Werkzeuge für Heim & Garten

Lampe über dem Esstisch

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  • Skill level
    Normal
  • Costs
    260 €
  • Duration
    3-4 Tage

Schon seit längerem sollte mal unsere Deckenlampe über dem Esstisch ersetzt werden. Diese hatte schon einige Umzüge auf dem Buckel und irgendwann hat man sich daran auch mal satt gesehen.
Meiner Frau schwebte so ein rustikales Design vor. Allerdings sind diese nicht sehr günstig. Ich persönlich hatte eher die Hue Ensis im Auge, weil mir die technischen Spielereien zusagen und man damit auch indirektes Licht schalten kann. Optisch entspricht diese allerdings nicht mal ansatzweise den Vorstellungen meiner Frau, sodass ich mir diese abschminken konnte. Tja, für die Gestaltung und Dekoration der Wohnung ist eben meistens die Frau zuständig :-D
Aber ich muss ihr Recht geben, dass die Hue-Leuchte mit ihrem sehr modernen Design vielleicht nicht so sehr ins Bild gepasst hätte. Weitere Kritik war, dass die Leuchtmittel nicht wechselbar sind.
So beschloss ich, eine Lampe optisch ganz nach unseren Vorstellungen selber zu bauen und gleichzeitig auf moderne Technik zu setzen. Weiterhin möchte meine Frau die Lampe gerne als Dekorationselement nutzen, indem sie je nach Anlass z.B. Dekoration drauf stellen kann. So war die Idee dieser Lampe geboren.

Du brauchst
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Material und Kosten

Wenn man sich so nach rustikalen Lampen umschaut, schlackern einen die Ohren, was diese Dinger kosten. Bei meiner gebauten Lampe habe ich folgende Materialien verwendet:

  • 1 Brett für einen Koppelzaun: 10€
  • 5 Lampenfassungen aus Edelstahl: 50€
  • Trafo für LED-Band oben: 20€
  • Lasur: 12€
  • Stahlseil: 6€
  • Pauschale für Kabel, Schrauben, Locheisen, Kleinkram: 15€

So komme ich ohne Leuchtmittel auf ca. 113€. Am meisten schlagen in der Tat die Lampenfassungen zu Buche. Für eine Design-Lampe in diesem Stil kann man gerne 200€ und mehr ausgeben, und hat nur eine Beleuchtung nach unten und Leuchtmittel sind da auch noch nicht dabei.

Dann schlagen noch die Leuchtmittel ordentlich rein:

  • 5x Hue Filament Lampen E27: ca. 80€
  • 1x 2m Hue White&Color LED-Stripe: ca. 65€

Also zusammen insgesamt gerundet ca. 260€.

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Erste Anprobe

Als das Brett gekauft war, haben wir es erstmal angehalten, um die Maße einigermaßen abschätzen zu können. An der Decke musste ein relativ langes Brett dran, weil die alte Lampe nicht mittig über dem Tisch hing und die vorhandenen Bohrlöcher nachher nicht sichtbar sein sollten. Aber aufgrund der Dimension der neuen Lampe fällt dies absolut nicht ins Gewicht und schaut im Nachhinein sogar ganz gut aus. Ich habe darauf geachtet, dass das Brett an der Decke kürzer und schmaler ist, als die Lampe selbst.

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Fräsen für den LED-Streifen

In diesem Projekt habe ich meine Oberfräse lieben gelernt. Sie musste ganz schön ran klotzen. Die LED-Streifen, die Steuereinheit und das Netzteil habe ich erstmal lose auf das Brett drauf gelegt. Dabei muss man jetzt schon die Fassungen für die Lampen, die nach unten hängen, einplanen. 5 Stück sollten es bei uns werden. Da das Netzteil für den LED-Streifen recht groß ist, befindet es sich zwischen den ersten beiden Lampen. Den 2m LED-Streifen habe ich in der Mitte zerschnitten. Muss dann später wieder zusammen gelötet werden.
Dann habe ich die Positionen der Bauteile eingezeichnet und freihand ausgefräst. Ich brauche wohl niemanden sagen, wie ich und meine Werkstatt danach aussahen :-D

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Löcher für Lampenfassungen und Stahlseil

Die Löcher für Fassungen und Draht habe ich im Anschluss bzw. zwischendurch gebohrt. Die Fassungen sollten versenkt werden. Dazu hatte ich eine passende Lochsäge in meinem Bestand.

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Verkabelung der LED-Streifen

Den zerschnittenen LED-Streifen habe ich nun wieder verbunden. Ich bin kein Meister im Löten. Also bitte meine Lötstellen nicht zu kritisch betrachten. Wer es besser kann: herzlichen Glückwunsch…
Ich habe eine steckbare Variante gewählt, sodass man ggf. die Streifen wieder auseinander bekommt, ohne das wieder ablöten zu müssen. Erster Probelauf hat sofort funktioniert. Prima!

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Schleifen

Nach dem Fräsen kam meine Hass-Arbeit: das Schleifen. Mit einem Schwingschleifer habe ich die Bretter soweit abgeschliffen, dass wir mit dem Ergebnis leben konnten. Es sollte nicht glatt wie ein Babypopo werden, aber das Holz war dennoch vorher sehr rau. Das Schleifen hat sich definitiv gelohnt.

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Farbbehandlung die erste

Bei der Farbwahl hatte ich beim ersten Mal komplett ins Klo gegriffen. Ich wollte ein paar Euro sparen und hatte erstmal in meinem Bestand geschaut und eine Teak-Lasur gefunden. Im Nachhinein hat sich das als großen Fehler herausgestellt. Die Farbe hatte mal so gar nicht gepasst.

