Werkzeuge für Heim & Garten

Haken aus Klappladenköpfen

Fertiger Halter
Fertiger Halter

  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    10 €
  • Duration
    2-3 Tage

Als ich vor vielen Jahren zusammen mit einem Freund historische Baustoffe wie Fachwerkbalken, Dachziegel, Sandsteintröge und Backsteine aus Abrissgebäuden rettete, viel unser Blick auch auf die Klappläden, die mit den Haltern in Form von Köpfen gesichert waren. Ohne zu wissen für was diese Köpfe anderweitig genutzt werden könnten nahmen wir sie mit. Auf Flohmärkten fand ich weitere dieser Klappladenköpfe.
Irgendwann hatte ich die Idee daraus Halter für die Küche zur Deko herzustellen.

Du brauchst
Schritt 1 3

Herstellen der Grundplatte

Abschnitt eines Eichenfachwerkbalkens
Abschnitt eines Eichenfachwerkbalkens
Erster Schnitt mit der Handkreissäge
Erster Schnitt mit der Handkreissäge
Weitere Schnitte mit der Kappsäge
Weitere Schnitte mit der Kappsäge
Abschnitt der benötigten Brettstärke mit zusätzlicher Bearbeitungszugabe
Abschnitt der benötigten Brettstärke mit zusätzlicher Bearbeitungszugabe
Die beiden Eichenbrettchen
Die beiden Eichenbrettchen
Die Sägeschnitte müssen überfräst werden
Die Sägeschnitte müssen überfräst werden
 Das Holz wird auf einer ebenen Platte fixiert
Das Holz wird auf einer ebenen Platte fixiert
Die Oberfläche wird überfräst...
Die Oberfläche wird überfräst...
...und mit dem Excenterschleifer überschliffen
...und mit dem Excenterschleifer überschliffen
Nach dem Fräsen und Schleifen der zweiten Seite wird eine Kante mit dem Bündigfräser gerade gefräst
Nach dem Fräsen und Schleifen der zweiten Seite wird eine Kante mit dem Bündigfräser gerade gefräst
Aussägen der geschwungenen Kontur mit der Dekupiersäge
Aussägen der geschwungenen Kontur mit der Dekupiersäge
Nachdem die Kontur ausgearbeitet war, fräste ich mit einem Profilfräser umlaufend eine Hohlkehle an die Vorderkante
Nachdem die Kontur ausgearbeitet war, fräste ich mit einem Profilfräser umlaufend eine Hohlkehle an die Vorderkante
Auf der Rückseite werden die Bohrlöcher angerissen...
Auf der Rückseite werden die Bohrlöcher angerissen...
...und gebohrt
...und gebohrt
Nach dem Bohren der Löcher, werden RAMPA-Muffen...
Nach dem Bohren der Löcher, werden RAMPA-Muffen...
...in das Holz gedreht
...in das Holz gedreht

Die Grundplatte stellte ich aus einem Fachwerkbalken aus Eichenholz her. Das historische Holz hat im Gegensatz zu „frischem“ Holz eine schöne Patina, die mir so viel besser gefiel.
Nachdem die Abstände der Köpfe festgelegt waren, konnte mit der groben Festlegung der Konturen mit der Grundplatte begonnen werden.
Ein angesägtes Stück aus einem Eichenfachwerkbalken hatte die benötigte Größe. Die untere Kante sägte ich mit der Handkreissäge zu. An der Kappsäge kürzte ich das Holz mit einer Bearbeitungszugabe von ca. 10 mm ein.
Wohl dem, der über eine Bandsäge oder einer Tischkreissäge verfügt. Da ich beides nicht besitze, sägte ich das Holzstück mit der Handkreissäge auseinander. Das Fertigmaß sollte 12 mm betragen, sodass ich ca. 15mm absägte.
An meinem Fräsportal fräste ich das Holz auf einer Seite eben. Hierzu musste ich es auf einer ebenen Platte mit Doppelklebeband fixieren. Da die Holzfläche nicht ganz eben war, glich ich das Ganze mit einem angeklebten Holzkeil aus und klebte rings um das zu fräsende Werkstück kleine Holzstücke mit Sekundenkleber fest, um ein Lösen oder Verschieben zu verhindern.
Nachdem die erste Seite fertig gefräst war, schliff ich die Oberfläche mit dem Excenterschleifer. Anschließend fräste ich die zweite Seite auf eine Stärke von 12 mm.
Um eine gerade Kante zu erhalte, spannte ich das Holz in eine Vorrichtung und sicherte es mit zwei Kniehebelspannern, um an der Tischfräse mit einem Bündigfräser die Kante anzufräsen.
Mit der so geschaffenen geraden Kante hatte ich eine gute Anlagefläche um das Holz an der Kappsäge auf das Fertigmaß von 400 mm zu sägen.
Nachdem der obere Bogen aufgezeichnet und an der Dekupiersäge ausgeschnitten war, fräste ich die Kontur mit einer Frässchablone fertig.
Mit einem Profilfräser erhielt die Vorderseite noch ein umlaufendes Hohlkehlprofil angefräst.


