Modulare Planfräsvorrichtung für Werktisch und Kreissäge

Beim Bau der Führungsschiene für die Oberfräse kam mir der Gedanke, sie zu einer Planfräsvorrichtung zu erweitern. Aber die Führungsschiene erwies sich für diesen Zweck nicht steif genug, deshalb habe ich kurzerhand einen Unterbau gemacht, in den die Führungsschiene zum Planfräsen einfach hineingelegt wird.

Der Aufbau der Planfräsvorrichtung ist sehr ähnlich wie bei der Führungsschiene. Die Holme sind allerdings aus wesentlich stabilerem T-Profil 35 x 35 x 3 mm. Sie sind ebenfalls auf der Unterseite durch zwei Profilschienen 30 x 30 verbunden und mit Alu-Ecken von Alfer ausgesteift. 

An der Profilschiene können weitere Elemente einfach angeschraubt werden: Nach unten die Auflage auf der Kreissäge aus Multiplex bzw. Rollen für die Verwendung auf einer Tischplatte und an den Seiten die Führungsplatten aus Kunststoff. Diese haben eine jeweils Nut, die in die Stifte des Parallelanschlags der Kreissäge greifen und so positioniert werden.

Die DeWalt-Kreissägen 7485 und 7492 haben einen ungewöhnlichen Parallelanschlag, der sich m.E. bestens zum Planfräsen eignet. Er wird nämlich vorn und hinten auf Schienen geführt, die über eine Welle miteinander verbunden sind. Mit dem Drehknopf der Welle lassen sich die Schienen und damit auch der Schlitten der Oberfräse feinfühlig über das Werkstück bewegen.

Das lässt sich nicht nur zum Planfräsen nutzen: Da man jede Position mit einem Handgriff fixieren kann, lassen sich auch Nuten in das Werkstück fräsen. In Verbindung mit Anschlägen können auch größere Vertiefungen in das Werkstück gefräst werden.

Wie befestigt man das Werkstück auf der Tischkreissäge? Dazu habe ich zwei Leisten angefertigt, die mit passenden Nutensteinen auf dem Sägetisch fixiert werden. Sie haben an der Seite eine Moosgummiauflage, sodass das Werkstück rutschfest eingeklemmt werden kann. 

Die Fläche, die auf diese Weise bearbeitet werden kann, ist bei meiner DeWalt 7485 – dem kleineren Modell – ca. 50 cm lang und 40 cm tief. Für meine Zwecke reicht das aus. Die Arbeitshöhe habe ich auf übliche Plattenstärken ausgelegt. Für dickere Werkstücke könnte ich die Auflageleisten gegen höhere austauschen. 

Die Planfräsvorrichtung lässt auch auf dem Werktisch verwenden. Dort ist man freier in der Größe des Werkstücks und kann die Vorrichtung seinen Bedürfnissen anpassen.

Für die Verwendung auf dem Werktisch können die Auflageleisten sehr einfach durch Rollen ersetzt werden. Die Bilder zeigen modellhaft drei Varianten. Zwei Latten o.a. auf dem Werkstisch bilden die Auflage und Führung der Vorrichtung. Auf Youtube finden sich zahlreiche weitere Anregungen, an denen man sich orientieren kann.

Dieses Projekt zeigt eine relativ einfach umsetzbare Möglichkeit, eine Planfräsvorrichtung zu bauen, die wenig kostet, professionell wirkt und sich durch den modularen Aufbau unterschiedlichen Bedürfnissen anpassen lässt. 

Die hier gezeigte Kombination von Führungsschiene und Planfräsvorrichtung erklärt sich aus der Entstehungsgeschichte und ist so natürlich nicht erforderlich. Ich habe mir damit im Wesentlichen nur den nicht ganz billigen Gleitbelag gespart. „Holzwürmer” können das Konzept auch mit Holz umsetzen, aber für mich ist Aluminium hier die bessere Wahl.

Die Verwendung an der Kreissäge (DeWalt 7485 oder 7492) ist natürlich ein besonderes „Schmankerl” und bietet über das Planfräsen hinaus noch weitere interessante Möglichkeiten. Ob andere Kreissägen-Fabrikate inzwischen ähnliche Voraussetzungen bieten, weiß ich nicht.