Werkzeuge für Heim & Garten

Deckenutensilo - Werkzeug an die Decke hängen

Blick von unten
Blick von unten
Die Seite zum Schrank
Die Seite zum Schrank
Türseite
Türseite
Zur Werkstatt - die Hauptbedienseite
Zur Werkstatt - die Hauptbedienseite
Zum anderen Schrank - lange Zwingen, an die ich seltener muss
Zum anderen Schrank - lange Zwingen, an die ich seltener muss
Der Klebebandabreißer
Der Klebebandabreißer

  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    0 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Wie die Meisten hab ich in der Werkstatt ein echtes Platzproblem. Alle Wände sind komplett ausgenutzt und ich weiß schon nicht mehr wohin mit dem ganzen Zeug. Da bin ich halt an die Decke gegangen! Aber gaaanz ruhig... Ich habe nämlich eine Aufbewahrung für meine Zwingen, Kleberollen und so allerlei sperriges oder raumintensives Werkzeug gebaut, die an der Decke hängt.
So habe ich Vieles, was ich häufig brauche immer griffbereit, ohne dass es mir Platz wegnehmen würde. Ich wollte allerdings gleichzeitig das Material verwenden, was ich zu Hause habe, um auch hier mal etwas Material abzubauen.

Du brauchst
  • Stichsäge
  • Bohrhammer
  • Schleifer
  • Grundplatte
  • Latten und Leisten nach Bedarf
  • Rundstäbe
  • Schrauben, Dübel und Haken
Schritt 1 2

Grundprinzip und Aufbau

Die PBD40 bei der Arbeit
Die PBD40 bei der Arbeit
Grundaufbau erst mal in bequemer Haltung
Grundaufbau erst mal in bequemer Haltung
Schrottholz? Nach 5 Minuten Schleifen wieder schön...
Schrottholz? Nach 5 Minuten Schleifen wieder schön...
Das breite Ende ist die Auflage für 90°-Zwingen o.ä.
Das breite Ende ist die Auflage für 90°-Zwingen o.ä.
6 8er Schrauben in 10er Fischerdübel UXS
6 8er Schrauben in 10er Fischerdübel UXS

Das Utensilo besteht vereinfacht gesagt aus drei Ebenen, die jeweils durch um 90° versetzt zueinander befestigten Latten entstehen. Die obersten beiden Ebenen kommen sich konstruktionsbedingt gar nicht ins Gehege. Die untere Ebene besteht aus Rundstäben (10, 15 und 22mm) an die Kleberollen und Leimzwingen gehängt werden.

Aufbau
Ich suchte mir eine Grundplatte. Hier hätte ich auch einfach mit 2 Leisten starten können, aber ich wollte wegen des hohen Gewichts eine große Auflagefläche haben, um die Zugkräfte etwas besser abzuleiten. Weiß nicht, ob das sinnig ist, schien mir aber so.
Auf die Grundplatte (100x120cm) kamen dann 3 Latten. Ich habe einen breiten Rand gelassen, damit ich dort die Befestigungsschrauben anbringen kann. Ich hab mich dann aber doch dazu entschlossen, durch die Latten zu befestigen, denn a) es ist stabiler, b) ich muss eh nicht mehr an diese Schrauben ran und c) ich hatte nur lange Schrauben da und hätte sonst doch etwas fürs Projekt kaufen müssen! :-) Es ärgert mich jetzt nur ein wenig, dass ich den übrigen Platz verschenkt habe.
Auf die Latten (Mindesthöhe ist die Schienenbreite der Zwingen plus 1cm)kommt dann eine passend zugesägte Möbelrückwand. Die Zwingen gleiten sehr gut darauf und sie trennen die Ebenen voneinander, so dass sich da auch nichts verhakt! Diese Grenze der Apartheid habe ich als politisches Proteststatement in zwei Farben gewählt: oben weiß, unten braun! Na gut, ich hab diese Rückwand eh nur weiß beschichtet da, aber ich wollte jetzt mal versuchen, dem Utensilo einen tieferen Sinn für die Welt zu geben – okay, ich lass es in Zukunft... ;-)
Anschließend kamen darauf 2 dicke Kanthölzer (80mm – also ungefähr der Auflagefläche der 90°-Zwingen entsprechen), die wieder mit einer Apartheidsplatte (ich kanns doch nich lassen...) nach oben die Ebene trennt. Die Zwingen liegen jetzt sicher aufbewahrt und stabil lagernd. Da allerdings die 80mm Latte weit vorragen würde, habe ich sie im Bereich der oberen Ebene schmaler geschnitten.
Die letzte Lattenschicht wird mit Bohrungen für die Rundhölzer versehen. Für große Kleberollen ist ein Abstand von min 12cm erforderlich.