Dort, wo die Köpfe angeschraubt werden sollten, bohre ich mit Ø 8,2 mm das Holz durch und senkte die Löcher auf beiden Seiten leicht an.
In die Löcher schraubte ich M6er RAMPA-Muffen.
Das Holz ölte ich nach dem Schleifen mit Tungöl ein.

Schritt 2 3

Bearbeiten der Köpfe

Der Lack/ Rost der Klappladenhalter wird entfernt und die Stahlbänder abgeflext
Der Lack/ Rost der Klappladenhalter wird entfernt und die Stahlbänder abgeflext
Die gekürzten und blanken Halter
Die gekürzten und blanken Halter
Die unterschiedlich langen Halter...
Die unterschiedlich langen Halter...
...wurden angerissen und...
...wurden angerissen und...
...bekamen M6er Gewindestifte angeschweißt
...bekamen M6er Gewindestifte angeschweißt

Da die Köpfe häufig mit mehreren Schichten Lack überzogen waren, entfernte ich diesen mit einem Drahtbürstenaufsatz für die Bohrmaschine/ Gradschleifer.

ACHTUNG!
Um die umherfliegende Drahtstücke der Drahtbürste nicht in die Augen zu bekommen, sind diese unbedingt mit einer Schutzbrille zu schützen! Ebenso ist dies eine sehr staubige Angelegenheit, weshalb ein Mund-Naseschutz angeraten ist!

Die eingegossenen Stahlbänder, die normaler Weise zum Einbetonieren im Mauerwerk vorgesehen sind, müssen abgeflext/ abgesägt werden.
Die Klappladenhalterungen haben, wenn sie unterschiedlicher Herkunft sind, verschiedene Längen, die für eine gleichmäßige Optik angepasst wurden. Anstatt die historischen Köpfe auf ein Mindestmaß zu kürzen, habe ich sie mit Distanzstücken aus Ø 8 x 1 mm Stahlrohr verlängert.
Um das Ganze befestigen zu können, fing ich an, die Halter der Köpfe mit einem Ø 5 mm Bohrer anzubohren, um M6er Gewinde hineinzuschneiden. Bei dem ersten Halter hatte ich mit dem Vorgehen noch Erfolg. Bei den weiteren Haltern ließen sich schon die Kernbohrungen für die Gewinde nicht anbringen, da der eingegossene Stahl sich anders verhielt als das gegossene Metall.
Also musste eine Alternative her, wenn ich nicht meine Bohrer ruinieren wollte. Die Lösung sah ich darin, sich M6er Gewindestangenabschnitte an die Halter schweißen zu lassen.
Da die Schlosserei, die die Schweißarbeit verrichtete, die Gewindebolzen mit kleinen Toleranzen anschweißte, musste ich die Teile einzeln Vermessen, um die Positionen der RAMPA-Muffen individuell festzulegen. So war sichergestellt, dass die Halter optisch die gleichen Abstände zueinander haben.
Anschließend lackierte ich das blanke Metall mit transparentem Zaponlackspray.

Schritt 3 3

Zusammenbau und Fazit

Nach dem Herstellen der Distanzröhrchen werden die Köpfe montiert
Nach dem Herstellen der Distanzröhrchen werden die Köpfe montiert
Fertig montierte Halterung
Fertig montierte Halterung

Die Köpfe schraubte ich sowohl direkt, wie auch mit den Distanzbuchsen auf die Holzgrundplatte. Hierbei gab ich auf die M6er Gewinde noch ein wenig Schraubensicherung. Auf die Rückseite der Verschraubung kam noch ein Klecks Epoxidharz, um ein Lösen der Muffen zu verhindern.
Leider hat die Verschraubung mit den eingeplanten Senkschrauben nicht funktioniert, da es an den Kernlochbohrungen für die Gewinde scheiterte. Wenn auch nun die Kaffeekasse der Schlosserei gut gefüllt ist, so war dies eine ungeplante Ausgabe um das Projekt noch zu retten.
Letztendlich haben die historischen Klappladenhalterungen noch eine neue Bestimmung erhalten, indem getrocknete Küchenkräuter, Geschirrtücher, Topflappen, etc. an ihnen aufgehängt werden können.
Bei ausreichender Anzahl dieser Klappladenhalterungen könnte ich mir auch eine Garderobe damit vorstellen.

Auf die Art und Weise habe ich etwas Originelles geschaffen, was wohl nicht jeder in seiner Küche hat.


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