Werkzeuge für Heim & Garten

Tuning eines Berg "Pedal Go Kart" (Kettcar-Tuning)


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    50 €
  • Duration
    1-2 Tage

Ich habe vor einiger Zeit mal das Berg GoKart unseres Sohnes ein wenig optimiert und da ich mehrfach auf dieses Projekt angesprochen wurde und auch immer noch werde, dachte ich mir, das wäre mal etwas was hier so nicht zu finden ist und unter den "Papas" der Heimwerker bestimmt Anklang findet.

Was heißt nun optimieren? Die meisten Kettcars bzw. Pedal-Go-Karts (so heißen die großen von der Fa, Berg) werden ohne Beleuchtung und sonstige Sicherheitseinrichungen verkauft und da das Teil hier in Münster doch auch des öfteren auf öffentlichen Wegen (z.B. Rad-/Gehwegen) unterwegs ist, wollte ich das so nicht hinnehmen und habe mir der Sicherheit wegen einiges überlegt...

Bei den Preisen beziehe ich mich nur auf das "Tuning" das Go-Kart selbst lasse ich mit seinem halben Vermögen mal außen vor, da sollte jeder selbst Ausschau nach halten ;o)

Da es nie ein Vorhaben war, so etwas mal zu veröffentlichen, gibt es leider auch keine allzu detaillierten Aufnahmen der Einzelschritte, aber ich denke anhand der Beschreibung und der beigefügten Fotos lässt sich das Projekt doch recht gut nachvollziehen.

Du brauchst
  • Akku-Schrauber
  • Multifunktionswerkzeug
  • Klebepistole
  • Lötkolben
  • Kabelbinder
  • Zangenset (Seiten Schneider Kombizange Spitzzange)
  • Diverse Schraubenschlüssel, Schraubendreher etc.
Schritt 1 5

Einkauf der Teile

Zunächst habe ich mir überlegt, was vorhanden sein muss, um einigermaßen der StVO zu entsprechen: Beleuchtung vorne, Beleuchtung hinten, eine Hupe
Des Weiteren sollte das ganze nicht einfach Klick und dran und mit Batterie betrieben werden, sondern mit Akkutechnik versehen werden (Ich wollte ja nicht, dass uns die Batteriekosten auffressen...). Eine ordentliche Bedienung am Cockpit war ebenso Pflicht, wie ein Hupenknopf in der Mitte des Lenkrads UND ein Tacho muss Papas Sohn natürlich auch haben ;o)

Macht folgende Einkaufsliste:
2 Batteriebetriebene Fahrradlampen
2 Möbelfüße Rund zum Anschrauben
8 Edelstahlschrauben & Muttern
1 Rolle Zwillingslitze aus dem Modellbau
einige Kabelbinder
1 Beleuchteter Schalter Rot (2€ )
1 Beleuchteter Schalter Gelb (2€ )
1 Taster für den Hupenknopf (2€ )
1 Blei-Gel-Akku 12V 2Ah (10 - 15 €)
1 Großer Winkel (Halter für die Batterie)
4 Edelstahlschrauben & Mutttern
1 Ladegerät (10 €)
1 Motorrad-Bordsteckdose (5€ )
1 Motorrad-Bordstecker (3 € )
1 Mini-Hupe (5 €)
1 Tacho (in meinem Fall Trelock Rund = 20 €)
6 Rote LED's inkl. Vorwiederstände für 12 V
2 Hi-Power LED's inkl. Vorwiederstände (oder direkt aus dem KFZ-Bereich)

Die Lampen sind herkömmliche Batterie-Fahrradlampen!

Schritt 2 5

Montage der Lampen

Zunächst habe ich die Möbelfüße am vorderen Spoiler mittels der Edelstahlschrauben befestigt. Die Möbelfüße wurden dann von oben angebohrt, was der späteren Kabeldurchführung dient.
Die Batterieleuchten habe ich komplett zerlegt, statt der Glühlampen habe ich je zwei weiße LEDs in die Lampen eingesetzt und mittels Heißkleber fixiert. An die LEDs dann (Je nach LED nicht den Vorwiederstand vergessen) das Stromkabel angelötet und das Kabel durch das Loch des Möbelfusses geführt und in den Spoiler eingezogen. Damit die Lampe ordentlich fest sitzt, habe ich diese mittels Kabelbinder an den Möbelfüßen befestigt -> Lampe auf den Fuß halten, in der Breite des Möbelfußes vier Löcher gebohrt und dann von oben den Kabelbinder durch das jeweilige Loch, um den Fuß herum und wieder in das Lampengehäuse, dann festziehen und fertig. Vorteil: Die Lampe sitzt zwar ordentlich fest, kann aber um die Achse des Möbelfußes noch ausgerichtet werden. Wenn abschließend der Batteriefachdeckel aufgeschoben ist, sieht man von der Befestigung nichts mehr und auch alle Kabel sind aus dem Sichtfeld verschwunden!

Hinten die Reflektoren demontieren, zentriert 3 Löcher (5 mm) gebohrt und dann die Roten LED's mittels Sekundenkleber einkleben. Je LED ein Vorwiederstand für 12V angelegt, parallel miteinander verlötet, sowie Kabel angelötet und dann das ganze mit Heißkleber vergossen (Achtung: nicht zu dick, sonst steht der Strahler nachher zu weit ab). Vor dem Anbringen einen Durchlass für das Kabel in den Radlauf bohren und dann den Strahler wieder aufschrauben. Die Kabel unterhalb der Handbremsstange mittels Kabelbinder fixieren, bis zum Kettenkasten führen, dort beide Seiten miteinander verbinden (Löten & Versiegeln) und dann entlang der Stange des Kettenkastens bis nach vorne führen.