Klebebandabroller
Die letzte Reihe der Kleberollen ist mit einem Abreißer versehen. Da nur wenige Rollen einen Abreißer benötigen, reicht mir die eine Reihe.
Vor dieser Reihe sitzt ein Rundstab unterhalb der Kleberollenstange. Davor wiederum ist ein Viertelstab (ich hatte keinen und hab einfach eine Quadratleiste mit der Viertelkreisrundung versehen. Die Rundung sitzt oben und dient als Klebebandauflage. Aus alten Metallbügelsägeblättern habe ich dann den Abreißer gebastelt. In die Sägeblätter habe ich 2mm Löcher gebohrt und dann die Sägeblätter mit leichtem Überstand von ca 2mm auf den Viertelstab genagelt. Den Viertelstab habe ich dann einfach zwischen die seitlichen Halteleisten geklebt. Hier kann ich Paketklebeband, Tesa oder das robuste doppelseitige Klebeband ohne Abreißkante problemlos abrollen und abreißen.

Schritt 2 2

Sonstiges

Bitte lieber mit zwei Helfern arbeiten
Bitte lieber mit zwei Helfern arbeiten
Aber die hatte ich nicht...
Aber die hatte ich nicht...
Möbelrückwände erst mal festtackern
Möbelrückwände erst mal festtackern
Erste "Anprobe"
Erste "Anprobe"
Aus alten Sägeblättern entstehen prima Abreißer
Aus alten Sägeblättern entstehen prima Abreißer

An das hintere Ende habe ich dann ganz einfach noch einen Abschnitt aus 12mm Sperrholz geschraubt, in das ich einige Löcher bohrte. Mit S-Haken passt da auch noch mal jede Menge Kleinkram dran. Die Stäbe für die Zwingen und die Kleberollen stehen weit heraus und nehmen Kleinkram auf. An den Aufhängern zu den Stäben habe ich unten Haken dran geschraubt.
Gegenüber sind einige Nägel im Holz, die Stahllineal, Messschieber und Winkellineal aufnehmen. Zur Schrankseite hin sind die Anschlaglineale und die langen Zwingen gut aufbewahrt.
Am hinteren Ende habe ich ein langes Rundholz tief ins Holz eingelassen und daran Abreißtücher gehängt.
Noch ist das Utensilo nicht fertig bestückt, aber es hat mir schon spürbar mehr Luft in der Werkstatt gebracht. Vieles, was ich oft benötige, habe ich mit einem Griff zur Hand.

Ich hätte eine Kamera aufstellen sollen, als ich das Teil (bestimmt 35kg) allein an der Decke aufgehängt habe. Es gibt doch nichts Erfrischenderes, als mit ausgestreckten Armen zitternd fest zu stellen, dass man die Stütze außer Reichweite positioniert hat und dann versucht, die Stütze mit dem Fuß zu erreichen! Mit zwei Stützen an die Decke gepresst (das Utensilo, nicht ich!), konnten die Bohrlöcher angezeichnet werden. Die Montage war da schon kniffliger. Mit einer wohl keiner Arbeitssicherheitsinspektion standhaltenden Konstruktion (1 Auflage bestand aus zwei nebeneinander stehenden Alu-Richtlatten, die auf zwei Schränke gelegt wurden und 1 Rollenbock (festgeklemmte Rolle), der auf der obersten Leiterstufe stand) legte ich das Utensilo ca 10cm unter die Decke, steckte die Schrauben durch und schraubte nach dem Ausrichten alles fest. Die sechs 10er Fischerdübel haben mit den 8er Schrauben massig Haltereserven.

Das gesamte Utensilo ist nicht geplant worden, sondern in der Werkstatt mit dem Vorhandenen gewachsen. Dementsprechend sind die entstandenen Maße auch ein wenig Zufall. Jeder hat eine andere Werkzeugausstattung und muss dementsprechend sein Utensilo umplanen. Meine Deckenhöhe liegt wohl so um die 2,20m und ist deshalb für mich gut bedienbar, ohne dass ich mir den Kopf stoße. Aber auch bei 2,50m Deckenhöhe ist die Idee nutzbar, weil man ja einfach als oberstes Fach ein 30cm hohes Fach machen kann, in das dann Material kommt, an das man nicht so häufig ranmuss.

Auch habe ich mir überlegt, dass es sinnvoll sein könnte, dickere Latten zu nehmen (damit die Griffe der Zwingen nicht die darunterliegende Ebene stören) und einfach noch ein-zwei Ebenen pyramidenförmig (immer kleiner werdende Flächen) einzufügen.
Eine dieser Ebenen könnte mit einer Überstehenden 12mm Platte belegt sein, damit auch kleine Schraubzwingen perfekt gelagert werden können.
In kleinen Räumen, in denen die Lampe verdeckt würde, kann man auch einfach in die untere Ebene Beleuchtung einplanen...


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