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Schleifen die Zweite

Also musste die Farbe wieder runter und ich erneut an den Schwingschleifer. Dieses Mal ging das Schleifen aber schneller. Ja sogar einen Vorteil hatte das Ganze. So sieht das Holz sogar noch besser aus, weil besonders an den abgeschrägten Kanten dunkle Stellen für das gewisse Etwas sorgen und die Lampe noch interessanter macht.

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Noch mal Streichen

Beim zweiten Mal habe ich mir extra eine neue Buche-Möbellasur gekauft. Das passt nun auch sehr viel besser zu der restlichen Einrichtung.

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Verkabelung der Lampenfassungen

Nun konnte endlich der Aufbau beginnen. Die Lampenfassungen mussten nun verkabelt werden. Dies war eine Herausforderung, weil das Kabel nicht von unten fixiert, sondern die Fassung erst nach der Kabelinstallation zusammen geschoben werden konnte. So musste ich mehr Kabel abisolieren, als ich wollte. Naja. So wurde das Isolierband ein neuer Freund von mir. Der Testlauf hatte auch hier auf Anhieb funktioniert.

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Fixierung von Kabel und LED-Stripe sowie Zugentlastung

Kabel und LED-Streifen habe ich mit Metall-Locheisen fixiert. Dazu habe ich einfach mal in meinem Bestand gewühlt, was ich so verbauen könnte. Die Eisen habe ich mit Isolierband komplett beklebt, damit diese sowohl nicht mehr leitfähig sind als auch besser aussehen, wobei das sowieso nicht zu sehen ist, wenn man nicht gerade auf dem Stuhl steht. Die Zugentlastung für die Zuleitung habe ich ebenfalls so realisiert.

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Fräsen der Platte für die Zimmerdecke

Nachdem die Lampe an sich nun fertig gestellt ist, musste nun noch die Platte für die Zimmerdecke vorbereitet werden. Als Erstes habe ich großzügig eine Öffnung für die Kabel gefräst, in der die Lampe später angeschlossen wird. Anschließend habe ich auf beiden Seiten eine Nut für das Stahlseil gefräst, an das die Lampe dann aufgegangen werden soll. Dabei habe ich eine Öffnung für die Stahlseilklemme vorgesehen. Klar gibt es dafür besser geeignete Klemmen, aber diese hatte ich nunmal da.

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Bohren der Löcher an der Zimmerdecke

Die vorhandenen zwei Löcher der alten Lampe habe ich weiter verwendet. Dazu habe ich in das Brett entsprechende Löcher gebohrt, diese dann mit gleichem Abstand auch auf die andere Seite dupliziert. Dann habe ich das Brett an den vorhandenen Löchern an der Decke leicht fixiert, um die anderen beiden Löcher auf der anderen Seite an der Decke zum Bohren zu markieren. Nun noch Löcher in die Decke gebohrt. Jetzt kann der Zusammenbau und die Montage der Lampe beginnen.

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Herstellung der Aufhängung

Nun konnte das Stahlseil montiert werden, an dem die Lampe letztendlich aufgehangen werden sollte. Die Schwierigkeit war, dass die gewünschte Höhe einigermaßen eingehalten wird und zusätzlich die Lampe gerade hängt. Dazu habe ich Kisten auf das Decken-Brett übereinander gestapelt und die Lampe dann darauf gelegt und ausgerichtet und diese dann zusätzlich von oben beschwert. So sind die Abstände auf beiden Seiten gleich und ich konnte das Seil entsprechend spannen. Mit einem Edding habe ich an beiden Seilenden die genaue Position der Seilklemme markiert, dann die Lampe etwas tiefer gelegt und die Seilenden mit der Seilklemme fixiert. Das hat auf Anhieb funktioniert. Nun musste nur noch die Zuleitung in das Deckenbrett eingelegt werden und fertig ist die Lampe. Hat ja lange genug gedauert…

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Montage an der Decke

Die Lampe konnte nun an Ort und Stelle geklemmt und angeschraubt werden. Geklemmt habe ich sie mit Wago-Klemmen. Beim Klemmen muss eine zweite Person die Lampe auf Position halten.
Und wie es bei Frauen so ist, wurde direkt im Anschluss bereits die Deko ausprobiert :-D
Anfangs habe ich für unten noch keine Hue-Filament-Lampen gehabt. Diese hatte ich erst ein paar Tage später zum Black Friday geschossen.

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Fertig

Als ich nun noch die Hue-Lampen erstanden hatte, ist das Projekt Lampe nun endlich abgeschlossen. Per vordefinierter Szenen oder per Hue-App lassen sich nun die Leuchtmittel einzeln steuern und dimmen oder auch mit verschiedenen Farben die Decke anstrahlen und so eine indirekte Ambientebeleuchtung schaffen. Der 2m-LED-Streifen könnte durchaus noch etwas heller sein, aber damit kann ich leben. Die Lampe kann nun gleich in ihrer ganzen Pracht in der Vorweihnachtszeit mit der entsprechenden Dekoration glänzen. Besonders interessante Lichtspiele gibt es, weil der Hue-LED-Streifen mit einzelnen farbigen LEDs ausgestattet ist. So leuchten bei weißen Licht die LEDs einzeln blau, rot und gelb, sodass die Schneemänner auf der Lampe verschiedenfarbig angestrahlt werden. Das sieht echt klasse aus.
Frau glücklich, ich glücklich, den Kindern gefällt die neue Lampe auch. Und diese hat so niemand bei sich hängen. Der Aufwand hat sich definitiv gelohnt.


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