Schritt 3 5

Akku, Ladedose und Ladegerät

Als nächstes habe ich unterhalb des Frontspoilers einen Metallwinkel so angeschraubt, dass der Akku fest zwischen Winkel und Kunststoff des Spoilers sitzt, aber soviel Luft lassen, dass der Akku mittels starker Kabelbinder fixiert werden kann. Dann wurde oben am Spoiler die Bordsteckdose eingesetzt (Vorbohren und dann einfach einrasten), die Beiden Pole der Steckdose werden dann mit der Batterie verbunden.Die beiden Klauen des Mini-Ladegerätes, habe ich gekappt und statt dessen einen passenden Mini-Stecker zur Bordsteckdose angelötet. Vorteil: So kann auch unser Sohn gefahrlos das Ladegerät einstecken -> Deckel der Bordsteckdose öffnen, Ladegerät rein und FERTIG!

Schritt 4 5

Cockpit, Hupe & Co.

Im Cockpit habe ich dann die beiden Snap-In-Schalter (Bohren und einstecken) in der Farbe Rot (für Heckbeleuchtung) und Gelb (für Frontbeleuchtung) an einer passenden Stelle eingesetzt. Dann jeweils ein Kabel von den Leuchten zum Stecker, vom zweiten Pol des Schalters zum (-)Pol der Batterie und das jeweilige andere Kabel der Beleuchtung direkt mit mit dem (+)Pol der Batterie verbunden.Die Hupe ist dann etwas "friemeliger", da innerhalb des Lekrads kaum Platz ist. Ich habe die rote Deckplatte abgenommen, einen kleinen Taster so eingesetzt, dass ich den darunter liegenden Kunststoff im Lenkradinneren mit einem Dremel an der der entsprechenden Stelle ein wenig ausfräsen konnte, dann ein kleines Loch in die Vertiefung gebohrt, das Hupenkabel durchgeführt und den Deckel wieder aufgesetzt. Danach das Hupenkabel durch den Spoiler entlang der Lenkstange geführt und ordentlich stramm mit mehreren Kabelbindern fixiert -> Wichtig, damit sich das Kabel später beim Lenken nicht verheddert! An der Lenkstange habe ich dann auch die Hupe montiert, diese mit Batterie und Taster verbunden uuund FERTIG ist auch die Hupe :o)Zuletzt dann noch das Turbo-Gimmick: Ich habe einen Trelock Fahrradtacho in runder Ausführung genommen, ein Loch in der größe des Tachohalters in das Cockpit gefräst (mit dem Dremel), den Halter des Tachos dann mit Heißkleber komplett eingeklebt und anschließend den Tacho eingeklipst. Da der Tacho nun mal für Fahrräder vorgesehen ist, musste ich zuvor noch den Radumfang des GoKart-Reifens ermitteln, diesen dann über das Set-Up-Programm des Tachos in cm eingegeben und è voilá der Tacho war geeicht ;o) Das Kabel des Tachos dann unter dem Spoiler und entlang der Achsaufhängung verlegt und nun kommt ein Trick: Da der Magnet für die Speichenbefestigung an der Felge beim besten Willen nicht zu fixieren war und auch zu Schwach war, da Abtaster und Magnet zu weit auseinander lagen, habe ich einen Magneten aus dem Magnetbaukasten unseren Sohnes genommen, diesen mittels eines Kabelbinders um die Achse des Rades fixiert und den Abtaster dann so positioniert, dass die Umlaufbahn des Magneten mit der des Abtasters übereinstimmt und auch das Projekt war erfolgreich gelungen...

Schritt 5 5

Letzte Eindrücke

Hier nun nochmal ein paar Eindrücke bei Dunkelheit.Ich kann nur sagen, das GoKart hat hier seit seiner Umrüstung für echtes Aufsehen gesorgt. Unser Sohn war nun dank moderner LED-Technik absolut Top-Beleuchtet unterwegs und auf zig Meter Entfernung schon zu erkennen. Die Hupe wurde sicherlich das ein oder andere Mal missbraucht (Oma-Schreck *gg*), hat aber gerade hier auf Münster Radwegen einen unerhörten Nutzen! Man darf schließlich nicht vergessen, dass man mit den Teilen ohne weitere Anstrengung 25 Km/h fahren kann und das kommt einem Fahrrad gleich, auch wenn viele das im ersten Moment, wenn das GoKart am Horizont auftaucht, nicht denken! Sogar unsre "Dorfsherriffs" waren von der Lösung angetan und bestätigten begeisternd, dass das endlich mal eine sichere Lösung ist, mit der Kids auch in der Dämmerung durchaus noch unbedenklich den Radweg/Gehweg nutzen können Und wenn wir nun mit dem Rad zu Freunden gefahren sind, war es nicht selten der Fall, dass unser Filius lieber das Gocart genommen und Schwesterchen dann auf dem Sozius mitgenommen hat....Ich hoffe, ich konnte mit diesem Projekt den ein oder anderen begeistern und es gibt zukünftig einige Nachbauten :o)


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