Werkzeuge für Heim & Garten

Führungsschienenadapter für die Oberfräse


  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    1 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Ich baue aktuell unser Haus um und muss rund 20 Außenecken mit Gipskartonplatten verkleiden. Im Internet fand ich die Möglichkeit, die Gipskartoplatten von der Rückseite einzufräsen und dann zu klappen. Fertig ist die Außenecke. Das werde ich so umsetzen. Allerdings brauche ich dazu zwei Dinge: Einen 90 Grad-V-Nutfräser und einen Adapter um die Oberfräse an der Führungsschiene nutzen zu können. Den Fräser habe ich bestellt, den Adapter baue ich mir selbst. Für den Bau habe ich keine halbe Stunde gebraucht. Also sehr einfach aber sehr hilfreich.

Wen das Fräsen von Gipskarton interessiert: https://youtu.be/Is-yJk1ONJc Festool erklärt das sehr gut. Und wichtig ist, dass man nicht zu tief fräst: bei 12,5 mm Materialstärke fräst man 11 mm tief. Sonst bricht der Karton. Und weil unten gefragt wurde: Ja man verklebt die Nut mit ganz normalem Weißleim, also Holzleim. Das verfestigt, weil der Gipskarton enorm saugt.

Du brauchst
  • Kappsäge
  • Tischbohrmaschine
  • Einschraubmuttern
  • Siebdruckplatte
  • Parallelanschlag der Fräse
Schritt 1 6

Der vorhandene Anschlag

Vor längerer Zeit habe ich diesen Anschlag für die Bosch POF 1400 ACE geschenkt bekommen.

Dieser hat im Gegensatz zum Original-Anschlag die im Bild vordere Kante nach oben gefalzt und nicht nach unten. An diese Kante hat der Vorbesitzer bewegliche Multiplexleisten angebracht, die in der Breite verschiebbar sind. Das ist sehr hilfreich, da dadurch die Maschine weniger kippt und so wird die Fräsung exakter. Wo man diesen Anschlag beziehen kann, weiß ich nicht. Schaut aber nach einem Bosch-Original-Zubehör aus.


Schritt 2 6

Nut für die Führungsschiene

Ich habe im Fundus eine dickere Siebdruckplatte, ein Stück säge ich in der Breite der Führungsschiene quadratisch zu. Dann säge ich an der Kapp/Zugsäge eine Nut, diese wird zwar angezeichnet, aber ich nähere mich langsam an die richtige Breite heran. Die Nut muss exakt sein. Zu eng, flutscht das Brett nicht auf der Führungsschiene - zu breit, wackelt sie.

Schritt 3 6

Anschlag anbringen mit Einschraubmuffen

Löcher anzeichnen
Löcher anzeichnen

Der Anschlag hat bereits zwei Löcher, die ich nutze um den Anschlag auf die Siebdruckplatte zu schrauben. Hierzu klebe ich Abdeckband auf die Siebdruckplatte und zeichne darauf an. So sieht man meine Bohrlöcher sehr gut.

Die Löcher bohre ich mit 10 mm.

Schritt 4 6

Einschraubmuttern einsetzen

Zunächst drehe ich zwei Muttern auf eine kurze Gewindestange M6. Darauf kommt die Einschraubmutter und wird mit zwei Schraubenschlüsseln auf die vorhandenen Mutter als Kontermutter festgespannt.

Dann kommt die Gewindestange ins Bohrfutter der Standbohrmaschine. Die Maschine wird abgesenkt und dann wird das Bohrfutter VON HAND (!) gedreht. Auf keinen Fall Maschine einschalten! Von Hand geht das super und die Einschraubmutter kann nur absolut gerade eingedreht werden,

Schritt 5 6

Passtest

Die Schrauben gehen leicht einzudrehen, aber zwischen Siebdruckplatte und Anschlag ist noch Abstand von 5 mm. Dort unterlege ich ein passendes Holzstück das ich an den entsprechenden Stellen aufbohre. Jetzt sitzt der Anschlag passgenau auf der Führungsschiene und die Oberfräse steht eben auf dem Arbeitstisch.

Schritt 6 6

Fertig

Am Anschlag sind noch die beiden verlängerten Anschlaghölzer. Diese stören nicht, sind sogar ganz geschickt zur Führung der Fräse. Ich kNn mit der rechten Hand an eine der verlängerten Führung fassen und mit der linken Hand die Fräse. So kann ich parallel den nötigen Vorschub geben.

Die Fräse läuft geschmeidig auf der Führungsschiene -besser als ich dachte. Ich werde die Schiene vor der Arbeit mit Silbergleit behandeln, dann flutscht es noch besser.

Wenn ich nun die Führungsschiene auf den Gipskarton lege und festzwinge, kann ich ganz einfach die V-Nut fräsen.

Diese wird so gefräst, dass der Karton nicht beschädigt wird. Dann kann der Gipskarton durch die Nut geknickt werden und man hat eine exakte 90 Grad-Ecke. So entfällt das Setzen und Verspachteln von Eckschienen. Und es schaut wenn man mit sehr dünnen Malervlies tapeziert und anschließend streicht perfekt aus. Eckschienen bleiben hingegen sichtbar. Ich werde hierzu auch noch ein kleines Projekt machen.

Jetzt frage ich mich, warum ich so etwas nicht schon längst gebaut habe. Für Nuten in großen Brettern wäre das immer wieder hilfreich gewesen. Bisher habe ich dazu Dachlatten genommen, die ich festgezwingt habe. Aber bei freier Führung fräst man doch schon mal eine Welle ein.


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