eine ganze Reihe von Komplikationen und Schwierigkeiten ein - und auch ein Ganzteil an Frust. Die Rundstäbe aus den vorhandenen Leisten zu bekommen, das war irgendwann nervig und frustrierend. Ich hatte ursprünglich eine etwas ballige Form der Rundstäbe im Kopf, aber irgendwann war ich einfach nur froh, daß ich die Rundstäbe in ihrer ganzen Schlichtheit und ohne allzugroße Defekte in der Hand hatte. Dann noch das Malheur beim Zusammenbau, als ein Rest der Schulter eines Rundstabes in der Bohrung stecken blieb...

Obwohl die Eicheleimholzplatten sauteuer waren, war das eine wirklich miserable Qualität an Holz, sowohl die Länge der einzelnen Lamellen, wie auch die Qualität des Holzes der Lamelle selbst...

Nächstesmal würde ich die Rundstäbe einfach aus rostfreiem Stahl machen, das hätte noch mehr Eleganz und wäre deutlich einfacher gewesen.